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Coin: Eine High-Tech-Karte ersetzt alle Karten mit Magnetstreifen

Ein neues Startup aus San Francisco möchte die Vielzahl von Kredit-, EC- und Bonuskarten im Geldbeutel vieler Kunden mit einer einzigen Hightech-Karte ersetzen, die durch einen einfachen Knopfdruck viele verschiedene Karten ersetzen kann.

Von Moritz Stückler
3 Min. Lesezeit
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Mit einem Druck auf den Knopf kann der Nutzer zwischen acht verschiedenen Kredit- und Bonuskarten hin- und herwechseln. (Screenshot: onlycoin.com)

Mobile Payment ist in aller Munde, und auch wenn wir in Deutschland noch etwas Nachholbedarf haben, dürfte sich dieser Trend in den nächsten Jahren nicht mehr aufhalten lassen. Unsere Zahlungsmöglichkeiten werden immer schneller und vielfältiger. Trotzdem nimmt die Flut an Plastikkarten in den Geldbörsen der Nutzer noch nicht ab – ganz im Gegenteil. Mehr und mehr Bonusprogramme, Kredit- und EC-Karten landen heutzutage im Geldbeutel und sorgen für jede Menge Ballast. Mit „Coin“ widmet sich nun ein amerikanisches Startup aus San Francisco diesem Problem.

Coin: Hightech-Karte vereint alle anderen Karten mit Magnetstreifen in sich

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Coin (auf Deutsch: Münze) ist eine Hightech-Karte, die optisch einer normalen Kreditkarte ähnelt. Coin ist aber ein kleines bisschen dicker als eine normale Plastikkarte und verfügt über ein kleines Display und einen Button. Die Karte hat es im wahrsten Sinne des Wortes in sich: Eine Technik, welche die Informationen, die auf dem Magnetstreifen hinterlegt sind, ändern kann. Über den Button und das Display auf der Vorderseite kann der Nutzer so durch mehrere und verschiedene Kartentypen blättern, die gewünschte Karte auswählen und anschließend einfach wie gewohnt damit an Geldautomaten, EC-Terminals und Co. bezahlen.

Coin vereint viele verschiedene EC-, Kredit-, Debit-, Kunden- und Bonuskarten in einem Gerät. Mit einem Druck auf den Knopf kann der Nutzer zwischen acht verschiedenen Kredit- und Bonuskarten hin- und herwechseln. (Screenshot: onlycoin.com)

Coin vereint viele verschiedene EC-, Kredit-, Debit-, Kunden- und Bonuskarten in einem Gerät. Mit einem Druck auf den Knopf kann der Nutzer zwischen acht verschiedenen Kredit- und Bonuskarten hin- und herwechseln. (Screenshot: onlycoin.com)

Wie kommen die verschiedenen Karten auf den Coin?

Zum erstmaligen Einlesen einer neuen Karte benötigt der Nutzer ein Smartphone. Über den Klinkenanschluss wird nun ein Kartenleser an das Gerät angeschlossen (ähnlich wie bei den Bezahldienstleistern Square oder iZettle). Mit der entsprechenden App kann der Kunde nun seine Karte scannen, abfotografieren und anschließen via Bluetooth-LE (LE steht für „Low Energy“ und bezeichnet einen neuen, besonders stromsparenden Bluetooth-Standard) auf den Coin übertragen. Das Display auf der Karte zeigt stets eine kurze Bezeichnung, die letzten vier Ziffern der Kartennummer sowie die Sicherheitsnummer von Kreditkarten an. Coin soll zunächst bis zu acht verschiedene Karten unterstützen. Theoretisch sind wohl aber auch noch mehr Einträge möglich.

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Die entsprechenden Karten müssen mit einem Kartenleser und einem Smartphone einmalig gescannt und fotografiert werden. Mit einem Druck auf den Knopf kann der Nutzer zwischen acht verschiedenen Kredit- und Bonuskarten hin- und herwechseln. (Screenshot: onlycoin.com)

Die entsprechenden Karten müssen mit einem Kartenleser und einem Smartphone einmalig gescannt und fotografiert werden. Mit einem Druck auf den Knopf kann der Nutzer zwischen acht verschiedenen Kredit- und Bonuskarten hin- und herwechseln. (Screenshot: onlycoin.com)

Und alle Deutschen so: Was ist mit der Sicherheit?

Die Idee klingt verlockend, kommt aber natürlich auch mit Sicherheitsrisiken daher, die die Macher relativ gut adressieren: Alle Daten liegen auf der Karte und im Smartphone nur verschlüsselt vor. Durch die Verbindung zum Smartphone kriegt der Nutzer außerdem einen Hinweis auf sein Gerät, sobald sich die Karte außer Reichweite befindet. Ist die Verbindung zwischen beiden Geräten für eine festlegbare Zeit unterbrochen (etwa zehn Minuten), dann deaktiviert sich Coin automatisch und verweigert den Dienst. Für den Fall, dass der Nutzer aber merkt dass sein Smartphone-Akku zu Neige geht, kann er diese Funktion deaktivieren, und Coin auch ohne Smartphone verwenden. Die Batterie in einem Coin soll zwei Jahre halten, auch beim zehn- bis zwanzig-maligen Wechseln zwischen verschiedenen Karten – pro Tag. Großer Nachteil und gleichzeitig eine Lizenz zum Gelddrucken: Die Batterie kann nicht nicht wieder aufgeladen werden – Nutzer müssen also tendenziell alle zwei Jahre ein neues Gerät anschaffen.

