Anzeige
Anzeige
Artikel

Die Deutsche Welle setzt im Intranet auf TYPO3: Schneller kommunizieren

„Nur noch speichern und schließen und die Virenwarnung ist auch auf unserer Intranet-Startseite zu sehen.“ Ulf Bürger gibt Technik-Tipps für die Kollegen, TYPO3 macht’s möglich. Bürger ist einer von rund 200 Redakteuren, die das Intranet der Deutschen Welle (DW) dezentral bestücken und betreut mit Kollegen der IT-Abteilungen an den DW-Standorten Bonn und Berlin eine umfangreiche Rubrik. Von Fax-Bedienungsanleitungen über Bestellmöglichkeiten, von Reportagegeräten bis zu Virendefinitionen finden Mitarbeiter dort Hinweise und Hilfsmittel zum Umgang mit der Technik am Arbeitsplatz und zu Hause.

6 Min.
Artikel merken
Anzeige
Anzeige

Seit 2006 betreibt die Deutsche Welle ihr Intranet mit TYPO3. Zuvor basierte das interne Online-Portal auf einem HTML-Filesystem, das auf einem Microsoft-Internet-Information-Server erster Version lief. „Mit einem Redaktionssystem ist die Verwaltung unserer Angebote wesentlich einfacher“, weiß Bürger den Wechsel zu schätzen. „Und mit TYPO3 haben wir ein System, das zusätzlich einige wertvolle Funktionalitäten mitbringt.“

Interne Kommunikation hat hohe Priorität

Anzeige
Anzeige

Auch für Johannes Hoffmann war der Wechsel zu einem Redaktionssystem erforderlich. „Mit dem alten System konnten wir unser Ziel, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter tagesaktuell über Wissenswertes rund um die DW zu informieren, nicht zufriedenstellend erledigen“, berichtet der Leiter der Kommunikation. Der Job seines Teams: Die Bekanntheit und Akzeptanz der Deutschen Welle im Inland steigern. Eine wichtige Zielgruppe: die Beschäftigten. Interne Kommunikation habe vor dem Hintergrund anhaltender und tief greifender Veränderungsprozesse in der Deutschen Welle eine hohe Priorität. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter kontinuierlich, aktuell und standortübergreifend über wesentliche Ereignisse und Entwicklungen zu informieren und ihnen Hintergründe für Entscheidungen zu erläutern sei Voraussetzung, damit sie Veränderungen mittragen, sagt Hoffmann.

Das Kommunikationskonzept der DW basiert auf einem ausgewogenen Mix: Es nutzt die jeweiligen Stärken der einzelnen „Instrumente“, etwa das Mitarbeiterjournal „ortszeit“ oder Diskussionsveranstaltungen. Was die Beschäftigten zeitnah wissen sollen, von Veranstaltungsterminen bis zu Entwicklungen des vom Bund zur Verfügung gestellten Etats, das gehört ins Intranet. Und dessen Bedeutung nahm stetig zu. Seit 2003 haben sich die Zugriffe verdreifacht. Wenn unternehmenspolitische Entscheidungen erwartet werden, klicken besonders viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter das Intranet an. Die Erwartungen sind gewachsen. Mit TYPO3 sei umfassende, zeitnahe Information professionell zu bewerkstelligen. Dass seit dem Relaunch die Zugriffe kontinuierlich steigen, sei der Beweis für den Erfolg. Ebenfalls erfreulich: Rund 200 Kolleginnen und Kollegen haben sich seit Oktober 2005 von der Kommunikation zu TYPO3-Redakteuren schulen lassen. Insbesondere bei Innovationsprojekten ein Plus: Vom Redesign des Journals von DW-TV bis hin zu IT-Projekten – im Intranet stellen die jeweils Verantwortlichen Informationen für Kolleginnen und Kollegen direkt ein und schaffen so Transparenz bei wichtigen Entwicklungen.

Anzeige
Anzeige

Rund 18 Monate haben die Vorbereitungen des Relaunchs in Anspruch genommen. Ein standort- und bereichsübergreifendes Projektteam unter Federführung der Kommunikation hatte zunächst das bestehende Angebot inhaltlich analysiert, Anforderungen von Informationsbietenden und -suchenden ermittelt und auf Basis der technischen Infrastruktur der DW nach einem Redaktionssystem gesucht. „Für TYPO3 sprach zum einen die Fülle an frei verfügbaren Extensions, zum anderen die Möglichkeit, ein sehr detailliertes Nutzerkonzept umsetzen zu können, so dass möglichst viele Kolleginnen und Kollegen Inhalte auch dezentral pflegen können“, berichtet Florian Koob, der im Projektteam mitgewirkt hatte und heute das TYPO3-System technisch administriert. Weitere Beweggründe waren die lebendige Community und die Unabhängigkeit von einem Anbieter.

