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Smart Watches im Überblick: Kleine Smartphone-Helfer

Der vernetzte Mensch besitzt ein Smartphone. E-Mails abrufen, Fotos schießen, Videos aufnehmen, im Internet surfen, Apps nutzen – eine Vielzahl von Funktionen erfüllt das Gerät in der Hosentasche heute, Tendenz steigend. Doch gibt es immer wieder Situationen im Alltag, in denen das Telefon nicht griffbereit ist – oder es einfach unhöflich wäre, das Smartphone in die Hand zu nehmen. Smart Watches sollen in diesen Fällen Abhilfe schaffen.

8 Min. Lesezeit
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Diese „neuen“, Smart Watches genannten Armbanduhren verbinden sich in der Regel per Bluetooth mit einem Smartphone und zeigen nicht nur die Uhrzeit an, sondern zudem eine ganze Reihe einstellbarer Informationen wie beispielsweise ausgewählte RSS-Feeds, Tweets oder E-Mails – also Daten vom Telefon. Ein Blick auf die Uhr genügt, um die Infos einzusehen und gegebenenfalls darauf zu reagieren. Das Smartphone bleibt dabei in der Hosentasche – in gewissen Situationen durchaus praktisch. „Vielleicht rennt man
gerade zum Bus oder schleppt unzählige Taschen. Es gibt viele Situationen, in denen es einfacher ist, kurz aufs Handgelenk zu
schauen. Und außerdem ist es eine diskrete Form, auf sein Telefon zu schauen“, erklärt Eric Migicovsky, Lead-Designer der Smart Watch „Pebble“. Im
Folgenden stellen wir die interessantesten Modelle vor.

„SmartWatch“ von Sony

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Sony brachte im März dieses Jahres die „SmartWatch“ auf den Markt. [1] Für rund 100 Euro bekommt der Nutzer eine Armbanduhr mit OLED-Multitouch-Screen und einer Auflösung von 128 x 128 Pixel, der bis zu 65.536 Farben anzeigen kann. Die „SmartWatch“ misst 36 x 36 Millimeter und wiegt ohne Armband 15,5 Gramm. Das Gerät muss nicht zwingend an einem Armband getragen, sondern kann auch an einem Kleidungsstück befestigt werden. Das Gehäuse ist zudem IP54-zertifiziert und schützt die Uhr somit gegen Schmutz und Wasserspritzer.

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Die „SmartWatch“ verbindet sich per Bluetooth 3.0 mit einem Android-Smartphone. Sind die beiden Geräte erstmal gekoppelt, kann der Nutzer per „SmartWatch“ beispielsweise den Musikplayer des Smartphones steuern. Statusmeldungen von Facebook lassen sich anzeigen und können über das Display der Uhr sogar geliket werden. Eine simple Anrufverwaltung zeigt Anrufe an, der Nutzer kann eingehende Anrufe auch abweisen oder stumm schalten. Die Uhr vibriert auf Wunsch bei eingehenden Telefonaten sogar. Nachteil der „SmartWatch“: Wird sie an einem Tag viel genutzt, hält die Batterieladung nur 24 Stunden. Bei geringer Nutzung kann sie bis zu einer Woche durchhalten. Nervig, dass die Bluetooth-Verbindung nicht nur am Smartphone-Akku zerrt, sondern eben auch der „SmartWatch“-Akku recht schnell den Geist aufgibt.

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„i’m Watch“: kleines Smartphone

Die „i’m Watch“ aus Italien.

Das italienische Startup „i’m S.p.A.” bietet die „i’m Watch“ an, die bezüglich Hardware und Funktionalität fast schon einem Smartphone gleich kommt. [2] Das Farb-TFT-Display ist ein 1,54 Zoll großer,
leicht gewölbter Touchscreen und verfügt über eine Auflösung von 240 x
240 Pixel. Der interne Speicher ist 4 GB groß, der RAM-Speicher 128 MB.
Der Flash-Speicher lässt sich nutzen, um beispielsweise
Musikstücke direkt auf der Uhr zu speichern. Ähnlich wie bei den anderen
Geräten sorgt eine Bluetooth-Verbindung zum Smartphone für die Anzeige
der entsprechenden Informationen auf der Uhr. Eine Vielzahl von Apps lässt sich herunterladen, beispielsweise zur Anzeige von Tweets oder
Statusmeldungen von Facebook.

