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Analyse

AR-Kit: Warum Apple Google bei der Augmented Reality hinter sich lässt

Apple steigt mit AR-Kit in den Augmented-Reality-Sektor ein. Die neue Plattform wird im Herbst mit iOS 11 auf Millionen iPhones und iPads geschoben. Damit könnte Apple eine ganze Industrie beflügeln.

4 Min.
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AR-Kit. (Bild: Apple)

AR-Kit: Apple arbeitet seit Jahren an seiner Augmented-Reality-Plattform

Augmented-Reality-Apps (AR) gibt es schon beinahe so lange, wie es Smartphones mit Kameras gibt. Mit Hilfe von AR könnt ihr eine zusätzliche, digitale Ebene über die in der Kamera dargestellten Inhalte legen und dadurch die Realität „erweitern“. Zu den ersten Software-Anbietern solcher Anwendungen gehören beispielsweise Layar, Metaio. Letzteren AR-Pionier hat sich Apple 2015 unter den Nagel gerissen.

Apple-Chef Tim Cook ist AR-Fan. (Foto: Apple)

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Damit hat sich Apple aber nicht zufrieden gegeben und war seitdem auf Shoppingtour im Zeichen der AR. Nach Metaio hat das Unternehmen Firmen wie Emotient und Faceshift, zuletzt die Eyetracking-Spezialisten Sensomotoric Instrument übernommen, um das nötige Wissen und Rüstzeug für den Einstieg in die Technologie erfolgreich durchführen zu können.

Eine der treibenden Kräfte im Ausbau der Augmented-Reality-Technologie ist Apple-Chef Tim Cook persönlich: Er hält AR einerseits für spannender als Virtual Reality und die Technologie für genauso wichtig wie das iPhone, mit dem das Unternehmen seit seiner Einführung vor mittlerweile zehn Jahren den meisten Umsatz generiert.

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iOS 11 hat Apples AR-Kit an Bord. (Bild: Gabor Balogh)

AR-Kit: Apple will Augmented Reality auf Millionen iPhones und iPads bringen

Mit der neuesten Version des mobilen Betriebssystems iOS 11, begleitet von der Augmented-Reality-Plattform AR Kit, will Apple den AR-Markt mitsamt dem kompletten Industriezweig durchstarten lassen. Warum gerade Apple das schaffen soll, was Google mit seiner AR-Plattform Tango nicht vollbracht hat?

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Ein Apple-Angestellter demonstriert auf der Entwicklerkonferenz WWDC 2017 am 05.06.2017 in San Jose (USA) AR-Kit. Damit erscheinen auf dem Holztisch virtuell Gegenstände. (Foto: dpa)

Im Unterschied zu Googles Tango-Plattform ist AR-Kit überwiegend Software-basiert: Auf allen iPhones und iPads, die das Update auf iOS 11 erhalten, wird die AR-Plattform verfügbar sein, sofern ein A9-Prozessor und aktueller installiert ist. Damit werden alle Geräte, die neuer als da iPhone 6 und das iPad Air 2 sind, AR-Kit-kompatibel sein. Einer groben Schätzung von Bloomberg zufolge könnten etwa eine halbe Milliarde iOS-Geräte Apples AR-Plattform erhalten – ein nie dagewesener Markt für AR-Entwickler.

Apples AR-Kit ist mit iPhones und iPads mit A9-Chip und neueren Prozessoren kompatibel. (Bild: Apple)

Zum Vergleich: Um Googles Tango-Plattform, die das Unternehmen schon 2014 angekündigt hatte, nutzen zu können, ist eine Phalanx an Kameras, Sensoren und ein angepasster Prozessor erforderlich, die das Gros der auf dem Markt erhältlichen Android-Smartphones nicht verbaut haben. Lediglich das Lenovo Phab Pro 2 und das Asus Zenfone AR besitzen die erforderliche Ausstattung. Die Anzahl der verkauften Geräte dürfte sich im Rahmen halten – es ist schließlich kein Samsung Galaxy S8. Angesichts dessen dürfte das Interesse an Googles Tango sich im Rahmen halten, da es nur eine kleine Nutzerbasis gibt.

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Was Apples AR-Kit kann: Einige Beispiele

Bei AR-Kit sieht das Ganze offenbar anders aus: Seitdem Apple seine AR-Plattform im Zuge der WWDC 2017 Anfang Juni 2017 veröffentlicht hat, schießen die ersten Anwendungen wie Pilze aus dem Boden. Im Interview mit dem Magazin „The Australian“ hatte sich Apples VP of Product Marketing, Greg „Joz“ Joswiak, zum Interesse der Entwickler an AR-Kit geäußert: Es sei „unglaublich“.

AR-Kit auf dem iPad. (Foto: dpa)

Laut Apple-Produkt-Marketing-Chef Joswiak haben Entwickler eine große Anzahl an AR-Kit-Apps gebaut – angefangen vom virtuellen Maßband bis hin zu Holz-Ballerinas, die auf dem Tisch tanzen. „Es ist der Wahnsinn, was die Leute in einer so kurzen Zeit produziert haben.“ Neben vielen kleineren Entwicklern haben sich auch schon große Unternehmen an die Arbeit gemacht, entsprechende Anwendungen zu liefern.

Unter anderem arbeitet der schwedische Einrichtungskonzern Ikea an einer App, mit der Kunden testen können, ob ein Sofa in ihr Wohnzimmer passt. Die Couch wird auf dem iOS-Gerätebildschirm in der Originalgröße in das Zimmer „projiziert“.

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Per AR-Kit lassen sich Möbel in voller Größe im Raum positionieren. (Bild: Apple)

Einen spannenden Einblick in die vielen Möglichkeiten, die AR-Kit schon mit der Beta-Version bietet, zeigt die Website „Made with AR-Kit“. Die Macher der Seite sammeln Demo-Clips von bereits entwickelten Apps. Der Phantasie und den Anwendungsszenarien sind kaum Grenzen gesetzt – AR-Apps könnten beispielsweise in den Bereichen Shopping, Bildung, Training/Ausbildung und diversen Services angeboten werden. Hier einige Beispiel-Anwendungen, die mit AR-Kit erstellt wurden:

Das Ausmessen der Küche war nie einfacher:

Echtzeit-Filter erstellt mit Unity:

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Sogar Fidget-Spinner lassen sich per AR-Kit realisieren:

Zeichnen mit AR-Kit:

Falcon 9 landet im Swimmingpool:

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Space Invaders im Büro:

Van Gogh in der Küche:

Die gezeigten Demos sind jeweils innerhalb kurzer Zeit entstanden und geben nur einen Ausschnitt dessen wieder, was auf uns zukommen wird.  Viele der Beispiele sind nur Spielereien, sie zeigen aber auf, was mit Apples AR-Kit ohne besondere Hardware machbar ist. Angesichts dessen, dass Augmented Reality seit Ewigkeiten existiert, sich bis heute aber nicht durchgesetzt hat, bleibt es spannend zu verfolgen, ob der große Durchbruch jetzt mit Apples Ambitionen erfolgt. Mit Hunderten von Millionen iPhone- und iPad-Nutzern, den richtigen Anwendungen und Partnern könnte es gelingen.

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Zum Weiterlesen: Warum Augmented Reality doch noch das nächste große Ding werden kann

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