Anzeige
Anzeige

Nach konzeptioneller Arbeit, Marktsichtung, Einbeziehung von Nutzern und Bearbeitern des Intranets schrieb die Deutsche Welle die Einrichtung eines Content-Management-Systems auf Basis von TYPO3 für das Intranet aus. Den Zuschlag erhielt die Firma init (Berlin) [1], die zusammen mit dem Subunternehmer AOE Media (Mainz) [2] das Projekt realisiert hat. Dabei setzten sie ein leeres System auf, das anschließend im Rahmen der Schulungen von Intranet-Redakteuren aus allen Bereichen aufgefüllt wurde.

Navigation für alle Lebenslagen

Vor der technischen Umsetzung musste allerdings noch eine konzeptionelle Hürde genommen werden: die Neustrukturierung bestehender und das sinnvolle Ergänzen bislang vermisster Inhalte. Das Resultat ist eine so genannte „Lebenslagen-Navigation“: Die Oberbegriffe orientieren sich an den Anforderungen der Nutzer. Beispiele: Ich suche Arbeitsmittel, die ich benötige, um mein Programm zu machen; ich brauche ein Formular zur Organisation meiner täglichen Arbeit; ich brauche Informationen über eine be- stimmte Abteilung. Unter „Programm machen“ finden sich alle redaktionellen Arbeitsmittel gebündelt – ob für Fernsehen, Hörfunk oder Online. Orientierung in der Informationsflut bieten zudem die TYPO3-Funktion Index-Search sowie die Sitemap der Extension „gov textmenu“.

Anzeige
Anzeige

Statt mit einer Excel-Tabelle funktioniert die Buchung von Veranstaltungsräumen komfortabel im Intranet.

Statt mit einer Excel-Tabelle funktioniert die Buchung von Veranstaltungsräumen komfortabel im Intranet.

Das Lebenslagen-Prinzip gilt auch für den Menüpunkt „Arbeit organisieren“. Dort wurden Serviceangebote zusammengefasst, die einem die tägliche (Büro)-Arbeit erleichtern. Ob Anträge für die Ausstattung von Arbeitsplätzen, Stichwortsammlungen von Betriebsverwaltung und Gebäudetechnik, die Konferenzraumbuchung oder Antworten auf IT-Fragen – all das finden Beschäftigte hier. In der Rubrik „Abteilungen besuchen“ stellen sich die Bereiche vor. Unter „Aktuelles lesen“ finden sie Nachrichten, Veranstaltungstermine und Pressemitteilungen. „Unternehmen verstehen“ fasst Grundlagen zur Deutschen Welle wie Leitbild, DW-Gesetz und andere sowie die Personalvertretungen und den DW-Shop zusammen.

Personalisierung leicht gemacht

Auf der Wunschliste standen Extensions aus dem Online-Repository, etwa die tt_news oder das chc_forum. Einige Wünsche allerdings wurden mit eigens für die DW entwickelten Erweiterungen erfüllt, etwa die Mitarbeiterliste und ein automatischer Authentifizierungsprozess. Foren oder der Kleinanzeigen-Seite wurde ein Login vorgeschaltet. Die Nutzererkennung bei Seiten, deren Zugänge kontrolliert werden sollen, funktioniert mit der Extension „Loginbox_macmade“. Die Erweiterung liest den Domänen-Nutzernamen aus dem Internet-Explorer aus und vergleicht diesen in TYPO3 mit den täglich aus der Domänenverwaltung importierten Nutzerlisten. Stimmen die Namen überein, gelangt der Nutzer an die interaktiven Elemente. Ansonsten wird er auf eine Seite mit Hinweisen umgeleitet, wie man dennoch ins Forum oder an die virtuelle Pinnwand gelangen kann. Wer zum Beispiel als Freier Mitarbeiter kein personalisiertes Windows-Nutzerkonto besitzt, wird vom System zunächst nicht erkannt. Man kann allerdings Daten für ein manuelles Login anfordern und die interaktiven Intranet-Features dann auf diese Weise nutzen. Mit diesem Konzept soll einerseits Missbrauch vorgebeugt, andererseits die Personlisierung aber weitestgehend unauffällig abgewickelt werden.

Im Laufe der Zeit kamen noch andere Erweiterungen auf DW-Anforderung hinzu: Von der Firma AOE Media wurde im Auftrag der DW unter anderem eine Extension entwickelt, die den Mitarbeitern dabei helfen soll, abteilungs- und standortübergreifend an gemeinsamen Datensätzen zu arbeiten. Die Grundidee von Frontend Lists (felists): Mit der Extension lässt sich zunächst eine Tabelle mit frei wählbaren Spaltentiteln und unterschiedlichen Eingabemöglichkeiten (Freitext, Datum, Selectorbox) erstellen. Als nächstes lässt sich der Kreis der Personen festlegen, der die Daten eingibt. Abschließend wird bestimmt, wer Zugang zur Datenansicht hat und welche Spalten veröffentlicht werden sollen. Die Nutzungsmöglichkeiten sind breit gestreut: „Der Betriebssportverein verwaltet so seine Sportangebote“, nennt Koob ein Beispiel. „Hier können alle Beschäftigten sehen, was wo startet und auch Räume reservieren.“ Die Liste von Funkhausbesuchern aus dem In- und Ausland hingegen ist zwar allen zugänglich, wird aber nur von wenigen Personen gepflegt. Das mühsame Werkeln mehrerer Personen an einer Excel-Datei habe damit ein Ende.

