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Kreative sind glücklicher und verdienen mehr – aber Deutschland lässt Potenzial liegen

Der Softwarehersteller Adobe hat eine umfassende Studie veröffentlicht, die tiefe Einblicke ins weltweite Kreativ-Business verschafft. Demnach leidet Deutschland unter einer „Kreativitäts-Schere.“

Von Stefan von Gagern
4 Min. Lesezeit
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(Bild: Shutterstock / SFIO CRACHO)

Anlässlich der Kreativ-Konferenz Adobe Max in San Jose stellt der Softwarehersteller Adobe in diesen Tagen eine neue weltweite Studie rund um Kreativität vor. Sie liegt t3n.de mit ausführlichen deutschen Kennzahlen vorab vor. Für die Studie befragten die Macher von Photoshop, Indesign und Creative Cloud 5000 Teilnehmer in den starken Wirtschaftsnationen USA, Großbritannien, Deutschland, Frankreich und Japan. Ziel der Studie war es, die Rolle der Kreativität in der Wirtschaft und Gesellschaft zu identifizieren. Die große Erkenntnis: Kreativität wird hoch angesehen und zahlt sich bei allen Unternehmen, die Kreativität fördern, in barer Münze aus – wird aber tatsächlich oft verhindert statt gefördert.

Deutschen ist gutes Design überdurchschnittlich wichtig

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Laut der Studie zahlt sich Design direkt für den Unternehmenserfolg aus. Marken-Loyalität und Reputation von Unternehmen hängen stark vom Design ab. Für Deutsche ist das im internationalen Vergleich sogar überdurchschnittlich wichtig. 61 Prozent der Deutschen würden ein Produkt oder einen Service der Konkurrenz vorziehen, wenn er gutes Design anbietet. Gerade bei der jungen, wie auch bei der kaufkräftigen Zielgruppe kommt gutes Design an: Befragte von 18-50 Jahren gaben an, im letzten Jahr gerne mehr für Produkte bezahlt zu haben, weil sie sich durch gutes Design auszeichneten.

Unternehmen, die in Deutschland wachsen wollen, sollten also Design eine wichtige Rolle beimessen und Kreativität im Unternehmen fördern. Das ist laut der Studie aber kein lokales Phänomen: Weltweit hält die große Mehrheit (rund 80 Prozent) Kreativität für den Schlüssel zum Wirtschaftswachstum. Und es geht nicht nur um Geld und Umsatz: 83 Prozent der Deutschen sind zum Beispiel überzeugt, dass Kreativität einen wichtigen Beitrag zur Gesellschaft leistet.

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Deutsche möchten kreativer arbeiten, als sie dürfen

Im Gegensatz zum guten Image der Kreativität klafft in der Realität eine große „Kreativitäts-Schere“. Nur die Hälfte gab an, überhaupt kreativ arbeiten zu dürfen. Nur einer von vier Befragten hat zum Beispiel das Gefühl, dass er sein kreatives Potenzial voll ausnutzen darf. Zudem herrscht allgemein das Gefühl des Drucks, immer produktiver zu müssen. Dabei bleibt gefühlt die Kreativität auf der Strecke.

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Kreativität als Schlüssel zum Wirtschaftswachstum

Das sei laut der Studie besonders in Deutschland der Fall: Nur ein kleiner Teil findet, dass er das Optimum seines kreativen Leistungsvermögens abrufen kann. Arbeitsbedingungen und gesellschaftliche Strukturen würden dies verhindern. So ist der Großteil der Befragten mehr außerhalb der Arbeitszeit kreativ, als am Arbeitsplatz.

Kreativität zahlt sich für Arbeitnehmer und –geber aus

Alle Befragten, die sich selbst als kreativ bezeichnen, verdienen im Vergleich zu nicht kreativ arbeitetenden mehr (13 Prozent). Zudem sind sie glücklicher: Sie bezeichnen sich selbst als im Vergleich deutlich öfter als innovativ (+25 Prozent), selbstbewusst (+22), Problem-Löser (+22) und glücklicher (+19). Und Kreativität lohnt sich auch aus Sicht des Arbeitgebers: Weltweit geben Unternehmen, die Kreativität fördern, an, dass sich die Produktivität der Mitarbeiter und ihre Zufriedenheit gesteigert haben. Zudem haben kreativ arbeitende Firmen zufriedenere Kunden und betreiben mehr Innovation.

