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Wunder-Gadget aus Deutschland: Das wurde aus Bragi, dem erfolgreichsten Kickstarter-Projekt Europas

Mehr als drei Millionen US-Dollar sammelte das deutsche Startup Bragi über Kickstarter ein. Die Idee vom smarten Kopfhörer avancierte in wenigen Tagen zum erfolgreichsten Crowdfunding-Projekt in Europa. Das aber ist anderthalb Jahre her. Zeit, den Machern auf den Zahn zu fühlen. 

Von Daniel Hüfner
3 Min. Lesezeit
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(Foto: Bragi)

Die erfolgreichste Kickstarter-Kampagne Europas

Bis heute ist es nicht nur die erfolgreichste Kickstarter-Kampagne Deutschlands,, sondern auch in Europa: Geschlagene 3,39 Millionen US-Dollar sammelte das aus München stammende Hardware-Startup Bragi im Februar vergangenen Jahres ein. Begeistern konnten sich die über 15.000 Unterstützer für ein neuartiges Kopfhörerkonzept, dessen Versprechen ähnlich ambitioniert war wie der für ein Gadget dieser Kategorie ungewöhnlich schlanke Formfaktor.

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Bei dem unter dem Namen The Dash beworbenen Produkt sollte es sich um die weltweit ersten In-Ear-Kopfhörer handeln, die drahtlos und ohne Zwangsbindung an ein Smartphone funktionieren. Das aber war noch längst nicht alles: Die einem Hörgerät nicht unähnlichen Ohrstecker sollten gleichzeitig auch smart sein, also mithilfe integrierter Sensorik auch Biometrie- und Telefoniefunktionen erfüllen. Mit The Dash, so kündigten die Entwickler an, könne der Träger etwa auch Laufdistanzen, Schrittgeschwindigkeit, Tritt- und Herzfrequenzen sowie Sauerstoffsättigung messen. Alles in Kombination mit einer daran angeschlossenen App, versteht sich.

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Angesichts der schon damals steigenden Verbreitung von Wearables passte das Projekt gut in den Zeitgeist. „Im Unterschied zu Mobiltelefonen haben Kopfhörer nicht ansatzweise einen so großen technologischen Sprung unternommen, wie wir ihn heute bei Smartphones erleben“, erklärte Bragi-Gründer Nikolaj Hviid im Gespräch mit t3n. „Wir wollen Nutzern jetzt ein gleichermaßen magisches wie einfaches Produkt anbieten“, hieß es. Eine Aussage, die anderthalb Jahre später die berechtigte Frage aufwirft: Was ist aus dem deutschen Wunder-Gadget geworden?

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Das wurde aus dem deutschen Wunder-Gadget

Glaubt man Nikolaj Hviid heute, ist es dem Startup gelungen, das vormals visionäre Konzept in seriennahes Produkt zu überführen. „Wir arbeiten am letzten Feinschliff und Zertifizierungen, am vergangenen Dienstag sind die ersten 98 Einheiten an einen Teil der Kickstarter-Unterstützer verschickt worden“, sagt Hviid. Der Rest soll schon in den nächsten Wochen bedient werden.

Dem Startup Bragi ist es gelungen, das visionäre Konzept eines smarten Ohrsteckers in ein seriennahes Produkt zu überführen. (Foto: Bragi)

Dem Startup Bragi ist es gelungen, das visionäre Konzept eines smarten Ohrsteckers in ein seriennahes Produkt zu überführen. (Foto: Bragi)

Unterstützer bekommen dann ein Gerät, das auch optisch den im Rahmen der Kampagne beworbenen Konzeptzeichnungen entspricht. Die Ohrstecker kommen in zwei Farbvarianten, zuerst eine in Schwarz und später eine in Weiß. Das Gewicht pro Stecker liegt bei 13 Gramm. Puls, Sauerstoffsättigung und die Körpertemperatur des Trägers messen zwei kleine im Gerät verbaute Infrarot-LEDs. Abgesehen von einem Mikrofon für Telefongespräche verfügen die Kopfhörer auch über Mikrofone, die Umgebungsgeräusche wahlweise verstärken oder reduzieren. Wie angekündigt, besitzen die Ohrstecker über vier Gigabyte Festspeicher zum Musikhören. Durch einen 100 Milliamperestunden starken Akku soll es das Gadget auf eine Ausdauer von bis zu fünf Stunden bringen.

