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Interview
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Fidor-Chef Matthias Kröner: „Die Bank der Zukunft ist unsichtbar”

Als Fidor-Chef führt Matthias Kröner das wohl digitalste Bankinstitut in Deutschland. Im Gespräch mit t3n erklärt der 51-Jährige seine Vision vom Konto der Zukunft – und verrät, warum er keine Bitcoins besitzt.

Von Daniel Hüfner
8 Min. Lesezeit
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(Foto: Fidor Bank)

Nein, auf klassische Banker ist Matthias Kröner wirklich nicht gut zu sprechen. Fragt man ihn nach den Verfehlungen der Branche, hagelt es Schimpftiraden. Innovationsfreude? Fehlanzeige! Die Werbespots der Großbanken? Unglaubwürdig! Der Berater in der Filiale um die Ecke? Nichts als ein getarnter Verkäufer mit Gewinnabsichten! So überrascht es kaum, dass der Fidor-Chef mit gängigen Regeln brechen und als Musterbeispiel für die Digitalisierung im angestaubten Bankgeschäft verstanden werden will. Sein Rezept: Eine engagierte Community gepaart mit dem offenen Plattformgedanken von Facebook.

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Tatsächlich ist die Entwicklung der Fidor Bank beachtlich. 2003 nach einem Zerwürfnis mit seinem ersten Bank-Startup gegründet, hat Kröner – eigentlich gelernter Hotelfachmann – innerhalb eines Jahrzehnts die wohl innovativste Internetbank in Deutschland aufgebaut. Der Vergleich mit Facebook ist durchaus gewollt, denn: Statt einfach nur Kontostände abzurufen oder Überweisungen zu tätigen, können sich die 500.000 registrierten Nutzer auf der Website der Fidor Bank wie in einem Onlineforum austauschen. Jeder kann Fragen stellen, Finanzprodukte bewerten oder neue Ideen zur Verbesserung des Girokontos einreichen.

Der Clou: Jeder Ratschlag und jeder Tipp wird mit kleinen Geldbeträgen belohnt. Social Banking nennt das Kröner. Auf diese Weise will er besonders Otto Normalverbrauchern einen leichten Einstieg in das Thema Geldanlage verschaffen – und zeigen, dass Banking nach der Finanzkrise auch offen und transparent funktionieren kann. Dieses Mantra verfolgt die Fidor Bank sogar in technischer Hinsicht: Über die hauseigene Softwareplattform können Entwickler und Gründer eigene Bankanwendungen programmieren und an das Konto andocken. Wohin das führen soll? Matthias Kröner hat es uns in Berlin verraten.

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t3n Magazin: Matthias, besitzt du eigentlich Bitcoins?

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Matthias ­K­röner: Nein.

t3n Magazin: Warum nicht? Du bist doch ein Pionier im Fintech-Bereich – und Bitcoins gelten als das nächste große Ding.

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Matthias ­K­röner: Zunächst einmal beschäftigen wir uns bei Fidor als eine der wenigen Banken in Deutschland schon ernsthaft mit Kryptowährungen. Seit zwei Jahren kooperieren wir mit dem Bitcoin-­Markplatz Bitcoin.de. Dass ich keine Bitcoins besitze, hat andere Gründe.

Und welche?

Matthias ­K­röner: Klassische Fehleinschätzung. Neulich kam auf einer Veranstaltung eine ehemalige Mitarbeiterin zu mir und meinte: „Herr ­Kröner, wissen Sie eigentlich noch, wie Sie mir vor drei Jahren geraten haben, die Bitcoins beim Kurs von 120 Euro zu verkaufen? Weil eine Blase droht?“ Asche auf mein Haupt.

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t3n Magazin: Wie schätzt du Kryptowährungen denn heute ein? Lohnt investieren?

Matthias ­K­röner: Ich halte den gesamten Markt für Kryptowährungen wegen der extremen Kursschwankungen noch immer für kein gutes Investitionspflaster. Man muss sich jeden Tag damit beschäftigen und die virtuelle Geldbörse im Blick haben. Sonst verpasst man den richtigen Zeitpunkt für den Ausstieg. Die Zeit dafür habe ich leider nicht. Auch deswegen besitze ich keine Bitcoins.

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„Ich halte Kryptowährungen wegen der Kursschwankungen für kein gutes ­Investitions­pflaster.“

Kryptowährungen wie Bitcoin oder Ethereum wird ja immer wieder nachgesagt, klassische Währungen als Bezahlmittel abzulösen und damit auch etablierte Banken zu gefährden. Stimmt das?

