Carrera setzt auf das Open-Source-CMS: TYPO3 auf der Überholspur
Die Aufgabenstellung lautete dementsprechend, die Community-Website, die sich an jung gebliebene Enthusiasten richtet, in den drei genannten Bereichen zu überarbeiten und neu zu gestalten. Der Carrera Club [1], der seit 2004 die Herzen von Hobby-Rennfahrern online höher schlagen lässt, war leicht in die Jahre gekommen und somit insbesondere grafisch und technisch nicht mehr am Puls der Zeit. Das umsetzende Team der beauftragten Salzburger Internetagentur pixelart entschied sich bei dem Relaunch für TYPO3.
Der zentrale „Treffpunkt“ innerhalb der Community war und ist für viele User das Diskussionsforum. Darüber hinaus sollten neue interessante Features geschaffen werden: So können die Mitglieder mittlerweile sich und ihre teils selbst zusammengebauten Rennbahnen und Autos in eigenen Blogs präsentieren, Blogeinträge kommentieren oder auch Einträge auf den Profilseiten anderer User hinterlassen. Auch das gegenseitige Versenden von persönlichen Nachrichten innerhalb der Community erfreut sich großer Beliebtheit. Da es sich beim Carrera Club um eine geschlossene, kostenpflichtige Community handelt, wurde auf eine Verflechtung mit Social Networks wie etwa Twitter bewusst verzichtet.
Nicht zuletzt, um die Verwaltung zentral an einer Stelle im Backend vorzufinden, fiel die Entscheidung auf eine komplett in TYPO3 realisierte Lösung. Für weite Teile der Website kommen selbstentwickelte Extensions zum Einsatz, da die zum damaligen Zeitpunkt im TYPO3 Extension Repository verfügbaren Erweiterungen im Bereich Community noch zu unausgereift erschienen und sehr weitreichende Anpassungen beziehungsweise Änderungen notwendig gewesen wären, um die Bedürfnisse der User zu befriedigen.
Beim integrierten Online-Shop wurde auf eine Eigenentwicklung zurückgegriffen. Ein Grund hierfür war die direkte Anbindung an das Warenwirtschaftssystem der Firma Stadlbauer (das Unternehmen hinter Carrera), wodurch sich die Verfügbarkeit von Artikeln live abfragen lässt und Bestellungen direkt mit der Warenwirtschaft abgeglichen werden. Ein weiterer Grund war die direkte Einbindung der Kreditkartenschnittstelle des österreichischen E-Payment-Anbieters mpay24. Dem Kunden sollte ein wirklich einheitliches Backend zur Verfügung gestellt werden.
Bestehende Extensions optimal einsetzen
Für das Forum sowie den monatlichen Club-Newsletter kommen bekannte Extensions zum Einsatz: „mm_forum“ sowie „direct_mail“. Während das Forum geringfügig angepasst wurde, ist die unter TYPO3-Experten weithin bekannte Newsletter-Extension – abgesehen von den Templates und speziellen Inhaltselementen – „out of the box“ in Verwendung.
Ansonsten läuft TYPO3 in der Standardversion ohne jegliche Veränderungen. Die Mitglieder selbst werden als Frontend-Benutzer angelegt und verwaltet. Allerdings wurden die entsprechende Tabelle (fe_users) und das Backendinterface umfangreich erweitert sowie um Relationen ergänzt, um alle Profildaten ordnungsgemäß abbilden und bearbeiten zu können.
Als besonders hilfreich erwies sich das integrierte Sessionmanagement von TYPO3. So sind im jeweiligen Frontend-User-Datensatz Daten für die Mitgliederverwaltung, Profilbilder sowie ein Bonuspunktesystem hinterlegt. Die TYPO3-eigene Benutzerverwaltung bildet darüber hinaus die Basis für die Verrechnung von Shop-Bestellungen und Mitgliedschaftsgebühren. Im Backend wurde dabei die Möglichkeit genutzt, die TCA-Darstellung mittels des Flags „dividers2tabs“ in Reitern darzustellen. So bleibt die Übersichtlichkeit für die verschiedenen Club-Administratoren gewahrt.
