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10 Social-Media-Dashboards für Facebook, Twitter und Co.

Für professionelle Kommunikatoren und solche, die es noch werden wollen, bietet das Social Web eine riesige Bandbreite an Möglichkeiten. Um daraus das Beste herauszuholen, ist der Einsatz von Social-Media-Dashboards fast schon eine Notwendigkeit, denn nur mit ihnen gelingt der Überblick über die wichtigen Plattformen und deren effiziente Nutzung. Wir haben zehn Tools für euch getestet und stellen sie im Detail vor.

Von Falk Hedemann
14 Min. Lesezeit
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Social-Media-Dashboards: Zentrale Schnittstellen für Facebook, Twitter und Google+

Die Social-Media-Dashboards sollen als eierlegenden Wollmilchsäue die Übersicht im Social Web ermöglichen und die Komplexität der digitalen Kommunikation ein Stück weit aufbrechen. Aber vor der Rückkehr der Übersichtlichkeit muss erst einmal das Angebot der Social-Media-Dashboards selbst überblickt werden. In dem Artikel „Social-Media-Dashboards für Facebook, Twitter und Google+“ aus dem t3n Magazin Nr. 31 haben wir bereits vier Dashboards vorgestellt. In diesem Artikel wollen wir die Liste um weitere sechs Werkzeuge für Social-Web-Arbeiter erweitern. Zunächst aber noch einmal kurz die schon ausführlicher besprochenen Kandidaten.

Social-Media-Dashboards: Teil 1 in der Kurzübersicht

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Sprout Social: Der optische Leckerbissen im gesamten Testfeld mit einer Übersicht zu den wichtigsten Kennzahlen im Stile einer Infografik. Einziges Manko ist noch das Fehlen von Google+.

Bottlenose: Ein eher schlichtes Dashboard mit einem klaren Fokus auf die Inhalte. Thematische Trends und das Visualisierungstool „Sonar“ machen Bottlenose zu einem Content-Explorer.

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Hootsuite: Bei Agenturen und Social-Media-Teams bereits vielfach im Einsatz, beweist das Social-Media-Dashboard Hootsuite seine Vielseitigkeit nicht nur durch die Erweiterung durch Apps. Dazu ist das optisch eher schlichte Werkzeug noch recht günstig.

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Falcon Social: Das Dashboard aus Dänemark punktet vor allem durch Werkzeuge zur Kollaboration im Team und hat als Besonderheit noch einen App-Builder für Facebook-Anwendungen an Bord.

Die sechs neuen Kandidaten in der Liste der Social-Media-Dashboards

webZunder: Datenschutzkonformer Online-Marketing-Assistent

Das Social-Media-Dashboard webZunder richtet sich vor allem an kleine und mittelständische Unternehmen und will ihnen konkret beim Online-Marketing helfen. Entwickelt von der Softwareschmiede twentyZen aus München gehört dieses Werkzeug derzeit noch zu den frischeren Herausforderern der großen Dashboards. Aktuell können sich Unternehmen und Freelancer als Pilotkunden registrieren.

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Mit Webzunder kommt auch ein Social-Media-Dashboard aus Deutschland.

Mit Webzunder kommt eines der Social-Media-Dashboards auch aus Deutschland.

Auch wenn sich der Funktionsumfang in der nächsten Zeit sicher noch erhöhen wird, ist webZunder schon jetzt ein interessantes Marketing-Werkzeug für Unternehmen. Zu den integrierbaren Diensten gehören momentan Facebook, Twitter und Foursquare – Google+ fehlt noch, was allerdings nicht an webZunder, sondern an Google liegt. Dazu lassen sich auch noch WordPress-Blogs samt Piwik-Statistik in das Dashboard integrieren.

In diese Liste hat es webZunder aber deshalb geschafft, weil sich der Ansatz deutlich von den anderen Dashboards unterscheidet. In einem Gespräch auf der CeBIT erklärte mir webZunder Geschäftsführer Dirk Spannaus, dass sie ein Werkzeug für Unternehmen entwickeln wollten und nicht für Social-Media-Profis. Es solle sich sehr leicht bedienen lassen und zu einem wichtigen Assistenten der digitalen Kommunikation eines Unternehmens werden. Eine wichtige Rolle übernehmen dabei Vorlagen für die alltägliche Kommunikation, die webZunder in enger Zusammenarbeit mit Unternehmern erarbeitet hat. Für Statusmeldungen, Blogbeiträge, Veranstaltungen oder Produktvorstellungen gibt es Formulare, über die die notwendigen Informationen abgefragt und als fertige Nachricht in die ausgewählten Kanäle gegeben werden.

