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Auf Investorensuche? So erstellen Startups das perfekte CrunchBase-Profil

Die kostenlose Startup-Datenbank CrunchBase ist das Wikipedia für die weltumspannende Gründerszene. Mit dem richtigen Profil können Gründer zusätzlich gegenüber Journalisten und Investoren auf sich und ihr Unternehmen aufmerksam machen. Wie das ideale CrunchBase-Profil aussehen sollte, erklärt dieser Artikel.

Von Daniel Hüfner
7 Min. Lesezeit
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Das ideale CrunchBase-Profil. (© Nonwarit - Fotolia.com)

CrunchBase ist das Wikipedia für Startups

Welche Startups mischen in Deutschland eigentlich gerade den Bankensektor auf? Welche Köpfe stecken hinter dem erfolgreichen Website-Baukasten Jimdo? Und wie viel Geld ist eigentlich schon in die schicke Wunderlist-App geflossen? Antworten auf diese und viele andere Fragen liefert in aller Regel das US-Portal CrunchBase.

Crunchbase 2.0: Die neue Version der Startup-Datenbank. (Screenshot: Crunchbase)

Crunchbase 2.0: Die neue Version der Startup-Datenbank. (Screenshot: Crunchbase)

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„CrunchBase ist die größte Startup-Datenbank. Vor allem Journalisten und Investoren schätzen sie.“

Hinter CrunchBase verbirgt sich die bisher umfangreichste Startup-Datenbank im Netz. Jede noch so relevante Information im Startup-Kontext soll, so die Vision, für jeden zugänglich und handhabbar gemacht werden. 2007 von TechCrunch-Koryphäe Michael Arrington gegründet, durchstöbern heute mehr als zwei Millionen Besucher monatlich die rund 500.000 Profile des englischsprachigen Portals, um sich über Startups, Produkte, deren Gründer und Investoren zu informieren. Vor allem Journalisten, Headhunter, Konkurrenten und nicht zuletzt auch Investoren haben CrunchBase als verlässliches Werkzeug für ihre Recherchen schätzen gelernt.

Im Grunde genommen versteht sich CrunchBase als eine Art Wikipedia für die weltumspannende Gründerszene. Ob Startups, Produkte, Investoren, Business Angels, Venture-Capital-Firmen, Organisationen oder Gründerpersönlichkeiten – hier gibt es zu fast allen Business-relevanten Bereichen mindestens eine werthaltige Information. Zwar kann auch CrunchBase wie jede andere Datenbank keinen Anspruch auf Vollständigkeit erheben, grundsätzlich kann aber jeder im Sinne des Crowdsourcings mitmachen und das Portal mit Daten füttern. Entsprechend viel Aufmerksamkeit sollten diesem Artikel daher jene Gründer widmen, die mit ihrem Startup und Produkt bisher noch nicht bei CrunchBase gelistet sind. Ein Engagement kann sich für Startups nämlich langfristig auszahlen.

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Mehr als SEO: So profitieren Startups von CrunchBase

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You might get the odd mention in a TechCrunch article.“

Erstens durch eine höhere Sichtbarkeit bei Google: „Every non-stealth company should be in CrunchBase if for no other reason then SEO“, schreibt zum Beispiel Daniel Levine, der laut eigener Aussage bereits für CrunchBase tätig war, auf der Meinungsplattform Quora. Analog zu einer Präsenz bei Twitter und Facebook gehöre auch ein Eintrag bei CrunchBase zum guten Ton in der Startup-Branche. Wer sich bei CrunchBase etwa als Mitbewerber zu einem bestimmten Startup einträgt, kann profitieren: „You might get the odd mention in a TechCrunch article.“

Uneins ist man indes in der Frage, inwieweit sich für Startups dadurch eine erhöhte Aufmerksamkeit auf Investorenseite ergibt. Zwar warnen Levine ([…]but I wouldn’t expect people to organically find you there unless you get written up or take funding or something) und auch ein anderer Nutzer (As for visibility with angels & VCs and meeting invitations, no chance) angesichts des „Link-Farm“-Image der Seite vor allzu großer Euphorie, doch Chancen gibt es durchaus.

Das von vielen Investoren und Business Angels genutzte Analyse-Portal SeedTable etwa basiert auf CrunchBase-Daten. Zudem unterfüttert auch der bei CrunchBase dem Facebook-Vorbild nachempfundene Business-Graph eine sinnvolle Verknüpfung von eigener Startup-Daten im Rechercheumfeld. Entsprechend lohnt eine Aktivität bei CrunchBase nicht nur aus Gründen von SEO und unkomplizierter, pflegeleichter Handhabung. Zudem sollten auch Journalisten nicht außer Acht gelassen werden: denn mit einem üppig bestückten CrunchBase-Profil recherchiert es sich erheblich leichter.

