Anzeige
Anzeige
E-Commerce
Artikel merken

Wie Onlinehändler vom On-Demand-Modell profitieren: E-Commerce mit SaaS

Software-as-a-Service (SaaS) ist einer der wichtigsten Trends in der IT-Geschäftswelt. Als Paradedisziplin für SaaS gilt der CRM-Bereich mit dem Vorreiter Salesforce.com. Doch auch für den Onlinehandel stellt „E-Commerce On-Demand“ zunehmend eine interessante Alternative dar. Wir zeigen, wie SaaS im E-Commerce funktioniert und welche Vorteile das Modell Händlern bietet.

12 Min. Lesezeit
Anzeige
Anzeige

Im Gegensatz zum traditionellen Softwarelizenz-Geschäft erwirbt ein Kunde im SaaS-Modell eine Dienstleistung, die ihm neben der reinen Nutzung einer Software meist noch zusätzliche Services bietet. Darunter fallen neben der Installation zum Beispiel Wartung und fortlaufende Updates, die Bereitstellung von Pflege- und Entwicklungsumgebungen sowie Benutzer-Support und Schulungen. Der Service-Anbieter übernimmt dabei die Verantwortung für die Verfügbarkeit der Dienste und die Kosten für den Betrieb. Für den Onlinehändler stellen solche Zusatzdienste häufig einen attraktiven Mehrwert dar, da sie im direkten Vergleich zum Lizenzmodell für große Entlastung sorgen und ihm die Möglichkeit bieten, sich auf sein Kerngeschäft zu fokussieren.

Anzeige
Anzeige

Um dieser Entwicklungstendenz zu begegnen, versuchen Hersteller von Lizenzsoftware zunehmend, ihre Produkte als Mietsoftware zu vertreiben. Die einfachste Ausprägung hierfür ist, die Software für den Kunden zu hosten und Lizenz- sowie eventuelle Upgradegebühren in einen monatlichen Mietpreis umzulegen. Auch wenn damit das Abrechnungsmodell von SaaS imitiert werden kann, geht das echte On-Demand-Modell weit darüber hinaus, lediglich ein anderes Abrechnungsmodell darzustellen.

SaaS – weit mehr als nur ein Mietmodell

SaaS-Software repräsentiert vielmehr eine neue Art der Softwarenutzung durch das Unternehmen. Sie stellt im Sinne eines Paradigmenwechsels die Dienstleistung und damit den „Service“ anstelle der Software in den Vordergrund. Damit dies auch funktioniert und sich der Ansatz wirklich vorteilhaft gestaltet, muss eine SaaS-Lösung jedoch von Anfang an als solche konzipiert und konstruiert sein sowie die Potenziale einer auf das Internet ausgelegten Software- und Systemarchitektur mit einem geeigneten Geschäftsmodell vereinbaren.

Anzeige
Anzeige

Die häufige Verwechslung mit dem ASP-Modell (Application Service Providing) lässt sich vor diesem Hintergrund einfach auflösen: ASP geht zwar auch über reines Hosting hinaus, doch die individuellen Kundensysteme werden vom Anbieter als separate Instanzen betrieben. Beim „echten“ SaaS hingegen nutzen so genannte Multi-Tenant-Architekturen eine Instanz für mehrere Kunden. Damit werden über Skaleneffekte und Konsolidierungsmöglichkeiten wesentlich bessere Kostenstrukturen ermöglicht.

Anzeige
Anzeige

Die Vorteile von SaaS für den Onlinehändler

Die Spezialisierung des SaaS-Anbieters auf den Betrieb seiner Anwendung und dessen Möglichkeit, alle seine Kunden über die gleiche und aktuelle Plattform zu bedienen, kann für den Kunden zu signifikant niedrigeren Kosten gegenüber dem Lizenzmodell führen. Betrachtet werden müssen dabei allerdings immer die Gesamtkosten im Sinne einer TCO-Berechnung (Total Cost of Ownership). Onlinehändler sollten also nicht nur den Vergleich zu den reinen Lizenzkosten ziehen, sondern auch zusätzlich Faktoren wie Hardware- und Personalkosten für den Betrieb berücksichtigen.

