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Interview
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Web-Unternehmer Thomas Promny über Marketing, Google und Zukunftstrends: „Banner und Buttons wird es immer geben“

Thomas Promny ist Internet-Unternehmer, Marketing-Experte, E-Commerce-Profi, Suchmaschinen-Spezialist und Katzenfan. Abgesehen von den Katzen haben wir ihn zu allem befragt und er gibt interessante Einblicke in die entscheidenden Trends des Internet-Business.

4 Min. Lesezeit
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Thomas Promny: „Twitter ist viel zu klein, um nennenswerte Umsätze zu liefern.“

Thomas Promny: „Twitter ist viel zu klein, um nennenswerte Umsätze zu liefern.“

t3n Magazin: Seit 2000 sind Sie als Unternehmer im Internet aktiv und hatten zahlreiche Projekte in dieser Zeit. Welches davon ist im Nachhinein besonders wichtig?

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Thomas Promny: Das ist mein aktuelles Projekt: Gimahhot. Eine E-Commerce-Plattform wie diese eignet sich einfach sehr, sehr gut, sein gesamtes Know-how einzubringen und alle Möglichkeiten auszuprobieren.

t3n Magazin: Wenn Sie an die Anfangszeit zurückdenken: Was hätten Sie sich persönlich nicht träumen lassen?

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Thomas Promny: Ich muss ehrlich sagen: Ich habe nicht so fest damit gerechnet, dass ich wirklich auf Dauer vom Internet leben kann. Als ich 2000 einstieg, war noch viel Geld im Markt. Das änderte sich schlagartig 2001. Erst ging es mit dem Internet heftig nach oben und dann heftig nach unten. 2002 war das schlimmste Jahr. Aus der Perspektive von damals hätte ich nicht unbedingt damit gerechnet, dass es die nächsten Jahre einen so stabilen Wachstumspfad geben würde und wir heute eine so gesunde Branche haben.

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t3n Magazin: Die aktuelle Wirtschafts- und Finanzkrise ist aus Ihrer Sicht also nicht mit der Internetkrise von damals vergleichbar?

Thomas Promny: Nein, gar nicht. Damals war es fürs Online-Geschäft wesentlich schlimmer. Die heutige Krise betrifft zwar auch das Internet, aber man merkt letztlich kaum etwas. Das Venture Capital ist momentan weg. In der Folge gibt es weniger Neugründungen und einige Insolvenzen bei Startups. Aber die Kernmärkte Werbung und E-Commerce sind kaum betroffen. Im Werbemarkt gibt es zwar einige Verschiebungen, die durch die Krise aber nur beschleunigt wurden und sowieso passiert wären. So gibt es beispielsweise mehr Performance-getriebene Werbung, bei der es also direkt um den Ertrag der Werbemaßnahmen geht und nicht so sehr um Markenpräsenz. Alles in allem betrifft die heutige Krise die Internetwirtschaft viel weniger.

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t3n Magazin: Was sind denn aus Ihrer Sicht heute die wichtigsten Tools, um auf sich aufmerksam zu machen und Kunden zu gewinnen?

Thomas Promny: Schon seit Jahren spielt das Suchmaschinen-Marketing eine wichtige Rolle. Inzwischen haben viele Firmen das mitbekommen und stecken ihr Geld in diesen Bereich. Das treibt natürlich die Preise nach oben und sorgt dafür, dass am Ende nur wenige profitabel mit ihrer Werbung per Suchmaschine sind. Viele arbeiten hart an der Schmerzgrenze. Zudem ist Google hier ganz klar der Gatekeeper, sie verteilen die Besucherströme. Dieses Monopol macht es zusätzlich schwierig. Aber trotz allem ist es eben einfach der sinnvollste Kanal.

t3n Magazin: Und welchem Bereich trauen Sie Potenzial für die Zukunft zu?

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Thomas Promny: Ganz klar der Display-Werbung, also den klassischen Bannern und Buttons. Das wird gern totgesagt, aber das wird niemals sterben. Das wird es immer geben. Vor allem im Bereich der Erfolgsmessung und bei der Frage, wie die Werbung möglichst passend ausgeliefert wird, sehe ich einen Wachstumsmarkt. Übrigens investiert auch Google hier viel.

t3n Magazin: Google spielt ganz offensichtlich eine zentrale Rolle. Ist diese Firma zu mächtig?