Matthias ­K­röner: Dass Bitcoins ein ernstzunehmendes Zahlungsmittel sind oder werden, erleben wir ja schon heute. Beispielsweise wenn wir mal wieder mit einer DDoS-Attacke erpresst werden und in Bitcoins zahlen sollen. Das gehört ja inzwischen zum Volkssport.

t3n Magazin: Glaubst du denn an eine Zukunft der Währung zu nicht-kriminellen Zwecken?

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Matthias ­K­röner: Ja. Nicht nur die Börsen in China und Japan haben sich in den vergangenen Monaten für Kryptowährungen als Zahlungsmittel geöffnet. Auch der enorme Anstieg an virtuellen Währungen auf dem Markt unterstreicht den Bedarf, wenngleich es da bald eine Konsolidierung geben muss. Aber aus meinem ureigenen Demokratieverständnis heraus jedenfalls halte ich eine Währung, die nicht manipulativ ist, für sinnvoll.

Bei Fintech-Themen giltst du ja als eine Art First ­Mover. In den Neunzigern hast du mit der DAB Bank die erste Online-Direktbank gegründet und den Deutschen den ­Aktienkauf per Computer beigebracht. Wie kam es dazu?

Matthias ­K­röner: Unsere Überzeugung war, dass sich effizientes Banking nur mit einer auf dem Internet basierenden Infrastruktur realisieren lässt. Das galt auch für das Kundenerlebnis: Geht online viel besser als in jeder dämlichen Filiale.

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t3n Magazin: Trotzdem hast du das Unternehmen 2003 nach einem Streit verlassen. Was ist passiert?

Matthias ­K­röner: Es gab Streitigkeiten über die strategische Ausrichtung der Bank. Die Internetblase war gerade geplatzt, der Geschäftsrückgang natürlich eklatant. Trotzdem war ich weiter von der Zukunft des Onlinegeschäfts überzeugt. Die Hypovereinsbank, damaliger Hauptaktionär, sah das anders. Im Endeffekt war es der Vorläufer jener Diskussion, die heute in vielen Banken stattfindet. Digitale Welt gegen Oldschool.

t3n Magazin: Und du sahst dich im Recht?

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Matthias ­K­röner: Ja. Nur weil einige Aktien aus dem Internetbereich überbewertet waren, ändert sich ja nicht das Kundenverhalten. Der Glaube an die Möglichkeiten des Internets war weiterhin da. Nur eben nicht bei den Bankern der Hypovereinsbank. Die verstehen wahrscheinlich bis heute nicht, was online bedeutet.

t3n Magazin: Du hast anschließend wieder ein Unternehmen gegründet: den Vorläufer der heutigen Fidor-Bank. Ein Job bei einer normalen Großbank kam nicht infrage?

Matthias ­K­röner: Nein. Es gab zwar einige Bewerbungsgespräche, aber was ich dort gesehen habe, war erschreckend. Von Technologieverständnis und Mut zum Risiko konnte überhaupt keine Rede sein. Außerdem ist es sowieso schwierig, in etablierten Bankstrukturen etwas zu verändern. Daher fiel die Entscheidung schnell auf eine Neugründung – auch aus finanziellen Motiven.

Wie meinst du das?

Matthias ­K­röner: Wer sich wirklich ein Vermögen aufbauen will, muss Unter­nehmer sein. Mit einem zu versteuernden Angestelltengehalt schafft das heute leider niemand mehr. Das belegt jede Statistik. Zum Glück war damals wieder mehr Risikokapital im Markt vorhanden. Das hat die Gründung der Fidor Bank begünstigt.

t3n Magazin: Die Fidor Bank wirbt vor allem mit ihrer Community. Aber ist Geld nicht ein Tabuthema? Warum sollten sich Bankkunden überhaupt offen über ihre Finanzen austauschen wollen?

Matthias ­K­röner: Weil die Aktienhändler an den Börsen alles Schwätzer sind. Sie reden den ganzen Tag über Wertpapiere und ihre Erfolge. Jeder hält sich für den nächsten Warren Buffet. Ist ja alles super, nur werden Pleiten tunlichst verschwiegen. Das halte ich gerade unter Verbrauchern für gefährlich. Zumal man schon mit einfachen Bankprodukten wie einem Girokonto oder einer Kreditkarte viel Geld verlieren kann. Deshalb ist der Austausch wichtig.

t3n Magazin: Was ist denn mit dem Bankberater? Hilft der nicht ­weiter?

Matthias ­K­röner: Auf den braucht niemand hören. Das ist lediglich ein Verkäufer mit Gewinnabsichten. Besser ist es, wenn sich jeder eigenes Wissen aneignet. Meine Erfahrung ist: Wenn man sich nicht selbst mit seinem Geld beschäftigt, tut es jemand anderes.

t3n Magazin: Mit wem konkurriert ihr? Mit der Commerzbank oder doch eher mit jungen Fintechs wie N26?

