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Fileserver in der Cloud: Darauf sollte man bei der Anbieterwahl achten

Vieles spricht dafür, Daten in der Cloud zu speichern: Weniger Kosten im Gegensatz zur eigenen Server-Ausstattung, große Flexibilität im Bedarfsfall, zentraler Zugriff von diversen Endgeräten. Doch die Auswahl ist groß. Wir zeigen, auf was es zu achten gilt und wie man das ideale Angebot findet.

15 Min. Lesezeit
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Beim Thema Cloud-Speicher geht es nicht nur um die Kosten. Denn Innovationen können nur durch einen ausreichend guten Zugang zu Ressourcen entstehen. Diesen Zugriff haben in der Regel aber nur große Unternehmen mit entsprechenden Strukturen und Kapital. Allerdings sieht sich dieses Paradigma verstärkt einem Wandel ausgesetzt: Startups wie Pinterest haben gezeigt, dass sich ein Geschäftsmodell auch ohne großes Budget realisieren lässt.

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Aber wie ist das auf der Ressourcenebene möglich? Das Stichwort lautet Cloud-Computing. Der Begriff steht für ein Servicemodell, bei dem Ressourcen wie Rechnerleistung, Speicherplatz, Applikationen und andere Arten von Services on Demand über eine Datenverbindung, bevorzugt das Internet, bereitgestellt werden. Aufgrund des „pay as you go“-Modells werden dabei nur jene Ressourcen verrechnet, die während eines bestimmten Zeitraums tatsächlich genutzt werden. Die Abrechnung erfolgt dabei monatlich, stündlich oder auf Basis anderer Maßeinheiten, etwa „pro Gigabyte“. Langfristige Verträge und hohe Investitionskosten in die Infrastruktur existieren hingegen nicht. Das Gleiche gilt für das Personal, das gewöhnlich über das komplexe Wissen für den Betrieb und die Wartung der eigenen Infrastruktur verfügt.

Neben Pinterest haben bereits viele andere junge Unternehmen das Potenzial von Cloud-Computing für sich erkannt und nutzen den flexiblen Bezug von Infrastruktur, um auf dieser Basis ihr Geschäftsmodell zu etablieren. Dadurch sind in den letzten Monaten und Jahren viele innovative Anwendungen entstanden, die ohne den Paradigmenwechsel des Cloud-Computing so wohl nicht möglich gewesen wären.

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IaaS vs. PaaS vs. SaaS

Die oben genannten Ressourcen werden „as a Service“ zur Verfügung gestellt. Man unterscheidet dabei grundsätzlich drei Bereiche:

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  • Infrastructure-as-a-Service (IaaS): Dazu gehören Rechenleistung, Speicherplatz und weitere Services, mit denen sich ein eigenes virtuelles Rechenzentrum aufbauen lässt.
  • Platform-as-a-Service (PaaS): Dabei handelt es sich um eine vollständige Umgebung für die Entwicklung und den Betrieb von Webapplikationen. Eine PaaS-Umgebung umfasst alles vom vollständigen Stack des Betriebssystems über Datenbanken bis hin zu den Laufzeitumgebungen.
  • Software-as-a-Service (SaaS): Ermöglicht den plattformunabhängigen Zugriff auf Anwendungen über einen Standard-Webbrowser. Mögliche SaaS-Applikationen sind Office und Collaboration Suites, Customer-Relationship-Management-Systeme (CRM) oder Online-Billing-Anwendungen.

Public, Private oder Hybrid

Diese Services werden auf unterschiedliche Arten bereitgestellt:

  • Public Cloud: Hier befinden sich mehrere Kunden auf derselben physikalischen Infrastruktur in einer Shared-Umgebung. Die Trennung erfolgt über eine Multitenancy-Architektur. Mit dieser wird sichergestellt, dass ein gegenseitiger Einblick und Zugriff auf Daten und weitere Informationen nicht möglich ist.
  • Private Cloud: Damit werden die Methoden und Konzepte aus der Public Cloud in das eigene Rechenzentrum übertragen und die selbstverwaltete IT-Infrastruktur damit Cloud-fähig gemacht.
  • Hybrid Cloud: Sie vereint die Public Cloud mit einer klassischen IT-Infrastruktur oder Private Cloud. Unternehmen betreiben dabei in der Regel eine eigene Infrastruktur und beziehen im Bedarfsfall weitere Ressourcen aus einer Public Cloud, um zum Beispiel kurzfristige Lastspitzen auszugleichen.

