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Startups & Economy
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Startup-Gründer im Interview: Bei Julian Vester entscheiden die Mitarbeiter über Urlaub und Gehalt

Mit seinem Werdegang würde Julian Vester gut ins Silicon Valley passen: Abgebrochenes Studium, früh gegründet, umtriebig ohne Ende. Der 28-Jährige betreibt in Hamburg die Agentur „elbdudler“ und gründet daraus immer wieder neue Startups. Das Schlimmste, was man ihm jedoch antun kann, ist, ihn als „Inkubator“ zu bezeichnen.

11 Min. Lesezeit
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Julian Vester„Ich hasse das Wort Inkubator“, stellt Julian Vester beim Gespräch in einem chilligen Café in San Francisco gleich mal fest. Und schaut sich überrascht um: An dieser hübschen Ecke gegenüber dem Dolores Park, in dem sich abends die Hippies treffen, war er noch nie. Dabei ist dies bereits sein dritter Aufenthalt in Amerikas Startup-getriebener Stadt an der Westküste. Meist ist der Hamburger dann doch eher im District „South of Market“ (SoMa) unterwegs, wo die großen Ex-Startups wie Twitter und Airbnb sitzen und die spannenden Events stattfinden.

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So wie Anfang September die Techcrunch Disrupt, in den USA die Startup-Veranstaltung schlechthin. Drei Tage lang spannende Veranstaltungen, pitchende Startups und die Gelegenheit, sich beim Fastfood-Lunch auf Investoren zu stürzen – und dabei so zu tun, als habe man sie ganz zufällig kennengelernt. Drei Tage ohne Tageslicht in einer riesigen, bunten und wuseligen Halle.

Auch Julian Vester hat auf der Techcrunch Disrupt ein Startup präsentiert. Zu den 30 Auserwählten, die im Rahmen des „Battlefield“ Contest ihre Idee auf der Bühne präsentieren durften, gehörte er zwar nicht. Aber als eines von über 200 Startups hatte Quote.fm einen eigenen Stand in der „Startup Alley“ und machte Besucher, Presse und Investoren so auf sich aufmerksam. Laut Website ist Quote.fm „die beste Möglichkeit, um geschriebene Geschichten zu entdecken, zu lesen, zu sammeln, zu empfehlen, zu kuratieren und zu diskutieren.“ Nutzer können mit dem Web-Dienst Zitate und Passagen aus Onlinetexten weiterempfehlen und selbst auf Neues stoßen.

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„Ich hab halt ein Konfirmandebläsle“

Eigentlich stehen hinter dem Hamburger Startup die drei Gründer Marcel Wichmann, Philipp Waldhauer und Martin Wolf. Sie alle kommen aus dem Umfeld von Vesters Agentur elbdudler, die sich zu einer echten Startup-Maschinerie entwickelt. Deshalb hat Vester über seine verschiedenen Projekte die Holdinggesellschaft „elbmudder“ gesetzt.

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So norddeutsch die Firmennamen auch klingen: Eigentlich kommt Vester aus dem Stuttgarter Raum („einem Kaff“) und wenn er will, kann er auf Knopfdruck ins Schwäbische verfallen. Dann sagt er Sachen wie: „Ich hab halt ein Konfirmandebläsle.“ Das bedeutet soviel wie: „Tut mir leid, dass ich schon wieder aufs Klo muss.“ Noch unterhaltsamer ist es, wenn Vester verdutzten Amerikanern zu erklären versucht, was die Worte „elbdudler“ und „elbmudder“ bedeuten. Vermutlich hat er beim Gründen nicht über eine mögliche Internationalisierung nachgedacht.

Auf diese Weise, also aus dem Agenturumfeld von elbdudler heraus, sind schon vier Startups entstanden, an denen Vester beteiligt ist. Eigentlich hätte er dafür die Bezeichnung Mini-Inkubator verdient, doch der 28-Jährige wehrt sich mit Händen und Füßen dagegen – zu negativ sind für ihn die Assoziationen mit diesem Wort.

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Quote.fm, eine Plattform zum Empfehlen von Geschichten, ist das erste Startup, das im Umfeld der Agentur elbdudler entstanden ist.
Quote.fm, eine Plattform zum Empfehlen von Geschichten, ist das erste Startup, das im Umfeld der Agentur elbdudler entstanden ist.

