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Die 10 bahnbrechendsten Technologien des Jahres 2017

Bezahlen per Gesichtserkennung, 360-Grad-Selfies, Botnets der Dinge und Autos, die ihre Fahrkünste selbständig verbessern. Das klingt nach Zukunftsmusik, ist es aber nicht.

5 Min.
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Das MIT stellt die 10 bahnbrechendsten Technologien des Jahres vor. (Quelle: Shutterstock | Erstellt von: Syda Productions)

Führendes Forschungsinstitut prophezeit große Fortschritte

Das Massachusetts Institute of Technology (MIT) im amerikanischen Boston ist die führende Forschungseinrichtung weltweit, wenn es um das Thema Zukunftstechnologien geht. Jahr für Jahr stellen die Forscher eine Liste der 10 wichtigsten Technologien des Jahres vor, bei denen sie von einem kurz- bis mittelfristigen Durchbruch ausgehen. Dabei bedeutet der Begriff „Durchbruch” den Eintritt der Technologie in den Massenmarkt, respektive den „Wirkeintritt”.

Die 10 bahnbrechendsten Technologien des Jahres laut MIT. (Screenshot: t3n)

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Einige der Neuvorstellungen finden bereits Verwendung, wenn auch nicht überall auf der Welt:

Bezahlen per Gesichtserkennung

Das Bezahlen per Gesichtserkennung ist tatsächlich bereits im praktischen Einsatz, und zwar – wer hätte es nicht geahnt – in der Volksrepublik China. Mit Face++ und Baidu existieren dort große Innovatoren, die die Technologie mit hoher Geschwindigkeit vorantreiben.

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Dabei hilft ihnen natürlich die chinesische Einstellung zu Sicherheit und Überwachung. In keinem anderen Land existieren bereits so viele Gesichter in zentralen Datenbanken, wie im bevölkerungsreichsten Land der Erde. In China können per Gesichtserkennung Käufe getätigt, Zugang zu geschützten Bereichen erlangt und Taxifahrten gebucht werden. Natürlich nutzen auch die stattlichen Behörden die Technologie ausgesprochen gerne.

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(Quelle: Shutterstock | Erstellt von: all_is_magic)

Vor Missbrauch geschützt sollen die Systeme dadurch sein, dass der Gesichtsscan nicht rein statisch erfolgt, sondern von Bewegung oder Sprache begleitet werden muss. Das geschieht etwa durch die Aufforderung, den Kopf zu bewegen oder etwas zu sagen, während der Scan läuft.

360-Grad-Kameras

Technikbegeisterte wissen es bereits. 360-Grad-Videos sind schwer im Kommen. Das MIT betrachtet die Technologie als absolut bahnbrechend für die nächsten Jahre und in der Tat ist es denkbar, dass in kurzer Zeit alle Videos 360 Grad-Videos sind. Viel dagegen spricht nicht, außer der Tatsache, dass es sicherlich eine Herausforderung ganz anderer Art für Regisseure ist.

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Vermutlich wird sich die 360-Grad-Kamera als erstes im privaten und sportlichen Bereich durchsetzen. Wesentliches Erfolgskriterium ist die einfache Bedienung. Schon in vergangenen Jahren war es durchaus möglich, 360-Grad-Videos zu produzieren, allerdings war der Prozess mühsam und langwierig. Moderne Kameras für wenige hundert Euro sind ebenso einfach zu bedienen wie konventionelle Video-Kameras.

Auch hier bei t3n haben wir bereits mit 360-Grad-Video experimentiert, und zwar für unsere Logistik-Reportage.

Der 360-Grad-Selfie ist heute bereits möglich.

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Botnets der Dinge

Es ist erst ein paar Monate her, als ein Botnet aus etwa 50.000 Geräten Websites wie Twitter, Airbnb und Github über Stunden lahmlegte. Das besondere an dieser DDoS-Attacke war die Tatsache, dass die Angreifer keine Computer, sondern Alltagsgegenstände aus dem sogenannten „Internet of Things”, dem Internet der Dinge, zu einem Angriffscluster zusammenschließen. t3n berichtete hier und hier.

(Quelle: Shutterstock | Erstellt von: Elnur)

Bei den betroffenen Geräten handelte es sich erstaunlicherweise hauptsächlich um digitale Videorekorder und IP-Kameras eines bestimmten Herstellers. Geschätzte hundert Millionen Gegenstände bilden insgesamt das „Internet of Things”, mit schnell wachsender Tendenz. Die Geräte sind bislang nicht mit dem Fokus auf Sicherheit gebaut worden und die meisten können nicht einmal per Update geschützt werden. Vor Angriffen mit solchen Geräten gibt es keinen Schutz. Die einzige Methode, ein kompromittiertes Gerät auszuschalten, besteht darin, es wegzuschmeißen. Allerdings müsste man es zu dem Zweck erst einmal lokalisieren können.

