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Umstellung eines Landesauftritts auf TYPO3: Das Landesportal www.sachsen-anhalt.de

Das deutsche Bundesland Sachsen-Anhalt bietet mit dem Landesportal eine umfassende Informations- und Interaktionsplattform an. Das Landesportal ist das „Gesicht“ des Bundeslandes im Internet und nimmt damit eine zentrale Rolle in der Öffentlichkeitsarbeit ein. Hier werden verschiedene Internetauftritte der Landesregierung, Bürgerinformationsdienste und kommunale Selbstdarstellungen auf einer technischen Basis gebündelt.

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Der Kerngedanke dieser Portalarbeit ist die enge Zusammenarbeit zwischen Land und Kommunen, wodurch stets eine aktuelle, umfangreiche und landesweit verteilte Bereitstellung von Informationen gewährleistet wird. Darüber hinaus findet ein systematischer Informationsaustausch mit Fachportalen statt. Diese Fachinformationen, zum Beispiel Statistik, Geoinformationen oder Umweltinformation, können gemeinsam über definierte Datenschnittstellen genutzt werden. Durch die Verknüpfung der Informationen im Portal wird ein bedeutender Mehrwert im Hinblick auf die Informationsbedürfnisse der Bürger geschaffen.

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Auf der Basis dieser Philosophie hat sich das Landesportal zu einer zentralen Plattform für alle öffentlichen E-Government-Angebote des Bundeslandes und der Kommunen etabliert. Unabhängig vom Ort der Entstehung und der Verwaltung der Informationen werden diese zentral über den Portaleinstieg recherchierbar und strukturiert bereitgestellt. Dies trägt dem Anspruch Rechnung, Inhalte nicht nur aus Behördensicht, sondern die Informationen und Servicedienste themen- und zielgruppenorientiert darzustellen. Abgebildet wird diese Ausrichtung durch eine systematisch entwickelte Bereichs- und Rubrikenstruktur innerhalb des Portals.

Zur Gewährleistung der Qualität und der Vertrauenswürdigkeit der angebotenen Inhalte wird die Bereitstellung der Informationen über eine mehrstufige Redaktionsstruktur unter ministerieller Leitung realisiert. Die Basis hierfür bildet eine zentrale Administration der Redakteure unter strenger Vergabe von Berechtigungen. Ergänzt wird das Landesportal durch das Infodienste-Framework, einer offenen Suite zur Aufnahme spezifischer Applikationen wie Bürgerservice, Veranstaltungsdatenbank und Bilddatenbank.

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Anforderungen

Es wurde von vornherein die Anforderung gestellt, ein kommerzielles CMS unter Java abzulösen. Aufgrund der Präsenz des Landesportals sowie seiner politischen Bedeutung lastete ein hoher Erfolgsdruck auf dem Projekt. Hierbei waren neben den allgemein definierten Kriterien wie Layout, Content-Typen und globalen Funktionen weitere Punkte zu beachten:

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  • Die bestehenden Templates und Inhalte müssen automatisiert und mit minimalem Nachbearbeitungsaufwand übernommen werden können.
  • Schnittstellen zu externen Systemen sind anzupassen.
  • Es gibt eine große Anzahl an geschulten Redakteuren, die dezentral über das Land verteilt arbeiten. Das einzuführende System muss einfach zu bedienen sein und darf die gewohnten Arbeitsabläufe in möglichst geringem Maß verändern.
  • Das System muss zuverlässig und belastbar sein. Auch in Ausnahmesituationen muss das System ein akzeptables Antwortzeit-Verhalten bieten, um auch in Spitzenzeiten zuverlässig zu arbeiten, wie etwa beim Hochwasser 2002 mit um den Faktor 20 erhöhten Zugriffswerten.
  • Das System sollte nach Möglichkeit keine erneute Herstellerabhängigkeit aufbauen.

Auswahl des CMS

Vor dem Hintergrund des angestrebten transparenten Systemwechsels wurden mehrere Varianten evaluiert. Entscheidend war eine kostengünstige Erfüllung der bestehenden Kriterien. Letztendlich stand die Entscheidung zwischen der Ergänzung des Infodienste-Frameworks um eine CMS-Komponente und der Verwendung von TYPO3.

Die Entscheidung fiel ganz klar für TYPO3 aus. Mit TYPO3 war ein Großteil der Auswahlkriterien bereits erfüllbar. Das Zusammenspiel mit anderen bereits im Einsatz befindlichen Komponenten war neben den allgemeinen Schnittstellen durch die PHP-Programmierung bestens gegeben. Auch die Betriebsumgebung musste nur minimal angepasst werden. Zudem ist durch die granulare Rechtevergabe ein Zuschnitt der Nutzeraccounts auf die Bedürfnisse der jeweiligen Redaktionsgruppen möglich.

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Mit der Entwicklergemeinde steht zugleich ein leistungsfähiger Background für einen langfristigen Einsatz des Systems bereit. Das Open-Source-Modell sichert dem Land Sachsen-Anhalt neben entfallenden Lizenzkosten weitgehende Unabhängigkeit bei der Weiterentwicklung.

