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Hinter dem Zuckerberg: Facebook-Alternativen für die Markenpräsenz im Social Web

Noch vor drei Jahren versuchten Social-Media-Berater, Unternehmen von der Wichtigkeit einer eigenen Facebook-Seite zu überzeugen. Heute ist eine eigene Fanpage im größten sozialen Netzwerk Normalität. Doch sollten Unternehmen nicht nur auf Facebook setzen: Auch Alternativen wie Pinterest, Foursquare, Vine und Tumblr sind mehr als einen Blick wert.

7 Min. Lesezeit
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Social-Media-Alternativen für Unternehmen.

Social Media ist in der Mitte der Gesellschaft angekommen. Kinder kommentieren den Facebook-Status ihrer Freunde morgens im Schulbus, während die Eltern per Facebook-Chat schon einmal einen Babysitter für das Wochenende organisieren. Menschen gratulieren ihren so genannten Freunden bei Facebook zum Geburtstag und liken anschließend eine originelle Status-Meldung, ohne bewusst zu registrieren, dass einige der Posts von Unternehmen stammen. Die Grenzen zwischen privaten und kommerziellen Absendern verschwimmen.

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Als Unternehmen ist es wichtig, online sichtbar zu sein. Jedoch wird es immer schwieriger, bei Facebook aus der Masse herauszustechen, wenn man nicht über sechsstellige Etats für Social-Media-Kampagnen verfügt. Die Timelines werden mit Postings geflutet und wer aus Zeitgründen länger nichts gepostet hat, wird von Facebook für die niedrige Interaktion mittlerweile
abgestraft, sodass bei den nächsten Beiträgen weniger Fans eingeblendet
werden.

2013: Unbegrenzte Möglichkeiten im Social Web

Aus diesen und ähnlichen Gründen drängt sich die Frage nach flexiblen Facebook-Alternativen auf. Doch welche sozialen Netzwerke eignen sich für die Online-Darstellung des eigenen Unternehmens? Schließlich gibt es mittlerweile für jeden Buchstaben des Alphabets mindestens ein soziales Netzwerk– von A wie Anobii bis Z wie Zooppa. Im Folgenden werden vier Dienste samt Erfolgsbeispielen vorgestellt, die echte Alternativen und Ergänzungen zu Facebook darstellen.

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1. Pinterest: die Showbühne des E-Commerce

Das erst 2011 gegründete Netzwerk Pinterest hat im vergangenen Jahr ein enormes Wachstum hingelegt. Deshalb konnte es innerhalb kürzester Zeit so viel Aufmerksamkeit erlangen wie kaum ein zweites Netzwerk. „Es geht darum, Dinge zu sammeln und zu teilen, die man liebt“, so Pinterest-Gründer Ben Silbermann über das Erfolgsgeheimnis.

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Die mittlerweile weltweit fast 50 Millionen Nutzer pinnen Bilder und neuerdings auch Videos, die sie interessant finden, auf eigene Boards. Mithilfe dieser virtuellen Pinnwand lässt sich nicht nur zeigen, was man mag, sondern auch darstellen, was man kann – perfektes Marketing für Unternehmen, die von der Macht der Bildersprache profitieren. Das relativ neue Programm „Pinterest Business“ bietet Unternehmen die Möglichkeit, mit einem Corporate Profile dabei zu sein und die eigenen Statistiken detailliert auszuwerten. Schließlich will man am Ende des Monats auch wissen, was der Einsatz gebracht hat.

Zalando gehört in Deutschland mit mehr als 1500 Pins und 1300 Likes zu den Vorreitern bei Pinterest. Neben Produkt-Boards gibt es auch Boards für Stilikonen und Farben.

Zalando gehört in Deutschland mit mehr als 1500 Pins und 1300 Likes zu den Vorreitern bei Pinterest. Neben Produkt-Boards gibt es auch Boards für Stilikonen und Farben.

Die Frauenquote der Nutzer liegt bei Pinterest übrigens bei über 80 Prozent. Onlineshops wie Zalando.de, die erfahrungsgemäß einen hohen weiblichen Kundenanteil haben, setzen daher konsequent auf Pinterest. Ein weiteres Erfolgsbeispiel ist die Shopping-Plattform Etsy.com, die nach Google derzeit die am meisten verlinkten Pins überhaupt vorweisen kann. Präsentiert werden nicht nur eigene Produkte, sondern auch so genannte Gast-Pinner, die eigene Beiträge erstellen und so den Kanal unterhaltsam erweitern.

