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Digitale Gesellschaft

10 Gründe, wieso die Dreamforce unterhaltsamer als jede deutsche Messe ist [Kommentar]

Messen sind oft eine staubtrockene Angelegenheit – die US-Software-Messe Dreamforce schlägt da völlig aus der Art: Rock-Konzerte in der Mittagspause, Hightech-Spielzeug auf dem Gelände und endlich etwas zu trinken!

Von Jochen G. Fuchs
4 Min.
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Dreamforce-Plaza (Bild: J.G.Weber)

Das Messen nicht immer staubtrocken sein müssen und Veranstalter den Besuchern auch einmal etwas bieten können, bewies Ende November Salesforce.com in San Francsisco: Der Anbieter von Customer-Relationsship-Management-Software aus der Cloud veranstaltete vom 18. bis zum 21. November unter dem Dreamforce hat hier die Messlatte sehr hoch gehängt und einige Annehmlichkeiten, die den Besuchern dort geboten werden, könnten getrost auch in Deutschland Einzug halten. Ich persönlich wäre schon zu 50 Prozent zufriedengestellt, wenn der folgende erste Punkt von den Deutschen Messen umgesetzt werden würde:
Dreamforce-Plaza, das mit einem futuristischen Kuppelgebilde überzogene Freigelände der Messe  (Bild: J.G.Weber)

Dreamforce-Plaza, das mit einem futuristischen Kuppelgebilde überzogene Freigelände der Messe. (Bild: J.G.Weber)

  • Wasserspender

    Das ist absolut kein Scherz, sondern völlig ernst gemeint. An nahezu jeder Ecke des Dreamforce-Messegeländes stehen Wasserspender bereit. Ein absoluter Segen. Die selbstverständliche Unverschämtheit, mit der auf deutschen Messen Getränke zu Preisen verkauft werden, die bestenfalls für hochprozentige Cocktails angemessen wären, ist ein echter Aufreger. Messebesucher sind auf einer Messe, um zu arbeiten. Niemand hat Lust, halb verdurstet vom vielen Reden von einem Stand zum Anderen zu hetzen. Wenn nicht die vielen Standbetreiber dankenswerterweise für Besucher Getränke bereithalten würden, wäre ich aus der schieren Trotzreaktion heraus, meine Spesen nicht an die Gier der Messebetreiber und Caterer zu verschwenden, in der Vergangenheit wahrscheinlich verdurstet.

  • Infrastruktur

    Das gesamte Messe-Gelände war mit einem durchwegs stabilen Wifi-Netz versorgt. Helpdesks an jedem Eingang, falls ein Besucher Probleme mit dem Netz bekommen sollte. Mal auf der Cebit nach einem WLAN-Zugang gefragt? Oder was dieser kostet?

  • Besucher-Support

    Die Dreamforce belegte mit den jeweiligen Messe-Örtlichkeiten einen guten Teil der Innenstadt von San Francisco: „Moscone Convention Center“, „Yerba Buena Center“ und unzählige Hotels im näheren und weiteren Umkreis. Ein großer Teil der Besucher ist, wie auf Messen üblich, ortsunkundig. Zur Unterstützung der Besucher befindet sich an wortwörtlich jeder Ecke ein Dreamforce-Helfer, der jederzeit den Weg weist und für Fragen zur Verfügung steht. Zu den jeweiligen Veranstaltungen wiesen die Helfer den Weg mit Hilfe von weithin sichtbaren Schildern wie zum Beispiel „Keynote“ oder mindestens genauso wichtig: „Lunch“. Und nicht zu vergessen: Die notwendige Besucherregistrierung konnte bequem am Vorabend im Hotel erledigt werden.

  • Catering

    Frühstück und Lunch werden vom Veranstalter in ausreichender Menge auf dem Messegelände zur Verfügung gestellt. Im Ticket-Preis enthalten.

  • Tech-Spielzeug auf dem Dreamforce-Messegelände

    Der Veranstalter Salesforce hat sich um einige passende Partner bemüht und den Besucher auf dem Freigelände einige Leckerbissen geboten: Beispielsweise präsentierte der US-amerikanische Hersteller von Edel-Elektrokarossen Tesla sein Model S und das Startup Anki sein Hightech-Spielzeug Anki Drive. Eine Rennbahn mit KI-gesteuerten Autos, die über ein iOS-betriebenes Smartphone bedient werden können.