Die Kostenersparnis wird bei echten SaaS-Angeboten zusätzlich erhöht, indem Upgrades für alle Kunden kontinuierlich, ohne weitere Zusatzkosten, erfolgen. Zwar hat der Nutzer von Open-Source-Lösungen ebenso den Vorteil, für Weiterentwicklungen keine Upgrade-Gebühren entrichten zu müssen, allerdings bleibt der Roll-out dennoch mit Aufwänden und meist auch mit Betriebsunterbrechungen (Downtimes) verbunden. Bei guten SaaS-Angeboten hingegen werden die Upgrades kontinuierlich im laufenden Betrieb durchgeführt, sodass der Onlinehändler kaum von den Aktualisierungen eingeschränkt wird. Dies sichert ihm eine hohe Aktualität seines Shop-Systems, ohne sich aktiv um die Weiterentwicklung der Basisfunktionalitäten und deren Roll-out kümmern zu müssen. Auf diese Weise bleibt der E-Commerce-Anbieter mit seinem funktionalen Angebot immer auf dem aktuellen Stand der Technik. Hier haben der Nutzer von lizenzierter Software und besonders der Betreiber einer Eigenentwicklung teils wesentliche Aufwände zu tragen, um im Wettbewerbsvergleich nicht hinter die Konkurrenz zurückzufallen.

Anzeige
Anzeige

Demandware zielt mit seinem SaaS-Angebot ganz klar auf den Enterprise-Bereich und bietet seinen Kunden eine große Auswahl an Entwickler- und Marketing-Tools.

Demandware zielt mit seinem SaaS-Angebot ganz klar auf den Enterprise-Bereich und bietet seinen Kunden eine große Auswahl an Entwickler- und Marketing-Tools.

Bei manchen SaaS-Anbietern geht dieser Gedanke so weit, dass Kunden kostenlosen Zugang zu fertigen Integrationslösungen bekommen, um Dienste von Drittanbietern in den Onlineshop integrieren zu können. Beispielhaft ist hier der Demandware LINK Marketplace zu nennen, der dem Demandware-Onlineshop-Betreiber beispielsweise ermöglicht, sein Angebot in kurzer Zeit um länderspezifische Bezahldienste, Social-Commerce-Dienste sowie Tools zur Reichweitenerhöhung oder Marktplatzintegration zu erweitern.

Neben den Kostenaspekten ermöglicht die Nutzung einer SaaS-Lösung dem Onlinehändler, sich voll und ganz auf sein Kerngeschäft zu konzentrieren. Er kann seine Aufmerksamkeit in die Weiterentwicklung und die strategische Ausrichtung seines Onlineshops legen, statt sich mit Themen wie Hardwarebeschaffung, Softwareentwicklung, Betrieb und Hosting auseinanderzusetzen.

E-Commerce-Lösungen im SaaS-Modell werden monatlich abgerechnet. In der Regel bieten die Anbieter, hier Versacommerce, abgestufte Pakete für unterschiedliche Ansprüche.

E-Commerce-Lösungen im SaaS-Modell werden monatlich abgerechnet. In der Regel bieten die Anbieter, hier Versacommerce, abgestufte Pakete für unterschiedliche Ansprüche.

Für einen bislang nicht online vertretenen Händler bietet SaaS die Möglichkeit, mit geringen Initialinvestitionen und damit ohne große Kapitalbindung den neuen Kanal „E-Commerce“ zu erschließen. Die üblicherweise kurze Implementierungsdauer (Time-to-Market) ermöglicht zudem schnell erste Erfolge.

Anzeige
Anzeige

Doch auch der alte Hase im E-Commerce kann durch SaaS den strategischen Ausbau seines Angebots in neue Märkte schneller vorantreiben und buchstäblich in wenigen Tagen Onlineshops für neue Länder aufsetzen (Multi-Country). In ebenso kurzer Zeit ist es möglich, Teile seines Angebots oder verwandte Produkte unter anderer Flagge anzubieten (Multi-Site) und dabei sowohl im Onlineshop als auch im Backend bestehende Funktionalitäten wiederzuverwenden. Gute On-Demand-Angebote bieten hierzu exzellente Unterstützung in den Bereichen Internationalisierung und Lokalisierung. Ansätze, die sich in diesem Zusammenhang nicht als erfolgreich oder nachhaltig rentabel erweisen, können kurzfristig verändert oder eingestellt werden, ohne dabei viel investiertes Kapital zu verlieren.

