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Ottos große Hoffnung: Wie About You in fünf Jahren die Umsatz-Milliarde knacken will

About You, das Fashion-Wunderkind der Otto Gruppe, hat seine Zahlen für 2016 und einen ambitionierten Plan für die nähere Zukunft veröffentlicht. Ein Überblick über den Fahrplan des Startups.

Von Jochen G. Fuchs
4 Min.
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About You hat seine Jahreszahlen und die Pläne für die nächsten 5 Jahre veröffentlicht. (Screenshot: About You)

Das Fashion-Startup About You, das E-Commerce-Labor der Otto Group, veröffentlicht in diesem Jahr zum ersten Mal konkrete Umsatzzahlen. 135 Millionen Euro Umsatz hat About You im Geschäftsjahr 2016 erreicht, für dieses Jahr ist geplant, eine Verdopplung zu erreichen. Die Ziele, die sich der Hoffnungsträger der Otto Group gesetzt hat, sind ambitioniert. Innerhalb von fünf Jahren will About You mindestens eine Milliarde Euro Umsatz überschreiten. Der Weg dorthin wird spannend, das Ziel erscheint aber realistisch gesteckt.

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Wir haben mit den Geschäftsführern Tarek Müller und Sebastian Betz über das vergangene Geschäftsjahr und über die Zukunft von About You gesprochen.

About You: Die Zahlen des Fashion-Startups aus dem Jahr 2016

Im Geschäftsjahr 2015 sprach About You von einer Verdreifachung der Umsätze, von einer niedrigen zweistelligen, hin zu einer oberen zweistelligen Millionenhöhe. Die exakte Höhe des damaligen Umsatzes ist unbekannt, die Schätzung von Branchenanalyst Jochen Krisch belief sich damals auf 50 Millionen Euro, die  von t3n-Redakteur Jochen G. Fuchs auf über 90 Millionen Euro Umsatz.

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Im vor ihm liegenden Jahr will About You 250 bis 280 Millionen Euro Umsatz erreichen, den gerade verkündeten Umsatz für das soeben beendete Geschäftsjahr von 135 Millionen also verdoppeln. Damit hätte About You im nächsten Jahr ein Viertel des Fünf-Jahresziels erreicht – und noch vier Jahre Zeit bis zur Milliarde.

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Das Sortiment erreichte 2015 800 Marken und 110.000 Produkte, mit 1.000 Marken und 120.000 Produkten wächst das Sortiment aber moderat – Tarek Müller sieht das eigene  Sortiment für die mittlerweile rund sechs Millionen Besucher bei About You als ziemlich umfassend an. So will About You zur Milliarde auch nicht mit einer Sortimentserweiterung vorstoßen.

Auf dem Weg zur Milliarde

Das weitere Wachstum erhofft sich About You zum einem durch die Eroberung weiterer internationaler Märkte, beginnend mit den Niederlanden und Belgien im Oktober 2017. Noch im selben Jahr sollen weitere europäische Länder folgen.

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Zum anderen erhofft das Startup sich auch mehr Umsatz durch das Wachstum am Online-Fashionmarkt. About-You-Geschäftsführer Tarek Müller schätzt das Wachstum im eigenen Markt-Segment, das Müller als „Fashion Discovery“ bezeichnet, auf Werte zwischen 20 und 30 Prozent – und About You will schneller wachsen als der Markt.

Weiter wachsen soll auch der Anteil an Eigenmarken. Nach „Edited, the Label“ startete About You mit „Anna und Ella“ eine weitere Eigenmarke  – diese sollen auch zum Umsatzwachstum und zur Kundenbindung beitragen.

Wie About You die Weichen stellen will

Die Geschäftsführung von About You. Von links nach rechts: Hannes Wiese, Tarek Müller und Sebastian Betz. (Foto: About You)

Um das entstehende Wachstum auch organisatorisch abzufedern, hat About You die eigene Organisationsstruktur in den Geschäftsbereichen Tech und Product auf ein neues, flexibles Modell umgestellt.

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Geschäftsführer Sebastian Betz erklärt t3n das Modell: Kleine, bewegliche Teams, sogenannte Circles, bilden Units wie beispielsweise Business Intelligence oder Checkout. Einige fest definierte Rollen, mit herkömmlichen Führungskräften vergleichbare Entscheider, bleiben in den Units, um den Überblick zu wahren, die Mitarbeiter hingegen können theoretisch in jeden Cirlce oder zwischen den Units wechseln. Die Circles wechseln alle neun Monate, mindestens sechs Monate sollte ein Mitarbeiter eine Rolle innerhalb eines Team innehaben.

Eine Pflicht zum Wechsel besteht für Mitarbeiter nicht. Die Bezahlung der Mitarbeiter ist dabei nicht von der eingenommenen Rolle abhängig, sondern von der persönlichen Entwicklung des Mitarbeiters.

Die Möglichkeiten, sich flexibel weiterzuentwickeln und an anderen oder neuen Technologien zu arbeiten, sollen About You eine gute Ausgangslage dafür bieten, auch zukünftig schnell neue Konzepte zu entwickeln und auszurollen.

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Das Open-Commerce-Konzept von About You setzt auf die Einbindung Dritter auf der eigenen Plattform. In diesem Fall Influencer wie Fashion-Bloggerin und Instagram-Star Caro Daur, die provisionsabhängig eigene Profile mit Outfitvorschlägen und Fotoserien bestückt. (Screenshot: About You)

Diese Marketingkonzepte und die technologische Konzeptionierung neuer Features werden dabei wohl hauptsächlich den mobilen Nutzer im Auge haben. Im vergangenen Jahr wies About You bereits rund 65 Prozent mobilen Traffic aus, dieses Jahr surfen schon 70 Prozent der Nutzer fast ausschließlich mit dem Smartphone auf About You.

Noch defizitär, aber auf gutem Weg

Laut dem Geschäftsbericht der Otto-Gruppe belastet About You das entsprechende Segment der Gruppe noch, ist also noch defizitär. Im letzten Jahr wiesen die Bücher von About You so einen Verlustvortrag von 2 Millionen Euro aus. Da die Otto-Gruppe mittlerweile die About-You-Geschäftsführung von den Veröffentlichungspflichten der Unternehmensergebnisse befreit hat und in den eigenen Veröffentlichungen ausweist, sind detaillierte Zahlen für das vergangene Jahr nicht mehr im Bundesanzeiger einsehbar. Es ist aber davon auszugehen, dass angesichts des geringen Fehlbetrages die schwarzen Zahlen nicht mehr weit entfernt sind.

Dafür werden auch neue Wegen beschritten: Mit dem brandneuen Unternehmensbereich „Brand & Advertising Solutions“ erwirtschaftete About You dieses Jahr schon zwei Millionen Euro Werbeeinnahmen für die Vermarktung eigener Werbeplätze an Marken und Lieferanten. Dabei werden Anzeigen geschaltet, die auch für Produkte werben können, die About You nicht selbst verkauft. Einzig zur Zielgruppe passen sollten die Anzeigen.

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Diese zusätzlichen Umsätze können größtenteils schon als Ertrag betrachtet werden und werden das Defizit weiter senken.

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Abou You scheint irgendwas richtig zu machen. Vermutlich liegt es sogar an den Gutscheinkampagnen die überall im Netz angeboten werden? z.b. https://meinegutschein.codes/gutscheine/about-you

Dies in Kombination mit dem kostenlosen Versand ist doch schon ein super Geschäftsmodell.

Viel Glück mit der ersten Milliarde … Zalando braucht ein bisschen Konkurrenz.

o/

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