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Business-Dashboards: Diese Lösungen bringen Ordnung ins Geschäftszahlen-Chaos

Führungskräfte müssen täglich wichtige Entscheidungen treffen. Gut, wenn sie dabei die aktuellen Geschäftszahlen und relevanten Leistungsindikatoren im Blick haben. Das geht am besten mit Business-Dashboards, die abstrakte Zahlenkolonnen in leicht verständliche Grafiken verwandeln.

7 Min. Lesezeit
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Business-Dashboards (Foto: Barbie76 / Photocase)

Daten sind das neue Öl, heißt es immer wieder. Doch das ist nur die halbe Wahrheit. Erst wenn aus Informationen Wissen wird, entfalten Daten ihre Wirkung. Es gilt, Zusammenhänge und Entwicklungen zu erkennen – möglichst frühzeitig. Für Führungskräfte keine leichte Aufgabe, denn egal ob in Marketing, Vertrieb oder Controlling: Entscheider können und müssen immer mehr Datenquellen zur Analyse einer angestrebten Performance heranziehen.

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Die Datenmengen, die so auf Führungskräfte einprasseln, werden immer größer und die Zahlenkolonnen immer komplexer. Darauf spezialisierte Business-Dashboards bieten hier Unterstützung. Sie bereiten die Daten unterschiedlichster Quellen grafisch auf und sorgen dafür, dass Entscheider alle kritischen Kennzahlen im Blick haben – und zwar nahezu in Echtzeit. Diese Dashboards sind das Gesicht der Business Intelligence (BI).

In der Regel sind diese Business-Intelligence-Tools individualisierbar. Das heißt, jeder Nutzer kann sich seine Business-Dashboards so konfigurieren, dass sie die jeweils relevanten Leistungskennzahlen, also Key Performance Indicators (KPI), auf einen Blick zeigen. Während Marketing-Entscheider beispielsweise Budget, Kampagnen und Websites beobachten möchten, können die Leiter der Verkaufsabteilung Bestelleingänge, Bearbeitungszeiten oder Neukundenquote verfolgen.

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Den Zugriff auf die Datenvisualisierungen kann man entweder per Rollen einschränken oder ein Business-Dashboard auch allen Mitarbeitern gleichermaßen zugänglich machen – zum Beispiel auf einem Großbildschirm, der prominent in den Geschäftsräumen hängt. In jedem Fall aktualisieren sich die Darstellungen automatisch nach einem zuvor definierten Zeitintervall.

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Die richtige Vorarbeit

„Manche Entscheider glauben, Business-Dashboards seien so intelligent, dass sie automatisch Lösungen präsentieren. Das ist ein großes Missverständnis“, warnt Heiko Henkes, Manager Advisor bei der Experton Group, einem auf Informations- und Kommunikationstechnologie spezialisierten Beratungsunternehmen aus Ismaning. Wer Business-Dashboards tatsächlich erfolgreich nutzen will, muss gewissenhafte Vorarbeit leisten.

Dazu gehört, aussagekräftige Kennzahlen und – je nach Szenario und Nutzerrolle – individuelle Blickwinkel auf die Daten zu definieren: Welche Informationen sollen welcher Fachabteilung und welcher Hierarchie zugänglich sein? Welche Kennzahlen dienen dem zuvor definierten Ziel tatsächlich? Und liefern sie zusammengenommen ein aussagekräftiges Gesamtbild? „Ohne diese Zieldefinition kann ein Anwender das neue Gesicht der Datenberge nur schwerlich identifizieren“, meint Henkes.

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Auch die Optik will gut überlegt sein: Das grafische Repertoire der Tools reicht vom klassischen Tortendiagramm über die Punktewolke bis hin zu Säulen- oder Kurvengrafik. Selbst exotische Ansichten wie Sunburst-Diagramme oder Thermometer-Darstellungen gehören oft dazu.