Speicherplatz aus der Cloud

Für Cloud-Computing existieren viele Einsatzgebiete und Handlungsszenarien. Dennoch ist es erforderlich, die eigenen Bedürfnisse und Erfahrungswerte zu analysieren, Stichwort: Use Case. Cloud Storage Services können für Unternehmen ein guter Einstieg in das Cloud-Computing bedeuten. Aufgrund der zunehmend steigenden Datenmengen, die von einem Unternehmen zu speichern und zu verwalten sind, müssen dementsprechend stetig Investitionen in Festplatten und Speichersysteme vorgenommen werden. Das erhöht die Komplexität und die Aufwendungen hinsichtlich des Betriebs der gesamten IT-Infrastruktur.

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Mit der Nutzung von Cloud Storage verändert sich der Status der Daten von verfügbar auf hochverfügbar. Das liegt an dem grundsätzlichen Design von Cloud Storage. Die Dateien werden in diesem Fall über mehrere Rechenzentren des Anbieters hinweg gespeichert. Dadurch führt der Ausfall eines Speicherbereichs beim Anbieter zu keinem Datenverlust. Ein Unternehmen hat damit zu jedem Zeitpunkt Zugriff auf seine Daten. Des Weiteren stehen Unternehmen damit Möglichkeiten zur Verfügung, Backups in Echtzeit vorzunehmen. Das geschieht durch die Synchronisation der Daten zur Laufzeit. Dafür müssen die Daten des Unternehmens initial mit dem Cloud-Storage-System des Anbieters synchronisiert werden. Alle nachfolgenden Änderungen an einer Datei werden dann zum Zeitpunkt der Speicherung mit dem Cloud-Storage-System des Anbieters aktualisiert.

Ein weiterer Vorteil von Cloud Storage besteht in der Skalierbarkeit. Benötigt ein Unternehmen heute 10 GByte, morgen aber 100, kann das ohne Probleme realisiert werden, ohne dabei in die eigenen Speichersysteme zu investieren. Darüber hinaus befinden sich die Daten an einer zentralen Stelle. Damit haben alle Mitarbeiter die Möglichkeit, von jedem Ort auf einen gemeinsamen Datenbestand zuzugreifen.

Der Cloud-Vorteil

Die Vergangenheit hat gezeigt, dass der Verlust von Daten Unternehmen schwer zusetzen und das Image beschädigen kann. Dennoch sehen die meisten davon ab, in eine Hochverfügbarkeitslösung zu investieren. Zu hoch sind Investitions- und Wartungskosten einer Co-Location eines Rechenzentrums. Daher greifen die meisten auf ein gewöhnliches Backup zurück, bei dem die Daten zwar in regelmäßigen Abständen gesichert werden, der Schutz jedoch leidet: Sind diese vor dem physikalischen Zugriff Dritter geschützt? Was passiert, wenn ein Feuer ausbricht oder die Pegelstände steigen? Wie lange dauert es, bis die benötigten Daten wieder aus dem Backup hergestellt werden können? Fragen, die sich in der Cloud nicht stellen.

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Zentrales Cloud Storage bietet zudem den Vorteil, alle Daten an einer zentralen Stelle für alle beteiligten Personen zur Verfügung stellen zu können – egal, wann, von wo und mit welchem Gerät diese darauf zugreifen möchten.

Auch für hybride Lösungen eignet sich die Cloud bestens, zum Beispiel für die Erweiterung des Speicherplatzes im eigenen Rechenzentrum. Besonders für kleinere Unternehmen ist dieser Ansatz attraktiv, da diese in der Regel nicht über ein eigenes Rechenzentrum verfügen, und so ihren geringen Server-Bestand flexibel aufrüsten können. Für Startups lohnt sich hingegen die Überlegung, auf ein hybrides Konzept zugunsten einer kompletten Cloud-Lösung zu verzichten.