Matthias ­K­röner: Rein zahlenmäßig sicher mit der Commerzbank, von der Positionierung her eher mit N26. Allerdings weniger über den technologischen Anspruch als vielmehr über den emotionalen Markengedanken. Kennst du den Werbespot der Commerzbank?

t3n Magazin: Du meinst den Spot mit der Bankerin, die nachts im Kapuzenpulli durchs Frankfurter Bankenviertel joggt?

Matthias ­K­röner: Genau. Ich habe selten einen Werbespot gesehen, der so viel Häme erzeugt hat. Was mir das als Bankkunde sagen soll, weiß ich nicht und hinterher sitzt die Dame dann mit Blazer im 30. Stock und erzählt mir was von Kundennähe. Das ist nicht glaubwürdig.

t3n Magazin: Und als Fidor Bank seid ihr glaubwürdiger?

Matthias ­K­röner: Banking mit Freunden ist unser Markenkern. Offenheit, Transparenz und Vertrauen. Das ist für mich Ausdruck von Freundschaft, die wir allerdings nicht als Bank suchen, sondern zwischen den Kunden innerhalb der Community ermöglichen. Auch produktseitig verstehen wir uns als offene Plattform. Jeder kann unsere Software-Schnittstellen nutzen und eigene digitale Finanzdienstleistungen für das Konto entwickeln. Am Markt sehe ich niemanden, der das so konsequent macht wie wir.

t3n Magazin: Trotzdem scheint der Erfolg von N26 ja nicht spurlos an euch vorbeizugehen. Im vergangenen Jahr habt ihr mit dem Mobilfunkanbieter O2 ebenfalls ein Smartphone-Konto gestartet.

Matthias ­K­röner: Das stimmt. In erster Linie wollen wir damit aber zeigen, was mit unserer Technologie möglich ist. Ein Feature ist zum Beispiel, dass das Guthaben auf dem Konto nicht in Euro, sondern mit Datenvolumen verzinst wird. Auch der Versand von freiem Datenvolumen an Freunde ist über die App möglich. Und das ist quasi auch wieder eine Übersetzung unseres Community-Gedankens.

t3n Magazin: Die Fidor Bank brüstet sich seit Jahren mit Innovationspreisen. Hat auch mal etwas nicht funktioniert?

Matthias ­K­röner: Schwierigkeiten gab es immer wieder mal. Etwa mit unserem Kreditgeschäft: Ich erinnere mich an einen Fall, wo wir anderthalb Millionen Euro an ein Unternehmen vergeben haben, das sich im Nachhinein als Betrugsfall entpuppt hat. Das ärgert mich. Aber das Bankgeschäft ist eben von Natur aus ein Risiko.

t3n Magazin: Stichwort Risiko: Mit dem Robo-Adivsor Cashboard, der Bezahl-App Cookies oder dem N26-Konkurrenten Avuba gingen zuletzt mehrere Fintechs insolvent. In den Medien war sogar schon von einem „Fintech-Sterben“ die Rede. Wie schätzt du das ein?

Matthias ­K­röner: Finanzdienstleistungen sind nicht so einfach, wie sie von außen aussehen. Der Teufel steckt im Detail. Wir haben es häufig erlebt, dass Startups zu uns gekommen sind, die von Regulierung nicht den Hauch einer Ahnung hatten. Viele Gründer bringen nicht mal eine gewisse Grunderfahrung mit. Da überwiegt die Euphorie die Professionalität. Man sollte zumindest wissen, wen man fragen kann. Leider tragen auch die Investoren eine Mitschuld.

t3n Magazin: Das musst du erklären.

Matthias ­K­röner: Auch da ist viel Halbwissen mit dabei. Manche Investoren glauben, sie könnten heute mal 200.000 Euro in ein Startup stecken und morgen mit zwei Millionen aus der Nummer herausgehen. Aber wie soll das klappen? Wir hatten Investoren im Haus, die dachten, die Kundeneinlagen seien gleich Eigenkapital. Die haben nicht mal gewusst, dass SEPA-Überweisungen der Bank etwas kosten. Da wundern mich die Pleiten nicht.

t3n Magazin: Also haben sich die Fintechs mit ihrem Anspruch, die Bankenkiller zu sein, überschätzt?

Matthias ­K­röner: Auf jeden Fall. Allein die Nutzerzahlen zeigen ja, dass die Fintechs bis heute weder disruptiv noch relevant im Markt sind. Da kann ich dann auch die Banker verstehen, die sich ins Fäustchen lachen und denken: Vor dem Ende meiner Vertragslaufzeit passiert da eh nichts mehr. Aber die Ruhe trügt.

t3n Magazin: Wieso?

