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Startups & Economy

Robert Scoble im Porträt: Der Tech-Guru aus dem Valley

Mit Tech-Leidenschaft und sympathischem Dauergrinsen begeistert Robert Scoble weltweit die Startup-Szene. In Deutschland kennt man ihn spätestens seit der NEXT-Konferenz, als er jedem bereitwillig seine Google Glass auf die Nase setzte. Nur eines verstehen wir hierzulande nicht: Warum er so bedenkenlos seine Daten hergibt.

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Robert Scoble. Ein Name, den man in der Tech- und Startup-Welt nur wenigen erklären muss. Kaum eine große Konferenz, auf der er nicht spricht. Kein weltweit relevantes Startup-Event, bei dem er nicht in der Jury sitzt. Robert Scoble gehört zu den bekanntesten Tech-Journalisten der Welt, auf seinem Blog Scobleizer [1] schreibt er über die neuesten Tech-Fundstücke und zeigt spannende Trends auf. Sein Geld verdient er damit, als „Startup Liaison Officer“ für das US-amerikanische Hosting-Unternehmen Rackspace [2] interessante Startups und Gründer zu finden und nach Tech-Trends Ausschau zu halten. Klingt nicht gerade langweilig.

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Robert Scoble für ein Interview zu bekommen, ist leicht und schwierig zugleich. Leicht, denn seine Handy-Nummer ist unfassbarerweise auf seinem Blog zu finden. Schwer, denn durchzukommen gelingt meist trotzdem nicht. Leicht, denn auch seine E-Mail-Adresse schwirrt frei verfügbar im Netz herum. Schwer, denn auf eine E-Mail folgt die automatisierte Antwort, dass Scoble zwar jede Mail liest, aber nur auf etwa fünf Prozent der Nachrichten antwortet, „sorry“.

Die besten Chancen habe man, wenn man eine „weltverändernde Technologie“ mit ihm teilen will, „insbesondere wenn du kontextuelle Dienste baust, weil ich über diesen Trend gerade ein Buch schreibe“. Wenn man es dann doch geschafft hat, ihn irgendwie zu kontaktieren, ist es wiederum leicht, weil er überaus freundlich und willig ist. Und dann doch wieder schwer, weil er „die nächsten Wochen in Australien und anschließend in Europa ist“ und einen ausgemachten Termin trotz zahlreicher technischer Erinnerungs-Hilfsmittel verschwitzt, weil er „gerade erst aus New York zurückgekommen“ ist.

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Schließlich klappt es doch, und beim Skype-Interview ist Robert Scoble dann genau so, wie man ihn von Konferenzen kennt: Gut drauf, lustig und voller Leidenschaft. Zum Zeitpunkt des Gesprächs befindet er sich in einem seiner beiden kalifornischen Büro-Studios, eines ist sein Home Office im Silicon Valley, das andere steht in San Francisco. Drei große Bildschirme und einen iMac braucht er um sich herum, „ich habe immer sehr viele Browser und Fenster offen, es ist bei mir wie in einem Newsroom“, lacht er. Wenn er unterwegs ist, besteht seine Arbeitsumgebung aus Tablet, Smartphone, Videokamera und neuerdings aus Google Glass.

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„Google Glass, take a picture!“

Ob Google Glass noch zur Arbeitsumgebung zählt oder doch eher als Kleidungsstück zu werten ist, bleibt allerdings fraglich. Seit Scoble die Brille bekommen hat, legt er sie nur noch zum Schlafen und Duschen ab. Und auch zum Duschen nicht immer, wie er mit einem bei Google+ eingestellten Bild bewies. Die wenig stylische Brille ist sein neues Lieblings-Spielzeug, an das er sich schon so gewöhnt hat, dass es aus seinem Bewusstsein verschwunden ist. „Google Glass verändert für mich vor allem das Thema Fotografie“, erklärt Scoble. Mit der Brille lassen sich mehr Momente einfangen als vorher, weil sie immer bereit ist. „Ein Smartphone rauszuholen, zu entsperren und ein Foto zu machen, dauert zehn bis zwölf Sekunden. Mit Google Glass maximal zwei Sekunden.“ Man kann den Satz „Google Glass, take a picture!“ auch in einer Sekunde schaffen.