„Wir gründen, weil Ideen entstehen“

„Inkubatoren haben immer das selbe Portfolio: Es gibt auf jeden Fall einen Gutscheindienst, ein Game-Portal und eine Hochzeitsseite“, erklärt Vester. „Zwei Dinge müssen gut laufen, dann ist der Rest egal.“ Diese Herangehensweise habe mit seiner kleinen Startup-Schmiede nichts zu tun. Da es innerhalb der Agentur so viel Potenzial gebe, müssten er und Mit-Geschäftsführer Jonas Wegener nicht außerhalb nach fähigen Leuten suchen. „Außerdem gründen wir nicht um des Gründens willen, sondern einfach, weil tolle Ideen entstehen.“ So ähnlich lief es auch bei Quote.fm. Die Idee für das Startup kam von zwei freien Mitarbeitern. Bedenken, irgendwelche Copyright-Verletzungen zu begehen und verklagt zu werden, ließen die potenziellen Gründer aber zurückschrecken. Vester und Wegener waren so überzeugt von der Idee, dass sie sich dazu entschieden, das Risiko und die Verantwortung selbst zu übernehmen und als Finanzierer und Berater im Hintergrund zu stehen. So abgesichert arbeiteten die Gründer zunächst für elbdudler weiter und machten nebenher Quote.fm. Mittlerweile betreiben sie ihr Startup selbst und in Vollzeit.

Eigentlich könnte diese Art des Inkubatoren-Daseins auch ein Modell für andere Agenturen sein. Die Vorteile liegen auf der Hand: Man kennt sich, vertraut sich, spinnt im alltäglichen Leben an gemeinsamen Ideen und hat potenzielle Mitgründer in Reichweite. Vester ist sich trotzdem nicht sicher, ob das Beispiel von elbdudler als Vorbild taugt: „Viele werden keinen Anreiz verspüren, Menschen für neue Projekte gehen zu lassen. Das ist nicht so üblich.“ Er selbst sieht es entspannt und scheint keine Probleme zu haben, neue Mitarbeiter zu bekommen.

Zumindest sind seit Quote.fm noch drei weitere Startups im Entstehungsprozess. Crowdsight wird eine Plattform, die es Marken ermöglicht, Kundengeschichten im Netz wahrzunehmen, zu bewerten und darauf zu reagieren. „Die Zukunft von Marken liegt im Storytelling. Weg vom unidirektionalen Überbringer der Werbebotschaft hin zum Dialog mit den Kunden. Die Summe aller Kundengeschichten ist die Markengeschichte“, erklärt Vester den Hintergrund. Mit der App von Tooltime können sich Nutzer Tipplisten von sämtlichen Anbietern herunterladen und sich Schritt für Schritt ihrem anvisierten Ziel nähern – zum Beispiel „Rauchfrei in 30 Tagen“. Das dritte Startup, monochrome, bereitet sich auf den Launch eines Fashionblog-Netzwerks im Dezember vor.

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Studium? Die perfekte Komfortzone

Wenn Julian Vester darüber redet, was es für ihn bedeutet, Unternehmer zu sein und Menschen zu führen, klingt es, als habe er in diesem Bereich seit mindestens 30 Jahren Berufserfahrung. Er weiß genau, was er will und wie er das, was er will, umsetzen möchte. Das meiste entscheide er dabei aus dem Bauch heraus. Bis auf ein paar Schüler-Ferienjobs hat er selbst nie ein Unternehmen von innen gesehen, war nie angestellt. Aber er ist ja auch erst 28, viele bereiten sich da gerade auf ihr Examen vor. Auch diese Erfahrung fehlt ihm: Zwar hat sich Vester nach dem Abitur an der Uni eingeschrieben, „aber nur pro forma“, um ungestört ein halbes Jahr durch Südamerika reisen zu können und „die Vorteile des abgesicherten Studentendaseins zu genießen“.

Julian Vester mit Blick auf sein „sakrales“ Büro

Julian Vester mit Blick auf sein „sakrales“ Büro

An das zweite Studium ging der heutige Agenturchef ambitionierter heran, Medientechnik und BWL auf Berufsschul-Lehramt in Hamburg. Mit seinem Kommilitonen und heutigen Mit-Geschäftsführer Jonas Wegener baute er nebenher ein soziales Netzwerk für die Uni auf. Als sie sich nebenbei auch noch als Webentwickler selbstständig machten, nahm das Berufliche immer mehr Zeit in Anspruch – auf Kosten des Studiums. Das Unterrichten habe ihm aber großen Spaß gemacht, nur mit der Art, wie von oben mit dem Idealismus junger Lehrer umgegangen wurde, sei er nicht klar gekommen. Kurz vorm Examen hat Vester dann abgebrochen. Das heißt: Er ist einfach nicht mehr zur Uni gegangen, an eine Exmatrikulation kann er sich nicht erinnern. Vergeudete Zeit war das Studium für ihn trotzdem nicht: „Ich wollte immer nur deshalb studieren, um genug Zeit zu haben, etwas Eigenes aufzubauen. Als Komfortzone sozusagen – man ist versorgt und hat Zeit.“ Dieses Ziel hat der Jungunternehmer erreicht.