Besonderheit der „i’m Watch“: Die Uhr verfügt über eine
Freisprechanlage, die das Telefonieren über das Smartphone ohne
zusätzliche Hardware ermöglicht. Beschleunigungsmesser und
Magnetometer sorgen für zusätzliche Funktionen wie Schrittzähler und
Kompass. Großer Nachteil des Geräts: die geringe Akkulaufzeit des
eingebauten 450-mA-Lithium-Polymer-Akkus. Bei eingeschaltetem Bluetooth
und Dauerkopplung mit dem Smartphone beträgt sie im Stand-by-Modus
lediglich 24 Stunden, ohne Verbindung zum Smartphone soll die „i’m
Watch“ immerhin 48 Stunden durchhalten. Kritisch wird es bei
Telefonaten: Dann verkürzt sich die Betriebszeit der Smart Watch auf
lediglich drei Stunden, Langtelefonierer sollten also unbedingt zum
Smartphone greifen. Zudem ist die „i’m Watch“ recht teuer: Sie beginnt
preislich bei 349 Euro. Unterstützt werden dafür sämtliche mobile
Plattformen: iOS, Blackberry, Symbian, Bada und Windows Phone.

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Der Oldie: „inPulse“ bereits seit 2009 auf dem Markt

Die „inPulse“ gibt es bereits seit 2009.

Die „inPulse“ ist eine Smart Watch, die bereits seit 2009 auf dem Markt ist. [3] Zunächst nur für die Verwendung mit einem BlackBerry ausgelegt, wurde später auch eine Unterstützung für Android-Smartphones realisiert. Die Uhr kostet rund 150 US-Dollar und bietet eine ganz ähnliche Funktionalität wie herkömmliche Smart Watches, also die Anzeige von RSS-Feeds, Wetterinformationen sowie eingehender Anrufe oder SMS-Nachrichten. Entwickler können eigene Apps für die inPulse auf Basis von Java programmieren. Beispiele für Apps sind verschiedene Zahlenanzeigen für die Uhrenfunktion sowie eine Presenter-App, die bei Präsentationen dem Nutzer die Möglichkeit gibt, durch die einzelnen Präsentationsfolien zu skippen. Technisch steht die „inPulse“ hinter der „SmartWatch“ von Sony zurück: Das 1,26 Zoll große OLED-Display mit 96 x 128 Pixel verfügt über keine Touch-Funktionalität, die Eingabe erfolgt über einen Knopf. Per Mikro-USB wird die Uhr innerhalb von 45 Minuten wieder aufgeladen. Die Uhr unterstützt sämtliche BlackBerry-Modelle mit BlackBerry OS 5 bis 7, alle Android-4.0-Geräte, alle Motorola-Smartphones, das Nexus 1, das Nexus S und das Galaxy Nexus. Verschickt wird die „inPulse“ auch nach Deutschland.

G-Shock GB-6900 – mit Bluetooth 4.0

„G-Shock GB-6900“ von Casio mit Bluetooth 4.0.