Nicht mal beim Duschen nimmt Scoble seine Google Glass ab - und scheut sich nicht, den Beweis bei Google+ zu veröffentlichen.
Nicht mal beim Duschen nimmt Scoble seine Google Glass ab – und scheut sich nicht, den Beweis bei Google+ zu veröffentlichen.

Schon nach zwei Wochen mit den Gläsern schrieb Scoble in einem Review, dass er von jetzt an keinen einzigen Tag mehr ohne Google Glass oder einen entsprechenden Mitbewerber leben wird [3]. Jetzt wartet er ungeduldig auf viele neue Apps, bisher nutzt er alle Anwendungen, die schon auf dem Markt sind. Und lässt sich so 18 Stunden am Tag mit den neuesten News und Updates von Facebook, Twitter, Path und The New York Times versorgen, ohne auf ein Extra-Display schauen zu müssen. Oder von Thirst [4], eine seiner neuesten Errungenschaften: Die Anwendung filtert aus Millionen von Datenquellen die Top-News und zeigt sie dem Google-Glass-Träger an. Begeistert ist Scoble auch von der Möglichkeit, sich von seiner Brille navigieren zu lassen. Viele tolle Einsatzszenarien sieht Scoble auch in der Arbeitswelt. Polizisten, Lehrer, Vortragende auf Konferenzen: Sie alle bekommen in Zukunft wichtige Informationen ohne Extra-Bildschirm in Echtzeit angezeigt.

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„Google Glass macht Menschen menschlicher“

Scobles Begeisterung gilt aber längst nicht nur der neuen Google-Brille sondern „Wearable Technology“ im allgemeinen, also all den Dingen, die Menschen sich jetzt und in Zukunft an Kleider heften, ums Armgelenk schnallen oder unter die Haut implementieren. Ob Fitness-Armbänder wie Fitbit Flex, Jawbone UP und Fuelband [5] oder sämtliche Smartwatches: Scoble hat sie alle durchprobiert und mindestens bei Google+ darüber berichtet.

Als praktisch veranlagter Mensch liebt er die Freiheiten, die ihm tragbare Technologien bieten: Kochen per Anleitung, ohne mit schmutzigen Händen das Smartphone anzufassen, mit Google Glass hinter den Kindern herjagen oder eben einfach mal schnell das Wetter, Sportergebnisse oder die Zeit bis zum Abflug abfragen. „Die Smartwatch Pebble ist momentan die beste Uhr, um sich sämtliche Daten anzeigen zu lassen“, lautet sein Urteil. „Mit der Apple Watch wird sie aber bald einen großen Mitbewerber haben.“

Als Deutsche kann ich meine Skepsis nicht verhehlen. Machen diese neuen Technologien Menschen in Zukunft nicht komplett abhängig und hilflos? „Davon sind wir noch weit entfernt!“, wirft Scoble ein. Und behauptet, dass beispielsweise Google Glass Menschen in ihrem Verhalten menschlicher mache als bisher. „Mit Google Glass müssen Menschen nicht mehr ständig auf ihr Smartphone starren, wenn sie etwas wissen oder nachschauen wollen“, erklärt er. Es sei leichter, seinem Gegenüber zugewandt zu bleiben, als mit sämtlichen technischen Geräten der letzten Jahrzehnte.

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Age of Context

Das Buchprojekt, an dem Scoble aktuell zusammen mit Shel Israel arbeitet, lautet „Age of context“ und beschäftigt sich mit der Frage, was sich für Menschen und Unternehmen im „kontextuellen Zeitalter“ ändern wird. Alles dreht sich dabei um Daten, die gesammelt und in sinnvolle und wertvolle Informationen umgewandelt werden: Daten von tragbaren Technologien wie Google Glass und von Sensoren, ortsbasierte Daten durch Geo-Lokalisierung, Daten aus Sozialen Netzwerken. Am stärksten, ist Scoble überzeugt, wird sich Google hierbei als Daten-Sammler und -Transformator durchsetzen. Schon jetzt wisse der Suchgigant mehr über uns als alle anderen: Das Unternehmen analysiere nicht nur unsere Sucheingaben, sondern bekomme auch sämtliche Informationen über den E-Mail-Dienst Gmail, den eigenen Kalender, das Netzwerk Google+ und den Video-Dienst YouTube – „und es übersetzt die Informationen in ziemlich gute kontextuelle Dienste“.