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„Die Elektronik passt auf eine 20-Cent-Münze“

Seit der Kickstarter-Kampagne habe man die Kopfhörer an vielen Stellen punktuell verbessert. So wurde unter anderem ein proprietäres Betriebssystem namens Bragi OS entwickelt. Zudem ist die vormals auf Bluetooth basierende Verbindung zwischen beiden Ohrsteckern auf magnetische Induktion umgestellt worden. Angeblich, um die Kopfhörer zum Beispiel auch im Wasser funktionstüchtiger zu machen, wie Hviid sagt. Ohnehin sei es in den anderthalb Jahren darum gegangen, die komplexe und nach Angaben von Hviid mehr als 180 verschiedenen Bauteilen bestehende Elektronik zu miniaturisieren. Kein leichtes Unterfangen: So soll es unter anderem Probleme mit der Integrationsdichte der Kopfhörer gegeben haben, auch habe der schmale Formfaktor des Geräts größere Kompromisse erfordert.„Heute passt aber alles auf die Fläche eines 20-Cent-Stücks“, sagt Hviid.

(Foto: Bragi)

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Preise und Verfügbarkeit

The Dash kann ab sofort über die Website auch von ohne vorherige Kickstarter-Beteiligung zum Preis von 299 Euro vorbestellt werden. Nach eigenen Angaben kann Bragi bereits fünfstellige Vorbestellungen verbuchen. Wie die weiteren Pläne von Bragi aussehen? In Zukunft sollen unter dem von Bragi selbst propagierten Kofferwort „Invisibles“ (eine Mischung aus Wearables und Invisible für Unsichtbar) weitere „diskrete Assistenten“ entwickelt werden, kündigt Hviid an. Das Geld dazu soll zum einen aus den Verkäufen stammen. „Ab Dezember sollten wir profitabel sein“, so Hviid. Angesichts 30 offener Stellen beim inzwischen 64-Mitarbeiter-starken Unternehmen schließe man eine Anschlussfinanzierung deshalb nicht aus.

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3 Kommentare
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Wenn man Medizinbedarf für Großeltern preislich sieht, sind solche Dinge zwar vermeintlich teuer, aber in Wirklichkeit ein gigantischer Medizin-Bedarfs-Disruptor.
„Das ist mein extrakewler-Bragi-Kickstarter-Kopfhörer für 299 Euro“ klingt besser als „ich brauche ein Hörgerät auf Kassen-Kosten“.

Die dicke iWatch zieht man bei Sport oft ab, auch weil sie vielleicht kein Wasser verträgt. Auch da ist Bragi oder billigere Alternativen interessant. Schon Supermärkte/Discounter haben Health-Armbänger für 30 Euro als Aktions-Waren.
Der Markt besteht also vermutlich und wird dank Alterspyramide ein paar Jahre lang noch immer größer.

Antworten
BastianBalthasarBux

Invisibles ein Kofferwort … auf so eine Idee muss man mal kommen …. ;)

Ansonsten: tolle Sache!

Antworten
Daniel Hüfner

Der Kommentar kam jetzt schon öfter. ;-)

Invisibles ist streng genommen natürlich kein Kofferwort, Bragi selbst nutzt das Wort aber so, um die Mischung aus Wearables und Unsichtbarkeit (also Invisible) deutlich zu machen. Das ist kein von mir erfundener Begriff, ich habe das im Text mal deutlicher gemacht. :)

Danke für den Hinweis und beste Grüße aus dem t3n-HQ!

Daniel

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