Die Business-Dashboards von Datapin lassen sich per Drag-and-Drop individuell anlegen und mit Kollegen teilen. (Screenshot: Datapin)

Die Business-Dashboards von Datapine lassen sich per Drag-and-Drop individuell anlegen und mit Kollegen teilen. (Screenshot: Datapine)

Dynamische Auswertungen

Im Unterschied zu einfachen Reports können Entscheider mit den meisten Business-Dashboards interagieren. Mit Hilfe von Drilldown-Funktionen können sie die Grafiken beispielsweise in unterschiedlicher Detailtiefe analysieren. Auch hierbei lässt sich festlegen, wer Zugriff auf welche Detailtiefe hat: Manager, Entwickler oder Controller können die Daten zum Beispiel tiefer ergründen als andere Mitarbeiter.

Auch Filterfunktionen machen ein Business-Dashboard dynamisch. Damit lassen sich Kennzahlen unter anderem zeitlich selektieren. Alarmfunktionen können automatisch eine Warnmeldung verschicken, sobald ein wichtiger Leistungsindikator unter einen kritischen Wert fällt.

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Die Cloud macht es einfach

Noch steckt die Nutzung solcher Visualisierungstools von Entscheider-Daten in einer frühen Phase. Umfragen zufolge setzen hierzulande erst 50 Prozent aller Unternehmen Business-Dashboards zur Entscheidungsfindung ein. Das liegt nicht zuletzt an den Investitionsanforderungen ausgewachsener Promise-BI-Lösungen.

Einen Entwicklungsschub könnte die Cloud geben. Denn SaaS-Lösungen machen Business Intelligence auch für kleine und mittlere Unternehmen (KMU) erschwinglich. Viele Hersteller bieten deshalb neben ihren etablierten Lösungen eine Cloud-Variante an. Eine aktuelle Studie des Hamburger Software-Beratungshauses Softselect beziffert den Anteil an SaaS-fähigen BI-Lösungen auf rund 62 Prozent.

Ein weiterer Vorteil: Die Cloud-Dashboards lassen sich einfacher mit anderen teilen, da der Zugang außerhalb der Firewall eines Unternehmens liegt. Manager können praktisch von jedem Ort aus ihre KPIs überwachen. Allerdings müssen sich Unternehmen bewusst sein, dass sie bei Cloud-Lösungen geschäftskritische Daten online zugänglich machen – und auf die Einhaltung aller Sicherheitsvorschriften durch den Anbieter vertrauen müssen.

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Dashboards in der Übersicht

Im Folgenden stellen wir sechs interessante Lösungen vor. Alle hier genannten Hersteller bieten kostenlose Testversionen an.

Datapine

Das Tool Datapine des gleichnamigen Berliner Startups ist eine SaaS-Business-Intelligence-Lösung, die sich an KMU richtet. Sie deckt Analyse, Dashboard und Reporting ab. Die Daten hostet Datapine in Deutschland.

Die Datenquellen für das Tool lassen sich entweder auf die Cloud-Server laden. Oder Kunden können eine Remote-Verbindung zu ihrer internen Datenbank herstellen. Datapine fragt die Daten kundenseitig ab und visualisiert die Ergebnisse. Die Daten bleiben also beim Kunden. Die Dashboards lassen sich per Drag-and-Drop gestalten sowie per URL und Log-in mit Kollegen teilen. Nutzer können außerdem automatisierte Reports erstellen und verschicken.

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Datapine bietet vier unterschiedliche Preispakete an: Ein Jahresvertrag für ein Paket mit drei Nutzern, drei Datenquellen und einer unbegrenzten Anzahl von Dashboards beläuft sich auf 169 Euro. Das größte Paket mit acht Nutzern und Datenquellen gibt es für monatlich 399 Euro. Ohne Mindestlaufzeit sind die Gebühren etwas höher. Für jeden zusätzlichen Benutzer werden 39 Euro im Monat berechnet.