Persönliche Daten gegen besseren Kundenservice

Von den neuen Möglichkeiten, Informationen zu sammeln und zu übersetzen, werden vor allem Firmen stark profitieren. „Unternehmen werden mehr wie Uber“, glaubt Scoble [6]. Er führt das kalifornische Startup, mit dem Kunden Limousinen als Taxi ordern können, als Beispiel an, weil das Unternehmen auf einen Blick den gesamten Bestand, das gesamte Inventar, in kürzester Zeit auf dem Smartphone-Bildschirm überblicken kann, auch jeden Kunden und jede Transaktion. Kunden wiederum sehen auf ihrem Display, wo sich die gerufene Limousine gerade befindet und bekommen eine Textnachricht, wenn sie eingetroffen ist. Aber auch die Tatsache, dass Unternehmen in Zukunft unfassbar viele Details über jeden einzelnen Kunden haben werden, sobald er das Geschäft betritt, wird laut Scoble vieles verändern.

Die App Thirst ist eine von Scobles Lieblingsapps. Die Applikation, die es auch für Google Glass gibt, nutzt er, um sich täglich Top-News anzeigen zu lassen.
Die App Thirst ist eine von Scobles Lieblingsapps. Die Applikation, die es auch für Google Glass gibt, nutzt er, um sich täglich Top-News anzeigen zu lassen.

„Wenn ich heute im Ritz einchecke, weiß das Hotel noch kaum was über mich. In fünf bis zehn Jahren werden sie eine Menge über mich wissen, sobald ich einchecke.“ Was bei vielen Menschen die Nackenhaare aufstellen lässt, führt bei Scoble zu grenzenloser Begeisterung. Und was ist mit potentiellen negativen Konsequenzen? Die Antwort ist ein fröhlich-amerikanisches Lachen, und dann: „Negative Konsequenzen gibt es im Technologiebereich immer. So hat die massenhafte Nutzung des Automobils die negative Folge, dass sich täglich etliche Autounfälle mit Todesfolge ereignen – deshalb hören wir aber nicht auf, Auto zu fahren. Wir müssen die Tatsache einfach annehmen, dass es immer mehr Daten über uns geben wird.“ Doch für Scoble bedeutet annehmen nicht einfach nur damit leben lernen, sondern die positiven Aspekte daran genießen: „Ich will besseren Kundenservice und gehe dafür das Risiko ein. Ich gebe meine Daten her, damit man mir besser dient. Ich möchte die Vorteile von Technologie genießen.“ Und weiß sich damit nicht alleine. Die meisten Menschen, so seine Erfahrung, mögen die Kundenkarte des US-Einzelhändlers Safeway, obwohl sie das Kaufverhalten trackt. Aber sie bekommen damit unter Umständen zwei Dollar Rabatt aufs Fleisch. „Wir können entweder wählen, anonym zu bleiben, oder wir nehmen die zwei Dollar Rabatt – da nehme ich doch die zwei Dollar Rabatt!“ Dieselbe Bedenkenlosigkeit zeigte Scoble auch angesichts des Prism-Skandals, von dem er glaubte, dass er innerhalb von zwei Wochen aus den Medien verschwunden sein würde. Auch hier überwiegen für ihn die guten Aspekte: „Prism hat (so viel ich weiß) niemanden getötet, aber womöglich Schaden von uns abgewendet“, schrieb Scoble Anfang Juni in einem Facebook-Beitrag, der nicht nur auf Zustimmung stieß [7].

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Als Scoble im April auf der NEXT-Konferenz in Berlin sprach, stellte er sich darauf ein, dass er auf viele deutsche Bedenken in Bezug auf Google Glass stoßen würde. Dass dem nicht so war, überraschte ihn so sehr, dass er es bei seinem Google Glass-Review erwähnte: Er sei schockiert gewesen, wie wenige negative Reaktionen er erhalten habe. Nur ein einziger Zuschauer weigerte sich, mit Scoble zu sprechen, während er die Brille auf hatte. Trotzdem, grundsätzlich könne er verstehen, dass die Deutschen etwas stärker auf den Schutz ihrer Privatsphäre bedacht sind als die restliche Welt. Es liege an der speziellen deutschen Geschichte und der Erfahrung, wie leidvoll es sein kann, wenn eine Regierung zu viele Informationen über ihre Menschen hat. Insofern sei der deutsche Umgang mit Datenschutz sogar bedachtsam: „Es ist diese spezielle Kultur, die dazu führt, nicht über die ‚freaky line‘ hinauszugehen.“

