Anzeige
Anzeige
Software & Entwicklung
Artikel merken

Volle Kontrolle mit Business-Intelligence-Open-Source-Software: Controlling-Lösung mit Palo

Viele Unternehmen versuchen aufgrund der wirtschaftlichen Lage, mittels Stellenabbau und anderer Maßnahmen Kosten einzusparen. In den meisten Fällen wird dadurch auch auf eine umfangreiche Kennzahlenbetrachtung verzichtet, da keine Gelder für die hohen Software-Lizenzkosten zur Verfügung stehen. In diesem Fall bietet es sich an, auf Business-Intelligence-Produkte unter Open-Source-Lizenz zu setzen, die wesentlich geringere Anschaffungs- und Umsetzungskosten verursachen.

7 Min. Lesezeit
Anzeige
Anzeige

Der Markt für Business Intelligence entwickelte sich ursprünglich aus den Informationssystemen zur Management-Unterstützung, die ihren Ursprung in den „Management Information Systems“ (MIS) Mitte der 60er Jahre hatten. Unter dem Oberbegriff Management-Unterstützungssysteme lässt sich die weitere Entwicklung zusammenfassen. Anfang der 90er Jahre rückte die Bereitstellung der Datenbasis eines Unternehmens im Zuge des „Data Warehouse“-Ansatzes in den Vordergrund. Der Begriff des „Online Analytical Processing“ (OLAP) beschreibt seit den 90-ern eine Softwaretechnologie, die es erlaubt, schnell und unkompliziert auf konsistente Daten zuzugreifen. Eine neuere Entwicklung ist beispielsweise das „Data Mining“, das versucht, aus einer großen Datenmenge aussagekräftige Muster und relevante Informationen herauszufiltern.

Anzeige
Anzeige

BI-Systeme lassen sich in drei Funktionsbereiche unterteilen: Datenbereitstellung, Analyse und Präsentation. Allerdings kann nicht immer eine präzise Trennung erfolgen und die einzelnen Funktionen sind mehr oder minder stark ausgeprägt. Außerdem kann man den Begriff Business Intelligence in ein enges, ein analyseorientiertes und ein weites BI-Verständnis kategorisieren. Dem engen Begriffsverständnis wird demnach der Teil zugewiesen, der multidimensional organisiertes Datenmaterial aufbereitet und präsentiert (zum Beispiel OLAP). Dem analyseorientierten Verständnis werden zusätzlich Komponenten zugerechnet, die modell- und methodenbasiert eine zielgerichtete Analyse der Daten ermöglichen. Das weite BI-Verständnis umfasst alle direkt und indirekt eingesetzten Anwendungen, die den gesamten Prozess begleiten.

Business-Intelligence-Software ermöglicht demnach eine Auswertung und Analyse von großen Datenbanken, die wiederum auf unterschiedliche Datenquellen zugreifen können. Aus diesen Analysen kann das Unternehmen profitable und zukunftsträchtige Entscheidungen ableiten und sich somit einen Wettbewerbsvorteil gegenüber der Konkurrenz verschaffen. Die Anschaffung und Realisierbarkeit einer derartigen Software bei kleineren und mittelständischen Unternehmen ist aufgrund von finanziellen und personellen Restriktionen nicht uneingeschränkt zu verwirklichen. Daher bieten sich Open-Source-Produkte an, die meist frei verfügbar und ohne zusätzliche Kosten selbst implementiert werden können.

Anzeige
Anzeige

Marktüberblick BI-Software

Die BARC-Marktstudie [1] über den BI-Softwaremarkt in Deutschland von 2008/2009 listet eine Rangfolge von Unternehmen gemessen am Umsatz 2008. Auf den ersten drei Plätzen befinden sich SAP, Oracle und SAS gefolgt von IBM und Microsoft. Die Open-Source-Software Palo vom Anbieter Jedox liegt in dieser Studie mit der zweitgrößten Wachstumsrate von 57,1 Prozent auf Platz 48. Weitere professionelle Lösungen auf Open-Source-Basis bieten die amerikanischen Unternehmen Pentaho und Jaspersoft.