Anzeige
Anzeige

Zwischenbilanz zum Jahreswechsel

Noch für 2007 sind einige technische Aktualisierungen geplant: Die Authentifizierung wird an den zentralen Active Directory Service angebunden, ein Havariesystem soll unter VMware realisiert und in einen regelmäßigen Abgleich eingebunden werden. Als Medienunternehmen wird die DW auch im Intranet zu aktuellen Themen zunehmend Video-Streams anbieten. Darüber hinaus soll das System von Version 3.8 auf Version 4 umgestellt werden. „Wir versprechen uns insbesondere bei der Suchfunktion einige Verbesserungen“, so Koob. Zwar laufe die Indexierung der Seiten weitgehend problemlos, die Anzeige von Suchergebnissen lasse sich allerdings noch nutzerfreundlicher gestalten. „Wir stellen immer wieder fest, dass sich bestimmte Cache-Einstellungen mit der Suche nicht vertragen. Gerade bei den Nachrichten führt das hin und wieder zu unsauberen Suchergebnissen.“

Um den Zugang zu den vielfältigen Intranet-Inhalten noch einfacher zu gestalten, testet die DW derzeit weitere Extensions, etwa „toi_bookmarks“ und Tag Clouds. „Extensions sind aber nur die halbe Miete“, weiß Kommunikationschef Johannes Hoffmann. Anlässlich des zweijährigen Bestehens des TYPO3-Intranets werde bis zum Jahreswechsel eine Zwischenbilanz gezogen. „Wie schon beim Aufsetzen des Systems werden Kommunikation und IT-Abteilungen Wünsche, Anforderungen und Anregungen der Nutzer einholen. Hat sich die Navigation bewährt? Lassen sich Inhalte noch besser bündeln und leichter zugänglich machen? Wie können wir gewährleisten, dass TYPO3-Redakteure sich noch weniger Gedanken um die Technik machen müssen?“, zeigt Hoffmann die Perspektiven auf und hält fest: „Dank TYPO3 konnten wir schon einen großen Schritt in die richtige Richtung machen.“

Mehr zu diesem Thema
Fast fertig!

Bitte klicke auf den Link in der Bestätigungsmail, um deine Anmeldung abzuschließen.

Du willst noch weitere Infos zum Newsletter? Jetzt mehr erfahren

Anzeige
Anzeige
Schreib den ersten Kommentar!
Bitte beachte unsere Community-Richtlinien

Wir freuen uns über kontroverse Diskussionen, die gerne auch mal hitzig geführt werden dürfen. Beleidigende, grob anstößige, rassistische und strafrechtlich relevante Äußerungen und Beiträge tolerieren wir nicht. Bitte achte darauf, dass du keine Texte veröffentlichst, für die du keine ausdrückliche Erlaubnis des Urhebers hast. Ebenfalls nicht erlaubt ist der Missbrauch der Webangebote unter t3n.de als Werbeplattform. Die Nennung von Produktnamen, Herstellern, Dienstleistern und Websites ist nur dann zulässig, wenn damit nicht vorrangig der Zweck der Werbung verfolgt wird. Wir behalten uns vor, Beiträge, die diese Regeln verletzen, zu löschen und Accounts zeitweilig oder auf Dauer zu sperren.

Trotz all dieser notwendigen Regeln: Diskutiere kontrovers, sage anderen deine Meinung, trage mit weiterführenden Informationen zum Wissensaustausch bei, aber bleibe dabei fair und respektiere die Meinung anderer. Wir wünschen Dir viel Spaß mit den Webangeboten von t3n und freuen uns auf spannende Beiträge.

Dein t3n-Team

Melde dich mit deinem t3n Account an oder fülle die unteren Felder aus.

Bitte schalte deinen Adblocker für t3n.de aus!
Hallo und herzlich willkommen bei t3n!

Bitte schalte deinen Adblocker für t3n.de aus, um diesen Artikel zu lesen.

Wir sind ein unabhängiger Publisher mit einem Team von mehr als 75 fantastischen Menschen, aber ohne riesigen Konzern im Rücken. Banner und ähnliche Werbemittel sind für unsere Finanzierung sehr wichtig.

Schon jetzt und im Namen der gesamten t3n-Crew: vielen Dank für deine Unterstützung! 🙌

Deine t3n-Crew

Anleitung zur Deaktivierung
Artikel merken

Bitte melde dich an, um diesen Artikel in deiner persönlichen Merkliste auf t3n zu speichern.

Jetzt registrieren und merken

Du hast schon einen t3n-Account? Hier anmelden

oder
Auf Mastodon teilen

Gib die URL deiner Mastodon-Instanz ein, um den Artikel zu teilen.

Anzeige
Anzeige