Anzeige
Anzeige
Interview

Social-Media-Interview: Dirk Rockendorf von Continental: „Wenn man mit Social Media Erfolg haben will, bedarf es eines Paradigmenwechsels“

Dirk Rockendorf ist Leiter E-Business im Bereich Marketing & Vertrieb PKW-Reifen der Continental Reifen Deutschland GmbH. Im Rahmen seiner Tätigkeit ist er unter anderem weltweit für das Online-Marketing zuständig. Nachdem das Thema „Social Media“ im letzten Jahr stark aufkam, ist Contis Reifensparte gerade dabei das Social Web für sich zu erkennen und Erfahrungen zu sammeln. Im Mittelpunkt stehen dabei nicht Reifen, sondern Fußbälle.

3 Min.
Artikel merken
Anzeige
Anzeige

Dirk Rockendorf: „Wer möchte schon mit einem Reifenhersteller befreundet sein?“

Dirk Rockendorf: „Wer möchte schon mit einem Reifenhersteller befreundet sein?“

t3n Magazin: Sie setzten bei Ihren Social-Media-Aktivitäten für Continental stark auf die Verknüpfung mit dem Thema Fußball. Warum?

Anzeige
Anzeige

Dirk Rockendorf: Wir haben uns die Frage gestellt: Wer möchte schon mit einem Reifen(hersteller) befreundet sein? Die Antwort können Sie sich denken, Reifen sind für die meisten Menschen einfach nicht so spannend und emotional besetzt, wie Autos es sind. Daher haben wir nach einer Alternative gesucht und mit Fußball eine gefunden. Die Zielgruppen „Fußball-Interessierte“ und „Reifenkäufer“ haben einen hohen Deckungsgrad, daher nutzen wir diese Plattform auch für die klassische Kommunikation. Und mit einem Fußballfan will man schon viel eher befreundet sein – insbesondere wenn er unter anderem auch WM-Tickets zu bieten hat.

t3n Magazin: Im Jahr 2008 haben Sie Ihre eigene Community „Conti Fanworld“, die bis dahin rund 200.000 Mitglieder hatte, eingestellt und fokussieren sich heute stattdessen auf die Anbindung an große bestehende Plattformen wie Youtube oder Facebook. Wie kam es zu diesem Paradigmenwechsel?

Anzeige
Anzeige

Dirk Rockendorf: Dafür gab es im Wesentlichen zwei Gründe: Zum einen wurde es immer teuerer, State-of-the-Art-Flash-Games zu entwickeln, die wir den Besuchern auf der Plattform angeboten haben. Zum anderen ist das Konzept der eigenen Community nicht mehr zeitgemäß. Heute sind unsere Kunden bereits Mitglied in einer Community wie Facebook und sind Fan von bestimmten Marken. Daher versuchen wir, Verknüpfungen von unserer neuen Plattform „ContiSoccerWorld“ zu bestehenden Social Networks wie Facebook herzustellen, etwa über Facebook Connect.

Anzeige
Anzeige

t3n Magazin: Entsteht denn dabei echter Dialog?

Dirk Rockendorf: Auf jeden Fall mehr als bei unserer alten Community, weil wir da solche Konzepte wie Pinnwand oder Kommentare nicht hatten – auch das hätten wir selber entwickeln müssen, was die Kosten zusätzlich erhöht hätte. Insofern war die Verknüpfung unserer Plattform mit bestehenden sozialen Netzwerken und Web-2.0-Diensten ein erster Schritt in die richtige Richtung.

Anzeige
Anzeige

t3n Magazin: Vielen Unternehmen fällt es schwer, von vornherein eine klare Social-Media-Strategie zu definieren. Wie läuft das bei Conti? Ist Trial & Error erlaubt oder sogar erwünscht?

Dirk Rockendorf: Ich glaube, eine Social-Media-Strategie kann man nicht alleine auf einem Blatt Papier entwickeln. Hier benötigt man den Praxistest als Feedback-Loop. Denn Copy & Paste funktioniert hier nicht: Was bei anderen Marken funktioniert, muss nicht unbedingt bei meiner eigenen klappen. Insofern setzen wir auf Trial & Error in dem Sinne, dass wir innerhalb eines konzeptionellen Rahmens verschiedene Varianten testen und dann je nach Ergebnis nachjustieren.

t3n Magazin: Haben Sie dabei eine Social-Media-Policy, die regelt, wie sich Mitarbeiter im Social Web verhalten sollen?