Die Nachrichtenzentrale von webzunder ist einfach und schnörkellos.

Die Nachrichtenzentrale von webzunder ist einfach und schnörkellos.

Auch in den Bereichen Monitoring und Reporting setzt webZunder auf eine klare und verständliche Sprache, für die man kein Social-Media-Profi sein muss. Zudem wirbt das Tool damit, konform mit dem deutschen Datenschutz zu sein, da keine Kommunikationsdaten gespeichert, sondern alle Informationen live „abgeholt“ werden. Bislang wurde der Datenschutz bei Social-Media-Dashboards noch nicht ausreichend thematisiert – er dürfte mit steigender Nutzerzahl aber ebenso kontrovers diskutiert werden, wie es beispielsweise bei Google Analytics der Fall ist.

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Fazit: Auf Nachfrage erklärte mir Dirk Spannaus, dass sich die Pilotphase dem Ende entgegen neigt, es bis zur finalen Live-Version aber noch ein bis zwei Monate dauern könnte. Spätestens dann wird Webzunder eine interessante Alternative für die ansonsten ausschließlich internationalen Dashboards sein. Gerade beim Punkt Support dürfte sich die lokale Entwicklung auszahlen.

Media Injection: Enterprise-Social-Media-Dashboard aus Amsterdam

Speziell an Unternehmen wendet sich auch das Social-Media-Dashboard Media Injection, das in Amsterdam entwickelt wird. „Möchten Sie herausfinden, wie erfolgreich Sie auf den Social Media Netzwerken sind?“, lautet daher die Frage zur Begrüßung auf der Website. Für die Erfolgsanalyse will Media Injection nach eigener Aussage mehr als 100 Leistungsindikatoren einbeziehen. Und mehr noch: Statt lediglich Statistiken und Zahlen abzuliefern, wirbt Media Injection mit einer Analyse, die nicht nur misst, sondern auch greifbare Ergebnisse liefert. Leider gibt es keinen kostenlosen Testzugang, so dass wir uns selbst keinen näheren Einblick verschaffen und die wohlklingenden Versprechungen in der Praxis überprüfen konnten.

Media Injection richtet sich vor allem an Unternehmen.

Auch Media Injection ist eines der Social-Media-Dashboards, das sich vor allem an Unternehmen richtet.

Nimmt man also nur die Informationen, die auf der Website präsentiert werden, könnte Media Injection schon ein recht interessantes Dashboard sein. Grundsätzlich gibt es drei verschiedene Bereiche: Engagement, Analytik und Webcare.

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Unter Engagement versteckt sich die Operationszentrale von Media Injection. Hier werden alle sozialen Kanäle verwaltet und bespielt. Dazu zählen Facebook, Twitter, YouTube, LinkedIn, Hyves und Google+. Über den integierten Conversation Manager haben alle Teammitglieder jederzeit einen Überblick über die Gespräche von und mit den Fans und Followern. Über das Workflow-Management lassen sich einzelnen Teammitgliedern Aufgaben zuweisen.

In der Analyseeinheit „Analytik“ werden zum einen Social-Media-Statistiken angezeigt, zum anderen aber auch konkrete Hinweise daraus abgeleitet. Über 100 Indikatoren sollen aus den Rohdaten einen Kontext ableiten und Erfolgsfaktoren analysieren. Dazu gesellen sich dann noch ein Kampagnenvergleich, ein Conversiontracker, ein Social CRM und benutzerdefinierte Berichte.

Im Bereich Webcare befinden sich verschiedene Tools zur Überwachung, zum Reagieren und Steuern von Social-Media-Konversationen. Als denkbares Einsatzszenario nennt Media Injection hier den Online-Kundendienst. Die einzelnen Tools bestehen aus einem Workflow-Manager, einer Sentimentanalyse, einer Relevanzbewertung, Etiketten zur Kategorisierung und einer Konkurrenzanalyse.

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Fazit: Media Injection scheint also ein durchaus mächtiges Social-Media-Dashboard zu sein. Eine abschließende Bewertung oder eine Empfehlung kann aber aufgrund des fehlenden Tests nicht gegeben werden.