Ducksboard

Das SaaS-Business-Dashboard Ducksboard ist für die Darstellung auf großen Bildschirmen optimiert. Mit Hilfe vorgefertigter Widgets kann man Übersichten individuell zusammenstellen. Für wichtige Indikatoren lässt sich ein E Mail-Alarm erstellen – beispielsweise, um Entscheider auch unterwegs über kritische Entwicklungen zu informieren. Über öffentliche oder private URLs können Nutzer ihre Dashboards teilen.

Ducksboard gibt es als Starter-, Professional- und Business-Paket. Das Business-Paket kostet inklusive zehn Dashboards 159 US-Dollar pro Monat.

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Das Tool Geckoboard integriert Daten von Services wie Google Analytics, Twitter und Facebook sowie von firmeneigenen Datenquellen. (Screenshot: Geckoboard)

Das Tool Geckoboard integriert Daten von Services wie Google Analytics, Twitter und Facebook sowie von firmeneigenen Datenquellen. (Screenshot: Geckoboard)

Geckoboard

Eines der bekanntesten Business-Dashboards ist die SaaS-Lösung Geckoboard. Das Interface lässt sich per Drag-and-Drop individualisieren. Zudem integriert Geckoboard Services wie Google Analytics, Twitter oder Facebook und natürlich eigene Business-Daten, die Nutzer auf die Server hochladen können. Für die Datenintegration bietet Geckoboard auch eine API. Über Widgets kann man Daten aus verschiedenen Web-Diensten zusammenstellen und grafisch aufbereiten.

Geckoboard-Dashboards können die Nutzer per E-Mail teilen, die Eingeladenen können sie dann nicht nur anschauen, sondern auch editieren. Geckoboard läuft auf großen Monitoren oder TV-Bildschirmen sowie als App auch auf dem iPhone. Mit Hilfe von CSS lässt sich das gesamte Design anpassen.

Die Preise sind gestaffelt: Es gibt Pakete für Einzelpersonen, Startups, Unternehmen und Konzerne. Das klassische Unternehmenspaket für zwanzig Nutzer und beliebig viele Dashboards kostet 359 US-Dollar im Monat.

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iDashboards

Die im Jahr 2003 gegründete US-Firma gilt als einer der Pioniere für Datenvisualisierungen. Die Lösung iDashboards in cloud hat ein Web-basiertes Interface und unterstützt die Browser Internet Explorer, Mozilla Firefox sowie Google Chrome.

Zur Datenvisualisierung loggt sich ein Nutzer einfach ein und bekommt dann je nach seiner zuvor definierten Rolle Zugriff auf verschiedene Daten – zum Beispiel Daten speziell für das Marketing oder den Vertrieb. Das Handling der Grafiken erfolgt per Drag-and-Drop. iDashboards analysiert die Daten in Echtzeit und aktualisiert automatisch in regelmäßigen Abständen. Mobile Nutzer können die Datenvisualisierung über ihren Webbrowser nutzen. Für Android-Tablets, iPad und iPhone gibt es eine native App.

Die Cloud-Lösung ist für mindestens fünf Nutzer ausgelegt. Die einmaligen Kosten beginnen bei 1.995 US-Dollar, die monatlichen Kosten bei Abschluss eines Zwei-Jahres-Vertrags bei 59 US-Dollar pro Nutzer und Monat. Der Support ist in diesem Fall im Preis inbegriffen. iDashboards wird auch als Enterprise-Suite für die Inhouse-Installation angeboten (On-Premise). Entsprechende Preise gibt es auf Anfrage.

Die Cloud-Lösung Klipfolio trennt Daten und Präsentation. So können Nutzer zu einer Datenquelle dutzende Visualisierungen ansehen oder eine Grafik, die sich aus dutzenden Quellen speist. (Screenshot: Klipfolio)

Die Cloud-Lösung Klipfolio trennt Daten und Präsentation. So können Nutzer zu einer Datenquelle dutzende Visualisierungen ansehen oder eine Grafik, die sich aus dutzenden Quellen speist. (Screenshot: Klipfolio)

Klipfolio

An die kanadische Cloud-Lösung Klipfolio Dashboard sollen sich laut Hersteller mehr als 1.000 Datenquellen anbinden lassen. Klipfolio stellt nicht nur eine eigene API bereit, sondern bindet auch externe Dienste über etliche Schnittstellen-Technologien ein.