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Coin ist via Bluetooth-LE mit dem Smartphone verbunden und sendet eine Notification, wenn die Karte sich zu weit vom Smartphone entfernt. (Screenshot: onlycoin.com)

Coin ist via Bluetooth-LE mit dem Smartphone verbunden und sendet eine Notification, wenn die Karte sich zu weit vom Smartphone entfernt. (Screenshot: onlycoin.com)

Der Haken: In Deutschland und Europa kaum zu verwenden

Wer sich schon seine Kreditkarte bereit gelegt hat, den müssen wir leider wieder enttäuschen: Coin richtet sich hauptsächlich an den amerikanischen Markt. Das Problem dabei ist, dass in Europa meistens nicht mehr mit dem Magnetstreifen auf der Karte gezahlt wird, sondern mit dem kleinen, metallernen Chip auf der Vorderseite (EMV-Verfahren). Über diesen Chip verfügt Coin leider nicht, in den FAQs stellen die Macher eine solche Version aber für die Zukunft in Aussicht. Solange funktioniert Coin in Europa tendenziell nur an älteren Terminals oder mit Bonusprogrammen (zum Beispiel Vielflieger-Programme).

Coin kann ab sofort für 50 US-Dollar vorbestellt werden. Die Auslieferung soll im Sommer 2014 erfolgen. Der Verkaufspreis soll dann auf 100 US-Dollar steigen.

Coin ist via Bluetooth-LE mit dem Smartphone verbunden und sendet eine Notification, wenn die Karte sich zu weit vom Smartphone entfernt. (Screenshot: onlycoin.com)

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Martin Brüggemann

Bei dem Teil fehlt die Chipkartenfunktion. Also keine Sicherheit für Bankautomaten und kein Fallback, wenn der Magnetstreifen defekt ist. Der Chip auf der EC-Karte ist ja nicht nur für die komische eBargeld-Funktion http://de.wikipedia.org/wiki/Chipkarte

Kurz: Coole Idee, aber wird in Europa wohl eher „nur“ für die Zusammenfassung der eigenen Kreditkarten funktionieren (falls die Kreditkartenanbieter da mitspielen) und selbst dann wird vermutlich der Akku/Hardware-Qualität von dem Teil nerven. Aber bin gespannt.

Antworten
Julian

Und alle Kriminellen so: Wie geil.

Für 50$ kann also jetzt jeder ganz einfach Kreditkarten kopieren.
Karte mal unauffällig durch das Lesegerät am Smartphone ziehen, was wenn sowieso Square oder iZettle Zahlungen angeboten werden nicht mal ungewöhnlich ist, und schon kann die Shopping-tour los gehen.

Für Bonuskarten etc. (wer es nutzt) mag das ja noch OK sein, aber für Zahlungen oder Zugangssystem ein echtes Sicherheitsrisiko.

Antworten
ChristianZulko

So schön und innovativ das Ganze auch sein mag, ich bleibe trotz Existenz von Kreditkarten am liebsten noch beim guten alten Bargeld.

Kann zwar auch geklaut werden, aber die bunten Scheine gefallen mir halt einfach besser.

Antworten
Nicht wirklich neu aber endlich verfügbar

Für Deutschland vielleicht nicht so relevant:
Datenschützer unterliegen vor Gericht gegen Payback – heise online 11. Feb 2003

Das Vervielfältigen von Payback-Magnetstreifen um kollektiv zu sammeln (als Firma, Familie, Foebud-Freunde usw.) ist wohl nicht zulässig.

$100 klingt auch recht viel.

Das one-man-one-card-Prinzip wurde aber schon vor Jahren gefordert.

Es wird zwar immer darauf hingewiesen das EC-Karten Magnetstreifen und Chipkarte haben, aber das Referenz-Beispiel ist normalerweise das man sich den Magnetstreifen unlesbar gemacht hat (Magnete an Handtaschen-Knöpfen) und dann nur noch der Chip funktioniert und ältere Geräte und Geldautomaten die Karte nicht annehmen. In manchen Geschäften kann man dann einkaufen und in anderen nicht. Schön wäre eine Map welcher Händler was benutzt und was passiert wenn z.b. der Chip abgeklebt würde.

Davon abgesehen sind Kreditkarten doch gegen Mikroskopangriffe bzw. Nadel-Angriffe durch Mash-Metall-Gitter abgesichert. Bei Online-Bestellungen muss man die Nummer auf der Rückseite abtippen (und oft auch das Ablaufdatum).
Wie ist die Absicherung bei Magnetstreifen ? Durchziehen durch Lesegerät mit diesen Kohlepapier um die Karte auf Papier zu kopieren ?

Interessant wäre ja auch, wenn der Praktikant die Firmen-Karte kopiert kriegt und damit bei Starbucks und Vertragshändlern für die Firma bis zu einem bestimmten Budget einkaufen darf und die Firma z.b. per IPhone-App informiert wird und die Zahlung freischaltet bzw. im Voraus der Betrag in der App festlegt weil der Praktikant mal mehr und mal weniger einkaufen soll und Starbucks das dann sehen kann sobald das Handy oder andere Bluetooth-Token des Praktikanten oder der WiFi-Connect des Praktikanten-Handies das Starbucks-WiFi connectet und der Praktikant sich an die Großkundenschlange stellen kann und die per Mitarbeiterhandies vorher gebuchten Kaffees einsammelt und mitnimmt. Vorteil: Sofortige Bezahlung und keine nachträglichen Verwaltungs-Aufwendungen für Rechnungen o.ä. wie bei Großkonzernen und ineffizienten Strukturen üblich.

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