Zudem bieten On-Demand-Systeme meist umfangreiche Administrationsschnittstellen, mit denen Shop-Manager weitreichende Anpassungen des E-Commerce-Systems über webbasierte Oberflächen durchführen können (Konfiguration), ohne überhaupt implementierungsseitige Anpassungen (Customizing) vornehmen zu müssen.

Keine Lizenzkosten und keine Hardwarekosten – klingt verlockend. Kosten entstehen aber natürlich auch beim E-Commerce mit SaaS, nur sind diese hier größtenteils bedarfsabhängig.

Keine Lizenzkosten und keine Hardwarekosten – klingt verlockend. Kosten entstehen aber natürlich auch beim E-Commerce mit SaaS, nur sind diese hier größtenteils bedarfsabhängig.

Nicht nur die rein technischen und funktionalen Merkmale einer guten SaaS-Lösung bringen kurze Realisierungszeiten. Die gegenüber dem Lizenzmodell kalkulierbareren Kosten bei geringen Anfangsinvestitionen tragen wesentlich dazu bei, dass Entscheidungsprozesse in den Unternehmen schneller durchlaufen werden können. Üblicherweise kann im Evaluierungsprozess zudem schnell und unkompliziert ein Testshop bereitgestellt werden. Dies kann weitaus mehr Vertrauen in die angebotenen Funktionalitäten und die zu erwartenden Projektlaufzeiten schaffen, als das Studium von Marketingmaterial oder die Notwendigkeit, zunächst ein Pilotprojekt aufzusetzen.

Anzeige
Anzeige

Ist der Einstieg in den E-Commerce einmal geschafft, stellt sich für den erfolgreichen Onlinehändler zwangsläufig die Frage nach der Skalierung seiner E-Commerce-Lösung, um mit der gestiegenen Nachfrage Schritt zu halten. Eine On-Demand-Lösung bietet ihm passende Antworten auf diese Frage: Statt sich mit Ersatz- oder Zusatzinvestitionen für leistungsfähigere Infrastruktur zu beschäftigen oder die grundsätzliche Skalierbarkeit seiner Systemarchitektur neu zu überdenken, kann der Onlinehändler sich ganz darauf konzentrieren, sein Geschäft durch geeignete Maßnahmen wie Online-Marketing oder Merchandising weiter auszubauen. Soweit dies mit einer Erweiterung des Onlineshops einhergeht, ist lediglich darauf zu achten, dass das Customizing keine Schwachstellen bezüglich Performance aufweist. Hierfür kann der Onlinehändler in der Regel sogar auf Hilfestellung durch den SaaS-Anbieter zählen, da dieser in eigenem Interesse ein möglichst optimales Umsatz-Last-Verhältnis auf seiner Plattform anstrebt. Um den Rest, und so auch die Bereitstellung der passenden Kapazitäten, kümmert sich der SaaS-Anbieter selbst.

Online-Händler können beim On-Demand-E-Commerce häufig auf Zusatzdienste der verschiedenen Anbieter zurückgreifen, bei Amazon etwa auf den Fulfillment-Service.

Online-Händler können beim On-Demand-E-Commerce häufig auf Zusatzdienste der verschiedenen Anbieter zurückgreifen, bei Amazon etwa auf den Fulfillment-Service.

Noch spannender wird es, wenn der SaaS-Anbieter tatsächlich über eine entsprechend ausgelegte Software- und Systemarchitektur mit Cloud- oder Grid-Computing-Ansätzen verfügt. Durch die Möglichkeit, Last zwischen verschiedenen Kundensystemen dynamisch zu verteilen, bekommt der Onlinehändler die Lösung für eine seiner größten Herausforderungen: den Umgang mit Peak-Zeiten, wie beispielsweise dem Weihnachtsgeschäft im Versandhandel oder dem Valentinstag in der Floristik.