SocialMotus – Social-Media-Management und -Monitoring für Unternehmen

Nächster Testkandidat ist SocialMotus. Seit 2011 wird dieses Social-Media-Dashboard von einem Startup aus Australien entwickelt. Der Funktionsumfang lässt sich hier auch kostenlos testen, was sehr zu begrüßen ist.

Das Grundgerüst von SocialMotus bilden die sechs Bereiche: Manage, Publish, Engage, Feeds, Monitor und Measure. Was sicherlich der Übersichtlichkeit dienen und einer Überfrachtung entgegenwirken soll, wirkt auf mich erstmal wenig übersichtlich. Ein echtes Dashboard mit einer Übersicht der wichtigsten Zahlen und aktuellen Ereignisse fehlt leider komplett, so dass man sich für einen schnellen Überblick durch die verschiedenen Bereiche klicken muss.

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Der nächste Haken folgt schon bei der Einrichtung der Accounts. Während Twitter und LinkedIn einfach und reibungslos funktionieren, lässt sich zwar auch ein Facebook-Profil einbinden, aber posten kann man nur über eine integrierte Fanpage, auch wenn man auch den Account zum Posten auswählen kann. Das mag zwar in vielen Fällen durchaus ausreichen, doch etwas merkwürdig ist es schon. Unschön ist auch das Auto-Follow des SocialMotus-Accounts beim Einbinden von Twitter.

Das Social-Media-Dashboard SocialMotus macht noch keinen sehr stabilen Eindruck. Eine geplante Nachricht wurde beispielsweise bei Facebook nicht veröffentlicht.

Das Social-Media-Dashboard SocialMotus kämpft mit einige Unlogiken. Zwar lässt sich ein Facebook-Profil zum Posten einer geplanten Nachricht auswählen, doch es folgt dann nur eine Fehlermeldung.

Auch die strikte Trennung von Twitter und Facebook erscheint mir für einen Einsatz im Alltag wenig hilfreich, denn geht es um eine zeitkritische Reaktion auf Supportfragen oder auf Kritik, ist die Plattform weniger wichtig als eine schnelle Reaktion. SocialMotus trennt hier aber rigoros, sowohl unter „Engage“ als auch unter „Feeds“.

Eine weitere Schwäche offenbart sich beim Monitoring. Statt hier ein Echtzeit-Monitoring zu betreiben, aktualisieren sich die Treffer auf ein Keyword nur sehr schleppend. Fast noch schlimmer ist aber die fehlende Zeitangabe im Test. Unter jedem Treffer steht lediglich „NaN days ago“. Damit werden professionelle Social-Media-Manager sicher nicht zufrieden sein. Immerhin lassen sich Treffer beantworten (allerdings nur über den Wechsel zu Facebook oder Twitter), archivieren oder mit einer Notiz zur Bearbeitung an einen Mitarbeiter weiterreichen.

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Am meisten überzeugen kann noch der Analyse-Bereich „Measure“. Für einen Twitter-Account gibt es hier einige interessante Zahlen zu entdecken. So kann man sich beispielsweise die erfolgreichsten Tweets anschauen, wozu jeweils auch eine absolute Reichweite angezeigt wird. Das ist durchaus nützlich, denn sie rechnet zur eigenen Reichweite auch die der Retweets hinzu, so dass man einen Wert für die Viralität eines Tweets erhält. Auch die Übersicht der „Engaged Users“ ist für die Markenkommunikation nützlich, da man mit ihr externe Markenkommunikatoren identifizieren kann. Leider gibt es aber auch im Bereich Measure noch einen Wermutstropfen: Alle Daten lassen sich jeweils nur für die letzten sieben oder 30 Tage anzeigen. Da auch eine Exportfunktion zu fehlen scheint, sind damit langfristige Auswertungen doch etwas beschwerlich.

Im Measure-Bwereich zeigt SocialMotus seine Stäken.

Im Measure-Bereich zeigt SocialMotus seine Stärken.

Fazit: SocialMotus kann kostenlos getestet werden und liefert in der Analyseeinheit einige interessante Daten. Dennoch dürfte für viele Unternehmen ein produktiver Einsatz an den Einschränkungen und der, im Vergleich zu anderen Dashboards, eher unterdurchschnittlichen Übersichtlichkeit scheitern. Komplett streichen sollte man das Dashboard aus Australien aber nicht, denn schon die nächste Entwicklungsstufe könnte das Tool für einen Preis von 15 Dollar pro Monat und Nutzer schon wieder interessant machen.