Anzeige
Anzeige

Dirk Rockendorf: Die ist gerade in Arbeit. Meine Kollegin von Corporate Communications entwickelt die zusammen mit der Agentur Aperto aus Berlin. Eine solche Policy ist auch dringend notwendig, da insbesondere international viele Kollegen bereits privat Social Media nutzen, aber die meisten sich über mögliche Folgen von Aussagen zu Continental sicher noch keine Gedanken gemacht haben.

t3n Magazin: Woran bemessen Sie den Erfolg Ihres Engagements?

Dirk Rockendorf: Hier arbeiten wir noch an einer passenden Metrik. In dieser werden neben klassischen Kennzahlen wie Visits auch neuere wie Engagement (Wie viele Nutzer verfassen Beiträge?) oder Viralität (Wie stark werden Inhalte weiterverbreitet?) enthalten sein. Daneben werden wir auch versuchen, Branding-Effekte zu messen.

Anzeige
Anzeige

t3n Magazin: Wenn Sie anderen Social-Media- oder Marketing-Verantwortlichen einen Tipp geben sollten, welcher wäre das?

Dirk Rockendorf: Unterschätzen Sie das Thema nicht! Wenn man mit Social Media Erfolg haben will, bedarf es eines Paradigmenwechsels: Mit den Methoden der klassischen Werbung wird man scheitern. Denn Social-Media-Marketing ist immer ein Dialog. Entscheidend ist aus meiner Sicht die Frage: Habe ich die Ressourcen und die Skills, um diesen Dialog zu führen?

Mehr zu diesem Thema
Fast fertig!

Bitte klicke auf den Link in der Bestätigungsmail, um deine Anmeldung abzuschließen.

Du willst noch weitere Infos zum Newsletter? Jetzt mehr erfahren

Anzeige
Anzeige
Schreib den ersten Kommentar!
Bitte beachte unsere Community-Richtlinien

Wir freuen uns über kontroverse Diskussionen, die gerne auch mal hitzig geführt werden dürfen. Beleidigende, grob anstößige, rassistische und strafrechtlich relevante Äußerungen und Beiträge tolerieren wir nicht. Bitte achte darauf, dass du keine Texte veröffentlichst, für die du keine ausdrückliche Erlaubnis des Urhebers hast. Ebenfalls nicht erlaubt ist der Missbrauch der Webangebote unter t3n.de als Werbeplattform. Die Nennung von Produktnamen, Herstellern, Dienstleistern und Websites ist nur dann zulässig, wenn damit nicht vorrangig der Zweck der Werbung verfolgt wird. Wir behalten uns vor, Beiträge, die diese Regeln verletzen, zu löschen und Accounts zeitweilig oder auf Dauer zu sperren.

Trotz all dieser notwendigen Regeln: Diskutiere kontrovers, sage anderen deine Meinung, trage mit weiterführenden Informationen zum Wissensaustausch bei, aber bleibe dabei fair und respektiere die Meinung anderer. Wir wünschen Dir viel Spaß mit den Webangeboten von t3n und freuen uns auf spannende Beiträge.

Dein t3n-Team

Melde dich mit deinem t3n Account an oder fülle die unteren Felder aus.

Bitte schalte deinen Adblocker für t3n.de aus!
Hallo und herzlich willkommen bei t3n!

Bitte schalte deinen Adblocker für t3n.de aus, um diesen Artikel zu lesen.

Wir sind ein unabhängiger Publisher mit einem Team von mehr als 75 fantastischen Menschen, aber ohne riesigen Konzern im Rücken. Banner und ähnliche Werbemittel sind für unsere Finanzierung sehr wichtig.

Schon jetzt und im Namen der gesamten t3n-Crew: vielen Dank für deine Unterstützung! 🙌

Deine t3n-Crew

Anleitung zur Deaktivierung
Artikel merken

Bitte melde dich an, um diesen Artikel in deiner persönlichen Merkliste auf t3n zu speichern.

Jetzt registrieren und merken

Du hast schon einen t3n-Account? Hier anmelden

oder
Auf Mastodon teilen

Gib die URL deiner Mastodon-Instanz ein, um den Artikel zu teilen.

Anzeige
Anzeige