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Marketing

Das Web auf der Jagd nach der ewig sprudelnden Geldquelle: Internet’s Next Businessmodel

Jetzt, wo das Web 2.0 zu Grabe getragen wurde, können wir uns wieder um die wichtigen Dinge kümmern. Zum Beispiel: Welche Sau treiben wir als nächstes durchs globale Dorf? Oder dürfen’s gleich mehrere sein? Ein virtuelles Schweinerennen wäre prima und lenkt vor allem bestens von dieser einen, unangenehmen Frage ab: Womit soll eigentlich Geld verdient werden?

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Vor zehn Jahren war das alte Wirtschaftssystem am Ende angekommen und wurde von der New Economy abgelöst. Endgültig und unwiderruflich sei die Welt nicht mehr dieselbe, hieß es. Etwas mehr als zwei Jahre später war die Revolution gescheitert, die neue Wirtschaft bekam das Etikett „End Of Life“ und die Economy Classic konnte ungestört weiterwirtschaften.

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Nach einigen dunklen Jahren ging bekanntlich mit dem „Web 2.0“ ein anderer Stern am Internethimmel auf. User Generated Content revolutionierte fortan die Welt. Böse Zeitgenossen nennen es das AAL-Prinzip: Andere Arbeiten Lassen. Grundlegende Funktionsweise: Plattform starten, Nutzer machen lassen, Werbung draufschalten, zurücklehnen, Geld verdienen.

Das funktionierte einwandfrei – abgesehen vom letzten Punkt. Seiten wie YouTube erzeugen zwar einen irrsinnig hohen Traffic, erzielen aber zugleich deprimierend niedrige Einnahmen. Social Networks werden wiederum für hunderte Millionen Dollar oder Euro gehandelt, bringen den Besitzern dabei bislang vor allem Arbeit und nicht etwa Geld ein. Facebooks Stromrechnung beispielsweise soll jeden Monat rund eine Million Dollar betragen.

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Wie schon zu Zeiten der New Economy wird im Web 2.0 die Frage nach dem Geschäftsmodell gern brüsk zurückgewiesen. Schließlich ginge es um ganz andere Ziele. Das Geld würde schon fließen. Irgendwann. Ganz sicher.

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Das tat es bei den meisten bisher nicht.

Die gute Nachricht: Jetzt wird alles besser. Die nächste Lösung ist definitiv die beste. War sie das nicht immer? Eben. Das Web wird dreidimensional, es wird semantisch, es wird mobil. Es hört auf Namen wie Web 3.0, Web 3D oder auch Web infinite. Informationen werden frei fließen. Wissen wird überall verfügbar. Unterhaltung und Kommunikation bekommen neue Dimensionen.

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Alles in allem klingt das sogar sehr wahrscheinlich, denn es prognostiziert nur, was es heute schon gibt. Am semantischen Web beispielsweise wird an vielen Stellen gearbeitet. In dieser Ausgabe der T3N gibt es eine Menge darüber zu lesen. Wenn sich die Inhalte des Webs per Semantik auf neue Weise miteinander verknüpfen lassen, könnte das tatsächlich eine Revolution sein. Die große Abhängigkeit vom Link als Verbindung zwischen Dokumenten wäre vorbei. Informationen könnten zueinanderfinden, selbst wenn sie nach heutigen Maßstäben nicht miteinander zusammenhängen.

Virtuelle Welten wie Second Life wiederum scheinen zwar längst durch die Hype-Mühle gedreht, haben ihre Zeit aber (vielleicht, vielleicht) noch vor sich. Anwendungen gäbe es jedenfalls genug. In allen Fällen, in denen Zusammenhänge visualisiert und erlebbar gemacht werden sollen zum Beispiel. Trotz aller Unkenrufe werden diese Möglichkeiten heute schon genutzt, unter anderem von Universitäten, um Forschungs- und Lehrinhalte darzustellen.

Dass das mobile Netz eine große Rolle spielen wird, dürfte wohl kaum jemand abstreiten. Gut, vielleicht jemand, der das Internet an sich für eine seltsame Modeerscheinung hält. Der sieht das wohl anders. Aber wir, die Freaks, sind uns einig: Das Netz immer dabei zu haben, ist ein tolles Gefühl. Alles Wissen dieser Welt, Landkarten, Kontakte und die wesentlichen Kommunikationsmittel sind in der Hosentasche und jederzeit und überall verfügbar. Herrlich!

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Klingt gut, oder? Wer schon länger dabei ist, wird allerdings ein leichtes Gähnen nicht unterdrücken können. Das 3D-Internet war schon zu Zeiten der New Economy ein Thema. "Location Based Services", abhängig vom Standort des Nutzers sind mindestens ein ebenso alter Hut. Und das semantische Web hatte gar schon Tim Berners-Lee gefordert, dem wir das World Wide Web verdanken. Aber gut: Jetzt kommt es wirklich, weil die technischen Möglichkeiten die Ideen langsam einholen.

Aber diese eine nagende Frage bleibt: Wie finanzieren wir das alles eigentlich? Google ist hier eine der Ausnahmen. Diese Firma verdient mit ihrem Anzeigensystem so viel Geld, dass sie sich viele sündhaft teure Spielwiesen vom Schlage YouTube oder Google Maps leisten kann. Die Geschwindigkeit, in der der Suchmaschinenriese neue Projekte auf den Markt wirft, ist gelegentlich atemberaubend. Dass manches davon im Sande verläuft oder sogar wieder eingestellt wird, tut dem keinen Abbruch. Im Gegenteil: Nur durch dieses Experimentieren stoßen die Googlianer vielleicht wieder auf eine Geldgrube wie Google AdWords. Und sie besetzen Markt um Markt, Idee um Idee.

Ein anderer Ansatz ist Open Source. Es sieht auf den ersten Blick wie eine Variante des AAL-Prinzips aus, nur mit dem entscheidenden Unterschied, dass es hier nicht den einen Nutznießer gibt. Jeder kann Open-Source-Produkte verwenden, weiterentwickeln oder sogar verkaufen. Dazu müssen allerdings die Regeln der Gemeinschaft eingehalten werden: Wer etwas nimmt, muss auch etwas geben. Dass man auch darüber eine Firma aufbauen kann, ist ebenfalls Thema in diesem Heft.

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Als heißer Kandidat fürs Geld verdienen im Netz gilt manchen wiederum „Freemium“, die Kombination aus kostenlosen Inhalten und Funktionen sowie einem kostenpflichtigen Premiumbereich. Prinzip: Das meiste kann jeder frei nutzen, die wirklich interessanten Features gibt es nur gegen Bares.

Und wenn das alles nichts hilft, dann gibt es noch immer jenes wundersame Allheilmittel, das alle Lücken im Businessplan schließt: die Werbung. Aber, mal ehrlich: Reklame als Internet’s Next Businessmodel? Sexy ist das nicht gerade.

So gesehen: Es gibt einige, die Geld mit ihren Angeboten verdienen und andere, die das nicht tun. Das erfolgreiche Businessmodel schlechthin existiert nicht. Und woran erinnert das? Genau: an die ganz normale freie Wirtschaft. Monetäre Füllhörner wie Google AdWords sind dort ebenfalls selten. Den Rest bestreiten passende Produkte, gezieltes Marketing und betriebswirtschaftliches Geschick.

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Langweilig? Aber wahr.

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