Auf der nächsten Seite: Gremln, CW Dashboard und Viralheat – und unser Fazit zu den Social-Media-Dashboards

Bildnachweis für die Newsübersicht: iStockphoto

Gremln: Gut anpassbares Social-Media-Dashboard

Beim Testkandidaten Gremln dauert die Account-Einrichtung für erfahrene Social Medianer nur wenige Minuten. Besonders schön ist bei diesem Social Media Dashborad, dass auch an wenigere erfahrene Nutzer und Einsteiger gedacht wird. An zahlreichen Stellen sind kleine Fragezeichen platziert, die zu kurzen Erklärvideos führen. So hat man immer die passende Hilfestellung, wenn mal etwas klemmt und man muss nicht erst in einem FAQ-Bereich suchen.

Nach der Verbindung mit Facebook, Twitter und LinkedIn (Google+ wird leider noch nicht unterstützt) ist das Dashboard allerdings noch nicht ganz startklar. Was zunächst etwas verwirrend ist, löst sich dank der gut platzierten Hilfe schnell auf und erweist sich nicht etwa als Bug, sondern als ein sehr nützliches Feature. Statt dem Nutzer eine festdefinierte Struktur vorzugeben, lässt Gremln eine benutzerdefinierte Anordnung zu. Damit folgt das Tool dem Konkurrenten Hootsuite, was auch gar nicht so überraschend ist, denn beide haben ihre Wurzeln in einem Twitter-Client und haben erst später weitere Netzwerke hinzugenommen.

Gremln basiert also auf frei konfigurierbaren „Pages“, auf denen sich die einzelnen Streams von Twitter, Facebook (Profile und Fanseiten) und LinkedIn anordnen lassen. Dabei ist selbst die Zahl der Spalten, die auch die Spaltenbreite festlegt, selbst definierbar. Besonders schön ist auch die mögliche Trennung von Accounts. Wer also die Communityarbeit für mehrere Unternehmen oder Marken erledigt, kann diese jeweils auf eine separate Page legen und mit einem einfachen Klick hin und her wechseln. Ein Minuspunkt ist allerdings die fehlende Echtzeitaktualisierung, auch hier ist jeweils ein Klick notwendig.

Die Pages von Gremln lassen sich sehr gut an die persönlichen Bedürfnisse anpassen.

Die „Pages“ von Gremln lassen sich sehr gut an die persönlichen Bedürfnisse anpassen.

Neben den herkömmlichen Social-Accounts bietet Gremln auch noch eine Blogsuche nach definierten Keywords an. Im Test funktionierte die allerdings nicht sonderlich gut und brachte nur recht alte Beiträge an die Oberfläche. Sehr nützlich ist dagegen die Integration von RSS-Feeds. Zwar fehlt eine Importoption beispielsweise für die eigene RSS-Sammlung beim Google Reader, doch wer sich die Mühe der manuellen Eintragung macht, wird durchaus belohnt. RSS-Feeds lassen sich nach den eigenen Bedürfnissen gruppieren und als Panel in eine Page einfügen. Somit ist auch ein reines RSS-Panel mit diversen Kategorien denkbar. Einzelne Beiträge lassen sich so auch direkt aus Gremln zu Twitter, Facebook oder LinkedIn pushen.

Auch ein Statistik-Bereich fehlt natürlich nicht. Im Test gab es hier leider noch nicht viel zu sehen, da Statistiken erst Sinn ergeben, wenn eine bestimmte Datenmenge als Basis dient. In der Feature-Übersicht von Gremln heißt es dazu:

„Gremln’s interactive statistics tools allow you to not only track your most important social media stats, including Twitter analytics, Facebook insights, link clicks, and Klout scores, but also to zoom in on specific date ranges and compare two different sets of data by laying one right over top of the other.“

Die Facebook-Statistiken innerhalb von Gremln.

Die Facebook-Statistiken innerhalb von Gremln.

Interessant ist auch das Calendar-Modul, denn dahinter verbirgt sich nicht etwa ein einfacher Kalender, sondern eine Art Redaktionsplan. Sämtliche Posts aller integrierten Kanäle lassen sich dort auf einem Zeitstrahl ansehen, egal ob bereits veröffentlicht oder über die Schedule-Funktion eingeplant. Für die Arbeit im Team gibt es zudem noch eine Aufgabenzuteilung, die an einzelen Posts gebunden ist. Auch eine Übersicht zur Moderation fehlt nicht.

