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Online-Shop Solvino im Porträt: „Lebensmittel sind Vertrauenssache“

Wer Kai Grimme von Solvino nur ein paar Sätze lang zuhört, begreift schnell, dass der gelernte Chirurg für sein Business brennt. Der Gründer steht voll hinter den Delikatessen, die er über solvino.de vertreibt. Angefangen hat alles mit Wein, doch mittlerweile gehören auch Kaffeesorten aus aller Welt, erlesene Pesti und weitere besondere Lebensmittel zum Sortiment.

6 Min. Lesezeit
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Solvino-Gründer Kai Grimme in seinem Büro.

Solvino-Gründer Kai Grimme in seinem Büro.

Die ursprüngliche Geschäftsidee von Solvino umreißt Grimme in wenigen Worten: die Lust am Besonderen, bewusster Genuss, Wein, Sonne, ein netter Abend mit Freunden. Diese Idee ergab sich aus seiner damaligen Lebenssituation, denn als Klinikarzt war genau für derartige Dinge keine Zeit. Während der Freundeskreis zum Feierabend auf dem Balkon die Seele bei einem Glas Wein baumeln ließ, war Grimme immer noch im OP. 70 bis 80 Stunden Arbeit pro Woche waren keine Seltenheit und das Gehalt rechtfertigte diesen Zeitaufwand in keiner Weise.

Gemütlichkeit als Inspiration

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Grimme überlegte, was er an seiner Situation ändern könnte. Internetaffinität und ein Interesse am Unternehmerischen führten in Kombination mit dem Eindruck, dass man damals nirgendwo leckere und hochwertige Weine online kaufen konnte, zu der Idee, einen entsprechenden Online-Shop mit einem Partner als Geldgeber zu gründen.

Der gelernte Chirurg stürzte sich nicht direkt ins Business, sondern plante den Start minutiös. Als die Sache immer ernster wurde, überlegte er, ob er wie eBay-Powerseller „vom Sessel aus“ arbeiten oder das Thema gleich richtig angehen will. Er machte es richtig, gründete eine GmbH und sah sich nach einem vollwertigen Shopsystem um.

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Freunde und Familie als Schlüssel zum Erfolg

Besonders ohne die Unterstützung seiner Frau, wäre Grimme nie so weit gekommen, erklärt der Gründer. Er bezog ohnehin von Anfang an Freunde und Familie in den Gründungsprozess ein. So ist es beispielsweise den ihm nahestehenden Personen zu verdanken, dass Solvino nicht ilgusto24 heißt, und auch die Entscheidung für Shopware als Shopsystem fiel aufgrund der Einschätzung von Bekannten, die dem damals noch jungen Shopsystem-Anbieter viel zutrauten. Der Chirurg erinnert sich schmunzelnd daran, dass viele seiner Wünsche an ein Online-Shopsystem damals noch nicht erfüllt waren. Hatte man beispielsweise 100 Stück von einem Artikel, konnte ein Kunde theoretisch trotzdem 200 Stück in den Warenkorb legen.

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Grimme gab sich damit nicht zufrieden und hakte nach. Der Shopsystem-Entwickler agierte flexibel und bot einen guten Service. Shopware integrierte beispielsweise für Solvino mit wein.cc eine Preissuchmaschine für Weine, die mittlerweile standardmäßig Teil der Shopware-Installation ist.

Der Anspruch, alle Bestellungen noch am selben Tag zu verschicken, führte dazu, dass Grimme schon früh mit allen Wassern gewaschen war. Er lernte schnell, wen man wo kennen muss, um die Pakete noch loszuwerden. In der Anfangsphase belud er seinen Kombi abends manchmal sogar zwei Mal, um die Sendungen zum Umschlagplatz zu bringen, wenn die Postfilialen schon geschlossen waren. Auch hier zahlte es sich aus, Freundschaften zu schließen.

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Kampf mit konservativen Bänkern

Das größte Problem von Solvino bestand anfangs und bis heute darin, Banken von der Idee hinter dem Shop zu überzeugen. Der Chirurg kratzte sein Angespartes zusammen und erhielt von seiner Hausbank nach längerer Zeit einen kleinen Kredit. In der ersten Zeit arbeitete er nebenbei als freiberuflicher Notarzt, um seine Miete bezahlen zu können – ohne seine Firma finanziell belasten zu müssen.

Zu Beginn bezog Solvino Wein von einem Lieferanten erst dann, wenn die Produkte im Online-Shop gekauft wurden. Grimme wollte das Rad neu erfinden und sich das Just-in-time-Prinzip zu Nutze machen: Warum ein Lager füllen, wenn man die Produkte erst bei seinem Lieferanten bestellen braucht, wenn ein Kunde diese in den Warenkorb legt? Die Geschäfte liefen schnell so gut, dass Grimme erneut versuchte, einen Kredit bei seiner Bank zu bekommen, um das Wachstum finanzieren zu können. Es galt, Waren auch ab Lager vorzuhalten. Erneut zeigte sich die Bank vorsichtig. Solvino war den Bänkern zu riskant und selbst bei der Vorlage von bescheidenen Planungen mit einem Wachstum von 40 Prozent musste sich Grimme anhören, dass dies „völlig unseriös“ sei.

Das hat sich nach der Erfahrung des Geschäftsführers bis heute nicht geändert, sodass er auch weiterhin auf der Suche nach Finanzierungsmöglichkeiten abseits der Banken ist. Solvino läuft gut und laut Grimme fehlt einfach zusätzliches Kapital oder jemand, der mit einsteigt, um „den Nachbrenner zu zünden“.