Herausforderungen für On-Demand-E-Commerce

Für den Onlinehändler stellen On-Demand-E-Commerce-Lösungen eine interessante Alternative zum selbstständigen Betrieb einer kommerziellen oder Open-Source-E-Commerce-Lösung dar. Auch wenn allgemein erwartet wird, dass sich Software-as-a-Service im Bereich E-Commerce durchsetzen wird und traditionelle Modelle vielleicht sogar langfristig ersetzt, haben es diese Lösungen heute noch alles andere als einfach, sich im Entscheidungsprozess gegen die On-Premise-Konkurrenz durchzusetzen.

Anzeige
Anzeige

Grund dafür ist eine ganze Reihe weit verbreiteter Bedenken, die einerseits in einer gewissen Angst vor Kontrollverlust begründet sind, andererseits tatsächliche Herausforderungen darstellen, denen sowohl Saas-Anbieter als auch Onlinehändler gegenüberstehen.

Verfügbarkeit und Performance

Eine häufige Sorge ist, dass die On-Demand-Lösung nicht die nötige Performance oder Verfügbarkeit bieten kann, wie beim Inhouse-Betrieb. Tatsächlich sind aber gerade gute SaaS-Anbieter durch ihre Spezialisierung in der Lage, eine hohe Verfügbarkeit zu garantieren. Diese würde den Kunden beim Inhouse-Betrieb wesentlich teurer zu stehen kommen. Zudem lebt der SaaS-Anbieter in der Regel von den Umsätzen, die über seine Plattform durch seine Kunden getätigt werden. Ausfall trifft ihn direkt und hart, da durch die gemeinsame Verwendung der Plattform in der Regel alle Kunden betroffen sind. Ein SaaS-Anbieter investiert daher zum eigenen Schutz viel in die Verfügbarkeit seiner Plattform.

Integrationsmöglichkeiten

Die Integrationsfähigkeit einer On-Demand-E-Commerce-Lösung in die Systemlandschaft kann vor allem größere Unternehmen, beispielsweise einen Universalversender, vor eine große Herausforderung stellen. Einerseits hat man es oft mit alten Systemen und Technologien zu tun, zeitgleich sind der Erweiterbarkeiten der SaaS-Lösung bedingt durch die angestrebte Standardisierung klare Grenzen gesetzt, sodass die Anbindungen gegebenenfalls aufwändig außerhalb der E-Commerce-Plattform realisiert werden müssen. Wohl dem, der bereits über eine serviceorientierte Systemlandschaft (SOA) oder über passende Integrationsarchitekturen (z. B. einen Enterprise Service Bus) verfügt, denn hier sind die meisten On-Demand-Lösungen über Web Services oder XML-Schnittstellen sehr gut zu integrieren. In jedem Fall sollte bei der Auswahl einer On-Demand-Lösung besonderes Augenmerk auf die Schnittstellenfunktionalitäten gelegt werden.

Anzeige
Anzeige

Kostenreduktion und Differenzierung

Damit der SaaS-Anbieter die beschriebenen Skaleneffekte erzielen kann, darf er den Kunden nicht zu viele Individualisierungen an seiner Plattform zugestehen. Der Onlinehändler verspürt dabei häufig den Konflikt, Einschränkungen bei den Differenzierungsmöglichkeiten gegen die SaaS-Vorteile abwägen zu müssen. Die kontinuierliche Bereitstellung neuer Funktionalitäten an alle Kunden des SaaS-Anbieters und damit auch an den Mitbewerber kann diese Sorge zusätzlich verstärken.

Tatsächlich steht hinter dem SaaS-Gedanken jedoch die Überlegung, dass eine Differenzierung vielmehr auf der Ebene des Angebots und der Marke erfolgen muss als über den Bau neuer Funktionalitäten, die ohnehin innerhalb kürzester Zeit zum Stand der Technik werden. Das On-Demand-Modell entlastet den Shopbetreiber sogar davon, durch immer neue Investitionen mühsam mit dem Stand der Technik Schritt halten zu müssen.

