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A/B-Testing: Das sind die wichtigsten Tools für die Website-Optimierung

Hinweise, die Nutzer grübeln lassen, verwirrende Navigationsleisten oder ein Button an der falschen Stelle – auf einer Website kann Vieles die User Experience ruinieren und im schlimmsten Fall die Konversionsrate in den Keller schicken. A/B-Testing-Tools gehen den Ursachen auf den Grund und testen die Website-Varianten auf ihre Nutzerwirkung.

7 Min. Lesezeit
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Tools wie Visual Website Optimizer ermöglichen die Durchführung von A/B-Testings – etwa bei Buttons oder Überschriften.

Um herauszufinden, was Konsumenten auf einer Website mögen oder was sie eher abschreckt, ist das Testen verschiedener Website-Varianten unerlässlich. A/B-Tests sind dafür das beste Mittel. Wer Conversions steigern, Leads generieren oder schlicht nur die User-Experience auf seiner Website verbessern will, kommt um die Methode nicht herum.

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Für Pflege.de wurden beispielsweise Landingpages mit Hilfe von A/B-Tests optimiert. Das Portal, das Inhalte zu den Themen Wohnen und Leben im Alter bereitstellt, generiert einen Großteil seines Traffics über SEM-Landingpages. Es vermutete, dass die Navigationsleisten Besuchern keinen Mehrwert böten. Mit dem Visual Editor von Optimizely erstellte es eine alternative Variante der SEM-Landingpage ohne Top-Navigation und testete sie gegen das Original. Analytics- und Heatmap-Tools flankierten die Maßnahme. Das Ergebnis: Die Landingpage ohne Navigationsleiste brachte mehr Engagement und einen Anstieg der Leads. Die Konversionsrate stieg um zehn Prozent. Pflege.de rüstete folgerichtig die alten Landingpages um.

Lösungen und Kosten

A/B-Tests sind grundsätzlich für alle Unternehmen relevant, die online aktiv sind. Das Angebot an Tools ist entsprechend breit gefächert: Von der Einstiegsvariante bis zur Enterprise-Lösung, von Tool-Only-Lösungen bis zum Fullservice ist für nahezu jede Anforderung etwas vorhanden. Als besonders geeignet für Einsteiger preisen sich Tools wie VWO oder AB Tasty an. Sie bieten günstige Startpreise und können mit den Anforderungen mitwachsen. So startet die VWO-Lösung bei 49 US-Dollar monatlich, bei AB Tasty kostet die Einsteigerversion 29 Euro im Monat.

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Die Preise der Lösungen richten sich in der Regel nach der Anzahl der monatlichen Nutzer auf den Testseiten. Hinzu kommen weitere Faktoren wie Vertragslaufzeit und eingekaufte Beratungsleistungen. Alle Anbieter staffeln daher ihre Preise. Neben Einsteiger-Varianten gibt es meist ein oder zwei Versionen für mittlere Anforderungen und schließlich die Enterprise-Lösungen. Letztere haben in der Regel kein Limit, was die Anzahl monatlicher Test-Website-Besucher betrifft, kosten aber auch schnell vierstellige Euro-Summen pro Monat. Mit Google lassen sich hingegen völlig kostenfrei A/B-Tests erstellen. Das Starter-Paket von Optimizely ist ebenfalls kostenlos.

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Von Selbstbedienung bis Fullservice

Die Bandbreite an Services, die die Hersteller bieten, ist ebenfalls groß. Das beginnt beim Selfservice und geht über zusätzlich einkaufbare Beratungsleistung bis hin zum kompletten Fullservice. So haben Oracle und Adobe beispielsweise nicht nur ein Testing-Tool im Portfolio, sondern bieten für dieses auch ein Rundum-Sorglos-Paket. Der Vorteil von Fullservice liegt auf der Hand: Der Marketer muss selbst nicht mit den Lösungen arbeiten, auch die Testvarianten legt der Dienstleister an. Doch Service kostet Geld. Außerdem bauen Website-Betreiber so intern kein Wissen auf. Ein gewisses Know-how ist für die A/B-Tests wiederum nötig. Wer inhouse keine Fachleute dafür hat, muss auf Agenturen setzen oder dieses Wissen peu à peu aufbauen. Nur eines sollte man nicht tun: auf A/B-Tests verzichten.