Anzeige
Anzeige

Die Anbieter von BI-Open-Source-Software verfolgen unterschiedliche Strategien. Die Geschäftsmodelle reichen von einer Optimierungsstrategie über duale Lizenzierung in einer freien und kommerziellen Version bis hin zu einer Consulting-Strategie. Demnach entstehen die Kosten für den Kunden entweder für die Beratung, beispielsweise bei Einführung der Software, bei Support und Unterstützung im laufenden Geschäft oder dem Erwerb einer kostenpflichtigen Enterprise-Version.

Ein Vergleich der drei Open-Source-BI-Projekte Pentaho, Jaspersoft und Palo wurde bereits in der letzten t3n-Ausgabe behandelt [2]. Im Folgenden wird die Palo-Software aufgrund ihrer starken Verbreitung und ihrer hohen Wachstumsrate in Deutschland kurz vorgestellt und einige wichtige Funktionen werden erläutert.

Anzeige
Anzeige

Palo – plan, analyse, report

Die Software Palo vom Anbieter Jedox deckt den gesamten Bereich von Business Intelligence inklusive Planung, Reporting und Analyse ab. Der große Vorteil der Software gegenüber den Wettbewerbern ist die Kompatibilität zu Excel. Die aus Palo erstellten und verdichteten Daten kann man direkt in Excel weiterverarbeiten. Mit der Einführung der neuen BI-Suite ist zudem ein vollständig webbasierter Ablauf der Business-Intelligence-Komponenten möglich geworden. Daten lassen sich so auch über einen Webbrowser bearbeiten, was Palo zu einer Software-as-a-Service-fähigen BI-Lösung macht.

Die Palo-BI-Suite besteht aus den auch separat verfügbaren Komponenten Palo OLAP Server, Palo Worksheet Server, Palo ETL Server und dem Palo Supervision Server. Die Suite ist sowohl als kostenlose Community-Version als auch als Enterprise-Version erhältlich, wobei sich die Enterprise-Version speziell durch professionellen Support und Software Assurance durch Extension-Pakete auszeichnet.

Aktuelle Übersicht der Palo-Modelle
Palo Open Source
  • Palo for Excel (OLAP und Excel Add-in)
  • Palo Suite (OLAP, Web und ETL)
kostenlos
Palo Supported Open Source
  • E-Mail-Support
  • Software Assurance
ab 188 € pro Monat mind. 10 User
Palo Premium Edition
  • Hotline Support, Subskription
  • Enterprise Features und Scalability
ab 19,50 € pro Monat und pro User

Der zentrale Baustein der Palo BI Suite ist der Palo OLAP Server, der
speziell für die Bereiche Planung, Analyse, Reporting und Konsolidierung
in den Gebieten Finanzen, Vertrieb und Controlling entwickelt wurde.
Die moderne und leistungsstarke multidimensionale In-Memory-Datenbank
unterstützt unter anderem das Zurückschreiben von Daten und Konsolidierung in Echtzeit.

Anzeige
Anzeige

Palo ist zellbezogen und mehrdimensional

Durch die Mehr- beziehungsweise Multidimensionalität der Datenbank werden nicht wie in relationalen Datenbanken (ROLAP) die Begriffe „Tabellen“, „Datensätze“ und „Felder“ verwendet, sondern man denkt in „Würfeln“ (Cubes), „Dimensionen“ und „Zellen“. Die Würfel sind die Grundlage der multidimensionalen Analyse. Die Kanten der Würfel werden von den Dimensionen aufgespannt, die jeweilige Kantenlänge ergibt sich aus der Anzahl der Elemente. Die Kenngrößen, zum Beispiel die Verkaufszahlen, werden in den Würfelzellen abgelegt und durch die Anzahl der Dimensionen charakterisiert. Auf diese Weise können in einem MOLAP (multidimensionaler OLAP) große und verschachtelte Tabellenstrukturen, die in Excel kaum noch darstellbar sind, mit bis zu 256 Dimensionen strukturiert werden. Andere Vorteile der MOLAP-Datenbanken sind die Performance und die schnelleren Antwortzeiten.