Ohne Geld im Hintergrund entstand Ende 2009 elbdudler: „Da saßen wir dann in unserem Büro mit den Rechnern auf dem Schoß, weil wir uns noch keine Möbel leisten konnten.“ Elbdudler ist eine Agentur für digitale Markenkommunikation und setzte den Fokus von Anfang an auf Facebook. Akquise hat das Team laut Vester bis heute nie betrieben, sondern seine Kunden immer über Empfehlungen aus dem Umfeld erhalten. Viele der Mitarbeiter kommen außerdem noch aus dem Uni-Umfeld. Als sich in dem kleinen 30-qm-Büro schließlich zwölf Mitarbeiter stapelten, zog das Team um und arbeitet heute in einer ausgedienten Kirche in Hamburg Eimsbüttel. Mittlerweile gehören 37 Mitarbeiter zum Team.

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Mindestens zweimal die Woche versammelt sich die Kollegenschaft um den ehemaligen Altar zum Meeting.

Mindestens zweimal die Woche versammelt sich die Kollegenschaft um den ehemaligen Altar zum Meeting.

Unternehmensführung ohne Hierarchien

Er habe immer gewusst, dass er etwas Eigenes auf die Beine stellen wolle, erzählt Vester. Schon als Schüler im Ferienjob habe er in seiner Freizeit das Lager umgeräumt, weil niemand auf seine Verbesserungsvorschläge eingehen wollte. Und beim Reisen durch Südamerika sei ihm das ganze Altmetall in den Gärten der Anwohner aufgefallen. „Ich habe ausgerechnet, was man bekäme, wenn man es einsammeln und am Hafen verticken würde“, lacht er. Nicht das Geld habe ihn gereizt, sondern der Drang, ungenutzte Möglichkeiten zu nutzen. Die Lust am Optimieren steckt in ihm.

Heute gehört Mitarbeiterführung für Vester zu den spannendsten Aspekten seiner Arbeit. Er macht es mit einer „Mischung aus gesundem Menschenverstand und Bauchgefühl“: „Ich habe es nie als Last empfunden, Verantwortung für Menschen zu tragen und Entscheidungen zu treffen.“ Chef sein heißt für ihn: dafür sorgen, dass es den Mitarbeitern gut geht. Dies spiegelt sich in den Strukturen wider: Flache Hierarchien gehören zum Grundkonzept von elbmudder. Aber flach ist Vester noch nicht genug. Er will ganz auf Hierarchien verzichten, es ist für ihn eine grundsätzliche Frage nach dem Menschenbild. Er glaubt daran, dass Menschen überaus gerne arbeiten, sofern man ihnen den entsprechenden Raum dafür gibt, und daran, dass keiner ein Auge darauf haben muss, ob sie das wirklich tun. „Viele Chefs gehen davon aus, dass Mitarbeiter grundsätzlich faul sind und für möglichst viel Geld möglichst wenig leisten wollen. Als Chef muss man dann darauf achten, dass genau das nicht passiert.“ Auch seine Erfahrungen als Freelancer und in Ferienjobs haben seine Einstellung zu Mitarbeiterführung geprägt. „Vieles von dem, was ich in den Unternehmen gesehen habe, fand ich nicht gut und wollte es besser machen.“

Elbdudler ist in Teams organisiert, die alle selbstbestimmt funktionieren. Drei Teams kümmern sich um die Kunden, ein Team programmiert und ein Team, bestehend aus der Geschäftsführung und Beratern, kümmert sich um den ganzen „offiziellen Kram“ und sorgt für „die Vision, den Spirit und die Mitarbeitermotivation“. „Wenn ein Team Verstärkung braucht, muss es selbst dafür sorgen und die Bewerbungsgespräche führen. Die einzelnen Teams regeln auch alle Einnahmen und Ausgaben selbstständig“, erklärt Vester die internen Strukturen. Es gibt bei elbdudler keine festen Arbeitszeiten und auch keine Anwesenheitspflicht. Es gibt noch nicht einmal festgelegten Urlaub. „Manche Menschen brauchen mehr Urlaub, andere weniger – das kann ich doch nicht von außen festlegen. Wer wegfahren will, kann das jederzeit tun.“ Natürlich gebe es Limits, was finanziell tragbar sei – bezahlter Urlaub hat also seine Grenzen. Aber wenig ist wirklich festgelegt bei elbdudler. Viele Mitarbeiter haben laut Vester noch nicht einmal Arbeitsverträge. Wer will, bekommt einen, aber er selbst besteht nicht darauf.