Zu guter Letzt: Nutzt ein Unternehmen bereits diverse Cloud Services, kann zentrales Cloud Storage dazu genutzt werden, alle Services auf Basis einer gemeinsamen und einheitlichen Datenbasis arbeiten zu lassen. Um die Geschwindigkeit zu erhöhen, kann mit lokalen Caches gearbeitet werden. Wie der Storage in sich organisiert ist, spielt in diesem Szenario keine Rolle, da er nach außen eine zentrale Schnittstelle bietet, mit der alle weiteren Services kommunizieren.

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Auswahlkriterien

Die Auswahl eines Anbieters hängt von den Anforderungen ab,
insbesondere der Art der Daten: Was soll in die Cloud gespeichert
werden? Wie viel wird damit gearbeitet und von wem? Abschließend sind
folgende Kriterien wichtig:

  • Einrichtung und Anbindung: Stellt
    der Anbieter eine offene und gut dokumentierte API bereit? Kann der
    Cloud Storage auf eine schnelle und einfache Art und Weise an die
    bestehende Infrastruktur angebunden werden?
  • Trennung zwischen
    sensiblen und öffentlichen Daten: Wollen Unternehmen aus der eigenen
    Infrastruktur Daten der Öffentlichkeit bereitstellen? Führt das zu
    weiteren Investitionen in Schutzsysteme (DMZ)? Viele Cloud Storage
    Services haben Funktionen zur Trennung von privaten und öffentlichen
    Daten bereits integriert.
  • Standort und Rechtsstand: Manche Daten
    müssen einem gültigen Rechtsstandard entsprechen. Das bedeutet, dass
    sich der Speicherort der Daten wie auch der Gerichtsstand des Anbieters
    zum Beispiel mindestens in der EU befinden muss.

Dropbox

Dropbox [1] konzentriert sich auf die Synchronisation und das Teilen von Dateien. Dazu steht neben lokalen Clients für alle gängigen Betriebssysteme ebenfalls eine umfangreiche Web-Oberfläche zur Verfügung. Über den lokalen Client lassen sich sämtliche Inhalte mit dem Dropbox-Server synchronisieren, wodurch die Daten auf jedem mit Dropbox verknüpften System dem aktuellen Stand entsprechen. Ordner und Dateien lassen sich mit anderen über Links teilen.

Dropbox ist bis zu 2 GByte Speichervolumen kostenlos. Allerdings kann diese Grenze anhand von Weiterempfehlungen auf bis zu 18 GByte erweitert werden. Die kostenpflichtige Variante Dropbox Pro unterscheidet drei Upgrade-Varianten: 100 GByte kosten 9,99 US-Dollar pro Monat (99 US-Dollar pro Jahr), 200 GByte gibt es für 19,99 US-Dollar pro Monat (199 US-Dollar pro Jahr) sowie 500 GByte für 49,99 US-Dollar pro Monat (499 US-Dollar pro Jahr). Über die Option „Packrat“ für weitere 39 US-Dollar jährlich lassen sich alle gelöschten Dateien wiederherstellen.

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Dropbox für Teams kostet in der Basis-Version 795 US-Dollar pro Jahr und inkludiert fünf Nutzerlizenzen sowie 1.000 GByte Speicherplatz. Bei Bedarf können weitere Nutzer zu je 125 US-Dollar pro Jahr hinzugefügt werden. Dabei erweitert sich der Speicherplatz pro Nutzer um 200 GByte. Vorteile der teureren Business-Variante sind etwa englischsprachiger Telefon-Support, ein eigenes Verwaltungstool sowie die Integration in ein bestehendes Active Directory.

Platzhirsch Dropbox punktet unter anderem damit, dass der Dienst nahezu alle relevanten Mobilplattformen unterstützt.
Platzhirsch Dropbox punktet unter anderem damit, dass der Dienst nahezu alle relevanten Mobilplattformen unterstützt.

Box

Box [2] fokussiert sich in erster Linie auf Unternehmenskunden jeder Größe. Nach eigenen Angaben zählen mehr als 120.000 Unternehmen zu den Kunden. Privatnutzer erhalten 5 GByte kostenlosen Speicher, der sich für 9,99 US-Dollar pro Monat auf 25 GByte sowie für 19,99 US-Dollar monatlich auf 50 GByte erweitern lässt. Box speichert Daten, synchronisiert sie mit lokalen Desktops, erlaubt das Teilen von Dateien mit Freunden und den mobilen Zugriff.

