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Digital Asset Management mit TYPO3: Komfortable Medienverwaltung

Das Verwalten und Auffinden von medialen Inhalten wie Bildern, Dateien oder Videos wird zunehmend schwieriger je mehr Seiten und Redakteure eine Website hat. Dies zu vereinfachen ist, unter anderem, die Aufgabe eines Digital Asset Management Systems.

8 Min. Lesezeit
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Ein häufiges Problem: Man sucht eine bestimmte Datei auf seinem
Arbeitsplatzrechner, findet sie jedoch nicht. Wie hieß die Datei?
Handelt es sich um ein JPEG- oder TIFF-Bild? In welchem Verzeichnis
liegt die Datei? Eine einfache Dateisuche hilft hier nicht in jedem
Fall weiter und die Suche wird mitunter langwierig.

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Für eine Website gilt Ähnliches. Sollen mediale Inhalte wie Bilder,
Videos oder Download-Dateien, so genannte Assets, mehrfach verfügbar
gehalten werden, sollte im Dateisystem eine sinnvolle
Verzeichnisstruktur angelegt werden. Eine weitere Kategorisierung ist
hier nicht möglich.

Die TYPO3-Extension „DAM“ soll hier Abhilfe schaffen und darüber hinaus
einige neue und nützliche Funktionen für den Umgang mit Dateien
bereitstellen. Letztlich sollen alle Dateioperationen in TYPO3
integriert und somit das Standard-Dateimodul ersetzt werden.

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Zurzeit ist eine Beta Version des DAM im Extension Repository
verfügbar und kann mit dem Extension Manager in ein TYPO3-System ab
Version 3.8 installiert werden. Die einzelnen Extensions des
Basissystems sind:

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  • Media (DAM) (dam)
  • Media>File (dam_file)
  • Media>Indexing (dam_index)

Zusätzliche Funktionen lassen sich durch folgende Extensions bereitstellen:

  • Media>Categories (dam_catedit)
  • Media>Info (dam_info)
  • Content/DAM reference usage (dam_ttcontent)

Außerdem sollte man die für die Indexierung notwendigen Services vom
Typ metaExtract, textExtract und gegebenenfalls auch textLang
installieren.

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Das DAM wird unter der Bezeichnung Media als zusätzliches Hauptmodul
in das Backend integriert. Darüber hinaus stellt das DAM-Modul
zahlreiche integrierte Funktionen zur Verfügung die in anderen
Backend-Modulen, wie etwa der Listen- oder der Info-Ansicht, zur
Verfügung stehen. Die einzelnen Funktionen sind über Reiter verfügbar.
Eigene Extensions können das DAM erweitern und neue Funktionen in das
Backend-Modul integrieren.

Metadaten sind der Schlüssel

Um mehr Such- und Auswahlmöglichkeiten auf Dateien bieten zu können,
verwaltet das DAM Dateien mit zusätzlichen beschreibenden Daten wie
Stichworten, Datumsangaben, Ausmaßen oder Textauszügen. Eben diese
Metadaten in Kombination mit zusätzlicher Kategorisierung bieten
Möglichkeiten zur Auswahl und Organisation der Assets, die eine
einfache Verwaltung in Dateiverzeichnissen nicht bieten kann.

Die Metadaten werden entweder gleich beim Upload der Dateien oder
mithilfe des Moduls zur Massenindexierung angelegt, wobei man
Datenfelder vorbesetzen kann, die dann für alle indexierten Dateien
übernommen werden. Darüber hinaus stehen Indexierungsregeln zur
Verfügung, die beispielsweise Metadaten aufbereiten oder Dateien anhand
von Kriterien in bestimmte Kategorien einordnen.

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Das DAM bedient sich außerdem so genannter Services um Metadaten
aus Dateien auszulesen. So gibt es zum Beispiel Services, die EXIF- und
IPTC-Daten aus Bilddateien auslesen können. Andere Services erzeugen
einen Textauszug aus PDF, DOC, HTML und weiteren Dateitypen, der im DAM
gespeichert und später durchsucht werden kann. Ein weiterer Service
erkennt automatisch die Sprache eines Textes. Solche Services können in
eigenen Extensions bereitgestellt werden und integrieren sich
automatisch in das DAM.

Durch die Verwendung von Services und Indexierungsregeln können
eigene Workflows implementiert werden. Beim Relaunch von greenpeace.de [1] wurde beispielsweise ein modifizierter IPTC-Service verwendet der
speziell formatierte Daten vorverarbeitet. Eine zusätzlich erstellte
Indexierungsregel sortiert die Dateien anschließend automatisch in
Kategorien und legt diese auch selbstständig an, sofern sie noch nicht
existieren.