    AnkiDrive ist eine Rennbahn, auf der KI-gesteuerte Flitzer herumrasen, die der menschliche Spieler in einer Kampfsimulation mit seinem Fahrzeug von der Strecke fegen kann (Bild: J.G.Weber)

    AnkiDrive ist eine Rennbahn, auf der KI-gesteuerte Flitzer herumrasen, die der menschliche Spieler in einer Kampfsimulation mit seinem Fahrzeug von der Strecke fegen kann. (Bild: J.G.Weber)

  • Konzerte auf der Dreamforce

    In den Mittagspausen ein Musikfestival mit lokalen Bands zu veranstalten – das dürfte jede Mittagspause in eine unterhaltsame und kurzweilige Angelegenheit verwandeln. Absolutes Highlight der musikalischen Untermalung der Messe war jedoch ein Benefizkonzert zugunsten eines örtlichen Kinderkrankenhauses (UCSF Benioff Children’s Hospital): Blondie und Greenday. Das untenstehende Video kann da einen kurzen Einblick geben: 

  • Charity

    Ein Teil der Messe war karitativen Engagements gewidmet: Zum einen das oben bereits erwähnte Benefizkonzert, sowie eine zusätzliche Benefiz-Gala mit Jerry Seinfeld und zum Anderen thematisierten sowohl die Eröffnungs-Keynote als auch einige Sessions die notwendige Unterstützung für Haiti beim Wiederaufbau des Landes.

  • Glamour

    Die Sammlung der illustren Gastredner Marissa Mayer (CEO Yahoo), Sheryl Sandberg (COO Facebook), Drew Houston (Dropbox-Gründer), Hollywood-Schauspieler Sean Penn und Laurent Lamothe – der Premierminister von Haiti. Weiter im Reigen der Gast-Darsteller: Deepak Chopra, New-York-Times-Bestsellerautoren David Agus, Wayne Dyer und unter anderem auch US-Comedian Jerry Seinfeld.

    Sheryl Sandberg während der Dreamforce-Keynote im Gespräch mit Salesforce-CEO Benioff (Bild: J.G.Weber)

    Sheryl Sandberg während der Dreamforce-Keynote im Gespräch mit Salesforce-CEO Benioff. (Bild: J.G.Weber)

    Sheryl Sandberg, COO Facebook, während der Dreamforce-Keynote (Bild: J.G.Weber)

    Sheryl Sandberg, COO Facebook, während der Dreamforce-Keynote. (Bild: J.G.Weber)

  • Atmosphäre

    Die Dreamforce weist von A bis Z einen eindeutigen Show-Charakter auf – der noch weit vor dem lange vergangenen, ehemaligen Show-Charakter der CeBIT liegt. Salesforce besitzt nicht nur die Chuzpe einen Fanartikel-Shop auf dem Messegelände zu betreiben, – nein, dieser wird auch von Messe-Besuchern gerne besucht.

    Am frühen Morgen noch recht ruhig: Dream Store - Merchandising zur Dreamforce (Bild: J.G.Weber)

    Am frühen Morgen noch recht ruhig: Dream Store – Merchandising zur Dreamforce. (Bild: J.G.Weber)

    Eine der vielen Lounge-Ecken vor der Komzertbühne auf der Dreamforce-Plaza (Bild: J.G.Weber)

    Eine der vielen Lounge-Ecken vor der Komzertbühne auf der Dreamforce-Plaza. (Bild: J.G.Weber)

  • San Francisco

    Sorry, aber der Punkt musste sein. Auch wenn es nur mäßig sinnvoll ist, sich darüber zu beschweren, dass San Francisco nicht in Deutschland liegt. ;-)

    Blick vom Cable-Car in RIchtung Fishermans Wharf (Bild: J.G.Weber)

    Blick vom Cable-Car in RIchtung Fishermans Wharf (Bild: J.G.Weber)

    Eines der berühmten Cable-Cars in San Francisco. (Bild: J.G.Weber)

    Einige der berühmten Cable-Cars in San Francisco. (Bild: J.G.Weber)

Abschließend darf ein Punkt nicht unerwähnt bleiben: Der Spaß hat seinen Preis. Ein komplettes Konferenzticket, das Zugang zu allen Veranstaltungen bietet, beginnt bei 799 US-Dollar – allerdings existieren einfache Messetickets, die für rund 50 US-Dollar Zugang zu den Keynotes und dem Messegelände bieten. Zutritt zu den fachlich orientierten Vorträgen und Sessions ist darin nicht enthalten.

Die Reise erfolgte auf Einladung von Salesforce.com.

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Dein t3n-Team

Claudia Hilker

Danke, wieder ein spannender Beitrag zur Dreamforce, Jochen! Deine Beispiele zur Service-Orientierung kann ich nur unterstützen.

Klasse fand ich auch, dass am Wegesrand zum Kongress Dreamforce-Hotessen mit dem Hinweis standen: „Any questions?“ Die klassische Frage: „Wo finde ich XY?“ musste man so nicht googeln, sondern man bekam direkt vom Ansprechpartner eine mündliche Antwort :-)

Auch den Kaffee- und Muffin-Service „to-go“ morgens auf dem Weg vom Hotel zum Kongress fand ich sehr hilfreich und sympathisch zum Wach-werden :-)

Ja, das war schon ein kundenorientierter Service auf der Dreamforce, den ich auf deutschen Messen und Kongresse vermisse.

Freue mich auf deinen nächsten Beitrag, Jochen.

Viele Grüße Claudia

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