Der eigentliche Komfort bleibt den Unternehmenskunden vorbehalten: Neben einer stärkeren Verschlüsselung der Daten stehen Tools für die Rechtevergabe bis auf Dateiebene zur Verfügung. Zudem lassen sich Benutzer zu Gruppen zusammenfassen. Ein Reporting-System zeigt das Nutzungsverhalten des Unternehmens und erhebt Statistiken zu sämtlichen Datenverbindungen durch Nutzer und Nutzergruppen. Weiterhin können das Layout, Logo und Farben der eigenen Box-Umgebung angepasst werden. Box lässt sich auch in externe Infrastrukturen integrieren. Dazu gehören Anbieter wie Okta, SalesForce, Google, Netsuite oder Jive. Box unterscheidet bei den Unternehmenslösungen zwei Varianten: Box for
Business für 15 US-Dollar pro Monat für 3 bis 500 Benutzer inkl. 1.000 GByte Speicherplatz. Und Box for Enterprise IT. Hier ist die Anzahl der Benutzer und der Speicherplatz unbegrenzt, Preise erhält man auf Anfrage.

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Google Drive

Google Drive [3] ersetzte vor einiger Zeit Google Docs, verfügt aber über sämtliche Funktionen von Docs und fungiert gleichzeitig als eigenständiger Cloud Storage Service. Der Vorteil besteht somit darin, dass sich Dateien auf Google Drive hochladen lassen und dort auch bearbeitet werden können. Mit einer Client-Software lassen sich Dateien zwischen Windows- und Mac-Systemen synchronisieren und man kann per iOS- und Android-App mobil auf die Daten zugreifen. Google Drive bietet 5 GByte kostenlosen Speicher und kann etwa für 2,49 US-Dollar monatlich um 25 GByte erweitert werden. Die Kosten für 100 GByte betragen 4,99 US-Dollar pro Monat. Maximal vermietet Google 16 TByte für 799,99 US-Dollar pro Monat.

Drive steht ebenfalls für Unternehmenskunden der „Google Apps for Business“-Lösung zur Verfügung. Damit lässt sich auch im Team unter einer privaten Domain gemeinsam an Daten arbeiten. Google Drive for Google Apps unterscheidet sich hauptsächlich in den Kosten. Auch hier sind zunächst 5 GByte kostenloser Speicherplatz enthalten. Die kleinste Erweiterung (20 GByte) kostet 4 US-Dollar pro Monat, die größte (16 TByte) 1430 US-Dollar.

Amazon S3

Der Amazon Simple Storage Service (Amazon S3) [4] stellt über einen Webservice eine Schnittstelle (API) bereit, über die sich von überall aus eine unbegrenzte Menge an Daten in der Amazon Cloud speichern und abrufen lässt. Der Service ist nicht so bequem zu bedienen wie andere Cloud Storage Services, da er sich auf die professionelle Nutzung über REST- und SOAP-Schnittstellen konzentriert. Amazon selbst bietet keinen eigenen lokalen Client für die Synchronisation der Daten.

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Über die API lassen sich Daten in der Amazon Cloud als Objekte speichern, lesen und löschen. Dabei kann jedes Objekt eine maximale Größe von 5 GByte haben. Objekte werden in so genannten Buckets abgelegt, die vergleichbar mit Ordnern sind. Über Authentifizierungs-Mechanismen wird sichergestellt, dass die Daten vor unbefugtem Zugriff geschützt sind. Die Objekte können als privat oder öffentlich gekennzeichnet werden. Jeder Benutzer kann unterschiedliche Zugriffsrechte auf Objekte erhalten. Kostenpflichtige Clients für den Zugriff auf Amazon S3 werden von Drittanbietern wie beispielsweise CloudBerry oder JungleDisk angeboten.

Die Preise für Amazon S3 unterscheiden sich je nachdem, in welcher Amazon-Region die Daten gespeichert werden. So kostet 1 GByte Speicherplatz für das erste verbrauchte TByte 0,125 US-Dollar pro Monat in der EU-Region. Hinzu kommen Gebühren für den ausgehenden Datenstransfer, die in der EU-Region für das erste monatliche GByte inkludiert sind. Bis 10 TByte monatlich kostet der Traffic dann 0,12 US-Dollar pro GByte.