Leider bieten bei weitem nicht alle Dateitypen die Möglichkeit
Metadaten einzubetten. Häufig sind die vorgesehenen Felder für
Metadaten auch nicht besonders nützlich. Gerade das weit verbreitete
PDF-Format bietet nur wenige Informationen. Abhilfe könnte hier das
XMP-Format schaffen. XMP verwendet XML zur Beschreibung von Metadaten
und kann in diverse Dateiformate, darunter auch PDF, integriert werden.
Ein entsprechender Service zur Übernahme von XMP-Daten ist geplant.

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Wer auswählt der findet

Mithilfe des DAM lassen sich Assets wesentlich besser auffinden und sind somit leichter auswählbar. Durch die für jede Datei zur
Verfügung stehenden Metadaten lässt sich dies mit einer Suchfunktion
schon sehr viel besser erreichen als es mit dem Datei-Modul möglich
ist. So können etwa Stichworte und Beschreibungen durchsucht werden um
eine Datei zu finden.

Die DAM-Extension wendet aber ein weit mächtigeres Konzept an. Im
Navigationsframe werden gleichzeitig Auswahlbäume für
Datei-Verzeichnisse, Kategorien und Medientypen angezeigt. Mit einem
Klick auf den Titel eines Elements wird, je nach Modul, eine Liste der
Dateien angezeigt, auf die das gewählte Kriterium zutrifft. Hierbei
werden auch die Unterkriterien mit einbezogen. Bei der Auswahl eines
Dateiverzeichnisses werden nicht nur die Dateien in diesem Verzeichnis,
sondern auch die in seinen Unterverzeichnissen angezeigt.

Hinter den einzelnen Elementen befinden sich zusätzlich die Icons „+“,
„=“ und „-“. Mithilfe dieser Icons ist es möglich mehrere Kriterien
auszuwählen und zu kombinieren. Eine Auswahl kann außerdem um eine
Textsuche erweitert werden, wobei einzelne Dateien auch wieder von der
Auswahl entfernt werden können. So lassen sich auf einfache Weise
Auswahlregeln erzeugen und die gewünschten Assets zusammenstellen.

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Ein Beispiel soll dies verdeutlichen: Gewünscht sind Dateien, die
der Kategorie „Projekt A“ zugeordnet sind, aber nicht im Verzeichnis
„press/“ liegen. Außerdem soll die Auswahl nur TIFF-Bilder und
PDF-Dateien enthalten. Zunächst wird mit dem Klick auf den Titel
„Projekt A“ eine neue Auswahl mit dieser Kategorie erzeugt. Das
Verzeichnis „press/“ wird von der Auswahl ausgespart indem auf das
Minus-Icon geklickt wird. Zusätzlich wird mit dem Icon „=“ die Auswahl
der Mediatypen auf „text/pdf“ und „image/tiff“ beschränkt.

Die Funktionen der Icons beziehungsweise des Titels sind wie folgt:

  • Titel: neue Auswahl mit diesem Kriterium beginnen
  • „+“-Icon: Auswahl um dieses Kriterium erweitern (oder)
  • „=“-Icon: Auswahl muss auch diesem Kriterium entsprechen (und)
  • „-“-Icon: Auswahl soll diesem Kriterium nicht entsprechen (nicht)

Das Besondere an solchen Auswahlregeln ist, dass sich der Nutzen
potenziert je mehr Metadaten vorhanden sind. Diese Metadaten werden
entweder aus den Dateien übernommen oder müssen von Hand eingegeben
werden. Hierbei kann wiederum eine Auswahl genutzt werden. Hat man eine
Auswahl zusammengestellt, können die Metadaten aller gewählter Dateien
mit dem Bearbeiten-Modul auf einmal verändert werden. Dabei ist es
beispielsweise möglich weitere Stichworte zu den schon vorhandenen
hinzuzufügen. Durch geschickte Auswahlen lassen sich Metadaten in
kurzer Zeit effektiv anreichern.

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Assets verwenden

Die neuen Auswahlmöglichkeiten sollen natürlich auch zur Verfügung
stehen wenn Assets in Inhaltselemente eingefügt werden. Dies geschieht
in TYPO3 normalerweise mit dem Element-Browser. Das DAM bietet momentan eine abgespeckte Einbindung in den
Element-Browser an, die in kommenden Versionen noch verbessert werden
soll. Die Auswahlbäume können lediglich zum Finden von Assets verwendet
werden. Außerdem ist eine einfache Suche über die Metadaten integriert.

Assets als Referenzen

TYPO3 bindet Dateien in Seiten beziehungsweise Inhaltselemente ein
indem Kopien der Dateien im Verzeichnis „uploads/“ erzeugt werden.
Verwendet man ein Bild fünfmal auf einer Website werden auch fünf
Kopien angelegt; die Originaldatei wird gar nicht mehr benutzt. Dieses
Vorgehen hat den großen Vorteil, dass TYPO3 beim Rendern der Webseite
das Bild auch dann vorfindet, wenn die Originaldatei gelöscht oder
umbenannt wurde.