Die Palo-Datenbank erlaubt nicht nur die Analyse von bestehenden Daten, sondern auch das Zurückschreiben von Daten („Write-Back“), also die Eingabe neuer Daten in die Datenbank. Es wird sowohl eine Top-Down- als auch eine Bottom-Up-Planungsmöglichkeit unterstützt. Palo ist speicherbasiert beziehungsweise geschwindigkeitsorientiert. Die Datenabfragen von Basiszellen und auch von summierten Zellen erfolgen in Echtzeit; die Ergebnisse sollten in Millisekunden vorliegen.

Weitere besondere Merkmale von Palo sind Subsets und Rules. Die Subsets sind geordnete Unter- beziehungsweise Teilmengen einer Dimension. Die Rules erlauben es dem Anwender, Regeln aufzustellen und damit umfangreiche Berechnungen mit mathematischen, logischen und sonstigen Funktionen durchzuführen.

Anzeige
Anzeige

Der Palo-OLAP-Server Version 3.0

Der excelbasierte Palo-OLAP-Server in der Version 3.0 steht als Open Source auf der Homepage der Jedox AG zum Download zur Verfügung. Nach erfolgreicher Installation der Software-Bestandteile kann man innerhalb von Microsoft Excel auf die zusätzlichen Menüpunkte „Palo“ und „Worksheet-Server“ zugreifen.

Die wichtigsten Funktionen

Mit Hilfe des Modellers werden aus Würfeln, Dimensionen und Elementen die Datenstrukturen in Palo gebildet. Der Modeller hat folgenden Aufbau:

Der Nutzer hat mit dem Modeller die Möglichkeit, die Datenstruktur frei zu erstellen. Zunächst sollte man eine Datenbank anlegen und anschließend die relevanten Dimensionen erstellen. Per Klick auf die jeweilige Dimension oder über den Menüpunkt „Dimension bearbeiten“ kann man die Elemente der Dimension bestimmen, ebenso sind die Bildung einer Rangfolge oder Hierarchie und eine Konsolidierung möglich. Elemente für die Dimension „Months“ wären zum Beispiel die Monate Januar bis Dezember und eine Konsolidierung wäre über das erste Quartal möglich, mit der Summierung der Monate Januar bis März. Sobald alle Dimensionen und die dazugehörigen Elemente angelegt sind, kann man die Würfel erstellen. Mit Hilfe des „Würfel-Assistenten“ können aus den verfügbaren Dimensionen diejenigen ausgewählt werden, die den Würfel aufspannen sollen.

Anzeige
Anzeige

Die erste Option im Menüpunkt Palo ist „Ansicht einfügen“:

Das blau umrandete Kombinationsfeld gibt die aktuelle Datenbank an. In der ausgewählten Datenbank können sich mehrere Datenwürfel befinden. Daher muss der Nutzer auch den gewünschten Würfel auswählen, für den die Auswertung angezeigt werden soll (grüner Rahmen; Würfel „Sales“ ist selektiert).

Die Dimensionen können Anwender in den „Spaltentitel“ oder den „Zeilentitel“ per Drag & Drop verschieben oder sie werden im „Seitenbereich“ als Auswahlkriterien belassen. Per Doppelklick auf die Funktion „Elemente auswählen…“ ist bereits vor Ausgabe der Auswertung eine Verdichtung der Informationen möglich, indem nur die für die Analyse notwendigen Elemente ausgewählt werden. Alle verwendeten Dimensionen können derartig eingegrenzt, aber auch nach Ausgabe im Excel-Sheet jederzeit wieder variiert werden. Das Feld „Daten“, in der Abbildung orange, lässt noch Variationen bezüglich unterschiedlicher Datenbankfunktionen zu.