„Auf Landingpages kann man mit Hilfe von A/B-Tests mitunter 100 Prozent mehr Conversions generieren“: Jörg Dennis Krüger, Geschäftsführer von Conversionboosting. (Foto: Jörg Dennis Krüger)

„Auf Landingpages kann man mit Hilfe von A/B-Tests mitunter 100 Prozent mehr Conversions generieren“: Jörg Dennis Krüger, Geschäftsführer von Conversionboosting. (Foto: Jörg Dennis Krüger)

„Auf Landingpages kann man mit Hilfe von A/B-Tests mitunter 100 Prozent mehr Conversions generieren“, sagt Jörg Dennis Krüger, Geschäftsführer von Conversionboosting in Ludwigshafen. Im Durchschnitt sind dem Experten zufolge 15 bis 25 Prozent Conversion-Steigerung mit Hilfe von A/B-Tests bei Landingpages üblich. Sein Unternehmen betreibt eine Wissensdatenbank für die Conversion-Optimierung und nutzt in seinen Coaching-Projekten verschiedene A/B-Testing-Tools. Insbesondere auf Landingpages sei das Potenzial groß, denn hier gebe es in der Regel mehr gestalterischen Freiraum als bei Online-Shops.

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Shop-Betreiber sollten vor allem die Seiten testen, die hoch relevant für ihre Nutzer sind – beispielsweise Produktdetailseiten. „Der Prozess ist schwieriger und die Entscheidungen des Users sind komplexer. Zehn Prozent Conversion-Steigerung sind aber auch hier durchaus machbar“, so Krüger.

Wer A/B-Tests in Eigenregie durchführt, sollte unbedingt zwei Dinge beachten. Zum einen darf die Testzeit nicht zu kurz gewählt sein. Laut Krüger sollte man mindestens 14 Tage lang testen, also jeden Wochentag zweimal. Zum anderen ist eine Mindestzahl an Website-Besuchern nötig. 100 Conversions pro Testvariante innerhalb von 14 Tagen seien das Minimum, um aussagekräftige Testergebnisse zu erhalten.

Die Plattform pflege.de testete, ob das Menü hilfreich oder hinderlich war und kam zu dem Schluss: Ohne Menü stieg die Konversionsrate um zehn Prozent.

Die Plattform pflege.de testete, ob das Menü hilfreich oder hinderlich war und kam zu dem Schluss: Ohne Menü stieg die Konversionsrate um zehn Prozent.

Deutlich aufgeräumter: Im A/B-Test gewann die Landingpage-Variante ohne Header-Navigation. Das schlankere Design wurde in der Folge für die anderen Landingpages übernommen.

Deutlich aufgeräumter: Im A/B-Test gewann die Landingpage-Variante ohne Header-Navigation. Das schlankere Design wurde in der Folge für die anderen Landingpages übernommen.

Tools im Überblick

AB Tasty

AB Tasty ermöglicht alle Arten von A/B/N-, multivariate oder Split-Tests. Die Lösung besteht aus drei Modulen: Testen, Personalisieren und Kunden-Engagement. Alle drei Bausteine stehen für Webseiten, Responsive Sites und native Apps zur Verfügung. Premiumkunden erhalten ein ausführliches Training und je nach Bedarf eine strategische oder technische Beratung. Die Einsteiger-Version ist ab 199 Euro pro Monat erhältlich, die Pro-Variante mit 200.000 Unique Visitors auf den getesteten Seiten pro Monat kostet 299 Euro. Den Preis für die Enterprise-Version gibt es auf Anfrage.