Die „G-Shock“ von Casio war in den 1980er und 1990er Jahren sehr populär und
zeichnet sich durch besondere Robustheit und Unempfindlichkeit gegenüber
Umwelteinflüssen aus. Die Japaner statten das Modell „GB-6900“ mit Bluetooth aus, sodass sich die Uhr mit Smartphones
verbinden lässt. [4] Das kleine Display der Uhr hat sich im Vergleich zu
klassischen „G-Shock“-Modellen kaum verändert. Das Gerät lässt nicht
ganz so viel Interaktion mit dem Smartphone zu wie beispielsweise die
„SmartWatch“ von Sony. Die Uhr zeigt SMS-Benachrichtigungen oder Anrufe an, auch gerade vom Smartphone abgespielte Musikstücke. Zudem gibt es
eine Spezialfunktion, die das Finden des Smartphones erleichtert. Ein
langer Druck auf einen entsprechenden Button auf der Uhr löst einen
Alarmton auf dem Smartphone aus. Auch kann der Nutzer eine
Benachrichtigung einschalten, die ihn warnt, wenn er sich
eine bestimmte Distanz vom Telefon wegbewegt. Die geringe Funktionalität
mag enttäuschen, dafür bringt die „G-Shock GB-6900“ einen großen Vorteil
mit: die extrem lange Akku-Laufzeit. Satte zwei Jahre soll sie bei
kontinuierlicher Verbindung zu einem Smartphone betragen. Casio setzt dabei auf die ressourcenschonende Bluetooth-Version 4.0. Die Uhr ist seit März auf dem japanischen Markt
verfügbar und soll im Sommer dieses Jahres auch in den USA verkauft
werden. Laut eines Sprechers von Casio kommt die Uhr im Herbst auch nach
Deutschland, Kostenpunkt: circa 180 Euro. Das Gerät lässt sich mit
allen Android-Geräten nutzen.

Motorola MOTOACTV: Der Sportler unter den Smart Watches

Die MOTOACTV ist eher ein mobiler Fitnesstrainer als eine Smart Watch, verfügt aber auch über die klassischen Funktionen einer Smart Watch. [5] Sie wartet mit einem 600-MHz-Prozessor auf, integriertem WLAN, GPS und einem Lithium-Ionen-Akku mit 258 mAh, der 325 Stunden im Stand-by durchhalten soll und 20 Stunden Playback-Time ermöglicht. Hauptzielgruppe dieses Fitness-Trackers sind Sportler: Es zeichnet auf Wunsch Herzfrequenz, die tägliche Schrittanzahl sowie den entsprechenden Kalorienverbrauch, Rundenzeiten und Strecken per GPS auf. Der Smart Music Player lernt dazu und merkt sich Songs, die abhängig von der Herzfrequenz motivierend auf den Nutzer wirken.

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Die „MOTOACTV“ von Motorola ist vor allem für Sportler interessant.

Über eine spezielle, von Motorola entwickelte App lässt sich eine Verbindung zwischen Android-Smartphones und der MOTOACTV herstellen. Der einmal über Bluetooth an ein Smartphone gekoppelte Fitness-Tracker kann dann ähnlich wie andere Smart Watches Benachrichtigungen anzeigen. Die Uhr unterstützt auch Bluetooth 4.0, was neben ressourcenschonende Funktechnik auch die Verbindung zu kleinen Fitness-Geräten wie Pulsmesser ermöglicht. ist bisher nur in den USA zu bestellen und in einer 8-GB- oder 16-GB-Variante erhältlich. Der Einstiegspreis beträgt 250 US-Dollar.

„Pebble“ mit E-Paper-Display und Wasserschutz

Die „Pebble“-Multifunktionsuhr stammt von den gleichen Machern, die bereits die „inPulse“-Uhr entwickelten. Das Gerät verfügt über ein schwarz-weißes 1,26-Zoll-E-Paper-Display mit einer Auflösung von 144 x 168 Pixeln, einen Vibrationsalarm, der über eingehende Nachrichten informiert, sowie ein 3-Achsen-Gyroskop, durch das die Uhr per Gesten gesteuert werden kann. Über Bluetooth 2.1 stellt die Uhr eine Verbindung zum Smartphone her. Kürzlich hat das Team sogar eine Unterstützung von Bluetooth 4.0 in Aussicht gestellt – ob der neue Standard beim Erscheinen der Uhr oder erst später per Software-Update zur Verfügung steht, ist noch nicht klar.

Nutzer können Anrufe, E-Mails, Termine, die Facebook-Timeline, Twitter und weitere Informationen vom Handgelenk aus verfolgen. SMS-Nachrichten lassen sich allerdings nur in Verbindung mit einem Android-Gerät auf der Uhr anzeigen. Die „Pebble“ ist kompatibel zu iPhone und iPod Touch mit iOS 5 sowie Android-Geräten ab Version 2.3. Windows Phone 7 und Blackberry werden nicht unterstützt. Eine Akkuladung soll bis zu sieben Tage halten.

