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Communitys: Die wichtigsten Drupal-Module zum Community-Building auf einen Blick

Drupal gilt als sehr solides Web-Content-Management-System. Richtig glänzen kann das CMS aber vor allem in der Rolle als Community-Framework. Mit wenigen Systemen ist es einfacher, eine individuelle Web-Community aufzubauen und zu verwalten, als mit Drupal. Dieser Artikel gibt einen Einblick in den Bereich Community-Building mit Drupal und stellt geeignete Module vor.

6 Min. Lesezeit
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Wer die Geschichte von Drupal [1] betrachtet, stellt fest, dass dem Projekt von Anfang an ein kollaborativer Gedanke zu Grunde lag. Gestartet als eine Art schwarzes Brett für Studenten, entwickelte sich Drupal nach seiner Freigabe an die Community schnell zu einem System für Communitys. Seinen guten Ruf festigte Drupal im Jahre 2004, als der US-Präsidentschaftskandidat Howard Dean das System mit „Deanspace” [2] in das mediale Rampenlicht rückte. Was Drupal im Bereich Community alles leistet, zeigen die folgenden Beispiele.

Die Wurzeln liegen in der Community

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Drupal.org ist die Heimat von Drupal und seiner internationalen Community. Hier schlägt mit der Dokumentation, den Foren und den zur Verfügung stehenden Modulen und Themes das Herz von Drupal. Die Site groups.drupal.org [3] ergänzt drupal.org um Gruppenfunktionalitäten. Hier kann jeder Nutzer seine eigene Interessengruppe rund um Drupal starten. Dass Drupal auch mit vielen Bildern umgehen kann, zeigt beispielsweise die neue MyFinePix-Community [4], wo sich Besitzer einer Finepix-Kamera treffen und vernetzen. Das Angebot bietet Foren, Nutzerprofile, Benutzergalerien, Blogs, News, Kommentare und Bewertungen.

Der Städteführer CNN Go basiert auf Drupal und bindet die Community aktiv in die Kolumne „City Pulse“ ein.

Der Städteführer CNN Go basiert auf Drupal und bindet die Community aktiv in die Kolumne „City Pulse“ ein.

Daneben existieren noch viele kleine und große, offene und geschlossene Communitys auf Drupal-Basis. Vor allem Medienunternehmen entdecken die Fähigkeiten Drupals verstärkt für ihre Zwecke. So laufen zum Beispiel die Websites Popular Science, Forbes Russia und mehrere BBC-Magazine auf Drupal. Daneben sind auch Universitäten wie Stanford, Duke, Harvard und das MIT teilweise auf Drupal umgestiegen. Viele weitere Beispiele hierfür finden sich auf der Website von Dries Buytaert [5].

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Drupal 6 bringt bereits eine Reihe von Modulen für den Aufbau einer einfachen Community mit. Dazu zählen ein feingranulares Rollen- und Rechtesystem, Benutzermanagement, konfigurierbare Nutzerprofile, ein Forum, Blogs, OpenID und Kommentarfunktionen. Darüber hinaus stehen tausende Erweiterungen (Module genannt) zur Verfügung, um Drupal an die eigenen Wünsche anzupassen. Aus der Masse von Modulen stechen einige besonders hervor, die wir hier vorstellen.

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Bioware nutzt Drupal inklusive Community-Funktionen für den Webauftritt des MMORPGs Star Wars: The Old Republic.

Bioware nutzt Drupal inklusive Community-Funktionen für den Webauftritt des MMORPGs Star Wars: The Old Republic.

Essenzielle Erweiterungen

Die Module CCK (Content Construction Kit) und Views gehören in jedes Drupal-Projekt. Mit CCK kann man beliebige Inhaltstypen erstellen. Das ermöglicht beispielsweise komplexe Nutzerprofile mit Feldern für Links, Bilder, Dokumente oder Google Maps, um Adressen zu visualisieren. CCK erlaubt darüber hinaus die Steuerung der Ausgabe von Feldern im Browser, in der Suche oder in RSS-Feeds. So kann eine Adresse beispielsweise im Browser in einer Google Map ausgegeben werden oder im RSS-Feed als Paar von Geo-Koordinaten und von der Suche ausgenommen sein.