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Adobe Target

Adobe Target ist Teil der Adobe Marketing Cloud und eine Enterprise-Lösung. Das Tool gibt es als Self- und Full-Service-Lösung. Schritt-für-Schritt-Anleitungen vereinfachen das Einrichten von A/B-Tests. Zu den Kernfunktionalitäten gehören neben dem A/B/N- und Multivariaten-Testing ein Geotargeting, automatisierte Personalisierungen und gezielte Empfehlungen. So lassen sich auf Basis von Verlaufs- und Affinitätsdaten automatisch Inhalte und Empfehlungen bereitstellen. Auch eine Mobile-Website- und App-Optimierung ist möglich. Die Preise gibt es auf Anfrage.

Convert Experiments

Das Tool ermöglicht neben A/B-Tests auch multivariate Tests und Split-URL-Tests. Wie bei anderen Lösungen kann das Marketing die Tests mit Hilfe eines visuellen Editors und Schritt-für-Schritt-Anleitungen selbst und ohne die Unterstützung von Technik oder IT aufsetzen. Zudem lässt sich Google Analytics einfach integrieren. Damit eignet sich Convert Experiments als Erweiterung für die Content-Tests von Google Analytics. Die Basisversion startet bei 69 US-Dollar monatlich. Enterprise-Lösungen sind ab 7.999 US-Dollar im Monat zu haben.

Targeting Suite

Die Targeting Suite von eTracker ist ein Selfservice-Tool. Beratung ist aber auch möglich, etwa für die Identifikation von Schwachstellen und Optimierungspotenzialen, die Generierung von Hypothesen und Testideen oder die Konzeption des Testsetups. Das Tool liefert auch erweiterte Funktionen wie Skript-Injektion, Testanlagen via API oder eine granulare Segmentierung bis hin zu umfassenden Besucherprofilen. Optional sind multivariate Tests möglich. Die Preisspanne liegt zwischen 19 Euro pro Monat bei 5.000 Testing- und Targeting-Views bis mehr als 1.000 Euro bei mehr als fünf Millionen Test-Views.

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Google Analytics

Der kostenfreie Content-Test in Google Analytics verwendet ein so genanntes A/B/N-Modell. Damit lassen sich bis zu zehn Vollversionen einer Seite testen. Die Testseiten müssen allerdings als eigenständige Seiten unter separaten URL-Adressen erreichbar sein, wobei alle Varianten die gleiche Domain enthalten müssen. Der Website-Betreiber braucht außerdem ein Google- und ein Google-Analytics-Konto. Zudem sehen Nutzer, die Google Analytics in ihrem Browser deaktiviert haben, die Testseiten nicht.

Oracle Maxymiser Plattform

Nach der Übernahme der Firma Maxymiser hat Oracle dessen Testing-Lösung in die Oracle Marketing Cloud integriert. Die heutige Plattform beinhaltet ein umfangreiches Lösungsportfolio rund um Testing, Targeting und Personalisierung. Das AB- und Multivariate-Testing sowie das Targeting und die Personalisierung gibt es als Self- und Fullservice. Durch die Integration in die Oracle Marketing Cloud können Unternehmen unter anderem testen, welcher Content und welche Angebote auf welchen Kanälen am besten ankommen. Die Preise gibt es auf Anfrage.

Optimizely A/B Testing

Optimizely Testing ist Teil der Optimizely Experience Optimization Plattform. Die Lösung unterstützt A/B-Testing, multivariates Testing und Personalisierung im Web und für Apps. Optimizely ist eine Self-Service-Lösung und eignet sich für schnell wachsende Startups ebenso wie für große Unternehmen. Die Lösung bietet unter anderem eine Besuchersegmentierung, verschiedene Targeting-Optionen und ein browserübergreifendes Testing. Das Starterpaket ist kostenlos und gilt für bis zu 50.000 Unique Visitors pro Monat. Enterprise-Lösungen werden individuell auf die Anforderungen zugeschnitten. Den Preis gibt es auf Anfrage.