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Was kann, was muss? Das gehört ins CrunchBase-Profil

Das CrunchBase-Profil von Narrative. (Screenshot: t3n)

Das CrunchBase-Profil von Narrative. (Screenshot: t3n)

Damit diese Mechanismen aus Sicht eines Startups nicht nur greifen, sondern von Journalisten und Investoren als primäre Nutzergruppe auch optimal genutzt werden können, muss das zugrundeliegende CrunchBase-Profil folgerichtig mit möglichst vielen Informationen bestückt werden. Das CrunchBase-Profil gliedert sich dazu in die vier Bereiche Overview, Relationships, Activities und Media. Darunter fallen Grundinformationen wie Alter, Größe und Hauptsitz des Startups ebenso wie Angaben zu Investoren, Finanzierungsrunden und Presseberichte. Im Folgenden erklären wir, worauf es bei der richtigen Angabe dieser und weiterer Informationen ankommt.

Company Overview

  • Date Founded: Gebt hier das Datum eurer Unternehmensgründung an. Je genauer die Angabe (also zum Beispiel „20. März 2014“ statt nur „2014“), desto einfacher könnt ihr später über die Suche von CrunchBase gefunden werden.
  • Founders: Gebt hier an, wer die Gründer eures Startups sind. Idealerweise verfügt jeder von euch über ein eigenes CrunchBase-Profil, sodass Besucher der Startup-Seite mit einem Klick auf einen Gründer direkt näheres zu eurer Herkunft und Experience erfahren kann.
  • Website: Gebt hier in jedem Fall eure Webseite sowie Social-Media-Profile an. Derzeit bietet CrunchBase entsprechende Schnittstellen zu Facebook, Twitter und LinkedIn.
  • Category: Gebt hier die Branchen, Märkte und Segmente an, in denen ihr mit eurem Produkt aktiv seid. Wer zum Beispiel eine Foto-App entwickelt, sollte sich mit den Kategorien „Photography“ und „Software“ taggen. Sofern euer Produkt außerdem auf Schnittstellen von Facebook oder Twitter aufbaut, solltet ihr diese Netzwerke zur besseren Sichtbarkeit ebenfalls mit in die Kategoriebeschreibung aufnehmen.
  • E-Mail: Eine Information, nach der interessierte Journalisten, Investoren und übernahmebereite Konkurrenten gerne suchen. Tipp: Verwendet keine privaten E-Mail-Adressen, sondern immer solche mit „info@startupxy.com“ oder „contact@startupxy.com“ – das macht einen seriösen und professionellen Eindruck. Entsprechende Dienste für Alias-Bezeichnungen bietet Gmail an.
  • Description: Zu jedem Profil gehört eine Selbstbeschreibung des Unternehmens in Kurz- und Langform. Beide Felder sollten berücksichtigt werden. Anzugeben sind die Beschreibungen nach Empfehlung von CrunchBase immer in der Dritten Person, und ausdrücklich nicht in der „Wir“-Form. Wichtig: Beschreibt euer Startup dabei stets prägnant und ohne (!) werbliche Floskeln. Vermeidet also leere Worthülsen wie „most“, „leading“ oder „best“. Journalisten und Investoren erwarten einfache, seriöse und verständliche Informationen. Erklärt also im ersten Satz, was genau euer Unternehmen beziehungsweise euer Produkt macht. Nennt anschließend weitere Details zur Gründungsgeschichte oder dem Team, die über das Datum der Gründung oder die Teamgröße hinausgehen. Ein Beispiel für eine gelungene Selbstbeschreibung bei CrunchBase liefert das schwedische Hardware-Startup Narrative.

Narrative offers Narrative Clip, a tiny, automatic camera and app that gives users a searchable and shareable photographic memory.

Narrative was founded by six Swedish serial entrepreneurs in 2012. Martin Källström, formerly founder and CEO of blog search engine Twingly, shaped the concept of the Narrative Clip, a wearable camera able to create a continuous life log for the user. For this task he recruited his friend Oskar Kalmaru, founder of an online video provider, as well as Björn Wesén, who was, at the time, a freelancing designer of high-tech electronics.

Relationships

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Der Bereich „Relationships“ behandelt alle Informationen zu Stakeholdern eines Startups – also zum Beispiel seinen Mitarbeitern, Lieferanten, Kunden und Konkurrenten.