Sicherheit einer On-Demand-Lösung

Sicherheit ist ein großes Thema in der Diskussion für oder gegen On-Demand. Viele Unternehmen haben heute noch Vorbehalte, wichtige Geschäfts- und Kundendaten nicht mehr im eigenen Rechenzentrum, sondern bei einem Dienstleister zu verwahren. Dabei handelt es sich um einen sehr subjektiven Faktor und es stellt sich letztendlich die Frage des Vertrauens zum jeweiligen Anbieter. Hier liegt es in erster Linie am SaaS-Anbieter selbst, aufzuklären und Vertrauen zu schaffen – beispielsweise über entsprechende Zertifizierungen. Denn grundsätzlich sollte ein spezialisierter Anbieter auch im Bereich Sicherheit Vorteile gegenüber den Bemühungen kleinerer oder mittlerer Unternehmen haben, ein adäquates Sicherheitslevel zu erreichen. Auch sollte bedacht werden, dass schon heute viele Unternehmen ihre IT-Systeme aus dem Kostendruck heraus von externen Dienstleistern hosten lassen.

Anzeige
Anzeige

Abhängigkeit von Anbietern und IT-Personal

Gerade vor dem Hintergrund, dass sich Open-Source-Lösungen einer steigenden Beliebtheit erfreuen, wird die Sorge vor der Abhängigkeit zu einem einzigen Anbieter in Zusammenhang mit SaaS sehr häufig genannt. Zwar geht auch der Käufer eines lizenzbasierten E-Commerce-Systems, das er obendrein kostspielig auf seine Bedürfnisse anpassen lässt, eine große Abhängigkeit ein. Diese Abhängigkeit wiegt jedoch nochmals schwerer, wenn die Kontrolle über die Daten aus den eigenen Händen gegeben wird. Hier ist es wichtig, auf die Seriosität zu achten und die Vertragsbedingungen sehr genau zu lesen. So lassen sich im Vorfeld wichtige datenbezogene Fragen klären.

Zu guter Letzt stehen hinter vielen Bedenken oftmals ganz persönliche Überlegungen: Was macht beispielsweise der IT-Leiter ohne nennenswerte Systeme? Wie wirkt sich die Nutzung einer SaaS-Lösung auf das IT-Personal aus? Doch viele Beispiele zeigen, dass solche Bedenken nach einer SaaS-Einführung oftmals hinfällig sind. Denn häufig findet lediglich eine Entlastung der schon länger unter Kostendruck stehenden Bereiche des Händlers statt.

Abdeckung weiterer E-Commerce-Komponenten

On-Demand-E-Commerce-Anbieter stellen mit ihren Lösungen Funktionalitäten zur Verfügung, die sehr umfangreich sein können, jedoch nahezu ausschließlich für den Anwendungsfall Onlineshop optimiert sind. Angrenzende Bereiche, die im E-Commerce ebenfalls abgedeckt werden müssen, sind in den SaaS-Lösungen aufgrund der notwendigen Spezialisierung meist unberücksichtigt. Darunter fallen Komponenten für Content Management, Produkt-Informations-Management (PIM) oder Order Management. Ebenso sind E-Commerce-Angebote, die sehr spezifische Anforderungen mit sich bringen, wie beispielsweise digitale Bilderdienste, aufgrund des großen Speicherplatzbedarfs ungeeignet, über die spezialisierte Architektur von SaaS-Plattformen abgebildet zu werden.

Wichtige On-Demand-E-Commerce-Lösungen

Die folgende Zusammenstellung bietet einen Marktüberblick über E-Commerce-Lösungen mit echtem SaaS und speziell dafür ausgerichteter Software- und Systemarchitektur. Die Lösungen werden üblicherweise in nutzungsbasierten Preismodellen angeboten.

Amazon Webstore

Seit kurzer Zeit bietet Amazon mit dem neuen „webstore“ [1] einen
SaaS-Onlineshop an und unterstützt mit diesem Angebot vor allem kleine
und mittelgroße Händler. Interessant sind dabei vor allem die Synergien mit
Amazon selbst: Nutzung von Amazon-Funktionalitäten, Integration der
Amazon-Kundenbasis sowie die Einbindung von Amazon-Produkten.

Commercetools On Demand Grid

Die On-Demand-Lösung Commercetools [2] bietet zahlreiche
Funktionalitäten von der Produktsuche über Rich-Internet-Application-Storefronts bis hin zu umfassenden Marketing-Modulen. Im Bereich der
Schnittstellen bietet die Lösung bereits standardisierte Anbindungen an
führende Warenwirtschafts- und Logistiksysteme.