Die Prognose des MIT ist eindeutig. Mit weiteren Angriffen, die noch deutlich schlimmer ausfallen können als jener aus dem Oktober 2016, ist jederzeit zu rechnen.

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Bestärkendes Lernen

Bestärkendes Lernen ist eine Form der künstlichen Intelligenz, die noch weiter geht als „Deep Learning”. Denn bestärkendes Lernen kann auch aus dem Zufallsprinzip schlauer werden, nicht bloß auf der Basis harter Daten. Stellt ein lernendes Sytem rein zufällig – etwa durch bloßes Ausprobieren – einen funktionierenden Weg fest, wird es diesen Weg als Best Practice speichern und zukünftig als eine mögliche Lösung verwenden.

(Quelle: Shutterstock | Erstellt von: Bas Nastassia)

Ein Beispiel ist Deepminds Computer Alphago, der es im März 2016 schaffte, den besten menschlichen Go-Spieler der Welt zu besiegen. Und das in einem Spiel, dessen Regeln alles andere als einfach sind und dessen Best Practices nicht zuverlässig in ein Programm gegossen werden können, weil sie nicht vollständig bekannt sind.

Die Technologie könnte in ein bis zwei Jahren alltagstauglich sein.

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Bei etlichen der vom MIT erkannten Technologien ist erst in frühestens fünf Jahren eine Art Serienreife zu erwarten. Darunter finden sich:

Lähmungen beseitigen per Elektrostimulation und Hirnimplantat

Wirbelsäulenverletzungen führen nicht selten zu Lähmungen. Eine neue Technologie, die sich bereits in einem Menschenversuch als erfolgreich bewiesen hat, kann Lähmungen quasi deaktivieren. Das Wirkprinzip ist ähnlich der Überbrückung der Zündung bei einem Auto.

Ein Hirnimplantat aus der Nähe betrachtet. (Bildquelle: MIT)

Im Gehirn wird ein Implantat eingelegt, das in der Lage ist, neuronale Signale wahrzunehmen. Die Wirbelsäule wird überbrückt, indem unterhalb der verletzten Stelle ein zweites Implantat angebracht wird, welches mit dem Chip im Hirn kabellos korrespondiert. Sobald das Hirnimplantat Bewegungssignale aus dem Hirn empfängt, überträgt es diese auf den zweiten Chip, der per Elektrostimulation diese Signale in reale Bewegung umsetzen soll. Der Gelähmte kann sich sodann wieder bewegen.

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Bis zur Serienreife werden allerdings noch geschätzte zehn bis fünfzehn Jahre ins Land gehen.

Selbstfahrende LKW sollen die Straße sicherer machen

Die Technologie, die erforderlich ist, um Trucks zu Selbstfahrern zu machen, ist komplexer und muss mehr Aspekte bedienen als jene, die für selbstfahrende PKW entwickelt wird. Sicherheit durch das Vermeiden von Fahrfehlern, etwa durch Übermüdung oder unklare Verkehrsverhältnisse wird als zentrale Motivation behauptet, tatsächlich dürfte es eher um die Tatsache gehen, dass sich Waren weitaus billiger transportieren lassen, wenn auf den Fahrer verzichtet werden kann.

Das obige Video dokumentiert die erste kommerzielle Lieferung mit einem selbstfahrenden Truck.

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Die Technologie könnte in fünf bis zehn Jahren einsatzfähig sein. Allerdings werden zu diesem Zeitpunkt weiterhin Fahrer an Bord sein müssen, um im Zweifel die Kontrolle übernehmen zu können.

Der Zellen-Atlas soll Auskunft über alle Zellen des menschlichen Körpers geben

(Quelle: Shutterstock | Erstellt von: Sergej Drozd)

Woraus besteht der Mensch, und zwar im Detail? Diese Frage will der Zellen-Atlas beantworten. Das Projekt, unter anderem finanziell unterstützt durch Facebook-Gründer Zuckerberg, soll den menschlichen Körper auf Zell-Ebene kartografieren. Bislang geht man von etwa 300 Zell-Variationen aus, rechnet aber damit, im Rahmen des Projekts überrascht zu werden. Denn immerhin besteht der Mensch aus insgesamt 37,2 Billionen Zellen. Ergebnisse sind etwa in fünf Jahren zu erwarten.

Alle zehn Technologien, darunter auch der fabulöse Quantencomputer und die drastisch verbesserten Möglichkeiten der Gen-Therapie, finden sich im Artikel „10 Breakthrough Technologies 2017” des MIT Technology Review.

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