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E-Commerce

Ein Resümee: Die ersten Wochen mit Magento 1.0

Mehrere Wochen ist es nun her, dass Magento in der Version 1.0 veröffentlicht wurde. Das erste Release hat einiges Aufsehen erregt, aber auch leichten Unmut bei deutschen Shopbetreibern und Community-Mitgliedern ausgelöst. Bei einem persönlichen Meet-and-Greet mit Roy Rubin (CEO, Varien) in Frankfurt Ende April wurden diese Punkte angesprochen.

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Für Magento wurde lange Zeit die Werbetrommel gerührt, und zwar weniger von Varien selbst denn von der Community, die von der Roadmap und den darin versprochenen Funktionen und Möglichkeiten sehr überzeugt schien und endlich eine wahre Alternative zu bestehenden Open-Source-Online-Shopsystemen sah. Bereits in der Betaphase zeigte sich schnell, dass Magento durchaus das halten konnte, was Varien in der Roadmap versprach (T3N berichtete in Ausgabe Nr. 10). Nun sind die ersten Gehversuche mit der stabilen Version vom 31. März getan. Auf dem deutschen Markt kam dabei schnell eine gewisse Ernüchterung auf: Magento stellt zwar ein ausgesprochen flexibles System dar, entspricht aber „out-of-the-box“ nicht den Voraussetzungen des deutschen Rechtssystems.

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So fehlten beispielsweise die im Bezahlvorgang in Deutschland notwendigen Checkboxen für die AGB und die allseits bekannte Widerrufsbelehrung. An dieser Stelle hat die Community jedoch bereits reagiert und ein passendes Modul entwickelt, das diesen Mangel in bestehenden Magento-Installationen behebt, und die Administrationsoberfläche um entsprechende Bereiche ergänzt.

Zum Release der Version 1.0 wurden auch die deutsche und die französische Sprachversion im neuen MagentoConnect-System veröffentlicht. MagentoConnect bietet die einfache Integration und Pflege von zusätzlichen Modulen und Erweiterungen direkt im Administrationsbereich von Magento. Bei MagentoConnect finden Entwickler wie auch Shopbetreiber bereits einige Ressourcen, um Magento zu erweitern. Zur Verfügung stehen neben verschiedenen Lokalisierungen auch neue Themes und Module, die den Leistungsumfang von Magento erweitern.

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Gegenüber den ursprünglichen Betaversionen wurden viele Bereiche des Shopsystems komplett überarbeitet. So zum Beispiel die Verwaltung von Produktabbildungen – war diese anfangs noch ein sehr hakeliges und umständliches Unterfangen, glänzt Magento nun mit einem Mehrfach-Dateiupload und einer einfachen Verwaltung für Thumbnails, Vorschaubilder und Großaufnahmen. Auch das Anlegen von frei konfigurierbaren Produkten wurde deutlich verbessert, wenngleich aus Sicht der deutschen Anwender noch Nachbesserungsbedarf besteht.

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Kleine Shops werden in Deutschland meist von Einzelunternehmern gepflegt und betrieben, und nicht selten geschieht die Erstbefüllung des Systems in Handarbeit. Hier geht Magento jedoch davon aus, dass der Betreiber ein Warenwirtschaftssystem verwendet und als Datenquelle benutzt. Gerade für konfigurierbare Produkte besteht hier noch Entwicklungspotenzial, da die Erstellung dieser Artikel als Basis jede mögliche Kombination als einfaches Produkt voraussetzt. Dies kann für einen T-Shirt-Anbieter bedeuten, dass ein Shirt in fünf Farben, fünf unterschiedlichen Größen und mit zehn verschiedenen Aufdrucken bereits 250 einfache Produkte voraussetzt, um im Shop später als einzelnes, konfigurierbares Produkt angeboten werden zu können. In einem Warenwirtschaftssystem stellt die Produkterstellung selbstverständlich kein Problem dar, da mit einem Ex- und Import bereits alle 250 Produkte in Magento vorhanden wären. Für einen kleinen Shopbetreiber jedoch beginnt an dieser Stelle ein langer Arbeitstag voller Handarbeit, auch wenn hier bereits mit einer „Schnell-Anlegen“-Funktion zur deutlichen Schmerzlinderung beigetragen wurde.

Ende April besuchten Roy Rubin und Peter Kaminski (Projektkoordinator) recht kurzfristig Deutschland. Anlass des Treffens im Restaurant eines Frankfurter Hotels war es, die deutschen Partner und die Community näher kennen zu lernen und über die vergangene, gegenwärtige und zukünftige Entwicklung von Magento im deutschen Markt zu diskutieren. Dabei ging es nicht speziell nur um den Abgleich des Funktionsumfangs, sondern hauptsächlich um mögliche Chancen und Verbesserungen für Magento am deutschen Markt. Viele Punkte, die der Community sehr am Herzen lagen, wurden hier in lockerer Runde angesprochen, unter anderem auch die Performance auf Shared-Hosting-Systemen, die momentan noch nicht mit aktuellen Systemen Schritt halten kann. Ebenso wurde auf das eingangs geschilderte Problem mit konfigurierbaren Produkten eingegangen.

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Positives Feedback und konstruktive Kritik im Gepäck, brach Rubin wieder auf in die Vereinigten Staaten, um die angesprochenen Punkte in die nächsten Versionen von Magento einfließen zu lassen. Überraschung des Abends war die Live-Veröffentlichung von Magento in der Version 1.0.19700, die bereits über 100 Bugfixes und etliche Neuerungen und Verbesserungen mit sich bringt. Auch in den kommenden Releases darf man also davon ausgehen, dass Varien mit Hochdruck an der Optimierung seines ohnehin sehr flexiblen und leistungsfähigen Systems arbeitet, um sich mit der Entwicklung neuer Funktionen weiter vom restlichen Markt abzusetzen.

Trotz einiger Kritikpunkte hat Magento aber einen soliden Start hinter sich, und die Community stärkt Varien mit tatkräftiger Unterstützung den Rücken. Für Interessierte bietet sich als Einstieg in die Community der deutschsprachige Magento-Blog [1] mit den aktuellsten Informationen an.

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