Demandware

Demandware [3] gilt mit seiner On-Demand-E-Commerce-Lösung als führender SaaS-Anbieter im Enterprise-Bereich. Gerade erst wurde die Lösung von Gartner Research als Visionär im „Magic Quadrant für E-Commerce“ positioniert. Besonders hervorzuheben sind bei Demandware die umfassenden Anpassungsmöglichkeiten, eine ausgeprägte Multi-Site-Unterstützung, Cross-Channel-Funktionen, die Vielzahl an Best-Practice-Anwendungen sowie die offene Entwicklungsumgebung.

plentyMarkets

plentyMarkets [4] ist
eine SaaS-E-Commerce-Lösung, die sich vornehmlich an Onlinehändler mit
kleinerem Auftragsvolumen richtet. PlentyMarkets versteht sich als
Komplettlösung und verfügt unter anderem über Funktionalitäten für
Fakturierung, Warenwirtschaft, After-Sales-Management, Fulfillment und
Retourenmanagement.

Truition

Truitions CMS-E-Commerce-Plattform [5] wird ebenfalls im On-Demand-Modell angeboten. Durch Partnerschaften mit führenden Technologie- und Serviceanbietern erlaubt die Truition-Software einen vereinfachten und kosteneffektiven Zugang zu allen E-Commerce-Funktionalitäten von einer Plattform aus. Im Mittelpunkt stehen des Weiteren die Unterstützung verschiedener Online-Vertriebskanäle und der einfache Rollout über nationale Grenzen hinweg.

VersaCommerce

Die
SaaS-Lösung VersaCommerce [6] bietet kleineren Händlern einen schnellen
Einstieg in das Thema E-Commerce. Besondere Merkmale sind dabei die
Möglichkeit, das Shop-Design komplett über HTML und CSS zu gestalten und
die Möglichkeit, alle abgelegten Daten wie Produkte, Bilder, Kunden und
Bestellungen einfach exportieren zu können.

Xsite

Die E-Commerce-Lösung von Xsite [7] bietet vornehmlich mittelständischen Kunden eine auf Differenzierung ausgerichtete On-Demand-Alternative, die bereits über Funktionalitäten wie einen eingebauten Ad-Server oder Zoomfunktionalitäten für die Produktdarstellung verfügt. Das einfache Ausrollen neuer Sites oder Ländershops ist ein weiteres Merkmal der Xsite-Plattform.

Open Source als SaaS

Neben den On-Demand-E-Commerce-Systemen mit echtem SaaS gibt es auch immer mehr Angebote, die Open-Source-Lösungen – in einer Art Pseudo-SaaS installiert – auf Cloud-Services zur Verfügung stellen. Der Magento-Enterprise-Partner Symmetrics etwa vertreibt den Magento-Onlineshop optional als Mietlösung inklusive Hosting, Support und Updates sowie Schnittstellen und Anbindung an Servicepartnerangebote [8]. Die Abrechnung dieser Dienstleistung erfolgt über eine pauschale monatliche Gebühr.

Einen etwas ungewöhnlichen Weg geht der Hamburger Internet-Dienstleister Top Concepts. Er integriert das Open-Source-Shopsystem Oxid eShop in seine bestehende SaaS-CMS-Lösung [9]. Der Fokus liegt hierbei auf dem CMS; Shopinhalte wie Artikeldetails, Kategorien oder der Warenkorb werden aus einem parallel installierten Oxid eShop nachgeladen.

Der französische Hersteller der Open-Source-Shoplösung Prestashop hat seit einiger Zeit ebenfalls eine SaaS-Lösung im Programm. Unter dem Namen Prestabox [10] bietet das Unternehmen kleineren Onlinehändlern eine schnelle und einfache Möglichkeit, einen Onlineshop zu eröffnen.

Besonders für kleine Onlinehändler könnten zudem gehostete Shop-Lösungen mit angeschlossenem Marktplatz interessant sein. Bekannte Vertreter sind Tradoria (http://www.tradoria.de) und Yatego (http://www.yatego.com). Hier profitieren Händler davon, dass ihre Produkte im zentralen Marktplatz gelistet sind und so eine höhere Reichweite erzielen können als in einem eigenständig betriebenen Shop.