Daten und Präsentationen behandelt das Tool getrennt. Der Anwender kann sich somit beispielsweise dutzende Grafiken zu einer einzigen Datenquelle anzeigen lassen, aber auch eine einzige Grafik, die sich aus dutzenden Datenquellen speist. Für die Datenvisualisierung gibt es 15 Grundtypen, die sich auf Endgeräten beliebiger Größe ausspielen lassen – vom Smartphone bis zum Big Board. Die Zugangsberechtigungen können Nutzer rollenbasiert vergeben. Für das Hosting kommt der Cloud-Hosting-Service von Rackspace zum Einsatz.

Bei mindestens zehn Usern pro Monat kostet Klipfolio 15 US-Dollar pro Nutzer und Monat. Bei steigender Nutzerzahl wird es günstiger. Bei mehr als 1.000 Anwendern beträgt der Preis zum Beispiel 5 US-Dollar pro User und Monat.

Tableau gibt es als lokale und als Cloud-Lösung. Neben Filter- und Drilldown-Funktionen bietet das Tool Kommentar- und Warn-Features. (Screenshot: Tableau)

Tableau gibt es als lokale und als Cloud-Lösung. Neben Filter- und Drilldown-Funktionen bietet das Tool Kommentar- und Warn-Features. (Screenshot: Tableau)

Tableau Online

Tableau Software aus Seattle bietet seine BI-Lösung sowohl als lokale Installation als auch als Cloud-Lösung unter dem Namen Tableau Online an. Alle Dashboards sind interaktiv. Neben Filter- und Drilldown-Funktionen bietet Tableau auch Kommentarfunktionen pro Dashboard – zum Beispiel, um Kollegen auf eigene Analyse-Ergebnisse hinzuweisen.

Tableau optimiert seine Dashboards automatisch für die Darstellung auf Tablets. Es ist auch möglich, Dashboards zu abonnieren und regelmäßige Updates per E-Mail zu erhalten. Die Preise liefert Tableau Software auf Basis individueller Anfragen.

Fazit

Mit Business-Dashboards behalten Entscheider alle für sie relevanten Leistungsindikatoren im Blick – und das stets aktuell, leicht verständlich und grafisch aufbereitet. Dadurch können sie Entscheidungen schneller und fundierter treffen. Dashboards können auf Smartphones, Tablets, Desktop-PCs oder auch auf großen TV-Bildschirmen laufen. Für kleine Unternehmen und Startups sind insbesondere Cloud-Lösungen spannend, da aufwendige Implementierungen entfallen und die BI-Tools erschwinglich sind.

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Dein t3n-Team

Stephan Jäckel

Frei nach Schumpeter sind die wichtigsten Leistungsfaktoren im Unternehmen nicht quantifizierbar oder in Geldwerten auszudrücken. Solche Dashboards helfen der Übersicht oder – besser – können bei geschickter Darstellung Aufgaben, Probleme oder Situationen in einem neuen Blickwinkel erscheinen lassen und so den Entscheidungsprozess bereichern.

Ob Entscheidungen dadurch besser werden, ist damit aber nicht gesagt oder gar sicher. Lediglich das subjektive Sicherheitsgefühl bei der Entscheidung nimmt zu, weil es vermeintlich sichere Zahlen gibt und somit eine Entschuldigung für eventuelle Fehlentscheidungen.

Am Ende kann es dazu führen, dass ständig neue Anforderungen an Dashboard-Inhalte gestellt werden, um Entscheidungen „noch besser“, „noch fundierter“ und „noch sicherer“ zu machen, obwohl es die Natur von unternehmerischen Entscheidungen ist, unter Unsicherheit zu fallen und umgesetzt zu werden. Der Schutz liegt dabei in guter Planung und Agilität, nicht in der Entscheidung an sich.

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