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Sitespect

Das Tool Sitespect ist im oberen und High-End-Business-Segment angesiedelt. Auch hier kann das Marketing A/B-Tests mit Hilfe eines visuellen Editors ohne technische Vorkenntnisse aufsetzen. Sitespect benutzt eine Reverse-Proxy-Architektur. Somit benötigt das Testing keine JavaScript-Tags. Sitespect testet neben statischem Content auch dynamische Inhalte wie Audio- oder Video-Files sowie mobilen Web- und App-Traffic. Preislich startet die Lösung bei 2.000 Euro pro Monat.

Unbounce

Unbounce ist als Plattform bekannt, mit der sich Landingpages erstellen lassen. Sie bietet aber auch ein A/B-Testing-Tool. Sie ist daher vor allem für Unternehmen interessant, die Landingpages für Online-Kampagnen generieren und testen möchten. Das A/B-Testing ist bereits in der Einsteigerversion integriert, die für 199 US-Dollar pro Monat erhältlich ist.

Das VWO-Dashboard visualisiert die Performance der verschiedenen Variablen. In diesem Fall sorgt Variation 2 für mehr Conversions als die Kontrollvariable.

Das VWO-Dashboard visualisiert die Performance der verschiedenen Variablen. In diesem Fall sorgt Variation 2 für mehr Conversions als die Kontrollvariable.

Visual Website Optimizer (VWO)

VWO ermöglicht sowohl A/B- und URL-Split-Tests als auch multivariate Tests. Obwohl es mehr als 100 Features bietet, soll sich das Tool auch für Einsteiger eignen. Es unterstützt Desktop-, Tablet- und Mobile-Websites und bietet Tools für die Analyse, Reports, das Targeting und die Personalisierung. Es enthält unter anderem eine Heatmap-Funktion, die das Klickverhalten auf einer Seite visualisiert. Ein Online-Dashboard zeigt die Performance der einzelnen Test-Varianten. Der Einstiegspreis liegt für monatlich maximal 10.000 Testsite-Besucher bei 49 US-Dollar. Enterprise-Pakete kosten ab 999 US-Dollar aufwärts.

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Fazit

A/B-Tests helfen bei der Optimierung der Performance. Dabei gibt es kostenfreie Lösungen ebenso wie Enterprise-Lösungen für vierstellige Eurobeträge im Monat. Immer öfter sind A/B-Tests zudem in umfassende Marketing-Lösungen integriert. IT-Kenntnisse sind zum Aufsetzen der A/B-Tests in der Regel nicht notwendig. Für das Aufstellen von Hypothesen, die Interpretation der Ergebnisse und deren Optimierung braucht es allerdings Know-how. Unternehmen, die das richtige Tool suchen, sollten wissen, welchen Service und welche Beratung sie benötigen, wie groß der Traffic auf ihren Testseiten ist und welchen Preis sie ins Auge gefasst haben. Dann sollten sie die Lösungen, die in die engere Auswahl kommen, mehrere Tage kostenfrei testen, bevor sie sie kaufen.

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Dein t3n-Team

Holger

Splittesting ist wirklich Pflicht für jeden Online Marketer. Wer das nicht macht, verschenkt Conversions bzw Umsatz.
Man glaubt gar nicht welche kleinen Veränderungen am Titel z.B. enorme Auswirkungen haben kann.
Ich nutze VWO schon einige Jahre und finde es genial. Vor allem ist es gut für Einsteiger geeignet, da es sehr intuitiv ist.

Antworten
Dangin

Ich hätte nicht gedacht, dass die Tools teilweise so günstig sind. Werd mir mal einige davon anschauen!

Antworten
LS

Gute Übersicht, allerdings eine Anmerkung: Optimizely hat vor kurzem sein Pricing-Modell angepasst und für neue Nutzer steht das kostenlose Starter-Paket nicht mehr zur Verfügung, nur für bestehende Nutzer die in diesem bleiben wollen. Stattdessen spricht man bei Optimizely ab sofort ausschließlich das Enterprise-Segment an mit Preisen ab ca. 800€ monatlich.

Antworten

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