Views erzeugt Listen von Inhalten, Mitgliedern und Kommentaren und gibt diese aus. Views ist eine Art SQL-Editor, mit dessen Hilfe man seine Abfrage dynamisch über den Browser zusammenstellt und der die Ergebnisse nahezu beliebig ausgibt. Die Darstellung kann eine einfache Liste oder Tabelle, ein Bilderkarussell oder ein RSS/JSON-Feed sein. Rund um CCK und Views gibt es unzählige weitere Module, die CCK-Felder oder Views-Ausgaben zur Verfügung stellen und die beiden Module so noch weiter aufwerten.

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„Organic Groups“ (og) ist das Modul, mit dem Groups.Drupal seine Gruppenfunktionalität bereitstellt. „Og“ erlaubt Mitgliedern einer Community, eigene Themengruppen zu erstellen. Gruppen verfügen dabei über einen Administrator und bei Bedarf unterstützende Moderatoren. Verschiedene Einstellungen erlauben dem Admin, die Mitgliederrechte und Sichtbarkeit einer Gruppe nach außen zu steuern.

Für den Community-Admin und Mitglieder stellt „og“ eine Reihe von Übersichtsseiten auf Views-Basis zur Verfügung. So gibt es zum Beispiel eine Liste aller Gruppen, Übersichten zur Aktivität einzelner Gruppen, eine Suche innerhalb von Gruppen sowie RSS- und OPML-Feeds. Rund um „og“ hat sich ein eigenes Ökosystem an Modulen entwickelt, die den ohnehin schon großen Funktionsumfang noch weiter ergänzen.

Die MyFinePix-Community ist der beste Beweis dafür, dass Drupal auch den Umgang mit vielen  Bildern beherrscht.

Die MyFinePix-Community ist der beste Beweis dafür, dass Drupal auch den Umgang mit vielen Bildern beherrscht.

Beziehungen zwischen Mitgliedern sind das A und O einer Community. Wer verschiedene Grade von Beziehungen in seiner Community abbilden möchte, kann dies mit Hilfe des Moduls „User Relationships“ (ur) tun. Dieses ist in der Lage, Beziehungen zwischen Mitgliedern (Follow) automatisch oder erst nach Bestätigung des angefragten Mitglieds (Freunde) herzustellen. Andere Drupal-Module nutzen „ur“, um Inhalte beispielsweise nur für bestimmte Mitglieder (Freunde) zugänglich zu machen.

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Bestehen Beziehungen zwischen Nutzern, will man sich auch untereinander austauschen. Dafür können Entwickler das Modul „Private Message“ (privatemsg) nutzen. Die Darstellung der Nachrichten geschieht themenbasiert, sodass eine Unterhaltung übersichtlich in einem Thread dargestellt wird. Um Nachrichten nur an Freunde zu schicken, kann man auch „Private Message“ mit „User Relationships“ kombinieren.

The Linux Foundation setzt nicht nur bei den Community-Feautures ihres Webauftritts auf Drupal.

The Linux Foundation setzt nicht nur bei den Community-Feautures ihres Webauftritts auf Drupal.

Bewertungen sind eine weitere beliebte Funktion in Communitys. In Drupal sind die Module „Voting API“ und „Fivestar“ das Gespann, um diese Funktionalität zu implementieren. „Fivestar“ kann dabei sehr fein konfiguriert werden. Neben der maximalen Anzahl der „Sterne“ kann deren Form, Farbe und Verhalten eingestellt werden. Für Views stellen „Voting API“ und „Fivestar“ Filter- und Sortierkriterien zur Verfügung, um Inhalte beispielsweise nach der durchschnittlichen Bewertung sortiert anzuzeigen.

Um zu verhindern, dass ungebetene Mitglieder die Community nutzen, setzt Drupal auf Captchas. Drupals Captcha-System ist leistungsfähig und kann beinahe an alle Formulare angehängt werden, so zum Beispiel an die Registrierung oder an Kommentarformulare. Neben den klassischen Text- und Bild-Captchas können Entwickler auch externe Dienste wie ReCaptcha einbinden und auf vielfältige Art und Weise konfigurieren.