  • Team Member: Hier wird nicht nach der Zahl der Mitarbeiter gefragt, sondern nach den genauen Namen der Mitarbeiter. Gerade kleinere Teams sollten hier zu Beginn jedes ihrer Mitglieder bei CrunchBase inklusive Foto und Selbstbeschreibung hinterlegen, da so ersichtlich wird, wie viele Mitarbeiter euer Startup derzeit tatsächlich hat. Zudem können Besucher eures Profils so wertvolle Rückschlüsse auf Vorerfahrungen und Jobs in früheren Startups ziehen. Weitere Informationen zum Produkt können nach einer von CrunchBase vorgenommenen Verifizierung ergänzt werden.
  • Headquarters: Gebt hier den Standort an, an dem euer Startup hauptsächlich tätig beziehungsweise per Gewerbe gemeldet ist. Ihr habt mehrere Büros in unterschiedlichen Städten oder Ländern? Kein Problem, auf CrunchBase können beliebig viele Bürostandorte hinterlegt werden. Wichtig: Bezeichnung (zum Beispiel spezielles Office für Support oder Marketing) und Adresse nicht vergessen.
  • Competitor: Es klingt paradox, aber ihr solltet in eurem CrunchBase-Profil unbedingt auch eure Mitbewerber verlinken. Eine entsprechende Option stellt die Datenbank mit integrierter Autocomplete-Funktion zur Verfügung. Wer seine Konkurrenten im Profil hinterlegt, erscheint automatisch auch in deren CrunchBase-Profil.
  • Product: Hier habt ihr nun die Möglichkeit, euer eigentliches Produkt näher zu beschreiben und eine genaue Bezeichnung, einen Status (Stealth, Pre-Launch, Beta und so weiter) und eine entsprechende Webseite zu hinterlegen. Der Name des Produkts sollte aus Gründen der Auffindbarkeit nicht zu generisch sein, andernfalls sollte der Startup-Name zusätzlich vorangestellt werden. Weitere Informationen zum Produkt können nach einer von CrunchBase vorgenommenen Verifizierung ergänzt werden.

Activities

Der Bereich Activities behandelt jene Informationen, die im Zusammenhang mit der Finanzierung eures Startups oder etwaigen Übernahmen stehen. Problematisch dürfte dieser Bereich vor allem für jene Gründer sein, die sich in dieser Hinsicht diskret halten wollten. Wer in Rücksprache mit den Investoren aber keine „Non-Disclosure“-Strategie fahren braucht, kann seinem CrunchBase-Profil mit folgenden Angaben ein ordentliches Informationsplus verschaffen.

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  • Funding Round: Gebt hier alle Kapitelspritzen an, die euer Startup bereits erhalten hat. Nennt neben Höhe und Typ der Finanzierung (Seed, Angel, Venture, Convertible Note und so weiter) auch das Datum von Abschluss und Bekanntgabe der Finanzierungsrunde. Im Anschluss könnt ihr zudem weitere Details, etwa zu den hinter Finanzierungsrunde stehenden Investoren nennen.
  • Acquisitions: Sofern ihr bereits andere Mitbewerber übernommen habt, könnt ihr dies in diesem Feld angeben.

Media

Der Bereich Media umfasst jene Daten, die Relevanz für Journalisten, PR-Firmen und potenzielle Nutzer haben. Dazu gehört etwa die Verlinkung von Presseberichten sowie Bild- und Videomaterial.

  • News: Hat es bereits Artikel zu eurem Startup oder eurem Produkt in der Presse gegeben? Wenn ja, könnt ihr sie in diesem Bereich einbinden. Vor allem für Investoren und Journalisten ist das eine wichtige Information, um sich weiterführend über euch zu informieren.
  • Images: Unabhängig davon, ob euer Startup ein Hard- oder Software-Produkt entwickelt. In diesem Bereich solltet ihr unbedingt möglichst aussagekräftige und hochwertige Screenshots und Abbildungen, zum Beispiel von eurer App, hinterlegen. Gerade Journalisten werden das für ihre weitere Arbeit mit eurem Unternehmen schätzen.
  • Videos: Gleiches gilt für Videomaterial. Viele Startups bewerben ihr Produkt mit einem entsprechenden Werbeclip, auch der kann bei CrunchBase direkt eingebunden und von den Besuchern angesehen werden.

Fazit und Best Practices

Neben dem bereits erwähnten Profil von Narrative gibt es noch zahlreiche andere gelungene CrunchBase-Profile. Einen Blick wert sind etwa die Profile von 6Wunderkinder beziehungsweise WunderlistAirbnb oder Uber. Allerdings kann das Wikipedia-Prinzip für Startups auch Nachteile haben: Da grundsätzlich jeder fast uneingeschränkt Änderungen vornehmen kann, besteht die Gefahr von Kontrollverlusten. Mögliche Einträge zu negativen Presseberichten oder Finanzierungsrunden, deren Summe ursprünglich geheim bleiben sollte, können neben der Sichtbarkeit zwangsläufig auch die Vulnerabilität im Netz erhöhen. Wer die Präsenz bei CrunchBase jedoch ernst nimmt und das Profil regelmäßig pflegt, kann kaum etwas verlieren.

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Für das noch stärker auf Investoren, VC-Firmen und Angels spezialisierte Netzwerk Angellist werden wir in Kürze einen weiteren Artikel veröffentlichen.

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