Amazon Glacier

Amazon Glacier [5] ist ein Cloud Service für die Datenarchivierung und das Langzeit-Backup von Daten. Dateien, die per Glacier gesichert werden, sollen laut Amazon eine Langlebigkeit aufweisen, die bei einer Speichermenge von 100 Milliarden Objekten dem Verlust eines einzelnen Objekts jährlich entspricht.

Der Speicher ist sehr günstig. Kleine Datenmengen können ab einem US-Cent (!) pro GByte monatlich gesichert werden. Um den Speicher so günstig anzubieten, ist der Service, im Vergleich zu Amazon S3, für solche Daten gedacht, auf die selten zugegriffen wird und bei denen die Zugriffszeit mehrere Stunden betragen darf. Daten in Amazon Glacier werden als ein Archiv gespeichert. Dabei kann ein Archiv aus einer einzigen oder mehreren zusammengefassten Dateien bestehen, die in einem sogenannten Tresor organisiert werden. Der Zugriff auf einen Tresor wird über den „AWS Identity and Access Management“-Service (IAM) gesteuert. Um ein Archiv von Glacier zu laden, ist ein Auftrag erforderlich. Die Bearbeitung eines Auftrags benötigt Amazon zufolge „in der Regel“ 3,5 bis 4,5 Stunden.

Microsoft SkyDrive

Microsoft SkyDrive [6] bietet 7 GByte kostenlosen Speicherplatz, der sehr kostengünstig erweitert werden kann. So kosten 100 GByte Speicher nur 37 Euro pro Jahr. Der primäre Zugriff erfolgt über die Web-Oberfläche, die für den mobilen Zugriff von Smartphones und Tablets optimiert ist. Weiterhin stehen mobile Apps für Windows Phone, iOS und Android sowie lokale Clients für Windows und Mac zur Verfügung. Damit lässt sich SkyDrive ebenfalls als Laufwerk direkt in das Betriebssystem einbinden, um die Daten automatisch zu synchronisieren. Der Dateiaustausch mit Freunden erfolgt über Links oder Freigaben. Dokumente können ebenfalls in Webseiten und Blogs eingebunden werden. Seit Microsoft Office 2010 und den Office Web Apps lassen sich Dateien auch direkt auf SkyDrive ablegen. Dadurch sind nun auch mehrere Benutzer in der Lage, parallel an denselben Dokumenten zu arbeiten.

CenterDevice

Der deutsche Anbieter CenterDevice setzt auf eine ordnerlose Struktur und kann gängige Dateiformate im Web darstellen.
Der deutsche Anbieter CenterDevice setzt auf eine ordnerlose Struktur und kann gängige Dateiformate im Web darstellen

Das in Bonn ansäßige CenterDevice [7] bietet ein Online-Dokumentenverwaltungssystem für Unternehmen. Die
Dateien lädt man über den Browser in die Ordner-lose Struktur hoch und
verschlagwortet sie auch dort direkt. Die Web-Oberfläche erlaubt
außerdem eine OCR-Volltext-Suche auch über Inhalte sowie eine
Online-Ansicht bekannter Dateiformate. Preislich liegt CenterDevice mit
monatlich 12 Euro (10 Euro bei 12-Monats-Bindung) für 5 Benutzer und 25
GByte Speicher eher im oberen Bereich. Der Zugriff ist mittels Apps auch
über Android, iOS und Windows Phone möglich.

TeamDrive

Der deutsche Cloud Storage Service TeamDrive [8] aus Hamburg ist für den Einsatz in Unternehmen gedacht, in denen mehrere Personen an denselben Dokumenten arbeiten. TeamDrive bietet eine kostenlose Variante mit 2 GByte Speicherplatz. Privatanwender können TeamDrive Personal für 29,90 Euro pro Jahr nutzen. Hier sind ebenfalls 2 GByte Speicher enthalten, der für 29,90 Euro monatlich bzw. 299 Euro pro Jahr um 50 GByte erweitert werden kann.