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Lebensmittel sind Vertrauenssache

Die Entscheidung, direkt als GmbH loszulegen, ergab sich unter anderem daraus, dass eine derartige Gesellschaftsform beim Kunden vertrauen schafft. Vertrauen ist laut Grimme beim Online-Handel mit Lebensmitteln das A und O. Zu den vertrauensfördernden Maßnahmen gehören darüber hinaus eine gute Website als Aushängeschild und ein seriöser Umgang mit der Präsentation der Produkte.

Es bedarf nicht nur hochwertiger und stets aktueller Produktbilder, sondern auch guter Beschreibungen. Solvino erstellt alle Texte im Haus und hält sich dabei an eigene Erlebnisse mit dem jeweiligen Produkt und die Herstellerangaben. Darüber hinaus versuchen die Mitarbeiter des Shops, jedes Produkt mit einer kompletten Zutaten-Liste auszustatten, die auch explizit auf ungewöhnliche Inhaltsstoffe hinweist.

Zum Service gehört für Grimme auch die ständige telefonische Erreichbarkeit für Kunden, die Rückfragen haben. Beim Umgang mit den Produkten hat sich Solvino strenge Regeln auferlegt. So versendet der Shop zum Beispiel ab einer Außentemperatur von über 25 Grad keine Schokolade mehr. Hochwertige Verpackungen sollen zudem sicherstellen, dass beispielsweise keine Kekse zerbröseln und Weinflaschen ab 20 Euro verpackt der Shop grundsätzlich in Packseide. „Wer so viel Geld für einen Wein ausgibt, der ist ein Liebhaber – wir wollen unsere Wertschätzung für das Produkt auf diese Weise vermitteln“, sagt der Gründer.

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Leidenschaft für erlesene Produkte

Das Besondere spielt bei Solvino eine bedeutende Rolle. Der Gourmet-Shop hat Qualitätsansprüche, die sich auch in diversen Zertifikaten niederschlagen. Das Sortiment ist nahezu durchgängig biozertifiziert, die Produkte kommen fast ausschließlich von innovativen Herstellern oder kleinen Manufakturen. Waren aus der Massenproduktion fehlen gänzlich.

Das führt dazu, dass der Kunde bei Solvino viele Produkte findet, die er sonst in keinem anderen Online-Shop kaufen kann. Das hat sogar schon mehrfach dazu geführt, dass Amazon sein Interesse an einer Kooperation geäußert hat – in den Augen von Grimme ein Kompliment, aber auch eine Gefahr.

Neue Produkte finden ihren Weg erst nach einer sorgfältigen Prüfung in
das Sortiment. Dabei geht es nicht nur um die Qualität und
Einzigartigkeit des Produkts, sondern auch um Herstellerbedingungen und
einen gewissen Nachhaltigkeitsgedanken hinter den Produkten.

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So findet
sich beispielsweise bei Solvino Thunfisch, der nicht mit Fangnetzen,
sondern ausschließlich einzeln gefangen wird, oder auch Cidre, der aus
Äpfeln der Region hergestellt wurde. Im Kaffeebereich ist Solvino
mittlerweile so groß, dass der Shop Bohnen unterschiedlichster Sorten
aus aller Welt bezieht und diese dann selbst mahlt und frisch verpackt,
sodass der Kunde seinen Kaffee oft schon am Tag nach der Bestellung
frisch abgefüllt per Post bekommt.

Zukunftsmusik: englischsprachiger Shop und eigene App

Da immer mehr Leute Wert auf qualitativ hochwertige Produkte legen, tüftelt Solvino derzeit Filter aus, die es potenziellen Kunden erlauben, beispielsweise auch nach allergischen und gesundheitlichen Aspekten zu filtern. Somit könnte beispielsweise ein Kunde mit einer Laktoseintoleranz sich ausschließlich unbedenkliche Produkte anzeigen lassen. Filter gibt es auch für unterschiedliche Weine.

Solvino fungiert noch als reiner Pureplayer, allerdings haben Kundenbefragungen ergeben, dass sich viele Käufer auch einen Katalog zum Stöbern wünschen. Diesem Wunsch will der Online-Shop in Zukunft auch nachkommen. Darüber hinaus hat Solvino das Thema M-Commerce auf dem Zettel. Zuerst plant Inhaber Grimme ein mobiles Template – später soll dann auch eine eigene App folgen.

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Darüber hinaus wird es früher oder später auch eine englischsprachige Version des Shops geben. Schon jetzt bestellen Finnen, Dänen, Engländer, Spanier und Italiener bei Solvino – diese ausländische Kunden will der Shop mit einer englischen Website besser bedienen.

Eckdaten von solvino.de
Shopsystem Shopware
Payment-Anbieter PayPal, Sofortüberweisung, Visa, MasterCard, AmEx
Hosting Pixie und Compositiv
SEO externe Agentur
Warenwirtschaft Pixi
Logistik DHL und DHL express
Mitarbeiterzahl 7
Kaffeemaschine diverse Bodum-Pressstempelkannen
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Dein t3n-Team

Matthias F.

Idee und Shop gefallen mir im Grunde sehr gut. Nur das Shopdesign sieht mir einfach zu sehr nach „typisch Shopware“ aus. Außerdem findet sich mMn zuviel Textwüste in zu kleiner Schriftgröße, was auf mich den Eindruck von reinem SEO-Text macht.

Alles in allem aber ein gute Idee, ordentlicher Shop und (scheinbar) erlesene Produkte. Daher viel Erfolg!

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