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E-Commerce: Innovatives Payment

Der elektronische Handel boomt. Und längst werden nicht mehr nur physikalische Produkte verkauft, sondern mehr und mehr digitale, von Büchern über Musik bis Software – nicht selten im Abo. Doch innovative Geschäftsmodelle brauchen vor allem eines: ebenso innovative Zahlungslösungen. Wir zeigen, worauf es ankommt und welche Lösungen es gibt.

6 Min. Lesezeit
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Früher, als das Internet noch neu war, hörte man Musik über CD und Radio und Filme sah man wahlweise im Fernsehen oder mittels einer Videokassette. Alles greifbare Unterhaltungs-Hardware also. Selbst die wenigen Artikel, die über das Internet verkauft wurden, traten ihre Reise auf dem Postweg an, sobald die Zahlung eintraf. Ganz im Sinne eines realen Ladengeschäfts.

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Über die Jahre tauchte immer häufiger der Buchstabe „E“ vor diversen Produkten und Bezahlmöglichkeiten auf, an den Angeboten geändert hat sich damals aber wenig. Doch inzwischen wurde optimiert und der Fokus verstärkt auf die Zahlung an sich anstatt auf den Online-Shop als Ganzes gelegt. So entstanden in jüngerer Vergangenheit hoch effiziente Unternehmen zur Abwicklung von Zahlungen wie Amazon Services [1] oder auch Arvato [2].

Treiber der Veränderung

Schuld an der Veränderung sind zum Einen technologische Entwicklungen und Trends, andererseits neue Geschäftsmodelle, die mit diesen Entwicklungen einhergehen. So werden Filme heute schlicht nicht mehr als Videokassette verkauft und auch Musik wird zunehmend digital gekauft und auch entsprechend versandt. Ein klassisches Hochregallager sowie die Anbindung an eine Poststelle, die Payment-Industrie spricht vom „Mail-Order-Versand“, werden für zahlreiche Branchen zunehmend unnötig.

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Damit einhergehend verändern sich auch vielerorts die Geschäftsmodelle für Produkte und Services. Weg von (hohen) Einmalzahlungen, hin zu Abodiensten mit regelmäßigen Abbuchungen. Auch die Abrechnung von Kleinstbeträgen, etwa für einmalige Nutzungen, ist eine immer wichtiger werdende Anforderung.

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Hinzu kommen heute die Trends „sozial“ und „mobil“. E-Commerce findet demnach nicht mehr ausschließlich auf der Website des Onlineshops im „stationären“ Web statt, sondern vielmehr eingebettet in soziale Netzwerke sowie auf mobilen Endgeräten und in Apps.

Neue Herausforderungen

Mit der Veränderung und den erwähnten Trends gehen auch neue Anforderungen an den Payment-Partner einher. So gewinnt die Möglichkeit, regelmäßige Zahlungen („Recurring Billings“) im Payment-Prozess abbilden zu können, für Anbieter digitaler Produkte und Dienstleistungen zunehmend an Bedeutung. Regelmäßige Zahlungen eines Kunden sollen schließlich nicht jedes Mal zu einem neuen Payment-Prozess führen. In Deutschland wird hierfür häufig die elektronische Lastschrift genutzt, bei der allerdings das Rücklastschriftrisiko besteht. International sind die Kreditkarte und PayPal Standard.

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Können diese regelmäßigen Zahlungen abgebildet werden, ist die Frage nach der Lizenz-Verwaltung nicht weit, da Abo-Angebote eng an das Payment gekoppelt sein müssen. Auf ausbleibende Zahlungen muss eine Reaktion gegenüber dem Nutzer erfolgen, etwa in Form von Sonderangeboten für die weitere Nutzung oder aber im schlechtesten Fall mit der Abschaltung des Service. Auch Drittlösungen und Eigenentwicklungen sind für die Lizenz-Verwaltung denkbar, jedoch muss dann der regelmäßige und zuverlässige Abgleich der Payment-Daten mit der Verwaltung sichergestellt sein.

Dieser Abgleich wird ungleich komplexer, wenn mehr als nur ein Distributions- und Payment-Kanal genutzt wird. Viele neue Services werden heute nicht mehr ausschließlich über einen Kanal verkauft, sondern landen etwa als App in verschiedenen App-Stores und werden zusätzlich als Service über die Anbieter-Website vertrieben. Dabei werden die einzelnen Kanäle aber nicht separat berechnet, sondern der Service steht nach Bezahlung in einem Kanal überall zur Verfügung. Unentbehrlich für diese Lizenz-Verwaltung wie auch für das interne
Reporting ist eine Aggregation aller Daten an einem zentralen Ort.

Allen Veränderungen zum Trotz gelten bei der Auswahl des richtigen Payment-Partners auch weiterhin die klassischen Anforderungen. Dazu gehören unter anderem die Fragen nach dem Zahlungsausfallrisiko der jeweiligen Bezahlart, der Verbreitung der Bezahlart, der Akzeptanz beim Käufer, der Datensicherheit, des Preises und auch der technischen Anbindungsmöglichkeiten. Eine gute Quelle für diese Fragen und für erste Antworten ist das ibi-Institut [3].

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Kleine Zahlungen

Zum Erfolgskonzept von Abo-Diensten wie Evernote gehören die geringen Zahlbeträge. Allerdings stellen diese die Payment-Anbieter vor die Herausforderung, sinnvolle Angebote für die so genannten „Micro-Payments“ anbieten zu müssen. Und mit Verlagen, Spiele-Herstellern und natürlich den Musik-Anbietern springen zunehmend mehr Anbieter auf diesen Zug auf.