Unternehmenskunden zahlen für TeamDrive Professional pro Benutzer 5,99 Euro monatlich oder 59,99 Euro pro Jahr. Auch darin sind 2 GByte enthalten, die sich zu den gleichen Konditionen wie für Privat-Kunden erweitern lassen. Zusätzlich erweitert sich dabei der Funktionsumfang: TeamDrive bietet lokale Clients für Windows, Mac und Linux inklusive Daten-Synchronisierung; daneben stehen iOS- und Android-Apps zur Verfügung. Weitere Funktionen sind eine automatische Versionsverwaltung, eine Rechteverwaltung für beliebig viele Teams, AES-256-Verschlüsselung sowie eine LDAP-Synchronisierung, geschlossene Benutzergruppen und API-Unterstützungen. Darüber hinaus trägt TeamDrive das Datenschutz-Gütesiegel Schleswig-Holsteins.

Strato HiDrive Pro

Strato HiDrive Pro [9] richtet sich ebenfalls an Unternehmen. Der Service startet bei 1.000 GByte inkl. 25 Benutzer für 39,90 Euro pro Monat und reicht bis maximal 5.000 GByte und 120 Benutzer für 149 Euro monatlich. Der Zugriff auf den Speicher ist mit FTPS, WebDav, SMB/CIFS, rsync, SFTP und SCP zwar beinahe Protokoll-unabhängig; ein nativer lokaler Client für gängige Betriebsyssteme existiert jedoch nicht. Eine einfache Synchronisierung ist demnach nur über Dritt-Anwendungen erreichbar. Dennoch ermöglichen die Protokolle eine gute Integration in bestehende Unternehmensapplikationen. Die Daten werden in deutschen Rechenzentren in Berlin und Karlsruhe gespeichert.

CloudSafe

Der Hamburger Storage Service CloudSafe [10] kann sowohl von Privat- als auch Unternehmenskunden genutzt werden. Zentraler Bestandteil sind die so genannten „Safes“. Ein Safe ist ein für sich geschlossener Speicherbereich, der über eigene Zugangsdaten verfügt. Jeder Safe kann für verschiedene Nutzer und Gruppen zugänglich gemacht werden; so lassen sich unterschiedliche Unternehmensbereiche und Abteilungen klassifizieren und es lässt sich beispielsweise projektbezogen zusammenarbeiten. Mit dem Windows-Client lassen sich Safes als lokales Laufwerk integrieren, eine automatische Synchronisierung der Daten ermöglicht CloudSafe nicht. Das ist nur mit Dritt-Anwendungen, etwa rsync, möglich. Mobile Clients stehen nur für iOS zur Verfügung.

CloudSafe kann mit 2 GByte und drei Safes kostenlos genutzt werden. Die Premium-Variante bietet 5 GByte Speicher, beliebig viele Safes sowie die Möglichkeit, Gruppen zu erstellen. Die Kosten betragen 2,99 Euro pro Monat bzw. 29,90 Euro jährlich. Mit der Premium-„L“-Variante erweitert sich für 7,99 Euro monatlich (79,90/Jahr) der Speicherplatz auf 50 GByte.

doo.net

Das Bonner Startup doo.net [11] bietet ein Cloud-basiertes Tool für die digitale Ablage von Dokumenten.
Damit lassen sich Daten aus unterschiedlichen Quellen wie E-Mails,
lokalen Ordnern oder anderen Cloud-Services an einem zentralen Ort
zusammenführen. Der Service verfügt über eine eigene OCR-Texterkennung
und markiert Daten für eine bessere Suche mit Tags. Die Tags werden
ebenfalls dazu verwendet, um Dokumente bestimmten Kategorien zuzuordnen.
Auf Wunsch synchronisiert doo.net die Daten mit seinen Servern.

