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Das sind die Gewinner und Verlierer der Coronakrise in der Tech-Welt

Es gibt wohl kaum eine Branche, die von der Coronakrise nicht betroffen ist – positiv oder negativ. Dabei gibt es einige Branchen, die vom Shutdown regelrecht profitieren, während bei anderen das Geschäft nahezu zum Erliegen kommt.

5 Min. Lesezeit
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Der Lockdown wird uns alle treffen. (Foto: Shutterstock)

Wir haben die größten Gewinner und Verlierer der Pandemie zusammengefasst. Abzuwarten ist, ob wir nach der Coronakrise wieder die alten Muster und Verhältnisse sehen werden, oder ob es bei bestimmten Themen ein Umdenken geben wird. Insbesondere bei Dienstreisen, Messe- und Kongressaktivitäten, aber auch beim Infragestellen der Präsenzkultur könnte die Coronakrise unsere Gesellschaft nämlich verändert haben. Das gilt umso mehr, je länger die Sondersituation andauert und je länger Unternehmen und Individuen erkennen, welche der aus der Not heraus geborenen Lösungen gar nicht so schlecht sind wie erwartet.

Gewinner: Diese Technologien fördern #stayhome

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Videokonferenz- und Collaboration-Tools: Die Anbieter von Plattformen für die ortsübergreifende Zusammenarbeit, allen voran Zoom, Microsoft (mit Teams) und Google, können sich über rasant wachsende Nachfrage freuen. Dass insbesondere Zoom trotz aller Bedenken in Sachen Datenschutz zu den großen Gewinnern zählt, hat vor allem mit der einfachen Bedienbarkeit und der hohen Zuverlässigkeit der Verbindungen zu tun.

Cloud-Anbieter: Gewinner in jeder Hinsicht sind die Anbieter von Cloud-Ressourcen wie Amazon AWS, IBM, Google Cloud und Microsoft Azure Cloud. Sie haben – entgegen aller Unkenrufe bisher auch durchaus ohne größere Ausfälle – dafür gesorgt, dass die deutsche Arbeitswelt am Laufen bleibt. Die Cloud-Provider haben dabei mit der hohen Nachfrage durch sämtliche SaaS-Anbieter zu kämpfen. Denn die verlassen sich verständlicherweise auf das immer wieder gegebene Versprechen, man könne problemlos in Spitzenzeiten die Ressourcen skalieren und nach oben korrigieren, wenn das erforderlich ist.

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Onlinehandel, speziell Amazon: Auch wenn die Situation im Onlinehandel sehr differenziert zu sehen ist, lässt sich insbesondere in den Wochen, in denen die Geschäfte weitgehend geschlossen waren, nachweisen, dass ein Großteil der Nachfrage auf den Onlinehandel umgelenkt wurde. Vor allem Bereiche wie Lebensmittel, Drogerieartikel und Medizinbedarf wurden (trotz offener Geschäfte) verstärkt auch online geordert. Im Bereich der IT- und Elektroartikel konnte der gestiegene Online-Umsatz bei vielen Ketten mit Filialbetrieb den ausbleibenden Umsatz im Präsenzhandel allerdings nicht auffangen.

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Bürodienstleister und Anbieter von Ressourcen: Ein weiterer Gewinner der Krise werden die Anbieter und Vermieter von Büroplätzen und hierzu passenden Ressourcen (etwa Besprechungsinfrastruktur) sein. Das klingt zunächst einmal abwegig, ist es bei näherem Hinsehen aber nicht. Denn gerade wenn die Mitarbeiter aus dem Homeoffice zurückkommen, werden mehr Büroplätze als je zuvor gebraucht, weil der Sicherheitsabstand eingehalten werden muss. Dabei ist es allerdings auch eine Herausforderung, in Büros, in denen viele unterschiedliche Nutzer zusammenkommen, für die nötigen Hygieneverhältnisse zu sorgen. Insbesondere Coworking-Spaces, die sich ideal dafür eignen, die zusätzlichen Ressourcen bereitzustellen, müssen hier Organisationstalent entwickeln.

Streaming-Dienste und Anbieter von digitalen Downloads: Im März waren auf einmal alle daheim und haben vor allem in der Freizeit mehr Zeit mit Medien verbracht. Profitiert haben davon sämtliche Internetangebote (auch die Onlinemedien, die sich über steigendes Interesse an der aktuellen Berichterstattung freuen konnten), allen voran Streaming-Dienste im Audio- und Videobereich. Neben den üblichen Verdächtigen, die jeder namentlich schon mal gehört hat, dürften aber insbesondere auch speziellere Angebote, etwa Hörbuch-Anbieter mit Content für Kinder, neue Fans gewonnen haben. Für sie hat sich das Rennen um die neuen Kunden also schon bezahlt gemacht.