Wer zusätzlich noch ein Blog oder eine Webseite verfolgen und analysieren möchte, kann auch das mit Gremln erledigen. Dazu wird ein Tracking-Code generiert, der in die Website integriert wird. Anschließend kann man ähnlich wie bei Google Analytics Statistiken abfragen. Mit dem Report-Modul lassen sich zudem benutzerdefinierte, visualisierte Berichte erstellen.

Fazit: Gremln gehört zu den mächtigsten Tools im Testfeld und kann durchweg überzeugen. Die kostenlose Testphase ist mit 14 Tagen leider etwas kurz geraten, dafür gibt es allerdings einen kostenlosen Basis-Account, dessen Einschränkungen sich schon für sechs US-Dollar im Monat verringern lassen. Einzig beim Monitoring hat Gremln noch einige Defizite, ansonsten macht sich nur noch die fehlende Auto-Reload-Funktion negativ bemerkbar. Aber vielleicht kommt diese Funktion ja mit dem nächsten Update, für das übrigens auch noch eine Sentimentanalyse angekündigt ist.

CW Dashboard: Social-Media-Dashboard im E-Mail-Client-Optik

Wer sich mit herkömmlichen Social-Media-Dashboards nicht zurecht findet, weil deren Oberfläche sich nicht mit bekannten Kommunikationstools vergleichen lässt, bekommt mit dem CW Dashboard eine interessante Alternative im Look and Feel eines E-Mail-Clients. Das von Clear Webb (CW) entwickelte Dashboard besitzt eine klassische E-Mail-Client-Struktur mit einer Inbox, Aufgaben und einem Archiv für gesendete Nachrichten. Und genau hier liegt auch der Schwerpunkt: CW Dashboard sieht sich als ein Instrument, mit dem das Internet Marketing vereinfacht werden soll, indem multiple Kanäle unter ein Dach vereint werden.

Das CW Dashboard erinnert stark an einen E-Mail-Client und könnte so den Einstieg erleichtern.

Das CW Dashboard erinnert stark an einen E-Mail-Client und könnte so den Einstieg erleichtern.

Wer das CW Dashboard zunächst kostenlos testen möchte, hat dafür nach der Registrierung sieben Tage Zeit. Eine kleine Klippe wartet aber schon bei der Einrichtung, denn der Testaccount lässt ledglich die Integration von acht Test-Instanzen zu. Was sich zunächst nach einer ausreichenden Menge anhört, wird bei einem Blick auf den Bereich „Add/Edit Services“ schnell zu einer stark einschränkenden Winzigkeit. CW Dashboard splittet nämlich die großen Plattformen wie Facebook, Twitter und LinkedIn in viele kleine Häppchen auf. Allein für Facebook bietet CW ganze 17 Services an. Hat man die mit einem kostenpflichtigen Account alle angebunden, so lässt sich Facebook allerdings auch sehr umfangreich bedienen, inklusive beispielsweise dem Upload von Coverbildern oder der Erstellung von Meilensteinen in der Chronik.

Nun braucht man diese Dinge nicht jeden Tag und kann sie auch direkt bei Facebook erledigen, aber dennoch sind die frei verfügbaren Services schnell aufgebraucht. Ohne Frage ist das CW Dashboard mit Netzwerken wie Foursquare, FriendFeed oder Plurk aber auch recht interessant, weil diese sonst in der Regel ausgespart werden. Wer also ein Tool mit möglichst vielen eingehenden Quellen haben möchte, ist hier richtig.

Sehr umfangreich ist auch die Liste der integrierbaren Blogs und Blogsysteme. Neben WordPress und WordPress.com sind auch TypePad, MovableType, Blogger, Posterous und andere vertreten. Einzig tumblr fehlt von den populären Anbietern. Erweitert wird die stolze Liste der Services noch von Flickr, Instagram, Slideshare, YouTube, Instapaper, Pocket und einigen weiteren Diensten.

Die Zentrale bildet die Message Box. Hier lassen sich neue Nachrichten und Posts verfassen, die wichtigsten eingehenden Nachrichten in der Priority Inbox einsehen und auch alle anderen Streams verfolgen. Zudem gibt es noch eine Aufgabenverwaltung, ein Monitoring, eine Übersicht aller vorgeplanten Posts, ein Archiv aller alten Posts, einen Kalender sowie einen Feed Reader.