Der Dienst kann für bis zu 2.000 Dokumente und maximal 1 GByte
Speicher kostenlos genutzt werden. Nachdem die Beta-Phase abgeschlossen
ist, soll es drei weitere Optionen geben: In der Premium-Version für
4,99 Euro pro Monat lassen sich 20.000 Dokument mit bis zu 10 GByte
speichern, Premium Plus kostet 7,99 Euro monatlich und bietet 50.000
Dokumente sowie maximal 25 GByte Platz. Die Professional-Version nimmt
bis zu 200.000 Dokumente und 100 GByte für monatlich 24,99 Euro auf.
Zudem gibt es auf Anfrage spezielle Angebote für Teams.

doctape

doctape integriert Google Docs in seine Web-Oberfläche, um Dokumente online zu bearbeiten; auch im Team.
doctape integriert Google Docs in seine Web-Oberfläche, um Dokumente online zu bearbeiten; auch im Team.

Das Startup doctape [12] aus Hannover bietet einen Cloud-basierten Service für die Verwaltung von privaten und geschäftlichen Daten. Die Idee hinter dem Service ist das Archivieren und Management von Dokumenten jeglichen Formats wie PDFs, Word-/OpenOffice-Dokumente sowie Musik, Fotos und Videos. Jeder doctape-Nutzer erhält 5 GByte kostenlosen Speicherplatz, der sich über eine spätere Premiumversion erweitern lassen soll. Bedient wird doctape über den Browser oder eine iOS-App; Android soll folgen. Der Upload der Daten erfolgt über den Browser oder als Dateianhang per E-Mail. Darüber hinaus sollen sich einige internetfähige Kameras so konfigurieren lassen, um Bilder direkt auf doctape abzulegen. Alle Dateien lassen sich „tapen“, also mit einem Tag markieren, um damit die Suchfunktion zu beschleunigen. Derzeit befindet sich doctape noch in einer geschlossenen Beta-Phase.

Evernote

Evernote [13] ist ein Webservice zum Erstellen, Sammeln, Organisieren und Durchsuchen von Dokumenten und Notizen. Neben Web-Oberfläche stehen Clients für Windows, Mac und alle gängigen mobilen Betriebsysteme zur Verfügung. Die gespeicherten Objekte werden automatisch für die Suche indexiert. Eine integrierte Texterkennung erfasst Inhalte aus gescannten Dokumenten, die sich später ebenfalls durchsuchen lassen. Die Basis-Version von Evernote kann kostenlos genutzt werden und bietet ein maximales Uploadvolumen von 60 MByte, wobei ein einzelnes Objekt maximal 25 MByte haben darf. Die Premium-Version kostet 5 Euro monatlich (40 Euro/Jahr) und bietet jeden Monat ein Uploadvolumen von 1 GByte. Die Größe einzelner Objekte wird auf 100 MByte erweitert.

ownCloud

Für äußerst sensible Daten ist möglicherweise ownClowd [14] das Richtige: Das vom deutschen Entwickler Frank Karlitschek gestartete Open-Source-Projekt ist nichts anderes als ein Cloud Storage Service für den eigenen Server/Webspace. Benötigt wird ein Webserver und Root-Rechte, um ownClowd zu installieren. Das System kann dann mit Synchronisierung, Verschlüsselung, Versionierung, Kalender und Tasks umgehen. Hochgeladen wird über die Web-Oberfläche, diverse Dateiformate können dort auch direkt eingesehen werden.

Fazit

Es gilt herauszufinden, in welchen Bereichen Cloud-Server Vorteile für das eigene Unternehmen bieten: als Ergänzung oder Standalone-Lösung, als kollaborative Plattform oder Backup-Medium? Darüber hinaus ist es wichtig, sich von vornherein über alle Anforderungen klar zu sein: Welche Plattformen müssen unterstützt werden, wie viel Speicher wird benötigt und wie viele Benutzer arbeiten damit?

Sind diese Fragen geklärt, steht einem File-Server in der Cloud nichts mehr im Weg. Denn für Unternehmen geht es auf dem heutigen IT-Markt primär um eine schnelle, einfache, aber vor allem kostengünstige Art und Weise, neue Dienste, Produkte und Einnahmenquellen zu entwickeln, um damit die Wettbewerbsposition am Markt zu festigen und auszubauen. Dank Cloud-Computing stehen dazu neue Mittel und Wege bereit, diese Ziele zu erreichen.

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Dein t3n-Team

Lukas Koch

Danke für diese klasse Zusammenfassung. Ich bin auch noch auf der Suche nach dem richtigen Cloud Dienst. Da kommt mir der Artikel sehr gelegen.

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