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Kundenkommunikation: Service-Provider für Echtzeitchats, Videochats und kontextsensitive Bot-Systeme hatten in den letzten Wochen alle Hände voll zu tun. Denn die E-Mail und der Telefonsupport konnten gerade in den vergangenen Wochen die große Zahl an Anfragen nicht mehr bewältigen. Und gerade viele Unternehmen, die etwas zu verkaufen hatten, haben zudem neue Kommunikationswege ausprobiert.

Verlierer: Diese Unternehmen leiden in der Coronakrise besonders

Messe- und Konferenzanbieter: Nahezu alles, was an Tech-Konferenzen für Frühjahr und Sommer dieses Jahres geplant war, ist entweder abgesagt worden oder hat den Weg ins Internet gefunden. Deutlich wurde dabei, dass das manchmal gar nicht von Nachteil ist. Zwar bleibt das persönliche Treffen und Netzwerken auf der Strecke, dafür lassen sich Inhalte fokussierter aufnehmen, ohne dass man erst viele Stunden durch die Republik reisen muss. Doch die Konferenzanbieter und Messeveranstalter sind in einer Zwickmühle: Was, wenn die Unternehmen, die sich auf ihre Präsentationen bereits vorbereitet hatten, herausfinden, dass sie mit Webinaren, Web-Konferenzen oder gar selbst veranstalteten virtuellen Events ähnlich gute oder gar bessere Leads generieren können? Und was, wenn sie damit auch noch einen Teil der Kosten für aufwendige Messestände und damit verbundene Dienstreisen sparen?

Vertrieb von Luxusartikeln: Hochpreisige Waren, die man in vielen Fällen offline nach Beratung kauft, liegen in den letzten Wochen schwer in den Regalen. Auch wenn manche Anbieter durchaus erfinderisch waren und sogar über Verkaufsshows via Stream um Kunden geworben haben, wurden hier viele Kaufwünsche aufgeschoben. Das sorgt zwar jetzt für eine Sonderkonjunktur, nachdem Geschäfte vor Ort wieder geöffnet sind, bedeutet aber auch mehr Risiko für die Händler. Denn insbesondere bei Saisonware wie Fahrrädern stehen die Lager voll.

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Anbieter von Modeartikeln: Nur begrenzt aufholen können die zwei Monate, in denen die Kunden wenig in Kauflaune waren oder sich auf bestimmte andere Warensortimente fokussiert haben, auch die Anbieter von Bekleidung und Schuhen. Auch hier sind, insbesondere was die Frühjahrskollektion betrifft, die Lager voll. Selbst Händler, die ihre Ware online verkaufen konnten, melden Einbußen im Vergleich zu den Vorjahren, weil viele Kunden offenbar wenig Sinn für neue Stücke hatten, wenn sie ohnehin nur daheim sitzen. Besonders gravierend wird das in den nächsten Wochen sein, nachdem der Präsenzhandel seine Ware jetzt wieder anbietet und mit hohen Rabatten in die Läden lockt, wie sie sonst erst deutlich später im Jahr zu beobachten sind.

Reiseportale und Hotelbuchungsplattformen: Auch das ist wenig überraschend, wenn auch der Umfang der Einbrüche bemerkenswert scheint: Zwischen 85 und 95 Prozent Einbrüche in den Reiseportalen haben eine Branche regelrecht zum Erliegen kommen lassen. Selbst wenn das Geschäft dieser Tage wieder losgeht, rechnen die Anbieter mit zwei Dritteln bis drei Vierteln weniger Umsatz. Insbesondere für viele private Vermieter, die in der Vergangenheit ihre Wohnungen über Airbnb vermietet haben, sorgt die Coronakrise dafür, dass die bisher locker zu vermietenden Wohnungen leer bleiben. Kann man deswegen Schnäppchen für den Sommer buchen? Wohl nicht, denn noch steht der schwachen Nachfrage auch ein eingeschränktes Angebot gegenüber, weil sich die üblichen Erfahrungswerte der Buchungsportale noch nicht wieder eingependelt haben.

Alle Unternehmen, die auf Logistik und Lieferdienste angewiesen sind: Schwierig sieht die Situation aktuell dagegen für alle Unternehmen aus, die auf Lieferdienste und -personal angewiesen sind. Hier sorgt die hohe Nachfrage für steigende Preise und geringere Zuverlässigkeit. Letzteres ärgert wiederum die Kunden und führt in allen Bereichen, die durch das Fernabsatzrecht abgedeckt sind, zu höheren Retourenraten.

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