Neben der Message Box gibt es noch eine Kontaktverwaltung, eine Gruppenverwaltung, mit der sich beispielsweise soziale Kanäle für ausgehende Nachrichten gruppieren lassen sowie einen Reportbereich. Dort gibt es eine ganze Menge an vordefinierten Berichten für die unterschiedlichen Netzwerke. Wie gut die sich im täglichen Einsatz machen und welche Schlüsse man aus den erhobenen Daten ziehen kann, müsste man sicher über einen längeren Zeitraum testen. Da es aber auch noch einen umfangreichen Report-Builder für benutzerdefinierte Berichte gibt, dürfte das CW Dashboard hier kaum Wünsche unerfüllt lassen. Viele der dargestellten Informationen lassen sich mit einem Exportmodul auch als HTML- oder CSV-Daten für die weitere Verwendung aus dem Dashboard befreien.

Fazit: Das CW Dashboard hat seine Stäreken eindeutig in der Zahl der integrierbaren Services, zu denen auch Google+ zählt. Wer auf eine schicke Optik Wert legt, wird allerdings eher enttäuscht sein. Preislich zählt das CW Dashboard nicht gerade zu den Schnäppchen. Los geht es mit etwas happigen 99 US-Dollar pro Monat, wobei jeder zusätzliche Nutzer nochmals mit 79 US-Dollar zu Buche schlägt. Die mit nur sieben Tagen recht kurz bemessene kostenlose Testphase ist durch eine Geld-zurück-Garantie innerhalb der ersten 30 Nutzungstage noch zu verschmerzen.

Viralheat: Social Media im Unified-View

Nur einen kurzen Bericht gibt es zum letzten Testkandidaten Viralheat. Der Grund dafür liegt in einer nicht zeitgemäßen Registrierungsform, die mich von einem aussagekräftigen Test abgehalten hat. Bei der Registrierung ist beispielsweise eine Telefonnummer anzugeben, wofür es aus meiner Sicht keinen trifftigen Grund gibt. Noch schlimmer ist aber, dass man das Tool zwar einen Monat lang kostenlos testen kann, dass danach aber automatisch ein kostenpflichtiger Account folgt, für den man gleich zu Anfang schon seine Kreditkarteninformationen eingeben muss. Wer damit kein Problem hat, sollte sich zumindest einen Termin zur Erinnerung an die fällige Kündigung einstellen, damit die Kreditkarte nicht nach einem Monat belastet wird. Allen anderen kann nur der Test der kostenlosen Basisversion empfohlen werden, die allerdings doch etwas eingeschränkt ist.

Der Funktionsumfang von Viralheat scheint recht groß zu sein, doch ohne Kreditkarte lässt sich das Tool kaum testen.

Der Funktionsumfang von Viralheat scheint recht groß zu sein, doch ohne Kreditkarte lässt sich das Tool kaum testen.

Obwohl für den Test ein Twitter- und ein Facebook-Account eingebunden wurden, waren anschließend im Stream, der von Viralheat als „Unified-View“ beworben wird, entweder nur Tweets oder nur Facebook-Posts zu sehen. Auch im Analytics-Bereich gab es scheinbar ein Problem beim Abgreifen der Daten von Facebook. Von Twitter wurde einzig die Zahl der Follower angezeigt, alles andere verbirgt sich hinter der Bezahlschranke.

Was Viralheat leisten möchte, zeigt auch das folgende Werbevideo:

Fazit: Viralheat kann aus den eingangs erwähnten Gründen nicht abschließend beurteilt werden. Das ist schade, denn Viralheat bietet beispielsweise auch einen Pinterest-Monitor an und kann auch YouTube mit einbeziehen. Warum man aber keine vollfunktionsfähige Version ohne Kreditkarte testen kann, wissen wohl nur die Entwickler.

Abschlussfazit

Im auf zehn Kandidaten angewachsenen Testfeld der Social-Media-Dashboards gibt es einige Perlen, aber auch einige weniger empfehlenswerte Tools. Eine allgemeingültige Empfehlung lässt sich aber nicht abgeben, denn dafür sind die Anforderungen und Erwartungen an ein Dashboard zu verschieden. Wer ein passendes Social-Media-Dashboard für den Einsatz im Unternehmen sucht, sollte sich zunächst eine Liste mit den erforderlichen Funktionen machen. Kandidaten, die diese Punkte erfüllen, sollten dann der Reihe nach getestet werden. Nur so lässt sich das perfekte Werkzeug für die externe Unternehmenskommunikation finden.