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Die Uhr lässt sich mithilfe von Apps, die sich aus einem Webstore laden lassen, um Funktionen erweitern und optisch anpassen. Im Store sollen Ziffernblätter in verschiedenen Designs angeboten werden, aber auch Apps mit verschiedensten Funktionen; beispielsweise soll die Uhr auch als Sport-Tracker oder Fahrradcomputer nutzbar sein. Interessant auch: Die „Pebble“ untersützt den Web-Dienst „If This Then That“. Diese Plattform ermöglicht es, verschiedene Web-Dienste funktional miteinander zu koppeln. Beispielsweise kann der Nutzer einstellen, dass alle Tweets, die er favorisiert, automatisch in „Später Lesen“-Diensten wie Instapaper gespeichert werden. Vorstellbar sind also Kopplungen mit der Uhr wie beispielsweise: „Spiele Ton B ab, wenn einer meiner Tweets retweetet wird.“

Die Produktion der „Pebble“ wird durch ein Kickstarter-Projekt finanziert.

Die Finanzierung der Produktion der „Pebble“ ist durch ein Kickstarter-Projekt mehr als gesichert. [6] Das Ziel von 100.000 US-Dollar wurde weit übertroffen, insgesamt wurden 10 Millionen US-Dollar gesammelt. Überwältigt von der Rezeption des Produktes auf der Crowdfunding-Plattform haben die Macher den Prototypen jetzt sogar wasserdicht gemacht. Die Uhr soll im Laufe dieses Jahres erscheinen, in vier Farben angeboten werden und je nach Ausführung zwischen 115 und 149 US-Dollar kosten.

Fazit

Der Einsatz von Smart Watches bietet einen Komfort, der sich in vielen Situationen als praktisch erweist. Oftmals ist der Griff zum Smartphone nötig, aber nicht möglich – oder einfach umständlich oder gar unhöflich. Google präsentierte erst kürzlich mit „Project Glass“ eine Brille mit eingebautem Miniprojektor, der relevante Informationen wie Ortsdaten auf ein Brillenglas projiziert. Während „Project Glass“ eher nach Zukunftsmusik klingt, nimmt der Ansatz von Smart Watches technisch deutlich konkretere Formen an. Nicht zuletzt der enorme Zuspruch bei dem Kickstarter-Projekt der Smart Watch „Pebble“ zeigt das Interesse an einer ausgereiften Lösung. Es gibt aber noch ein Hauptproblem: die Akkulaufzeit der Geräte. Eben diese ist eine wichtige Voraussetzung dafür, das Versprechen der „neuen“ Geräteklasse, eben mehr Komfort zu bieten, auch einzulösen. Denn niemand möchte neben dem Smartphone auch noch ständig seine Smart Watch aufladen.

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Dein t3n-Team

Dominik

Wir haben vor ein paar Tagen passend dazu einen Beitrag über die Smartwatch gebracht: http://www.mobilelifeblog.de/sony-smartwatch-nuetzliches-gadget-oder-nur-ein-spielzeug/

Wenn es für euch reine Werbung ist dann entfernt den Link wieder.

Antworten
Christian

Dazu noch die Google Brille und das kleine Kraftwerk für unterwegs im Rucksack ;) Manche Leute wären ja vor ca. 15 Jahren völlig aufgeschmissen gewesen. So ganz ohne Handy, Tablet, MP3-Player, Laptop, Smart Uhr… aber komischerweise ging es auch ohne alledem.
So eine Armbanduhr würde ich mir jedenfalls sparen. Den Griff in die Hosentasche schaffe ich auch noch so ^^

Antworten
Kian

Die wichtigste fehlt leider:

Die Pebble (mit Abstand die beste): http://getpebble.com/

und dann gibt es noch zig schon fertig finanzierte Projekte auf kickstarter.

Antworten
David

@ Kian: Die Pebble wurde auf Seite 3 ausführlich behandelt :)

Antworten

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