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Module finden, auswählen und einrichten: Drupal effektiv erweitern

In der letzten Ausgabe der T3N gaben wir einen ersten Einblick in die Welt des Web Content Management Systems (WCMS) Drupal. Damals befand sich Drupal 6 noch in der Betaphase, seit kurzem ist auch die finale Version freigegeben und erfreut sich großer Beliebtheit: Über 40.000 Downloads allein in den ersten drei Tagen belegen das große Interesse am neuen Release. Dieser Artikel widmet sich den Drupal-Erweiterungsmodulen: Wir erläutern, wo Sie Module finden, wie Sie die für Ihr System passende Version herunterladen und installieren, und stellen Ihnen einige der interessantesten Module vor.

6 Min. Lesezeit
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Drupal erfreut sich ständig steigender Beliebtheit. Das damit
verbundene Wachstum beschert Drupal eine breite Community unterschiedlichster Anwender und
Entwickler, die jeweils verschiedene Ziele mit Drupal verfolgen. Manchen reichen dazu die vorhandenen Mittel, andere entwickeln Module, um
benötigte Funktionen nachzurüsten und zu verbessern.

Drupals Schatzkammer

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Über die
Jahre sind so viele hundert Module entstanden. Der weitaus größte Teil
findet sich, zentral gepflegt, im Drupal Module Repository [1]. Module gibt es für die unterschiedlichsten Einsatzbereiche:
Seien es WYSIWYG-Editoren, Galerien, Workflows, Newsletter, Audio und
Video, Benutzermanagement, die Integration von Anwendungen Dritter
wie SugarCRM oder einfach nur ein Textfilter, der sämtliche Inhalte
einer Website in Piratensprache übersetzt – das Repository hält für so ziemlich jeden Erweiterungswunsch eine Lösung vor.

Nach Erscheinen einer neuen Version arbeiten viele Entwickler an ihren Modulen, die in Drupal versionsabhängig sind. Man findet deshalb auf den jeweiligen
Modulseiten immer verschiedene Versionen: Zum einen die
stabilen Veröffentlichungen, auch „Official releases“ genannt, und zum anderen die
Entwicklerversionen „Development snapshots“. Für den Einsatz in einer
Produktivumgebung sollten Sie auf eine stabile Version zurückgreifen.
Manchmal passiert es, dass über längere Zeit keine stabile Version
freigegeben wird, und deshalb der Einsatz einer Entwicklerversion
notwendig wird. Ein Blick in „View all support
requests“ für das jeweilige Modul zeigt, ob und welche Probleme noch für die installierte
Drupal-Version bestehen.

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Das richtige Modul finden

Der Aufbau des Drupal Modul Repository ist relativ einfach: Auf der
Startseite von Drupal.org folgen Sie dem Link „Modules“ in der rechten oberen Ecke; die Folgeseite listet alle Modulkategorien. Oberhalb
der Liste ist eine Filtermöglichkeit
untergebracht, die erst nach der Anmeldung genutzt werden kann. Die Filterung ermöglicht die gezielte Anzeige von Modulen, die für eine bestimmte Drupal-Version verfügbar sind. Es steht außerdem eine Auflistung aller Module zur Verfügung, sortiert entweder nach Name oder nach Erscheinungsdatum.

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Sollten
Sie gezielt nach einem Modul suchen wollen, so können Sie mit der
normalen Suchmaske starten. Taucht das benötigte Modul nicht in den Ergebnissen auf, so ist die Suche über „Advanced search“ auf
Projekte beschränkbar.

Module installieren

Module werden hauptsächlich in .tar.gz-Komprimierung angeboten. Vorsicht: Die
entpackten Module gehören nicht in den „modules“-Ordner der Drupal-Installation, in dem die Kernmodule der Drupaldistribution liegen. Der Platz für Erweiterungsmodule ist
unterhalb der Ordner „sites/all“; legen Sie hier die beiden Ordner „modules“ und „themes“ an. Alle entpackten Module kommen in den Ordner „modules“, alle Themes in „themes“.

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Sind die Module richtig abgelegt, lohnt sich ein Blick in die zugehörige Readme-Datei, da dort Hinweise zur Installation und
Bedienung des Moduls dokumentiert sind.

Der Abschluss der Installation findet im
Adminbereich von Drupal statt: Loggen Sie sich als Admin (user/1) an und wechseln Sie in die
Modulübersicht (Verwalten> Strukturierung> Module), in der alle verfügbaren Module aufgelistet sind. Um ein Modul zu installieren/aktivieren,
setzen Sie einfach ein Häkchen vor den Modulnamen und sichern die Einstellungen mit „Konfiguration
speichern“. Wenn keine Warnmeldung
erscheint, ist das Modul einsatzbereit und kann bei Bedarf konfiguriert
werden. Dazu legen die meisten Module einen Eintrag im Bereich „Verwalten“ an.

Interessant ist der Tab „Deinstallieren“ am oberen Rand der
Modulübersicht. Immer mehr Module verfügen über eine
Deinstallationsroutine und entfernen damit nicht nur Daten, sondern auch
Tabellen und Ordner – nicht aber das Modul selbst!

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Das Content Construction Kit – CCK

Das CCK ist, neben dem weiter unten beschriebenen „Views“-Modul, eine der
wichtigsten für Drupal entwickelten Erweiterungen. Seine
Hauptaufgabe besteht darin, Entwicklern einen Baukasten, ein Kit, zur
Verfügung zu stellen, mit dem sie eigene, individuelle Inhaltstypen
entwickeln können. Drupal kennt standardmäßig die zwei Inhaltstypen „Artikel“ und „Seite“. Beide besitzen zwei Felder:
Eines für den Titel und ein zweites für den Inhalt. Das CCK erlaubt es,
neue Inhaltstypen anzulegen und um eigene Felder zu erweitern. Dafür
bringt das CCK einen Satz Feldtypen („Field types“) mit. Diese erlauben die Auswahl von Text oder Zahlen, aber auch von Verweisen auf Kategorien, Nutzern oder anderen
Inhalten als Basis für Felder. Neben diesem Basis-Set gibt es
viele weitere komplexe Felder im Repository. Dazu zählen unter anderem
Felder für Bilder, File-Uploads, Datum, Zeit, Währung, Postleitzahlen,
Geokoordinaten, E-Mail oder Passwörter.