Thomas Promny: Aus Sicht vieler Online-Unternehmer ist Google sicherlich eine Gefahr. Aber es bringt nichts, sich darüber aufzuregen. Der oft gebrachte Vergleich mit Microsoft als Monopolisten im Markt für Desktop-Betriebssysteme greift hier übrigens nicht. Microsoft wurde vorgeworfen, Konkurrenten aus dem Markt zu drängen, indem sie beispielsweise PC-Hersteller unter Druck gesetzt haben. Vergleichbares macht Google nicht. Die haben aus meiner Sicht einfach das mit Abstand beste Produkt. Wenn man sie schlagen will, muss man vor allem zusehen, wie man ein noch besseres Produkt machen kann.

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t3n Magazin: Sie haben früher die Suchmaschinen-Optimierung sehr weit getrieben und damit Google einige Kopfschmerzen bereitet. Wie stehen Sie heute dazu, einmal ein „Black Hat“ gewesen zu sein, wie es in der Szene heißt?

Thomas Promny: Was ich gemacht habe, war ja nicht illegal. Es ging darum, sich zu monetarisieren. Aber das ist alles schon lange her. Google ist in der Hinsicht inzwischen sehr viel besser geworden und das nicht zuletzt auch durch solche Suchmaschinenoptimierer wie mich. Sie waren gezwungen zu reagieren.

t3n Magazin: Wo sehen Sie die Trends in der Suchmaschinen-Optimierung heute?

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Thomas Promny: Es ist inzwischen für Startups sehr schwierig geworden, bei Google nach vorn zu kommen und größere Mengen an Traffic zu generieren. Google bevorzugt heute etablierte Seiten, denn die sind für sie weniger riskant. Die Nutzer werden das neue Startup in den Suchergebnissen schließlich kaum vermissen. Wenn Google eine neue Seite zunächst unterbewertet, verhindert das hingegen recht wirkungsvoll Suchmaschinenspam. Dadurch ist es nun eine langwierige Angelegenheit geworden, bei Google nach vorn zu kommen und es ist längst nicht mehr so profitabel wie früher.

t3n Magazin: Wie sehen Sie eigentlich Social Media als Marketing-Kanal? Also Seiten wie Twitter und Facebook beispielsweise.

Thomas Promny: Das sind teils schöne Angebote, aber momentan gibt es dazu auf jeden Fall einen gewissen Hype. Twitter ist viel zu klein, um nennenswerte Umsätze zu liefern – jedenfalls in Deutschland. Facebook ist da schon größer, aber auch die können derzeit keinen relevanten Traffic bringen. Was hier funktioniert, sind virale Inhalte. Es muss interessant und spektakulär sein. Trotzdem würde ich da eher auf klassische Medienangebote setzen. Die haben auch im Internet heute noch ganz andere Reichweiten.

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t3n Magazin: Welche Entwicklungen im Bereich E-Commerce finden Sie momentan besonders spannend?

Thomas Promny: Mich interessiert vor allem der Social Commerce. Da geht es darum, dass User anderen Usern Produkte empfehlen oder man sehen kann, was die eigenen Freunde kaufen. Da ist schon einiges versucht worden. Amazon setzt seit vielen Jahren erfolgreich auf die Nutzerbewertungen – lange, bevor es den Begriff Social Commerce überhaupt gab. Es wird interessant zu sehen sein, was hier in den nächsten Jahren noch passiert. Natürlich hoffen wir auch bei Gimahhot, das mitzugestalten.

t3n Magazin: Und wenn Sie eine gewagte These für die Zukunft des E-Commerce aufstellen sollten: Welche wäre das?

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Thomas Promny: Gewagt ist zu viel gesagt, aber der Mobile Commerce wird kommen. Wir sehen heute schon auf Gimahhot Transaktionen, obwohl wir noch gar keine optimierte Seite haben. Da wird in den nächsten Jahren noch viel passieren.

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