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Modehändler haben die boomenden Bilder-Netzwerke wie Pinterest und Instagram längst für sich entdeckt. Im Vergleich zu Instagram ist die Integration von E-Commerce-Produkten bei Pinterest allerdings weitaus vielversprechender. Pinterest ist die perfekte Showbühne. Darauf setzt zum Beispiel der Reisevermittler Lonely Planet. Auf über 60 Boards stellt der australische Reiseführer nicht nur spannende Urlaubsziele vor, sondern präsentiert thematisch passend auch Bücher, die man wahlweise als Printprodukt oder PDF online erwerben kann.

2. Vine: nur sechs Sekunden für den Streifen

Als Twitter im Januar die Video-App Vine vorstellte, ahnten die wenigsten, dass sich die sechssekündigen Videos in Endlosschleife auch für Unternehmen gut einsetzen lassen. Während YouTube-Videos oft eher lang sind, besteht bei Vine die
Herausforderung darin, seine Kreativität in wenige Sekunden zu verpacken. Es geht also nicht um große Budgets, sondern um gute Ideen. Genau das
macht den Charme für Unternehmen aus. Die Mini-Videos können zum Beispiel erklärenden Charakter haben: So twitterte Bacardi vor Kurzem unter dem Hashtag #sixsecondcocktail ein sechssekündiges How-to-Video, in dem der Getränke-Hersteller zeigte, wie ein Cuba Libre gemacht wird. Das kam bei der Zielgruppe gut an, denn es war unterhaltsam.

Das Magazin Tech Mag setzt auf Exklusivität und teaserte die neue, eigene iPad-App in einem Vine-Video an. Spielehersteller NoodleCakeGames präsentierte der Fangemeinde in einem Vine-Tweet vorab sogar einen neuen Spielecharakter. Und dem amerikanischen Modehändler Nordstrom gelang es gar, einen viralen Hit zu landen: In einem Sechs-Sekünder reichen Mitarbeiter, die jeweils auf einem einzelnen Handyscreen zu sehen sind, sich gegenseitig einen Puma-Schuh weiter.

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Entscheidend für den Erfolg ist natürlich die Umsetzung der Videos – genau wie bei einem Werbespot. Originalität kommt an. Das Wall Street Journal richtete sogar eine eigene Microsite ein, um Vine-Tweets und Instagram-Postings zur Fashionweek 2013 gebündelt aufzuzeigen.

Es bleibt abzuwarten, wie populär der Einsatz von Vine-Tweets zukünftig sein wird. Spätestens wenn Twitter die App auch für Android veröffentlicht, wird der Bekanntheitsgrad noch deutlich ansteigen. Das Tribaca-Filmfestival präsentierte schon jetzt die besten „Six Second Movies” und beweist damit, dass in der Kürze die Würze liegt – so wie bei Twitter.

3. Foursquare: online einchecken, offline profitieren

Für die „Generation Smartphone” ist es heute selbstverständlich, den eigenen Standort über GPS zu bestimmen und sich von A nach B navigieren zu lassen. Wer zudem nützliche Tipps für Shoppingmöglichkeiten in der Nähe sucht, wird bei Foursquare fündig. Was für unsere Eltern die Gelben Seiten waren, bietet sich heute komfortabel in Form einer simplen App. Denselben Nutzen ermöglichen auch andere Anbieter wie zum Beispiel Qype. Foursquare ist allerdings durch die eingebauten Spielmechanismen besonders beliebt.

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Gerade für so genannte „Local Businesses” wie zum Beispiel Cafés und Restaurants ist der Einsatz von Foursquare interessant, weil damit Kunden für ihren Besuch belohnt werden können, wodurch sich viele wiederum mit positiven Kommentaren revanchieren. Für Nutzer wird die reale Welt durch die Vergabe von Punkten und Auszeichnungen für getätigte Check-ins zum virtuellen Spielplatz. User können sich direkt mit den eigenen Freunden messen und sehen, wer sich wo und wie oft dort aufhält. Gamification ist das offene Erfolgsgeheimnis.

