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Bone Brox: Dieses Startup will den Mor­gen­kaf­fee ersetzen – durch Knochenbrühe

Wer früher krank im Bett lag, bekam von Oma eine heiße Knochenbrühe serviert. Das DHDL-Startup Bone Brox will daraus ein Millionengeschäft machen. Aber was taugt die Idee?

Von Daniel Hüfner
4 Min. Lesezeit
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Bone Brox aus Berlin tritt mit hipper Knochenbrühe in „Die Höhle der Löwen“ an. (Foto: Bone Brox)

Egal ob hohes Fieber oder schwere Grippe: Wer früher krankheitsbedingt das Bett hüten musste, bekam von Oma statt Tabletten meistens eine heiße Knochenbrühe serviert. Doch obwohl die nährstoffreiche Flüssigkeit auch unter Ernährungsexperten einen gesundheitsfördernden Ruf genießt, hat sich Knochenbrühe bis heute nicht als Kraftgetränk in der breiten Bevölkerung durchgesetzt. Wohl auch wegen des eher unappetitlichen Herstellungsverfahrens: Eine Brühe wird durch stundenlanges Auskochen von Rinder- oder Hühnerknochen gewonnen.

Bone Brox: Onlineshop für Knochenbrühe

Die Bone-Brox-Gründer: Konrad Knops und Jin-Woo-Bae. (Foto: Bone Brox)

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Konrad Knops und Jin Woo-Bae vom Berliner Startup Bone Brox wollen aus dem Hausmittel trotzdem einen kommerziellen Erfolg machen. Ihr Rezept: Maximaler Hipster-Faktor. Über ihren Onlineshop verkaufen die Gründer verschiedene Knochenbrühen im Weckglas, natürlich aus biologischer Herstellung.

So werden für die Brühen angeblich nur die Knochen von Freilandhühnern und Weiderindern verwendet. Das macht sich auch am Preis bemerkbar: Aktuell bezahlen Kunden für ein 530 Milliliter großes Glas rund 7,90 Euro. Ein Sechserpack knapp 50 Euro, die jedoch der Geschmack rechtfertigen soll.

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Auch sonst gibt sich das Duo, das kein BWL studiert hat, selbstbewusst. „Aktuell sehen wir noch keine große Konkurrenz“, sagt Knops im Gespräch mit t3n.de – und damit wohl nicht ganz die Wahrheit: In Deutschland beispielsweise verkauft der Münchner Onlineshop Jarmino ebenfalls Bio-Knochenbrühe. Auch die Idee ist nicht erst von gestern: In Amerika ist Knochenbrühe schon länger ein Trendgetränk.

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In Amerika bereits ein Trendgetränk

Vor zwei Jahren – so erzählt gelernte Osteopath Knops – soll ein italienischer Küchenchef den Bewohnern von New York erstmals Pappbecher mit heißer Brühe ausgeschenkt haben – bis die Schlangen so lang wurden, dass auch Promis das ungewöhnliche Getränk nicht verborgen blieb. Inzwischen schwören angeblich Gwyneth Paltrow und Salma Hayek sowie Sportler auf die leistungsfördernde Brühe. Die Bone-Brox-Gründer sehen auch für Deutschland einen attraktiven Markt.

„Zu unserem Glück findet gerade ein Wandel in der Gesellschaft in Sachen Konsum statt und immer mehr Menschen gehen bewusster mit ihrer Ernährung um“, sagt Knops. Der Markt rund um gesunde und qualitativ hochwertige Lebensmittel wachse stetig. „Es ist ein Millionenmarkt, der auch groß genug für uns ist.“

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„Wir haben massenhaft Absagen erhalten“

Die ersten Monate der Gründung erwiesen sich für die Jungunternehmer jedoch als schwierig. Neben dem nicht immer bruchsicheren Versand der Gläser geriet vor allem die Suche nach einer Großküche zur Herausforderung „Wir haben massenhaft Absagen erhalten, weil uns niemand seine Produktionsstraße für das bis zu 18 Stunden andauernde Auskochen der Knochen überlassen wollte“, sagt Knops. Erst eine Reise nach Oberbayern habe schließlich den gewünschten Erfolg gebracht.

Inzwischen setzt Bone Brox anteilig auch auf Eigenproduktion. Seit vergangenem Jahr betreibt das Startup beispielsweise in Berlin-Mitte ein kleines Ladengeschäft und verkauft dort seine Brühen in handelsüblichen To-go-Bechern. Weitere Geschäfte in Hamburg und Wien sollen in Kürze folgen. So soll die Marke bekannter gemacht werden. „Die Pop-up-Stores dienen dazu, mit geringem Risiko an unserem Gastro-Konzept zu feilen und für den ganz großen Coup zu perfektionieren“, sagt Knops.

300.000 Euro Umsatz im ersten Jahr

Vorerst sollen die Pop-up-Stores aber nur ein zusätzlicher Marketingkanal bleiben. Den Löwenanteil am Gesamtumsatz des Unternehmens sollen der Onlineshop sowie die Listings im Lebensmitteleinzelhandel beisteuern. Nach eigenen Angaben verfügt Bone Brox in seinem Onlineshop über 2.000 Kunden. Mit durchschnittlich 90 Euro bewegen sich die Warenkörbe der Kunden zudem auf einem soliden Niveau.

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1.000 weitere Kunden hätten außerdem in den vergangenen fünf Monaten bei Amazon die Produkte der Berliner bestellt. „Im Handel sind wir aktuell in über 450 Bio-Läden in Deutschland, Österreich und in der Schweiz erhältlich“, sagt Mitgründer Knops. Tendenz steigend. Bis Jahresende soll der skandinavische Markt dazukommen.

Zu den Umsätzen halten sich die Gründer bedeckt. 2015 – dem ersten Jahr ihrer Gründung – habe das Startup demnach 300.000 Euro erwirtschaftet. Schwarze Zahlen schreiben die Berliner bisher nicht. Zunächst gehe es darum, im Lebensmittelhandel ein Bewusstsein für den Verkauf der Knochenbrühe zu schaffen. „Deshalb lautet unsere Strategie aktuell: Wachstum statt Gewinn“, sagt Knops.

Bone Brox bei „Die Höhle der Löwen“

Zum Wachstum beitragen soll auch der Auftritt bei „Die Höhle der Löwen“ am Dienstagabend. Konrad Knops und Jin-Woo Bae wollen den Löwen ihre Brühen für ein Investment schmackhaft machen – mit einer ambitionierten Bewertung: 350.000 Euro für zehn Prozent der Unternehmensanteile bieten die Gründer feil.

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Auf den zu Besucherandrang während der Ausstrahlung haben sich die Gründer in Zusammenarbeit mit einer Agentur vorbereitet. „In monatelanger Arbeit haben wir versucht, unsere Website so stabil hinzubekommen wie nur möglich“, sagt Knops. „Die Lager sind voll und die DHL- und Hermes-Boten sind bereit.“

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Peter

Jau… war interessiert. Dann Hermes gelesen und bin raus haha… die liefern bei uns schon normale Pakete nicht heile, da werden sie Gläser ganz sicher nicht heil ausliefern können.

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Naderio

„…hat sich Knochenbrüche bis heute nicht als Kraftgetränk….“
Das sollte wohl *Brühe heißen :)

Antworten
Felix

Was ist am Kochen von Brühe bitte unappetitlich???

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