Details der Umsetzung

Anstatt des Standard-Template-Mechanismus von TYPO3 wurde die Erweiterung TemplaVoila eingesetzt. Dieser alternative Template-Mechanismus ist die Grundlage der Seitenerstellung im Landesportal. Insbesondere führten folgende Punkte zur Entscheidung für TemplaVoila: Das Design mit mehreren Spalten bzw. Bildschirmbereichen konnte mit TemplaVoila effizient umgesetzt werden, da direkt von einer HTML-Vorlage ausgegangen werden konnte. Darüber hinaus bestand die Anforderung, ein homogenes Layout im Landesportal zu gewährleisten. Dafür wurde ein bestimmter Satz von Inhaltselementen definiert (z. B. „Text mit Bild“ oder „Tabelle“) sowie ein Satz von Templates (z. B. „Anmoderation“, „Standardvorlage“). Dies gewährleistet, dass die Redakteure innerhalb des vorgegebenen Styleguides arbeiten. Ein weiterer Vorteil von TemplaVoila ist die übersichtliche und intuitive Seitenansicht im Backend sowie die Möglichkeit des Content-Sharings. Über Referenzen können Inhalte portalweit mehrfach genutzt werden.

Fakten
URL http://www.sachsen-anhalt.de
Start des Portals Mitte 2002
Start mit TYPO3 01.09.2005
Seiten ca. 15.000 (Stand Dez. 2005)
Online-Redakteure ca. 270 (Stand Dez. 2005)
Seitenaufrufe/Monat ca. 425.000 (Stand Dez. 2005)

Zur Umsetzung der Mehrsprachigkeit wurde ein „Two-Tree“-Konzept umgesetzt. In der gesamten Verzeichnisstruktur existieren sowohl deutschsprachige als auch fremdsprachige Teilbäume, deren Baumstruktur voneinander unabhängig ist. Das Portal wird mit dem Zeichensatz UTF-8 betrieben, um auch die fremdsprachigen Bereiche (etwa Japanisch) darstellen und bearbeiten zu können.

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Für die Suche im Frontend des Portals wurde die Erweiterung „Indexed Search Engine“ verwendet. Der Index kann über Seiteninhalte, aber auch über Dokumente, etwa PDFs, erstellt werden. Jede Seite des Portals kann als PDF heruntergeladen werden. Dies wurde über die Erweiterung „PDF Generator“ realisiert. Grundlage für die PDF-Generierung ist die Druckansicht einer Seite, die über die jeweilige Druckvorlage einer TemplaVoila-Seitenvorlage generiert wird.

Zur Überprüfung der Gültigkeit externer Links im Landesportal wird eine externe Anwendung namens LinkChecker1 genutzt. Bei dem Linkchecker handelt es sich um ein Python-Script, das alle Seiten des Landesportals durch http-Zugriffe abfragt, deren Inhalt nach Links durchsucht und diese testet. Die Ergebnisse werden in eine Logdatei im SQL-Format abgespeichert. Nach erfolgreichem Lauf des Linkcheckers wird diese Logdatei in eine Tabelle der Datenbank geschrieben. Im TYPO3-Backend gibt es dafür die eigens implementierte Erweiterung „Linkchecker“. Dieses Modul wertet die importierten Daten der Logdatei aus und zeigt defekte Links an.

Projektspezifische Bestandteile wie beispielsweise die Anbindung an das E-Government-Framework und die Infodienste, wurden über die eigens implementierte Extension „TSAInclude“ realisiert. Hierüber ist es möglich, den Inhalt dritter Webseiten in das Landesportal zu integrieren. Als Beispiel sind hier die Bürgerinformationsdienste des Landes zu nennen. Es ist auch möglich, weitere Inhalte anderer Webseiten einzubinden. Über TSAInclude werden Inhaltselemente bereitgestellt, die den Inhalt anderer Webseiten einbinden. Die Erweiterung gibt der aktuellen Seite die Request-Parameter (GET oder POST) der eingebundenen URL mit und ermöglicht somit auch das Einbinden von Suchmasken. Vor der Rückgabe des eingebundenen Inhalts wird dieser in den UFT-8-Zeichensatz transformiert. Eine Vorauswahl fest definierter URLs ermöglicht das Einbinden von Inhalten, beispielsweise Pressemitteilungen, ohne Eingabe der URL durch die RedakteurInnen.

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Ergebnisse

Der gesetzte Rahmen wurde sowohl finanziell als auch zeitlich eingehalten. Die Inhalte des bestehenden CMS konnten zu mehr als 98 Prozent automatisiert migriert werden. Das Gesamtsystem zeigt ein sehr gutes Antwortzeitverhalten, die Nutzer haben sich trotz geringer Nachschulungsaufwände gut in das System eingefunden. Kurzum – alle Beteiligten sind mit Projektverlauf und -ergebnis zufrieden. Derzeit findet die komplette Überarbeitung des Layouts statt, sachsen-anhalt.de erscheint in Kürze aufgefrischt.

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