Anzeige
Anzeige

Ein weiterer wichtiger Menüpunkt ist der „Import-Assistent“. Mit Hilfe dieses Import-Assistenten kann man aus verschiedenen Datenquellen Daten in die Datenbank importieren. Die Datenquelle kann eine Datei (*.txt; *.csv), eine ODBC-Abfrage, ein Würfel oder eine interne Schleife sein. Größere Datenmengen und komplexere Datenstrukturen sollte man über den Palo ETL Server importieren. Der Palo ETL Server ermöglicht die Datenextraktion aus unterschiedlichen Quellen sowie die Transformation und das Laden von Stamm- und Bewegungsdaten in Palo-Modelle.

Fazit

Die geringen Kosten im Vergleich zu proprietärer Software bei nahezu gleicher Qualität können im Zuge der schwierigen wirtschaftlichen Lage ein gewichtiger Grund für die Einführung einer Open-Source-basierten Software sein.

Abgesehen von den niedrigen Einstiegskosten sind die Nähe zu Excel sowie die Möglichkeit der Kombination mit Excel und die daraus resultierende leichte Einarbeitung der Mitarbeiter positive Aspekte der Open-Source-BI-Lösung Palo. Ein Excel-affiner Anwender kann sich mit der Palo-Software problemlos vertraut machen, um Unternehmensdaten nach kurzer Einarbeitungszeit komfortabel zu analysieren.

Mehr zu diesem Thema
Fast fertig!

Bitte klicke auf den Link in der Bestätigungsmail, um deine Anmeldung abzuschließen.

Du willst noch weitere Infos zum Newsletter? Jetzt mehr erfahren

Anzeige
Anzeige
Schreib den ersten Kommentar!
Bitte beachte unsere Community-Richtlinien

Wir freuen uns über kontroverse Diskussionen, die gerne auch mal hitzig geführt werden dürfen. Beleidigende, grob anstößige, rassistische und strafrechtlich relevante Äußerungen und Beiträge tolerieren wir nicht. Bitte achte darauf, dass du keine Texte veröffentlichst, für die du keine ausdrückliche Erlaubnis des Urhebers hast. Ebenfalls nicht erlaubt ist der Missbrauch der Webangebote unter t3n.de als Werbeplattform. Die Nennung von Produktnamen, Herstellern, Dienstleistern und Websites ist nur dann zulässig, wenn damit nicht vorrangig der Zweck der Werbung verfolgt wird. Wir behalten uns vor, Beiträge, die diese Regeln verletzen, zu löschen und Accounts zeitweilig oder auf Dauer zu sperren.

Trotz all dieser notwendigen Regeln: Diskutiere kontrovers, sage anderen deine Meinung, trage mit weiterführenden Informationen zum Wissensaustausch bei, aber bleibe dabei fair und respektiere die Meinung anderer. Wir wünschen Dir viel Spaß mit den Webangeboten von t3n und freuen uns auf spannende Beiträge.

Dein t3n-Team

Melde dich mit deinem t3n Account an oder fülle die unteren Felder aus.

Bitte schalte deinen Adblocker für t3n.de aus!
Hallo und herzlich willkommen bei t3n!

Bitte schalte deinen Adblocker für t3n.de aus, um diesen Artikel zu lesen.

Wir sind ein unabhängiger Publisher mit einem Team von mehr als 75 fantastischen Menschen, aber ohne riesigen Konzern im Rücken. Banner und ähnliche Werbemittel sind für unsere Finanzierung sehr wichtig.

Schon jetzt und im Namen der gesamten t3n-Crew: vielen Dank für deine Unterstützung! 🙌

Deine t3n-Crew

Anleitung zur Deaktivierung
Artikel merken

Bitte melde dich an, um diesen Artikel in deiner persönlichen Merkliste auf t3n zu speichern.

Jetzt registrieren und merken

Du hast schon einen t3n-Account? Hier anmelden

oder
Auf Mastodon teilen

Gib die URL deiner Mastodon-Instanz ein, um den Artikel zu teilen.

Anzeige
Anzeige