Anzeige
Anzeige
Digitale Gesellschaft
Artikel merken

Creative Commons: Die verbreitetsten Missverständnisse zu freien Lizenzen

Die verschiedenen Creative-Commons-Lizenzen erlauben eine vergleichsweise freie und unkomplizierte Nutzung fremder Inhalte. Allerdings gibt es auch einige Fallstricke, auf die man achten sollte.

3 Min. Lesezeit
Anzeige
Anzeige

Creative Commons ist eine 2001 gegründete gemeinnützige Organisation, die vielen Netz-Nutzern durch ihre Standard-Lizenzverträge bekannt sein dürfte. Ein Urheber, der auf eine Creative-Commons-Lizenz zurückgreift, kann ein Werk einfach zur Nutzung durch Dritte freigeben. Dazu wählt man als Urheber eine der verfügbaren Lizenzen, die sich durch unterschiedliche Einschränkungen der Nutzungsmöglichkeiten unterscheiden. So ist es beispielsweise möglich, eine Bearbeitung durch andere explizit zu verbieten oder auch eine kommerzielle Nutzung auszuschließen.

Anzeige
Anzeige

Leider sind die Konsequenzen solcher Einschränkungen nicht allen Nutzern immer sofort klar. In der Podcast-Reihe #PB21, die von der Bundeszentrale für politische Bildung und dem DGB Bildungswerk betrieben wird, äußerte sich der Jurist Dr. Paul Klimpel zu den häufigsten Fehlern im Bezug auf die freien Lizenzen.

Creative Commons: Wer entsprechende Werke nutzt, sollte dabei gut auf die genutzte Lizenz achten. (Foto: Carlos Caicedo / Flickr Lizenz: CC BY 2.0)

Creative Commons: Wer entsprechende Werke nutzt, sollte dabei gut auf die genutzte Lizenz achten. (Foto: Carlos Caicedo / Flickr Lizenz: CC BY 2.0)

Creative Commons: Name des Urhebers muss immer genannt werden

Abgesehen von Creative-Commons-Zero verlangt jeder Lizenzvertrag von Creative Commons, dass der Name des Urhebers genannt wird. Dr. Klimpel weißt sogar darauf hin, dass man sich nicht auf eine Creative-Commons-Lizenz berufen kann, wenn man diese Angaben bei Verwendung eines auf diese Art lizenzierten Werkes nicht macht. Auch kann der Urheber selbst bestimmen, in welcher Art er genannt werden möchte. Häufig nehmen die Macher dieses Recht allerdings nicht wahr. Beispielsweise finden sich leider sehr oft unter Creative-Commons-Lizenzen veröffentlichte Bilder auf Flickr, bei denen nur der Nutzername, nicht aber der echte Name des Fotografen zu finden ist. Wer Werke also unter einer Creative-Commons-Lizenz veröffentlichen möchte, der sollte sich überlegen auch seinen Namen anzugeben. Sofern gewünscht gilt dies natürlich auch für die Art der Namensnennung. Also wenn man beispielsweise einen Backlink fordert.

Anzeige
Anzeige

Größter Fallstrick: Keine kommerzielle Nutzung erlaubt

Die entsprechende CC-Lizenz erlaubt es Urhebern, jede kommerzielle Nutzung ihrer Werke im Voraus auszuschließen. Dr. Klimpel weißt allerdings darauf hin, dass man sich als Schöpfer eines Werkes unter umständen damit keinen gefallen tut. Für etwaige Nutzer entsteht damit letztlich eine starke Unsicherheit. So müsste beispielsweise auch ein nichtkommerzieller Blog auf die Art lizenzierte Bilder entfernen, wenn zu einem späteren Zeitpunkt Werbebanner auf der Seite geschaltet werden sollten. Da man als Urheber wiederum vermutlich eine Creative-Commons-Lizenz gewählt hat, damit das Werk eine gewisse Verbreitung erlangt, dürfte eine solche Lizenz oft nicht im Interesse des Machers liegen. Zumindest sollte man sich bewusst sein, dass es in den meisten Fällen eher auszuschließen ist, dass ein skrupelloser Geschäftsmann mit euren Bildern, Texten, Videos und so weiter den großen Reibach machen wird, wenn ihr eine kommerzielle Nutzung erlaubt.

