Getestet und verglichen wurden zunächst die „klassischen“ Extensions zur Verwaltung von Bannern. Sie bieten Funktionalitäten zur Steuerung der Einblendung von Bannern auf den Seiten einer TYPO3-Präsenz (also ggf. auch unter verschiedenen Domains, die jedoch alle zur selben TYPO3-Installation gehören müssen). In der Regel verwalten sie die überwiegend in einem Sysfolder abgelegten Grafik- und Flashdateien und sorgen für die Ausgabe auf den richtigen Seiten und Unterseiten. Im günstigsten Fall erstellen sie auch Statistiken über die Zahl der Views/Klicks oder bieten sogar die Möglichkeit, die Einblendungen zu kontingentieren. Zur direkten Einbindung von Bannern in eine TYPO3-Seite wurden folgende Extensions getestet:

Eine leistungsfähige und sehr gut dokumentierte Extension, die Wert auf gute Konfigurierbarkeit über Flexform legt. Die Installation geht schnell und leicht von der Hand. Die Extension bringt viele Features mit, welche die Einbindung und Verwaltung der Banner einfach und bequem machen. Hervorzuheben ist die Möglichkeit, auf jeder Seite einen eigenen Banner zu installieren, sowie die problemlose Einbindung und statistische Auswertung über die Darstellungen und Klicks zu jedem Banner.

Ebenfalls eine runde und gut über den Constant-Editor im Backend zu konfigurierende Extension. Die Ausgabe erfolgt über die klassische Einbindung (in das Template bzw. als Content Element) oder – als Besonderheit bei dieser Extension – in einem Layer, der über den Content gelegt wird (mit der Option zum Schließen). Diese Variante kann leicht dazu führen, sich bei den Besuchern einer Seite unbeliebt zu machen und sollte daher nur zum Einsatz kommen, wenn besonders wichtige Informationen beworben werden sollen.

Diese Extension verfolgt einen etwas anderen Weg der Bannerdarstellung und ist eher dazu gedacht, Headergrafiken dynamisch zu erstellen. Banner können hiermit in vier verschiedene Level angelegt werden. Die Extension legt dann die Level übereinander und gibt für jeden Level einen zufälligen Banner aus. Ein Blick auf die Beispielanwendung lohnt sich [2].

Die auf Advanced Banner Management (macina_banners) basierende Image Rotation Extension bringt einige zusätzliche Features. Hier ist insbesondere die Kontingentverwaltung zu nennen, die es ermöglicht, die Zahl der Einblendungen bzw. Klicks auf einen Banner zu beschränken.

Eine solide Extension zur Verwaltung von Bannern, die neben komfortablen Einstellungsmöglichkeiten auch die Möglichkeit zur Kontingentverwaltung bietet. Bei der Installation der älteren Versionen ohne Dokumentation gab es Probleme, für die aktuelle Version gibt es jetzt auch eine Anleitung.

Der oben bereits erwähnte (Open Source) Openads-Server bietet Bannerverwaltung für größere Maßstäbe. Mit ihm lassen sich Bannerkampagnen und Partnerprogramme über mehrere Domains auf verschiedenen Servern realisieren.

Das Openads-Konzept ist eine Client-Server-Lösung: Die Banner werden auf einem zentralen Openads-Server verwaltet. Hier können beliebige Kunden eingerichtet werden, die dann z. B. definieren können, wie oft ihre Banner angezeigt werden sollen. Die Banner dieser Kunden werden dann entsprechend der gewünschten Häufigkeit und der Zahl der gemeinsam angebotenen Banner an die beteiligten Server ausgeliefert. Da sich die Aufrufe nicht auf die einzelnen Grafiken, sondern auf die „Kampagnen“ des Openads-Servers beziehen, können immer wieder neue Banner ausgeliefert werden, ohne dass an den zahlreichen Ausgabeseiten etwas verändert werden müsste. So können mit geringem Aufwand Banner auf vielen Servern geschaltet werden. Das System schickt den Kunden Statistiken über Visits und Klicks per E-Mail zu und bietet auch den Export an, zum Beispiel nach Excel. Die Vorteile dieser Lösung müssen wohl nicht länger erläutert werden.