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Jede Community sollte gewisse Abwehr- und Schutzmaßnahmen bereithalten. Hier kann das SPAM-Modul eine gewisse Sicherheit schaffen. Es nutzt verschiedene einstellbare Filter, um Inhalte und Kommentare auf Spam zu untersuchen und bei einem Treffer gezielt Aktionen auszulösen. Dies kann von einer schlichten Meldung beim Administrator bis hin zur automatischen Sperrung des Inhalts führen. So kann das SPAM-Modul beispielsweise Inhalte, die Wörter auf einer Blacklist enthalten, automatisch melden und sperren.

Neues Jahr, neues Drupal

Seit Mitte Januar (pünktlich zum 9. Geburtstag von Drupal) steht die erste Alpha von Drupal 7 zum Download bereit. Im Bereich der Community Funktionen bringt D7 keine sichtbaren Veränderungen mit sich. Interessant ist hingegen die Integration von RDFa, das die semantische Anreicherung von Daten erlaubt. Unter der Haube wurde viel an der Integration von CCK in den Kern von Drupal gearbeitet. Dadurch können Felder nun auch ohne CCK an Inhaltstypen, Mitglieder und Kategorien angehängt werden. Der neue Database Abstraction Layer (DBTNG) auf PDO-Basis ermöglicht Entwicklern, auch Datenbanken jenseits von MySQL und PostgreSQL zu nutzen. Im Frontend wurde vor allem auf die Usability geachtet. Ausgestattet mit vielen Verbesserungen an den APIs wird sich auch Drupal 7 gut als Plattform für Communitys eignen.

Drupal bietet sich bereits „out of the box” für den Aufbau einer Community an. Wer sein System im Erfolgsfall um weitere Funktionen erweitern will oder muss, findet bei Drupal für fast jeden Wunsch die passenden Module. Vor allem im Bereich des Community-Managements ist die Ergänzung mit externen Modulen notwendig, denn die Grundinstallation von Drupal bietet außer einfachen Statistiken und einem Tracker für neue Inhalte einzelner Nutzer kaum Management-Funktionen.

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Mit dem Erscheinen von Drupal 7 (voraussichtlich im April 2010) wird das System noch besser auf die technischen Anforderungen einer Community vorbereitet sein und seinen Ruf als Community-Plattform gegenüber Herausforderern wie Elgg [6] sicher verteidigen. Kein anderes WCMS kann im Moment so viele spannende Technologien in einer Plattform vereinen, die Entwicklern beim Auf- und Ausbau einer erfolgreichen Community helfen.

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3 Kommentare
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Dein t3n-Team

Marco

Cool .. prima Artikel.

Empfehlen kann ich noch das yiid Drupal Modul. Damit können Betreiber schnell und einfach Inhalte in unseren Suchindex schreiben und so neue Besucher generieren.

Für weitere Infos stehe ich gerne zur Verfügung :-)

Marco

Antworten
Maria

Danke fьr diese sehr gute Erklдrung!

Antworten
Alexander

Ich bin selbst begeisterter Drupal User. Drupal hat viele fertige sofort einsetzbare und meist leichtverständliche Module, was man von anderen CMS Systemen wie typo3 nicht behaupten kann. Wenn ich für Kunden CMS Systeme oder für mich selbst zur Verfügung stelle, dann erwarte ich auch eine einfache Bedienung und keine Wissenschaft.

Enterprise CMS typo3 ist sehr leistungsfähig, aber man braucht extreme Entwicklererfahrung, dazu noch Linux/Windows Server Erfahrung und noch einiges mehr.

Drupal ist international beliebt, typo3 kennt man eigentlich nur in Europa, wenn überhaupt nur in Deutschland.

WordPress ist für Blogs und kleine Internetseiten ein hervorragendes CMS. Selbst für Non-Entwickler ist es wunderbar zu gebrauchen. Contao ehemals Typolight ist auch ein feines kleines CMS und würde ich sogar noch vor typo3 vorziehen.

Drupal ist zwar ein großes CMS System mit vielen Möglichkeiten und kann sich mit typo3 messen, aber dafür verbindet es für mich alle Funktionen. Flexibilität, Module, Blog, eCommerce Möglichkeit per Modul und Zukunft. Gerade das Backend von Drupal 7 hat es mir angetan und es wird stets verbessert.

Ich persönlich arbeite vorwiegend nur mit Drupal, Magento, WordPress und Contao. In Drupal haben wir auch ein Microsite System mit Übertragung zu verschiedenen Hosts entwickelt für die Suchmaschinenoptimierung (SEO) Unterstützung in Agenturen.

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