Unternehmen können sich bei Foursquare nicht nur mit einem Profil präsentieren und Tipps veröffentlichen, sondern auch durch Rabatt-Aktionen auffallen. So belohnt Starbucks das Einchecken seiner Kunden bei Foursquare zum Beispiel, indem der Mayor, also derjenige mit den meisten Check-ins, vielerorts Gratiskaffee erhält. Provider O2 spendierte Neukunden mit Nachweis eines Check-ins einen Rabatt auf ihre Handyverträge. Außerdem nahmen Besucher eines O2-Stores mit ihrem Check-in automatisch an einem Gewinnspiel teil und bekamen im Erfolgsfall einen Zalando-Gutschein als Rabatt-Code per SMS zugeschickt. Bei der Lufthansa kann man seit Sommer 2012 auch mobil einchecken und Mayor auf einer Flugstrecke werden. Der Anreiz ist so simpel wie effektiv: Bonusmeilen.

Foursquare kann also dabei helfen, Kunden und Interessenten über Weiterempfehlungen als Markenbotschafter zu gewinnen. Der Slogan des Business-Programms von Foursquare ist: „Get more people walking through your door.“

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Europas größte Fluglinie postet bei Foursquare regelmäßig Fotos und Tipps. Das gefällt immerhin mehr als 137.000 Leuten.

Europas größte Fluglinie postet bei Foursquare regelmäßig Fotos und Tipps. Das gefällt immerhin mehr als 137.000 Leuten.

4. Tumblr: Let´s have fun

Dass sich ein Corporate Blog als Kanal zur One-to-many-Kommunikation lohnt, ist mittlerweile bekannt. Wer ohne technische Vorkenntnisse eigene Inhalte veröffentlichen möchte, die den Rahmen bei Twitter oder Facebook schon rein platztechnisch sprengen, sollte sich Tumblr ansehen. Das von Gründer David Karp 2007 veröffentlichte Blogsystem zählt mittlerweile 102 Millionen Blogs (April 2013). Sowohl die Sesamstraße ist offiziell dabei als auch das Rolling-Stone-Magazin.

Das Design ist nicht so textlastig wie bei anderen Blogsystemen, sondern lässt Raum für große Bilder und GIF-Animationen, die bei Tumblr schon so manchen Running Gag („Meme”) entstehen ließen. Daraus entwickeln sich manchmal absurde Serien wie zum Beispiel „Kim Jong-Il Looking At Things”, bei der der ehemalige nordkoreanische Diktator auf die Schippe genommen wird. Der Entertainment-Faktor steht bei vielen Tumblr-Blogs klar im Vordergrund.

Auch Magazine wie GQ oder die New York Times sind sich dessen bewusst und folgen dem einfachen „Infotainment-Prinzip”, indem sie gleichsam unterhaltsamen und informativen Content posten, der auf den ersten Blick verstanden wird. Es geht nicht um komplexe Erklärungen, sondern um vereinfachte Darstellungen. IBM zum Beispiel postet Infografiken, Produktvideos sowie Artikel und bleibt dabei vergleichsweise sachlich und nüchtern. Universal Music hingegen postet neue Videos, Bilder sowie News eigener Künstler und verlinkt dabei gerne zu Spotify oder dem iTunes-Store – schließlich soll am Ende des Tages auch konsumiert werden. Evernote Deutschland zeigt, wie man auch als Software-as-a-Service-Anbieter einen Tumblr-Blog bedienen und damit Kundenservice betreiben kann. Gepostet werden sowohl neue Features als auch Tipps und Tricks, die dem Nutzer helfen, mit dem Produkt zu arbeiten.

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Fazit

Die Nutzung sozialer Medien ist für alle Unternehmen auch eine Frage der Zeit. Nicht zuletzt aus diesem Grund sträuben sich viele Firmen, neben einer Facebook-Seite auch noch ein Profil in einem anderen Network zu betreiben. Auf der anderen Seite ist jedes Engagement ein Investment in das Unternehmen. Wer lernt, sinnvoll mit den sozialen Medien zu arbeiten und das Feedback von Kunden und Interessenten zu verwerten, kann nachhaltig optimieren.

Letztlich geht es nicht darum, in allen Netzwerken aktiv zu sein. Die Frage für Unternehmen ist: Wo erreichen wir unsere Zielgruppe am besten? Worauf konzentrieren wir uns? Was kombinieren wir? Der richtige Mix macht den Erfolg aus. Facebook wird auf absehbare Zeit das wichtigste und größte Netzwerk bleiben. Um als Unternehmen jedoch aus der Masse herauszustechen, lohnt sich der Blick über den Tellerrand.

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Dein t3n-Team

Andreas

Alle beschriebenen Lösungen sind nicht’s Neues und fest etabliert.
Mich wundert das in dem Artikel eigentlich der einzige Satz fehlt der SM wirklich erfolgreich macht: Man muss es einfach Leben und das mit allen Konsequenzen.

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