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Manches von dem, was Vester erzählt, klingt wie der Spleen eines Jungunternehmers, der sich an ein paar unreflektierte Ideale klammert, die er als hip empfindet. Aber der Eindruck trügt. Vester hat sich nie mit irgendwelchen Management-Seminaren beschäftigt oder sich seine Art der Unternehmensführung aus der Startup-Welt geholt. Er hält sich einfach an sein Grundprinzip, dass Menschen zutiefst gerne und selbstbestimmt arbeiten wollen und einfach nur die richtige Umgebung dafür brauchen. Gerade beschäftigt er sich intensiv mit dem Thema „freie Gehaltswahl“. „Aktuell sprechen ja viele Unternehmen davon, flache Hierarchien zu haben. Aber spätestens beim Gehalt hört es dann auf und es gibt doch wieder Menschen, die von oben den Finger drauf haben.“

Natürlich heiße freie Gehaltswahl in der Praxis nicht, dass jeder bekommt, was er will. Es gehe darum, dass sich Mitarbeiter und potenzielle Mitarbeiter selbst damit beschäftigen, wie viel Geld sie für sich benötigen, was die Agentur wirtschaftlich leisten kann und wie sie ihren Wert vor dem Team vertreten. Vester möchte, dass sich jeder in der Agentur mit den betriebswirtschaftlichen Aspekten des Unternehmens auseinandersetzt. Nicht das Management soll den Blick fürs Ganze haben, sondern alle. Wer lieber von oben gesagt bekommt, wie die Dinge funktionieren und was er tun soll, komme bei elbdudler nicht klar. „Ich will nicht führen, sondern Menschen dahin bringen, selbst zu entscheiden.“ Er macht es am Beispiel eines Bekannten deutlich, der von einer Mitarbeiterin gefragt wurde, ob sie eine neue Maus haben könne, da die alte kaputt gegangen sei. Die Antwort: „Keine Ahnung. Brauchen Sie denn eine?“

Gaming-Sessions und Hochseilgarten? „Aufgesetzte Maßnahmen.“

Vester will seine Mitarbeiter in ein Stadium bringen, „in dem wir als Kinder waren: neugierig, motiviert, gut gelaunt.“ Leider werde das schon in der Schule ausgetrieben und durch Disziplin ersetzt – eine Sozialisation, die hinderlich ist, wie er findet. Trotz dieser Ansichten, die man in vielen jungen Unternehmen findet, grenzt sich Vester klar ab von der Kultur zahlreicher Startups und „hipper“ Großunternehmen. Mit Dingen wie After-Work-Gaming-Sessions, kostenlosem Bier oder internen Feel-Good-Managern kann er nicht viel anfangen. Er empfindet diese modernen Maßnahmen zur Steigerung von Teamgefühl und Mitarbeiterzufriedenheit aufgesetzt und künstlich. Regelrecht aufregen kann sich Vester über vermeintlich mitarbeiterfreundliche Maßnahmen wie das Herumreichen eines Hutes mit Zettelchen – wer den Urlaubszettel zieht, macht sofort Urlaub. Oder das nächtliche Abschalten der Blackberry-Server bei VW – einfach entmündigend. Er könne seinen Leuten doch nicht vorschreiben, zu welchen Zeiten sie die besten Ideen entwickeln und wann sie arbeiten möchten.

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Vester geht mit seinen Mitarbeitern auch nicht in Hochseilgärten, um das gegenseitige Vertrauen zu fördern. „Wo man solche Maßnahmen braucht, ist es doch schon zu spät“, erklärt er. Dort, wo Menschen von äußeren Umständen angezogen seien („Gratis-Eiscreme!“) und nach eigenen Vorteilen schielten, entstünde keine echte Identifikation und das Unternehmen bleibe meist nur eine kurze Durchgangsstation. Wenn die Unternehmenskultur gut sei, hätten die Leute auch Spaß an der Arbeit. Der wichtigste Aspekt für eine positive Unternehmenskultur ist für Vester ein offenes Gesprächsklima. Dies erreiche man aber nicht in simulierten Situationen, sondern im Arbeiten an gemeinsamen Projekten. Die Leute müssten ein Gefühl dafür bekommen, dass Ehrlichkeit und Kritik okay seien – etwas, das er unbedingt vorleben will.