Grundsätzlich liefert der Openads-Server individuell generierten Sourcecode, der zur Ausgabe des Banners einfach in die entsprechende Seite eingefügt wird. Ein Beispiel für diesen Code:

<a xhref="http://meinedomain.com/openads/adclick.php?n=a43f1494" target="_blank">
<img xsrc="http://meinedomain.com/openads/adview.php?what=zone:7&amp;n=a43f1494" border="0" alt="">
</a>

Mit der Extension Page PHP content lässt sich die Einbindung dieses Codes bereits problemlos bewerkstelligen. Natürlich stehen dem TYPO3-Anwender/Entwickler noch einige weitere Extensions zur Verfügung, mit denen dies noch bequemer realisiert werden kann. Die Funktionalität dieser Extensions bleibt sehr überschaubar, da sie ja im Prinzip nur den vom Openads-Server erzeugten Code in die Seite einbinden.

Damit können Bannercodes an beliebiger Stelle als Contentelemente eingebunden werden. Die Extension von Francois Suter lässt sich schnell installieren und einfach konfigurieren.

Die Einbindung der Extension von Andreas Otto erfolgt über das Template. Die einzelnen Kampagnen werden als Datensätze in einem Sysordner abgelegt.

Die Extension liefert ein via „include static“ einzubindendes Template. Die Seiteneigenschaften werden um das Feld „Openads Ad Zone“ erweitert. Hier kann die ID der gewünschten Kampagne auf dem Openads-Server eingegeben werden, die dann auf die Unterseiten vererbt wird. So lassen sich auf Wunsch für jede Seite oder bestimmte Seitenbäume individuelle Bannerkampagnen konfigurieren. Eine clevere und runde Lösung von John Angel!

R. van Twisks Extension bietet einen direkten Zugriff auf den Openads-Server, wenn dieser auf dem selben Server läuft wie TYPO3.

Wer Banner auf eine Seite bringen will, sollte als erstes klären, wie hoch die Anforderungen an die Aktualisierung und die mögliche Teilnahme an Bannerkampagnen oder Austauschprogrammen sind. Im einfachen Fall dürften die vorgestellten klassischen Extensions ausreichen. Hier stellt sich bei der Auswahl der geeigneten Extension die Frage nach der Funktionalität für Statistiken oder eventuell der Option zur Kontingentierung, beispielsweise wenn mehrere Banner im Wechsel eingeblendet werden sollen.

Sollen die Banner von einem Openads-Server geladen werden, dürften sich die Anforderungen an einige Funktionalitäten reduzieren, weil sie bereits vor der Auslieferung der Grafiken zum Einsatz kamen. Hier steht mehr die Frage im Vordergrund, wie variabel die einzelnen Banner/Kampagnen auf den Seiten und Unterseiten des eigenen Webangebots untergebracht werden sollen. Denkbar ist natürlich auch die Kombination von mehreren Extensions.

Als unerfreulich beim Testen der Extensions erwiesen sich die teilweise ähnlichen oder sogar gleichen Namen der Plugins. Sind mehrere Extensions installiert, lässt sich unter Umständen nicht mit Sicherheit sagen, zu welcher Extension das Plugin gehört. Erfreulich war allerdings die Aktualisierung einiger Extensions während der Testphase. Es lohnt sich also, sowohl das TER als auch die Changelogs der jeweiligen Extensions auf aktuelle Veränderungen und Ergänzungen zu überprüfen.

Die Autoren

Antje Möller lebt in Hamburg und entwickelt seit einigen Jahren freiberuflich datenbankbasierte dynamische Webseiten (www.mham.de). Seit einem Jahr ist sie begeistert von TYPO3 und in der TUG HH aktiv geworden.

Wolfgang Schröder ist Gründungsgesellschafter der ifu Hamburg GmbH (1992). Er hat umfangreiche Erfahrungen im NGO-Bereich durch Gründung und Mitarbeit in verschiedenen Vereinen, Projekten und Netzwerken. Seit über zehn Jahren beschäftigt er sich mit der Erstellung von Webangeboten. Für die ifu ist er für den Bereich „Internet und CMS“, insbesondere mit TYPO3, zuständig.