„Apple hat ein Beispiel für die ganze Industrie gesetzt“

Bei Scoble selbst, der eigenen Aussagen zufolge „Halb-Deutscher“ ist, ist davon jedenfalls nichts zu spüren. Sein Technik-Optimismus hat seine Wurzeln schon in der Kindheit: Scoble wuchs im Silicon Valley auf, „nur eine Meile von Apple entfernt“. Mit einem Ingenieur als Vater hatte er immer Technik-Krams und zahlreiche Computer um sich. Trotzdem kann er den Moment, an dem seine Tech-Leidenschaft entbrannte, genau datieren: Es war an jenem Tag im Jahr 1977, als er zu Hause gemeinsam mit seinem Dad den Apple II auspackte. Später lernt er Apple-Mitgründer Steve Wozniak kennen, unvergessen ist der Tag, an dem „Woz“ ihm den iMac zeigte – nicht nur die Vorderseite, sondern auch die Rückseite, auch die Technik. Wozniak sei der einzige CEO, der ihn jemals gebeten habe, sich das komplette Produkt anzuschauen. Von ihm habe er gelernt, nicht nur der Vorderseite Aufmerksamkeit zu schenken, sondern dem Gesamtprodukt. „Damit hat Apple ein Beispiel für die ganze Industrie gesetzt.“

Die Begeisterung für Apple ist bis heute geblieben – auch wenn er jahrelang für Microsoft tätig war, wo er nach seinem abgebrochenen Journalismus-Studium mit seinem Tech-Blog Scobleizer bekannt wurde und sich nicht scheute, auch die hauseigenen Produkte zu kritisieren. Er habe dafür gesorgt, dass Microsoft für die Außenwelt „geringfügig, aber wahrnehmbar weniger böse erschien (…), vor allem für freie Software-Entwickler, die seine Kern-Zuhörerschaft ausmachen“, analysierte The Economist [8].

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„Ich will Dinge, die anders sind“

2006 wechselt Scoble zum Podcast-Startup PodTech.Net und zwei Jahre später zum Unternehmen Fast Company, für das er zwei Shows aufzieht: FastCompany.tv und Scobleizer TV. Für beide dreht er Video-Podcasts, bis er 2009 beim texanischen Hosting-Unternehmen Rackspace anfängt, für das er bis heute das Netzwerk für Gründer und Vordenker Building 43 [9] und das zugehörige Media-Team aufbaut. Bei seinem Job geht es darum, der Welt aufzuzeigen, was Rackspace ist und wohin sich das Unternehmen entwickelt. Umgekehrt bringt Scoble durch seinen täglichen Umgang mit Startups und Tech-Neuheiten viel Input und Erfahrungen in das Unternehmen ein. Und natürlich Gründer, die Cloud-Dienstleistung benötigen. „Ich treffe viele Gründer, die mit ihrem Startup noch ganz am Anfang stehen, manchmal ist das Produkt erst ein paar Tage alt“, schwärmt Scoble. „Ich will sehen, wie die Teams ihre Idee umsetzen, warum sie frustriert sind, was sie hindert und wie man daraus ein neues, innovatives Produkt machen kann.“ Ist er von einer Idee überzeugt, versucht er den Gründern weiterzuhelfen – egal ob mit Cloud Computing, Kontakten zu Entwicklern oder medialem Aufgreifen. Scoble ist dafür bekannt, dass er für beinahe jeden Gründer ein offenes Ohr hat und sich jede Idee anhört. Manchmal allerdings bleiben seine Ohren auch verschlossen: dann nämlich, „wenn ich das Gefühl habe, dass hinter der Idee nichts Innovatives steckt, sondern nur ein neues soziales Netzwerk. Ich suche nach Dingen, die anders sind.“ Wer seine Aufmerksamkeit erhaschen will, sollte es momentan mit einer interessanten App für Google Glass probieren, vermutlich wird Scoble anbeißen.