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Nachholbedarf bei Bildung und am Arbeitsplatz

Fast genau so viele, die glauben Kreativität sei der Schlüssel fürs Wirtschaftswachstum, sehen Probleme im Bildungssystem: Mehr als die Hälfte (zum Beispiel 70 Prozent in Deutschland) denkt weltweit das Bildungssystem würde Kreativität hemmen. 84 Prozent in Deutschland kritisieren zum Beispiel, dass mehr auf auswendig lernen von Informationen gesetzt würde, statt kreativ zu arbeiten.

Obwohl deutsche Arbeitnehmer Kreativität also überdurchschnittlich wertschätzen, würden Ausbildungseinrichtungen und Arbeitgeber dies zu wenig fördern. Dies könnte es Unternehmen künftig schwerer machen, die besten Talente jüngerer Generationen für sich zu gewinnen und den Fachkräftemangel verstärken. Viel Kritik gibt es zum Beispiel hinsichtlich der Werkzeuge: Obwohl die Mehrheit angibt, Technologie würde Kreativität fördern, gaben fast die Hälfte der Befragten an, schlicht nicht den Zugang zu den notwendigen Kreativwerkzeugen am Arbeitsplatz zu haben. Gleichzeitig würden mehr als zwei Drittel kreative Aufgaben lieber selbst erledigen, als sie zu deligieren.

Japan sehen viele als das kreativste Land – außer die Japaner selbst

Die Teilnehmer der Studie wurden gefragt, welches Land sie für am kreativsten hielten. Weltweiter Gewinner ist Japan als Land für 34 Prozent, Tokyo ist für 26 Prozent die kreativste Stadt. Auf dem zweiten Platz liegen die USA und New York. Interessant ist dabei, dass die Japaner selbst die USA für die Nummer 1 der Kreativität (39 Prozent) und sich selbst nur auf den zweiten Platz wählen (26 Prozent). Die Deutschen schätzen sich selbst immerhin als zweitkreativstes Land (27 Prozent) hinter Japan (39 Prozent), aber noch vor den USA (16 Prozent) ein. Im Vergleich der Metropolen betrachten Deutsche ihre Hauptstadt Berlin (16 Prozent) hinter Tokyo (27 Prozent) und New York (19 Prozent) als drittkreativsten Ort der Welt.

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Fazit: Zeit zum Umdenken

„In Kreativität und Design zu investieren ist für Unternehmen ein gutes Geschäft“


Zusammenfassend lässt sich sagen, dass sich das Fördern von und Investieren in Kreativität für fast jedes Unternehmen anscheinend direkt auszahlt – in vielerlei Hinsicht. Sei es der bessere Stand im Wettbewerb, zufriedenere Mitarbeiter oder sogar hinsichtlich besserer Produktivität, die gleichzeitig in vielen Unternehmen als der Hemmer der kreativen Arbeit gesehen wird. „In Kreativität und Design zu investieren ist für Unternehmen ein gutes Geschäft,” kommentiert Mala Sharma, Vice President and Veneral Manager Creative Cloud bei Adobe. Hier ist aber noch ein weiter Weg zu gehen, denn laut Adobe ist Umdenken gefragt – und genau das möchte man mit dieser Studie erreichen.

„Kreativität und Produktivität gehen Hand in Hand, aber Kreativität steht bei vielen Führungskräften nicht auf der Agenda. Diese Umfrage ist ein echter Weckruf für Unternehmen, dass sie umdenken müssen und den Angestellten die Werkzeuge und die Freiheit geben müssen, kreativ zu sein.“

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3 Kommentare
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Dein t3n-Team

Matthias

ja die Kreativen wieder :D …das größte Problem in De ist doch, dass die Kreativität auf an die kurze Leine genommen wird

Antworten
lrrm

ja und wo ist denn jetzt der Link zu der Studie?

Antworten
Jan

Klar, dass Adobe eine Studie anlegt, bei der dies zum Schluss heraus kommt:

“ Viel Kritik gibt es zum Beispiel hinsichtlich der Werkzeuge: Obwohl die Mehrheit angibt, Technologie würde Kreativität fördern, gaben fast die Hälfte der Befragten an, schlicht nicht den Zugang zu den notwendigen Kreativwerkzeugen am Arbeitsplatz zu haben.“

:D

Antworten
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