Allerdings ergeben sich daraus auch einige Nachteile. Einerseits
wird unnötig viel Speicherplatz verbraucht – heutzutage allerdings ein
eher geringes Problem. Ein weitaus größerer Nachteil ist, dass sich
sämtliche Kopien eines mehrfach verwendeten Assets nur mühsam auffinden
und austauschen lassen.

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Das DAM bietet die Möglichkeit Dateien als Referenz einzubinden.
Normale Inhaltselemente können jedoch mit solchen Referenzen nicht
umgehen. Auch der TYPO3-Kern muss daher angepasst werden. Diese
Anpassungen können bei der Installation des DAM im Extension-Manager
aktiviert werden. Die Extension „Content/DAM reference usage“
(dam_ttcontent) stellt diese Funktionalität für Inhaltselemente bereit.
Zwar ist die Funktion noch experimentell, wird aber so oder
in ähnlicher Form in der Version 4.0 von TYPO3 zur Verfügung stehen.

Eigene Erweiterungen und Anwendungen

Wie bereits erwähnt ist das DAM dafür vorbereitet durch eigene
Extensions erweitert zu werden. Die Extension „Media: demo extension“
(dam_demo) demonstriert diese Möglichkeiten und dient als Beispiel für eigene Erweiterungen.

Durch Services können neue Indexierungsfunktionen hinzugefügt werden. Außerdem
sind alle DAM-Submodule durch eigene Funktionen erweiterbar. Jede dieser
Komponenten ist austauschbar und kann so an eigene Bedürfnisse
angepasst werden.

Für die Entwicklung von Plugins, wie zum Beispiel Bildergalerien,
ist in der nächsten Beta-Version eine Schnittstelle vorgesehen. Zwar
lassen sich schon jetzt Anwendungen auf der Basis des DAM entwickeln
indem man die Datenbank direkt abfragt, eine API wird dies jedoch
vereinfachen und den Zugriff vereinheitlichen, um später Neuerungen
problemlos einführen zu können.

Ausblick

Auch wenn das DAM bereits vielfach im Produktiveinsatz verwendet
wird ist die Entwicklung noch nicht abgeschlossen. Auf den
DAM-Projektseiten [2] auf typo3.org kann man sich über den aktuellen
Stand,
die Roadmap und angedachte Funktionen informieren. Zusätzlich ist auch
eine Projekt-Mailingliste verfügbar.

Ziel der Entwicklung ist es, die Version 1.0 des DAM als
System-Extension der TYPO3-Version 4.0 mitzuliefern und zum
integralen Bestandteil von TYPO3 zu machen. Dafür sind unter anderem
folgende Funktionen geplant:

  • Datei-Modul mit DAM-Support
  • API für Plugins und andere Anwendungen
  • Auto-Indexierung von Dateien
  • Cronjob-Script zur Indexierung/als Konfigurationsmodul
  • Unterstützung mehrsprachiger Metadaten
  • Unterstützung von Versionierung für Metadaten
  • erweiterter Element-Browser

Darüber hinaus gibt es einige Features die für spätere Versionen
geplant sind. So soll ein neues Formularelement das Einfügen von
Bildern in Inhalte komfortabler gestalten und beispielsweise die
automatische Übernahme von Bildunterschriften aus dem DAM bieten.
Weitere geplante Funktionen sind Bildbearbeitungsmöglichkeiten oder ein
Leuchttischmodul, mit dem ausgewählte Dateien zur späteren Verwendung
vorgemerkt werden können. Mit dem Leuchttisch können ausgewählte Dateien
mit anderen Benutzern ausgetauscht werden um den Workflow einer
Bildredaktion zu unterstützen.

Schöne neue Metadatenwelt

Der generelle Umgang mit Dateien soll durch das DAM vereinfacht
werden ohne dabei die gewohnte Arbeitsweise mit dem Dateisystem
aufgeben zu müssen. Neue Funktionen, die mit einer datenbankbasierten
Dateiverwaltung mit Metadaten erst möglich werden, bringen Redakteuren
und Entwicklern wesentlichen Zusatznutzen. Auch wenn das DAM für große
Datenmengen entwickelt wurde ist es durch die Zusatzfunktionen, die
mit dem System zur Verfügung stehen, auch für kleinere Websites
interessant.

DAM-ähnliche Funktionen finden auch in Desktop-Betriebssystemen
immer mehr Einzug. Durch einheitliche Standards wie Dublin Core und XMP
wird der Umgang mit Metadaten immer selbstverständlicher. Auch der
generelle Umgang mit Dateien wird sich in Zukunft vermutlich verändern.
Das DAM will sich möglichst nahtlos in diese „Metadatenwelt“
integrieren und für TYPO3 neue innovative Funktionen bereitstellen.

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