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Mashups mischen die Karten im Netz neu: Kombiniere!

Schnelle Internetzugänge, leistungsfähige Rechner und offene Schnittstellen – das Internet erobert den Alltag und entwickelt sich mit großer Geschwindigkeit weiter. Eine Spielart der dynamischen Entwicklung sind Mashups. Dank offener Schnittstellen zu webbasierten Diensten erstellen Webentwickler ohne viel Aufwand professionelle Webapplikationen.

6 Min. Lesezeit
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Über
öffentlich zugängige Programmierschnittstellen (so genannte
Application Programming Interfaces, kurz APIs) können
Applikationen wie Google Maps in eigene Projekte integriert werden.
Auf diese Weise entstehen zurzeit viele neue und teilweise auch
überraschende Anwendungen. Der Begriff Mash-up stammt
ursprünglich aus der Musikszene der 90er Jahre und stand für
das Vermischen von Aufnahmen verschiedener Künstler. Legalität
spielte dabei zum Teil keine Rolle, da die Urheberrechte nicht immer
berücksichtigt wurden. Im Internet dagegen operieren die
„Masher“ vollkommen legal. Die Entwickler werden sogar animiert,
die Programmierschnittstellen zu nutzen, damit zu spielen und etwas
Neues zu schaffen.

Mashups
bringen Kunden, Bekanntheit und Umsatz

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Immer mehr bedeutende
E-Business-Unternehmen erkennen den Vorteil, den sie durch die
Bereitstellung von Schnittstellen zu ausgewählten Funktionen
erlangen können. Davon profitieren alle Beteiligten. Entwickler können auf eine professionelle Lösung zugreifen und
Provisionen über eingebundene Affiliate-Programme erhalten,
Nutzer bekommen Websites mit Mehrwert. Die E-Business-Unternehmen
machen ihre Dienste bekannt, erhöhen die Besucherzahlen und –
wie zum Beispiel Amazon –
verkaufen zusätzliche Produkte.

Nahezu die Hälfte aller bisher
existierenden Mashups
basiert auf geografischen Daten, die mit standortbezogenen
Informationen kombiniert werden. Ein Beispiel hierfür ist der
von der Düsseldorfer Agentur active value entwickelte
Golfplatzfinder. Der Nutzer kann sich durch die Eingabe einer PLZ
oder eines Ortsnamens Golfplätze in einem zuvor definierten
Umkreis anzeigen lassen.

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Die Golfplätze der gewünschten
Region werden alle auf Basis von Google Maps dargestellt. Durch
Anklicken der Symbole erhält man zusätzliche Informationen
und Bewertungsmöglichkeiten zu den einzelnen Golfplätzen. Ein weiteres interessantes Beispiel
für die Verknüpfung von geografischen Daten mit
benutzergeneriertem Content ist die Seite plazes.com. Dort lassen
sich Kontakte in der lokalen Umgebung knüpfen und interessante
Punkte (z. B. Restaurants) aufspüren. Die entsprechenden Punkte
werden auf einer Karte dargestellt und zusätzlich mit Fotos
angereichert, die über die Foto-Community Flickr eingebunden
werden. In den USA sehr beliebt ist die Seite chicagocrime.org, die
Kriminalstatistiken auf einer Karte darstellt, sodass Anwohner und
Touristen einen besseren Überblick über die Gefahrenlage in
bestimmten Stadtteilen erhalten.

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Auch Immobilienangebote werden
mittlerweile übersichtlich auf Online-Landkarten dargestellt.
Anhand der vom Nutzer eingegebenen Suchkriterien werden in Frage
kommende Angebote auf der Karte markiert, ein Mausklick liefert
Detailinformationen. Ebenfalls spannend ist parkingcarma.com. Die
Website zeigt Informationen an, wenn private Parkplätze in
überfüllten Städten ungenutzt bleiben.

So können
zum Beispiel Unternehmensparkplätze, die abends nicht mehr
belegt werden, für Theater- und Restaurantbesucher zur Verfügung
gestellt werden.

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Mashups
sind mehr als nur Maps

Wenn auch die
Mehrzahl aller Mashups
auf Online-Landkarten beruht, so gibt es noch viele andere
Möglichkeiten, externes Datenmaterial in neuen Applikationen zu
nutzen. 999search.com beispielsweise stellt die Resultate von
Suchanfragen in den drei meistgenutzten Suchmaschinen Google, MSN und
Yahoo in übersichtlicher Form nebeneinander dar.

Die Seite cameraprices.com basiert auf
der API von shopping.com und beschäftigt sich eingehend mit über
1.000 Kameramodellen und Zubehörartikeln. Neben Preisvergleichen
werden unter anderem Neuigkeiten und Informationen, etwa
Produktbesprechungen, angeboten. Die auf der API von Flickr
basierende Applikation FlickrCameras [1] ermittelt, mit welchem
Kameramodell die Flickr-Fotos aufgenommen wurden. bibliopage.com
wiederum nutzt die API des Onlineversenders Amazon. Hier kann man
nach interessanten Büchern stöbern, bekommt eine kurze
Zusammenfassung der Titel und weiterführende Links angezeigt und
kann das entsprechende Buch anschließend bei Amazon erwerben.