Als „Startup Liaison Officer“ hält Scoble für den US-Hosting-Dienstleister Rackspace nach vielversprechenden Startups Ausschau.
Als „Startup Liaison Officer“ hält Scoble für den US-Hosting-Dienstleister Rackspace nach vielversprechenden Startups Ausschau.

Robert Scoble hatte das Glück, schon an dem Ort aufgewachsen zu sein, der für ihn auch heute noch Mittelpunkt seines privaten und beruflichen Lebens ist. Hier wohnt er zusammen mit seiner zweiten Frau und den gemeinsamen Kindern, hier sieht er unzählige Startups aufsteigen. Auch Tech-Gründern außerhalb der USA rät er, in die Half Moon Bay zu kommen. Weil hier die Risiken viel stärker akzeptiert würden als anderswo, so dass es leichter sei, Dinge auszuprobieren und umzusetzen: „Es wird hier erwartet, dass Unternehmen auch scheitern. Ich nehme an, dies ist ein großer kultureller Unterschied zu Deutschland.“ Auch seien die Menschen gegenüber neuen Technologien hier besonders offen. Scoble erzählt davon, wie er von München nach Berlin flog und jeder Passagier eine Zeitung in der Hand hatte. „Wenn man von San Francisco aus fliegt, hat jeder Passagier ein iPad oder Kindle in der Hand.“ Ein weiterer Vorteil des Valley: mehr Geld und mehr Talente. Natürlich könne man sein Tech-Startup auch anderswo hochziehen. Aber das sei irgendwie wie Schwimmen im flachen Gewässer.

Endlich: Knight Rider wird Realität

Worauf sich Scoble richtig freut sind Neuheiten im Autobereich, die in den nächsten Jahren auf uns zukommen werden und die nach dem klingen, worauf Fans der US-Serie Knight Rider schon seit drei Jahrzehnten warten: „Selbstfahrende Autos, die aufgrund unseres Kalenders und unserer Gewohnheiten wissen, wo wir hinwollen, und fragen: ‚Hey, es ist neun Uhr morgens, soll ich dich zum Rackspace-Büro bringen, ist das korrekt?‘ Und ich kann darauf reagieren und sagen: ‚Nein, bring mich heute zur Schule meines Sohnes.“ In 90 Prozent der Fälle, ist Scoble überzeugt, werde das Auto mit seinem Vorschlag richtig liegen. Dass auch hierfür Unmengen an persönlichen Daten erforderlich sein werden, schreckt Scoble bekanntlich nicht. Er ist Berufsoptimist und konzentriert sich auf die positiven Konsequenzen: Dass wir keine Navigations-Informationen mehr eintippen müssen, dass sich das Auto selbst meldet, wenn es betankt werden will und gleichzeitig die günstigste Tankstelle in der Nähe anzeigt. „Und mir dann noch sagt: Wir kommen an diesem oder jenem Laden vorbei, bring noch Milch, Eier und Schinken mit, es steht nämlich auf deiner To-do-Liste.“

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Startup Uber: Das Unternehmen hat auf einen Blick das gesamte Inventar im Blick, Nutzer sehen die Limousinen in Echtzeit auf sich zurollen.
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Ist ein Robert Scoble manchmal auch offline? Ohne Mac, Smartphone und Google Glass? „Ja, beim Schlafen, das sind immerhin sechs Stunden pro Tag“, witzelt er – und gibt zu, dass ihm das Offline-Sein in der Tat schwer fällt. Bisher habe er aber nicht das Gefühl, den ständigen Input nicht mehr verarbeiten zu können. Sein Gehirn sei ziemlich gut im Herausfinden, wann er Pausen benötige, zum Beispiel um mit den Kindern zu spielen. Work-Life-Balance brauche er nicht, weil für ihn sein Job keine Arbeit ist: „Bei Arbeit denke ich an etwas wie mitten im Sommer ein Dach auf ein Haus bauen. Das wäre Arbeit für mich.“ Scoble versucht, wenigstens in den Ferien mal offline zu sein und plant deshalb ereignisreiche Urlaube, bei denen man schwerlich online sein kann, Surfen oder Skifahren zum Beispiel. Zumindest in dieser Hinsicht arbeiten die neuen Technologien gegen ihn: Die wasserfeste Google Glass dürfte auch Skifahren und Surfen ohne Probleme überstehen.

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