Technische Herausforderungen
Wie eingangs erwähnt, handelte es sich bei dem Projekt um eine bereits bestehende Community. Demnach mussten alle Benutzerprofile sowie die bisherigen Aktivitäten im Club in ein MySQL-System importiert werden. Die größte Herausforderung in diesem Zusammenhang war die Migration der Forumsbeiträge, die lediglich in einem CSV-Export zur Verfügung standen. Nach mehreren Testläufen gelang es, das Import-Skript soweit anzupassen, dass zum Online-Start ein korrektes und tagesaktuelles Abbild der Daten erstellt werden konnte. Hierbei war der transparente und klare Aufbau von „mm_forum“ überaus hilfreich. Nach kurzer Einlesezeit war es möglich, die Forumsbeiträge perfekt zu migrieren.
Um die Belastung des Servers in Grenzen zu halten, wurden einige Vorkehrungen getroffen. So werden beispielsweise die von Usern zur Illustration ihrer Blogeinträge hochgeladenen Bilder gleich im Anschluss des Uploads auf die verschiedenen Bildgrößen skaliert. Außerdem wird die Last auf mehrere Frontend-Server sowie einen MySQL-Cluster verteilt – eine Erweiterung steht aufgrund der stetig steigenden Mitgliederanzahl im Raum, stellt aber aufgrund der konzipierten Server-Clusterarchitektur kein Problem dar. Im Durchschnitt bedient die Community mittlerweile 50 bis 80 Mitglieder gleichzeitig, zu Peakzeiten (vor allem abends) sind mehr als 230 User zur selben Zeit eingeloggt und aktiv.
Verwaltung und Redaktion
Verwaltet wird der Carrera Club von zwei Mitarbeiterinnen der Firma Stadlbauer. Diese betreuen die Community redaktionell durch das Einstellen von News und Testberichten sowie die Kommunikation mit den Usern mit Hilfe des Forums. Darüber hinaus verwalten sie die Benutzerdatenbank. So werden zwar User, die ihre Mitgliedschaft per Kreditkarte bezahlen, automatisch freigeschaltet. Jene, die als Zahlungsmethode Banküberweisung wählen, werden jedoch erst nach Eingang der Gebühr manuell im Backend aktiviert. Für die nahe Zukunft ist die Implementierung einer Schnittstelle geplant, die beispielsweise die Zahlungseingänge prüft und Benutzer daraufhin automatisiert aktiviert.
Die Kommunikation erfolgt vollautomatisch. Regelmäßige Cronjobs sorgen für den reibungslosen Versand der E-Mails und die gesamte Kommunikation des Clubs. Bei der Verwaltung des Forums stehen außerdem mehrere Forumsmoderatoren hilfreich zur Seite, wie es in anderen Webforen ebenso üblich ist.
Fazit
Der Relaunch einer gut frequentierten Community-Website ist stets eine Herausforderung, da es gilt, den laufenden Betrieb möglichst reibungslos zu gewährleisten und alle relevanten Inhalte zu portieren. Die Umsetzung des neuen Carrera Clubs auf Basis von TYPO3 brachte in diesem Zusammenhang einige Vorteile mit sich. Hilfreich war unter anderem das integrierte Sessionmanagement von TYPO3. Des Weiteren konnte das CMS den Kunden besonders durch die Bündelung der gesamten Verwaltung an einer Stelle (nämlich im Backend von TYPO3) überzeugen.
Fakten
Aktive Mitglieder | > 5000 |
Davon gleichzeitig online | ca. 230 |
Hosting | 2 x Frontend-Server, MySQL-Cluster im Replikationsmodell |
Wichtige Extensions | mm_forum, direct_mail |
Benutzerverwaltung | fe_users |
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