Matthias ­K­röner: Weil das nicht auf Dauer so weitergeht. Vor allem die Kombination aus Fintech und etablierten Plattformanbietern wird definitiv eine Bedrohung für die Großbanken. Beispielsweise wollen wir künftig noch stärker in den Entrepreneur-in-Residence-Bereich reingehen.

„Die Nutzerzahlen ­zeigen, dass Fintechs bis ­heute ­weder disruptiv noch ­relevant im Markt sind.“

t3n Magazin: Ihr wollt also Gründern besseren Zugang zu den Technologien der Fidor Bank verschaffen?

Matthias ­K­röner: Genau. Wenn jemand eine Idee für das Kreditgeschäft oder eine neue Bezahl-App hat, bietet die Fidor Bank definitiv ein Zuhause. Das können auch Unternehmer sein, die bislang vielleicht nicht so erfolgreich waren. Überhaupt interessiert mich die Frage: Wie wird das Bankkonto der Zukunft aussehen?

t3n Magazin:  denkst du?

Matthias ­K­röner: Meine Vision ist ein komplett plattformunabhängiges Bankerlebnis. Ich nenne das Device Agnostic. Banking muss also überall dort stattfinden, wo die Interaktion zwischen Mensch und Maschine vorhanden ist.

t3n Magazin: Hast du ein Beispiel?

Matthias ­K­röner: Internet of Things. Wenn ich darüber nachdenke, dass wir bis zum Jahr 2020 mehr als 20 Milliarden vernetzte Geräte in den Haushalten haben, sehe ich riesiges Potenzial für neue Bankanwendungen.

t3n Magazin: Gehören Sprachassistenten wie Amazon Echo für dich auch dazu?

Matthias ­K­röner: Zum Beispiel, ja. Wobei Sprache immer auch den Nachteil hat, dass ich mit meinem Konto nicht vertraulich reden kann, weil andere zuhören können. Vielleicht wäre das Abrufen von Kontoständen über einen Chip im Arm da der bessere Weg. In jedem Fall wird die Bank der Zukunft unsichtbar sein.

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puz65

Ich teile die Einschätzung des Fidor-Chefs zu Bitcoins nicht. Wie kann man den ernsthaft behaupten, Bitcoins seien bereits heute ein ernstzunehmendes Zahlungsmittel, weil es von Verbrechern genutzt wird? Das ist ja eher ein Gegenbeispiel und dient vor allem der Geldwäsche. Habe vor kurzem eine Doku gesehen, in der jemand sein Bier in einer Berliner Bar mit Bitcoins gezahlt hat. Beim aktuellen Kurs umgerechnet 200 Euro für ein Bier! Für eine Währung sind Bitcoins viel zu volatil, und ich bezweifle, dass sich dies jemals ändern wird, und zwar aus Prinzip. Die größte Schwäche von Bitcoins ist, das deren Menge nicht an die Nachfrage/Wirtschaftsleistung gekoppelt ist, sondern an die Rechenleistung. Das macht Bitcoins nicht zu einer Währung, sondern zu einem Rohstoff wie Tulpenzwiebeln. Bitcoins sind also keine Revolution, sondern eher eine Restauration, wieder weg vom Fiatgeld. Demokratisch sind Bitcoins auch nicht. Es gibt keine Kontrolle durch eine demokratisch legitimierte Instanz wie eine Zentralbank, die mit geldpolitischen Massnahmen für Stabilität sorgen könnte. Es gibt insgesamt nur etwas mehr als 16 Millionen Bitcoins mit einem Wert von nichtmal 200 Mrd, Euro – Peanuts für die Big Player, und diese haben bereits jetzt immer mehr EInfluss auf den Bitcoin-Markt. Ein Bankenkonsortium könnte sich mühelos die Mehrheit an den Bitcoins sichern und so den Markt kontrollieren – somit wäre das eigentliche Ziel fehlgeschlagen, eine von Banken unabhängige Währung zu schaffen. Statt einer Währung , die von einer demokratisch kontrollierten Zentralbank gesteuert wird hätte man dann sozusagen eine von Privatbanken kontrollierte Währung – vermutlich aus China oder Japan. Auch das Bitcoins keine nationale Währung sind, bringt noch wesentlich mehr Probleme mit sich, als sie z.B. der Euro hat. Solange es keinen weltweit einheitlichen Wirtschaftsraum gibt, und die Transportkosten nicht marginal sind, scheiden Sie damit für reale Wirtschaftsgüter aus. Geld basiert auf Vertrauen – das plötzlich von sich aus Wirtschaftsverbände und Verbraucher Bitcoins als Zahlungsmittel akzeptieren, halte ich für sehr unwahrscheinlich. Und selbst wenn irgendwann Staaten Digitalwährungen einführen – wieso sollten es dann vom Ausland kontrollierte Bitcoins sein und nicht eine eigene Digitalwährung?

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