Eine Regel gibt es bei elbdudler dann aber doch: das „Knuddeln“. Wer kommt, umarmt alle Anwesenden, das selbe gilt für den Feierabend. Die Regel sei aus einem Spaß heraus entstanden. Mit der Zeit habe sich dann gezeigt, dass es sich auf das Klima sehr positiv auswirke, und „viele Mitarbeiter bestanden plötzlich darauf. Es ist eine tolle Möglichkeit, um nochmal zu klären, wie man zueinander steht und Schwierigkeiten anzusprechen. So nimmt man es nicht mit nach Hause“, erklärt Vester.

Genauso kritisch wie Teambildungs-Maßnahmen steht er auch dem Thema Work-Life-Balance gegenüber, die implizierte Unterscheidung zwischen Arbeiten und Leben findet er grauenhaft. Man müsse Arbeit nicht an der Menge messen, sondern an der Zufriedenheit. „Menschen wollen arbeiten! Aber sie müssen Spaß an dem haben, was sie tun.“ Nicht der Kunde dürfe König sein, sondern der Mitarbeiter. Dann sei letztlich auch der Kunde zufrieden. Und erst an letzter Stelle komme der Gesellschafter.

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Viele von Vesters Ansichten zu Unternehmens- und Mitarbeiterführung sind ungewöhnlich. Wer Mitarbeitern so viel Verantwortung überträgt, wird wohl tatsächlich kein „echter“ Inkubator. Aber das will er ja auch gar nicht. Auch meine Frage, ob er seine Ansichten zu Unternehmensführung und Teamaufbau nicht in Seminaren und Vorträgen vermitteln will, verneint er. Das ginge doch gar nicht. So etwas könne man sich nicht aneignen, indem man einen Vortrag dazu höre, das sei eine Einstellungssache. Schade eigentlich. Aber vielleicht wäre ein Seminar ja doch ein Anfang?

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Sven

Ich dachte schon solche Leute gibts nicht mehr. Super, der Artikel hat mir gezeigt es gibt die Verfechter doch noch. :) Ich kann dieser Denkweise zu fast 100% zustimmen, denn es macht einen Unterschied einen Mitarbeiter an sein Unternehmen zu binden, oder für das Team, das Unternehmen und die Herausforderungen.

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Sergej

Hi, coole Sache,

aber habt Ihr eventuell auch ein Tipp, wie man eine interessante Idee findet. Zum Beispiel hätte ich ein Paar Ideen etwas zu machen, wie kann ich einschätzen, ob sie etwas bringt, ob sie interessant ist. Kann man das überhaupt einschätzen oder man verlässt sich auf ein Bauchgefühl?

Gruß

Antworten
Paddy

Das mit dem Knuddeln ist ja mal hart. in so einem unternehmen würde ich nie arbeiten wollen.
Und das mit der Freiheit ist ja schön und gut – aber letztendlich laufen solche Modelle immer darauf hinaus, dass die Leute mehr arbeiten und weniger Urlaub nehmen als wenn diese Themen fest geregelt sind, weil sie das Gefühl haben sie müssen diese Freiheit/ dieses Vertrauen ja irgendwie wieder zurückgeben. Geschickte Masche also. Und wenn man die Social Media Aktivitäten der Elbdudler Mitarbeiter so mitverfolgt, ergibt sich da ganz klar das Schema, dass die meisten sich viel mehr Arbeit zumuten als ihnen langfristig gut tun wird.

Antworten
Mate

Quote.FM hat übrigens gerade heute bekannt gegeben, dass sie Pleite sind. Die Gründer sind raus: http://blog.quote.fm

Antworten
guido

Das Konzept funktioniert – allen Unkenrufen zum trotz… und das nicht nur bei elbdudler, sondern bei vielen Firmen. Ganz nah an dem was elbdudler macht ist valve, eine Softwareschmiede in den USA. Die machen das schon lange so.
Was aber auch heisst, man kann sich von guten Beispielen inspirieren und leiten lassen. Und dann kann man es auch lernen, wenn man will. Auch wenn Julian Vester seine Erfahrung so nicht weitergeben kann, gute Erfahrungen haben auch andere gemacht ;-)

Antworten
Jan Thomas

Und das mit 28! Respekt.

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