Anzeige
Anzeige

Creative Commons: Keine Bearbeitung bedeutet auch genau das

Generell gibt es laut Dr. Klimpel zwei Lager unter den Urhebern die eine Creative-Commons-Lizenz verwenden. Während die einen etwaige Veränderungen an ihrem Werk sogar begrüßen, lehnen andere es strikt ab. Möchte man ein Werk verwenden, das unter einer Creative-Commons-Lizenz steht, hat man sich natürlich an die entsprechenden Vorgaben des Urhebers zu halten. Den Bildausschnitt eines Fotos zu verändern könnte dabei durchaus als Veränderung des Werkes angesehen werden.

Creative Commons: GEMA-Mitglieder können für ihre Musik keine CC-Lizenzen verwenden

Interessant an den Ausführungen von Dr. Klimpel ist auch der Umstand, dass Musiker die Mitglied bei der GEMA sind, keine Musik unter einer Creative-Commons-Lizenz veröffentlichen dürfen. Da der Wahrnehmungsvertrag mit Verwertungsgesellschaft für alle musikalischen Werke eines Künstlers gilt, widerspricht eine solche Lizenzierung nach Meinung der GEMA ihren Statuten.

Anzeige
Anzeige

Wer Inhalte unter einer Creative-Commons-Lizenz veröffentlicht oder solche Inhalte nutzen will, sollte sich ausgiebig mit den unterschiedlichen Lizenzen befassen. Wer mehr zu dem Thema wissen möchte, kann sich den Podcast über Creative-Commons-Lizenzen mit Dr. Klimpel anhören.

Mehr zu diesem Thema
Fast fertig!

Bitte klicke auf den Link in der Bestätigungsmail, um deine Anmeldung abzuschließen.

Du willst noch weitere Infos zum Newsletter? Jetzt mehr erfahren

Anzeige
Anzeige
8 Kommentare
Bitte beachte unsere Community-Richtlinien

Wir freuen uns über kontroverse Diskussionen, die gerne auch mal hitzig geführt werden dürfen. Beleidigende, grob anstößige, rassistische und strafrechtlich relevante Äußerungen und Beiträge tolerieren wir nicht. Bitte achte darauf, dass du keine Texte veröffentlichst, für die du keine ausdrückliche Erlaubnis des Urhebers hast. Ebenfalls nicht erlaubt ist der Missbrauch der Webangebote unter t3n.de als Werbeplattform. Die Nennung von Produktnamen, Herstellern, Dienstleistern und Websites ist nur dann zulässig, wenn damit nicht vorrangig der Zweck der Werbung verfolgt wird. Wir behalten uns vor, Beiträge, die diese Regeln verletzen, zu löschen und Accounts zeitweilig oder auf Dauer zu sperren.

Trotz all dieser notwendigen Regeln: Diskutiere kontrovers, sage anderen deine Meinung, trage mit weiterführenden Informationen zum Wissensaustausch bei, aber bleibe dabei fair und respektiere die Meinung anderer. Wir wünschen Dir viel Spaß mit den Webangeboten von t3n und freuen uns auf spannende Beiträge.

Dein t3n-Team

Melde dich mit deinem t3n Account an oder fülle die unteren Felder aus.

Bitte schalte deinen Adblocker für t3n.de aus!
Hallo und herzlich willkommen bei t3n!

Bitte schalte deinen Adblocker für t3n.de aus, um diesen Artikel zu lesen.

Wir sind ein unabhängiger Publisher mit einem Team von mehr als 75 fantastischen Menschen, aber ohne riesigen Konzern im Rücken. Banner und ähnliche Werbemittel sind für unsere Finanzierung sehr wichtig.

Schon jetzt und im Namen der gesamten t3n-Crew: vielen Dank für deine Unterstützung! 🙌

Deine t3n-Crew

Anleitung zur Deaktivierung
Artikel merken

Bitte melde dich an, um diesen Artikel in deiner persönlichen Merkliste auf t3n zu speichern.

Jetzt registrieren und merken

Du hast schon einen t3n-Account? Hier anmelden

oder
Auf Mastodon teilen

Gib die URL deiner Mastodon-Instanz ein, um den Artikel zu teilen.

Anzeige
Anzeige