Einmal angelegt, stehen die Felder allen Inhaltstypen zur Auswahl. Wenn
ein Inhaltstyp eine große Anzahl von Feldern umfasst, lassen sich
diese gruppieren und gezielt ein- und ausblenden. Inhaltstypen können darüber hinaus
individuell konfiguriert werden; damit lässt sich bestimmen, ob Inhalte
sofort veröffentlicht sind, in Listen immer oben stehen („sticky“), auf
der Startseite erscheinen, mit einer Kommentarfunktion versehen sind
oder beim Bearbeiten neue Revisionen speichern. Über das Rechtesystem wird der Zugriff bestimmter Benutzerrollen auf die
Inhaltstypen beschränkt.

CCK ist ein vielseitiges Werkzeug für die Enticklung individueller
Inhaltstypen und Eingabeformulare. Vielseitigkeit, Flexibilität und leichte Bedienbarkeit sind
entscheidende Faktoren für den großen Erfolg von CCK.

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Views im Blick

Mit dem CCK entwickelt man Inhaltstypen, um Inhalte strukturiert zu
erfassen. Standardmäßig kann
man Inhalte dann als einzelne Seiten über das Menü anzeigen oder thematisch
gruppiert mit Hilfe von Kategorien als Listen ausgeben, die stets relativ eintönig aus Titel, Teaser, Datum und Autor bestehen.

An dieser Stelle setzt das Modul „Views“ an, ein „Smart
Query Builder“ für Drupal. Views bietet eine Reihe von Funktionen, mit
deren Hilfe man Abfragen zusammenstellt und die Ergebnisse gezielt
gruppiert, sortiert und filtert. Als Datenbasis greift Views auf
Inhalte, Inhaltstypen, CCK-Felder, Kategorien, Rechte, Rollen und
Benutzer von Drupal zurück. Durch geschickte Verknüpfungen lassen sich
beinahe beliebig komplexe Abfragen und somit veränderte „Sichten“
auf Inhalte erzeugen. Die Ergebnisse können innerhalb einer Seite oder
eines Blocks ausgegeben werden. Als Ausgabeformate stehen Tabelle,
Liste, Teaserliste, Artikelansicht und RSS-Feed zur Verfügung.

Anwendungsbereiche für Views sind beispielsweise Archive, die letzten zehn Artikel eines
Autors, die fünf meistgelesenen Artikel zum Thema Drupal im April, der
Artikel mit den meisten Kommentaren oder alle Artikel mit Inhaltstyp X
und Autor Y – die Einsatzmöglichkeiten für Views sind vielfältig. Hat man einmal die im ersten Moment
ungewöhnliche Benutzeroberfläche verstanden, ist die weitere Anwendung von Views relativ
einfach.

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Neben der Portierung von Views zu Drupal 6 wird
momentan an einer Umgestaltung der Oberfläche, einer erneuten Erweiterung des
Funktionsumfangs sowie einer stärkeren Integration anderer Module
wie zum Beispiel CCK gefeilt.

Weitere Module in der Übersicht

Kein CMS kommt heute ohne einen, zumindest optionalen, WYSIWYG-Editor aus. Drupal bietet in diesem Bereich eine sehr breite Auswahl.
Seien es die beliebten Editoren TinyMCE und FCKEditor, oder Konverter
wie Textile und Markdown. Die vier genannten Editoren sind als Module erhältlich und
verbinden sich ausgezeichnet mit dem Basissystem.

Drupal gilt bereits ab der Installation als recht
suchmaschinenfreundlich. Auf diesem Fundament aufbauend, hilft das
Pathauto-Modul bei der freien Gestaltung von URLs nach
selbstdefinierbaren Mustern. Was Flickr, YouTube oder Vimeo leisten, kann Drupal auch: Die
Integration von Audio- und Videodateien ist problemlos möglich. Die Audio-, Video- und Imagemodule erlauben es, beinahe jedes der genannten Portale
nachzubilden, genannt sei an dieser Stelle beispielhaft das MediaMover-Modul.

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Auch für die Umsetzung anderer beliebter Dienste gibt es passende Module für Drupal. Drigg ist ein
Projekt, das den einfachen Betrieb einer Social-News-Plattform ähnlich dem Vorbild digg.com umsetzt. Die
Module FeedAPI und Aggregator erlauben es, Drupal in einen Feed
Reader zu verwandeln.

Mit dem Webform-Modul können fast beliebig komplexe Formulare gestaltet werden. Gewonnene Daten werden
gespeichert und können als CSV-Datei exportiert werden. Webform eignet
sich damit gleichermaßen für Kontaktformulare wie auch für Umfragen.

Zu jedem der hier genannten Module gibt mindestens eine, meistens sogar
mehrere Alternativen. Sollte die gewünschte Funktion in einem Modul also nicht zufriedenstellend implementiert sein, gibt es immer noch die Chance in einer ähnlichen Erweiterung fündig zu werden.

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Bei der Suche nach einem Modul sollten Entwickler das Repository als Ausgangspunkt nehmen und dort auch immer wieder nach neuen und verbesserten
Modulen Ausschau halten. Viel Spaß beim Herumstöbern, Ausprobieren und Testen!

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