Mein persönlicher Favorit ist allerdings auch nach der zweiten Testrunde mit sechs neuen Kandidaten Sprout Social. Mir gefällt einfach der Start mit den wichtigsten Kennzahlen im Infografikstil und die insgesamt sehr angenehme Usability. Zudem macht Sprout Social auf mich einen sehr fertigen Eindruck. Aber das ist zum großen Teil auch Geschmacksache und hängt zudem von den erforderlichen Funktionen ab.

Wer von euch hat denn bereits eins der Social-Media-Dashboards im Einsatz? Wie sind eure Erfahrungen und was sind eure Favoriten?

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Stephan Jäckel

Bottlenose, auch wenn der kostenlose Zugang etwas langsam erscheint, erlaubt es nach der Einführung des neuen UI doch ein recht komfortables arbeiten, was sich in meinem Falle vielfach aber auch nur auf teilen und senden von Nachrichten beschränkt. Das will ich gerne zu geben. Aber gerade hier erlaubt die Integration mit der ebenfalls kostenlosen Bufferapp das Teilen zu vorherbestimmten Zeiten in twitter, facebook und LinkedIn. Mehr bietet Bottlenose derzeit selber auch nicht. Da hilft dann nur zB IFTTT mit If-Bufferapp-Then Funktionen.

Daraus wird aber auch – wie aus dem Bericht m.E. ebenfalls – klar, dass eine echte integrierte Social Management Plattform, ein wirkliches SCMS (Social Content Management System), noch nicht am Markt ist. Das mag an der Komplexität der Aufgabe liegen, den ständig neu am Markt auftauchenden Anbietern und einigen Channels, wie zB Google+ oder Pinterest (welches sich als Bildplattform zu den Text-Kanälen ohnehin nur schwer gesellt) eine Schnittstelle abzutrotzen. Eine Integration von Reputationsdiensten fehlt allen Systemen. Leider, und m.E. ein schwerer Fehler.

Und weil so viele Kanäle auch wieder eingehen, so ganz anders sind oder ihr Potential verkannt wird, fehlen dann sehr schnell Kanäle in einem Dashboard, in denen es für ein Unternehmen aber interessant sein könnte, sich möglichst früh, oder gar First-to-Market zu platzieren. Mir fällt da spontan Numbeez ein. Kennt kaum wer und noch weniger ist mit der schnellen Integration in eines der vorgestellten Dashboards zu rechnen. Wer da aktiv sein will muss es nebenbei, getrennt bewirtschaften. So entstehen ungewollt in Unternehmen Social-Channel Informations-Silos, die es ja gerade NICHT geben sollte!

Vielleicht liegt die Lösung ja doch eher in einer neuen Endnutzerplattform, in der sich der Ansatz von tumblr (alle Medienformen aufnehmen) und Pinterest (Grid-Layout) wiederfinden. Dann hätte der Endnutzer alles übersichtlich auf seinem Bildschirm in einer App und Unternehmen nur noch eine statt drei Dutzend Plattformen mit Inhalten zu bestücken (falls sich das durchsetzen würde). Ach, das könnte so schön sein, wenn tumblr das UI samt Prozessen überarbeiten würde ;-)

Antworten
Kaestin

Hallo zusammen,
hat jemand von Euch schon mal Vitrue oder Shoutlet ausprobiert? Welche Erfahrungen habt ihr gemacht?
Viele Grüße und danke,
Kerstin

Antworten
MU

danke für den Artikel!
Ich persönlich konnte mich noch von keinem Dashboard überzeugen und bearbeite alle Kanäle (noch) manuell.

Antworten
Dirk Spannaus

@Stephan Jäckel Bin mir noch nicht sicher, ob ich die Idee richtig verstehe:

Es sollte einen Meta-Client auf Empfängerseite geben, der alle Dienste zusammenfasst? Damit es egal ist, auf welchem Wege ein Unternehmen kommuniziert?

Würde ja dann allerdings auch voraussetzen, dass meine Kunden genau diesen einen Meta-Dienst nutzen.

Wie finden Kunden dann umgekehrt die Unternehmen im Netz?

Antworten

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