Professionelle Nutzung

Wenn auch die
meisten Mashups
nicht direkt profitorientiert sind, so haben die großen
Anbieter mit der Bereitstellung einer API doch eine Vergrößerung
des Umsatzpotenzials und der Reichweite im Sinn. So wird
beispielsweise verlangt, dass Nutzer der Amazon-Schnittstelle Links
zur entsprechenden Amazon-Website integrieren, um dadurch
Bestellungen zu generieren.

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Google hat
gerade eine Enterprise-Edition von Google Maps aufgelegt, die für
einen Betrag von mindestens 10.000 US-Dollar pro Jahr
Zusatzleistungen wie Support und Implementierungsanleitung bietet
sowie die Möglichkeit in Aussicht stellt, das Kartenmaterial
auch in zugriffsgeschützten Umgebungen nutzen zu können.
Eine kostenlose Variante soll es zwar weiterhin geben, doch in
welchem Umfang Google dort seine eigenen Anzeigen integriert, lässt
sich vom Nutzer der APIs nicht mehr beeinflussen.

Mashup-Vielfalt

Auf Webseiten
wie programmableweb.com oder bei Web2Null [2] lässt sich schnell
erkennen, welche Vielfalt bei Mashups
bereits existiert. So gibt es über 1.100 APIs, die
Themensegmente wie Fotografie, Suche, Shopping, Sport, Reise und News
abdecken. Mashups
gibt es erst seit relativ kurzer Zeit, daher sind noch sehr viele
weitere interessante Anwendungen zu erwarten. Beispiele dafür
sind die Darstellung von günstigen Angeboten auf Landkarten,
Übersichten über bestimmte Anbieter (z. B. Musikgeschäfte
oder Antiquitätenläden) oder eine Karte mit allen
Jugendherbergen in Europa mit integrierter Suchfunktion – der
Fantasie sind kaum Grenzen gesetzt.

Einstieg in die Programmierung

Die
zahlreichen Mashups
auf programmableweb.com zeigen, dass die Einstiegshürde zur
Programmierung eigener Anwendungen gering ist. Um etwa Google Maps
einzubinden, braucht man lediglich den kostenlosen API-Schlüssel [3], um schon mit wenigen Zeilen HTML- und JavaScript-Code die erste
Applikation zu erstellen:

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HTML und JAVASCRIPT
<html>
	<head>
		<title>Google Maps Test</title>
			<script 
		 xsrc="http://maps.google.com/maps?file=api&v=2&key=<beantragter Key>" 
			type="text/javascript"></script>
			<script type="text/javascript">
				function load() {
					if (GBrowserIsCompatible()) {
					var map = new Gmap2(document.getElementById("map"));
					map.setCenter(new GLatLng(51.209436, 6.866751), 13);
					}
				}
			</script>
	</head>
	<body onload="load()" onunload="GUnload()">
		<div id="map" style="width: 500px; height: 300px"></div>
	</body>
</html>

Listing 1

Google stellt
unter der angegebenen Adresse weitere Codefragmente (z. B. zum
Anzeigen von Textinformationen auf der Karte oder zum Geocodieren)
bereit, die einfach in eigene Applikationen integriert werden können.
Auch für TYPO3 gibt es bereits spezielle Extensions, die eine
einfache Integration von Google Maps ermöglichen [4]. Komplexer
wird es, wenn die Schnittstelle des Anbieters mit REST- oder
SOAP-Protokollen arbeitet. Dabei wird jeweils eine Ausgabe in XML
erzeugt, die auf Clientseite noch für die Darstellung
aufbereitet werden muss. In PHP stehen für diese Fälle
spezielle XML- und SOAP-Bibliotheken zur Verfügung.

Beispiele sind die APIs von Amazon und
Yahoo, die es ermöglichen, eigene Buchshops oder an spezielle
Bedürfnisse angepasste Suchmaschinen zu entwickeln. Die
Anwendung Rollyo [5] zeigt, wohin die Reise gehen kann: Auf Basis der
„Yahoo Search Web Services“ entsteht eine themenbasierte
Spezialsuche, die auch auf eigenen Websites integriert werden kann.

Ein hervorragender Ausgangspunkt, um
mit den WebServices von Yahoo zu experimentieren, ist das „Yahoo
Developer Network“ [6]. Hier sind sämtliche von Yahoo
angebotenen APIs, darunter Flickr, Kartenapplikationen, Reiseinfos
und Wetterdaten, aufgeführt und mit nachvollziehbaren Beispielen
vorgestellt.

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Fazit

Mashups
machen es Internetanbietern leicht, ihre Websites um neue, spannende
und vor allem nützliche Applikationen zu erweitern. Die Kosten
dafür bleiben überschaubar, weil die nötigen
Schnittstellen weitgehend frei verfügbar sind und fremde Daten
so leicht mit dem eigenen Angebot kombiniert werden können.

Für E-Business-Unternehmen sind
Mashups
teilweise wesentlicher Bestandteil der Online-Marketing-Strategie.
Durch die Integration der Funktionen erreichen E-Commerce-Betreiber
wie Amazon, dass nicht nur Produkte auf Partnerseiten dargestellt
werden, sondern große Teile des Shoppings auf Partnerseiten
stattfinden. So kann nicht nur die Reichweite erhöht, sondern auch spezielle Zielgruppen können sehr genau angesprochen werden.

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