Fazit

E-Commerce-On-Demand-Lösungen stellen eine interessante Alternative für den Onlinehändler dar. Erste Feuertaufen sind bestanden, Erfolge stellen sich ein. Vom kleinen Händler bis hin zum großen Universalversender. Skaleneffekte helfen, Kosten zu reduzieren und Anfangsinvestitionen gering zu halten. Der Händler profitiert von einer kontinuierlichen Aktualität seiner E-Commerce-Plattform und kann sein Angebot ohne großen Aufwand in neue Märkte ausrollen. Die Möglichkeit, sich auf das eigene Kerngeschäft konzentrieren zu können, ist gerade in Zeiten knapper Budgets eine Möglichkeit, sich nachhaltiger vom Mitbewerber zu differenzieren als über selbstgebaute Funktionalitäten.

Gerade wenn E-Commerce für den Händler ein neues Geschäftsmodell darstellt, der E-Commerce-Launch unter hohem Zeitdruck stattfindet oder Internationalisierung eine wesentliche Säule der Geschäftsstrategie ist, kann sich eine Entscheidung für SaaS auszahlen. Dabei ist eine solide Anbieterauswahl samt gründlicher Analyse der vertraglichen Aspekte Grundvoraussetzung für den Erfolg. Subjektive Faktoren, persönliche Vorbehalte und fehlende Erfahrung spielen bei On-Demand zudem eine noch größere Rolle als bei der Auswahl und Einführung lizenzbasierter Software. Ein geeigneter Dienstleister kann den Händler in diesen Situationen maßgeblich vor Fehlentscheidungen bewahren und über seine Erfahrung eine zielgerichtete Nutzung der SaaS-Lösung sicherstellen.

Mehr zu diesem Thema
Fast fertig!

Bitte klicke auf den Link in der Bestätigungsmail, um deine Anmeldung abzuschließen.

Du willst noch weitere Infos zum Newsletter? Jetzt mehr erfahren

Anzeige
Anzeige
Schreib den ersten Kommentar!
Bitte beachte unsere Community-Richtlinien

Wir freuen uns über kontroverse Diskussionen, die gerne auch mal hitzig geführt werden dürfen. Beleidigende, grob anstößige, rassistische und strafrechtlich relevante Äußerungen und Beiträge tolerieren wir nicht. Bitte achte darauf, dass du keine Texte veröffentlichst, für die du keine ausdrückliche Erlaubnis des Urhebers hast. Ebenfalls nicht erlaubt ist der Missbrauch der Webangebote unter t3n.de als Werbeplattform. Die Nennung von Produktnamen, Herstellern, Dienstleistern und Websites ist nur dann zulässig, wenn damit nicht vorrangig der Zweck der Werbung verfolgt wird. Wir behalten uns vor, Beiträge, die diese Regeln verletzen, zu löschen und Accounts zeitweilig oder auf Dauer zu sperren.

Trotz all dieser notwendigen Regeln: Diskutiere kontrovers, sage anderen deine Meinung, trage mit weiterführenden Informationen zum Wissensaustausch bei, aber bleibe dabei fair und respektiere die Meinung anderer. Wir wünschen Dir viel Spaß mit den Webangeboten von t3n und freuen uns auf spannende Beiträge.

Dein t3n-Team

Melde dich mit deinem t3n Account an oder fülle die unteren Felder aus.

Bitte schalte deinen Adblocker für t3n.de aus!
Hallo und herzlich willkommen bei t3n!

Bitte schalte deinen Adblocker für t3n.de aus, um diesen Artikel zu lesen.

Wir sind ein unabhängiger Publisher mit einem Team von mehr als 75 fantastischen Menschen, aber ohne riesigen Konzern im Rücken. Banner und ähnliche Werbemittel sind für unsere Finanzierung sehr wichtig.

Schon jetzt und im Namen der gesamten t3n-Crew: vielen Dank für deine Unterstützung! 🙌

Deine t3n-Crew

Anleitung zur Deaktivierung
Artikel merken

Bitte melde dich an, um diesen Artikel in deiner persönlichen Merkliste auf t3n zu speichern.

Jetzt registrieren und merken

Du hast schon einen t3n-Account? Hier anmelden

oder
Auf Mastodon teilen

Gib die URL deiner Mastodon-Instanz ein, um den Artikel zu teilen.

Anzeige
Anzeige