Kleine Beträge bergen dabei die Gefahr, dass Kunden im Kaufprozess schnell
die Geduld verlieren; schließlich handelt es sich meist um typische Mitnahmeprodukte. Umso wichtiger ist es, dass die Hürden beim Bezahlvorgang schnell und einfach zu überwinden sind. Und das wurde gerade in der Vergangenheit stark vernachlässigt.

Mittlerweile rückt der Nutzer stärker in den Mittelpunkt des Interesses. Bezahlen muss einfach und schnell gehen, um einen Online-Shop erfolgreich zu machen. Amazons 1-Click-Shopping, PayPal Express und nicht zuletzt Apples iTunes zeigen auf beeindruckende Weise, wie wichtig ein gutes Nutzer-Erlebnis für eine erfolgreiche Zahlung ist.

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In Zukunft mobil

Während eine gute Nutzer-Erfahrung bereits auf dem großen Monitor des Desktop-Rechners wichtig ist, gewinnt sie auf mobilen Endgeräten noch weiter an Bedeutung. Dass „mobil“ nicht mehr nur Zweitgeschäft ist, zeigen aktuelle US-Zahlen, nach denen die Nutzungsdauer mobiler Apps die des Desktop-Browsers bereits überholt hat.

An optimierten Payment-Prozessen kommt daher keiner vorbei, der heute Geld im Internet verdienen möchte. Wichtig ist, dass diese nicht nur technologisch mobil-fähig sind, sondern sich zudem am Anwender orientieren und das Bezahlen zum „Erlebnis“ machen.

Einmal in der mobilen Welt angekommen, steht mit so genannten „In-App Purchases“, also direkten Käufen in einer App, die nächste Herausforderung an. Apple hat es gezeigt: Menschen kaufen Erweiterungen und Ergänzungen zu bestehenden Apps. Leider lassen die strikten Apple-Vorgaben auf iOS-Geräten keine In-App-Einkäufe außerhalb des Apple-eigenen Ecosystems zu. Anders sieht es bei Android und Facebook aus: Hier können Händler eigene Payment-Angebote in die App oder soziale Shopping-Seiten integrieren.

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Landesgrenzen

Grenzüberschreitendes Geschäft ist im Internet zwar weit verbreitet, dennoch fokussieren sich viele Unternehmen auf einen Kernmarkt. International anerkannte Zahlungsarten wie Kreditkarten und PayPal gehören trotzdem in jeden Zahlungsvorgang. Denn oft genug ergeben sich, ohne es vorher geplant zu haben, weitere Absatzmärkte in anderen Ländern. Bei digitalen Gütern fällt zudem die Versandhürde weg und so sind international akzeptierte Payments obligatorisch.

Doch auch der umgekehrte Weg ist wichtig: Sind bestimmte Länder klar im Fokus, sollten dort beliebte Payment-Verfahren ebenso berücksichtigt und integriert werden. Was Giropay, Sofortüberweisung und ELV in Deutschland sind, ist etwa iDeal in den Niederlanden und Card Bleue in Frankreich (siehe auch Artikel ab Seite 68).

Tipps für Händler
  1. Kurz- und langfristige Anforderungen an das E-Payment klären.
  2. Anforderungen bereichsübergreifend sammeln.
  3. Anforderungen begründen und priorisieren.
  4. Erfahrungen von Dritten einholen und die Anforderungen entsprechend überarbeiten.
  5. Erst jetzt Gespräche mit potenziellen Payment-Anbietern suchen.
  6. Konkrete Lösungen einfordern anstatt auf Feature-Listen zu vertrauen.

Ladengrenzen

Allen Bemühungen zum Trotz stellt sich die Frage, ob sich die E-Commerce-Welt mit der Welt im Ladengeschäft vor Ort nicht kombinieren lässt. Vorstöße wagen etwa die Dienste Square (USA) und iZettle (Schweden) sowie die Payment-Dienstleister PayPal, Concardis und Ogone; sie alle bieten Payment-Apps für Smartphones an.

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Eine entsprechend wichtiger Baustein sind die Schnittstellen zur Anbindung der Zahlungslösungen an die eigenen Systeme. Batch-Dateien und File-Transfer waren einmal. Echtzeit-APIs sollten es heute sein, um die Anbindung des Payments an die eigenen Systeme so einfach wie möglich zu gestalten. Denn ohne selbige sind schnelle Reaktionen auf Trends nur schwer möglich.

Partnerwahl

Anbieter für sämtliche genannten Anforderungen sind vorrangig in den USA tätig und für deutsche Unternehmen nur schwer zugänglich. Dennoch bieten Dienste wie Zuora, Chargify, Recurly, Paysimple oder Dwolla die gesamte Palette der Zahlungsmöglichkeiten an und haben entsprechend auch hierzulande ihren Reiz. Nutzbar werden sie für hiesige Unternehmen über die deutschen Anbieter Wirecard (Kooperation mit Recurly) und Ogone (Kooperation mit Spreedly), die Kooperationen mit den US-Amerikanern pflegen.

Abgesehen davon sieht es bei Full-Service-Anbietern in der Bundesrepublik aber düster aus: Zwar gibt es Spezialisten für diverse Bereiche, so etwa für den Spiele-Sektor; hier bieten Dienstleister virtuelle Währungen oder Prepaid-Karten an. Dennoch sind nur wenige Dienste vertraglich und technologisch so einfach und direkt anzubinden wie PayPal, Sofortüberweisung oder, neuerdings, Giropay. Alle drei Dienstleister schließen direkte Verträge mit Anbietern und bieten zudem eigene Schnittstellen. Ein Vorgehen, das auch bei den anderen Anbietern wünschenswert wäre.

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Raul Bender

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Wie funktioniert es?
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