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Datenschutz auf Facebook: Blogger kauft 1,1 Mio Nutzerdaten für 5 US-Dollar

Erneut wird Kritik am Datenschutz auf Facebook laut: Ein bulgarischer Blogger erhielt vor wenigen Tagen das Angebot, 1,1 Millionen Datensätze aktiver Facebook-Nutzer für nur 5 US-Dollar zu kaufen. Bogomil Shopov bezahlte, verifizierte die Echtheit der Daten und bloggte darüber. Wenig später erhielt er einen Anruf von Facebook.

Von Lars Budde
2 Min. Lesezeit
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Facebook-Marketing wird sich mehr und mehr auf den News-Feed konzentrieren. (©iStockphoto.com/cruphoto)

Bogomil Shopov setzt sich als Mitgründer der bulgarischen Piratenpartei für digitale Rechte ein. Das Angebot zum Kauf von 1,1 Millionen Datensätzen aktiver Facebook-Nutzer – vor allem aus den USA, Kanada und Europa – nahm er deshalb zum Anlass, um auf den mangelhaften Datenschutz von Facebook aufmerksam zu machen.

Mangelnder Datenschutz: Facebook Apps erleichtern Sammeln von Nutzerdaten

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In seinem ersten Blogpost zum Thema, der am vergangenen Dienstag veröffentlicht wurde, erläutert Shopov die Details des Angebots. Für 5 US-Dollar verkaufte ein Händler über die Plattform Gigbucks 1,1 Millionen Datensätze. Diese enthielten demnach Namen, User-IDs und E-Mail-Adressen, die über Facebook Apps gesammelt und monatlich aktualisiert wurden. In den Datensätzen erkannte Shopov sogar einige seiner Bekannten, schreibt Forbes.

Datenschutz auf Facebook: Nutzerdaten werden unter anderem über Facebook Apps gesammelt. (©iStockphoto.com/cruphoto)

Sein Blogpost verteilte sich im Internet und erreichte auch das „Facebook Policy Team“, das wenig später Kontakt aufnahm. Am Telefon sollte er Auskunft über den Verkäufer geben, die Datensätze an das soziale Netzwerk weiterleiten und anschließend löschen. Zum Abschluss machte man ihm außerdem deutlich, er solle das Gespräch für sich behalten. Eine Ansage, die Shopov zum Anlass nahm, das Telefonat in einem zweiten Blogpost öffentlich zu machen.

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Datenschutz: Facebook Apps stehen in Kritik deutscher Verbraucherschützer

Mangelnder Datenschutz seitens Facebook ist eigentlich keine Neuigkeit – dass Datensätze so günstig gehandelt werden, überrascht aber trotzdem. Da Facebook Apps in diesem Fall die Datenquelle sind, zeigt auf, wie wichtig es ist über Datenschutz aufzuklären. Als Facebook-Nutzer ist es deshalb empfehlenswert, sich vor dem finalen Klick über mögliche Konsequenzen im Klaren zu sein. Vor allem Facebook Apps sind unter Datensammlern sehr beliebt, weil Facebook seine Nutzer unzureichend über die Datenweitergabe informiert. Dessen vermeintlichen Verstoß gegen das deutsche Telemediengesetz kritisierte zuletzt auch der Bundesverband der Verbaucherzentralen.

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Dein t3n-Team

justsaying

1.000.000.000 User / 1.000.000 * 5$ = 5.000$ sind die Daten von Facebook wert ;)

Antworten
Dominik

Dazu gibt es nicht mehr viel zu sagen…

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Alex

Das ist kein mangelnder Datenschutz seitens Facebook. Die Aussage ist Unsinn. Für Apps sind ausschließlich Drittanbieter verantwortlich. Die laufen ja nicht mal auf Facebooks Servern.

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Dominik

@Alex

Klar ist Facebook dafür verantwortlich, wenn Sie die Daten den Apps preisgeben.
Man könnte die Daten auch verschlüsseln, zumindest die E-Mailadresse, bei der ich mich eh frage wozu die Apps bitteschön meine private E-mailadresse brauchen, wenn es jetzt die Facebook-E-Mailadresse gibt?

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Tobias Bähr

In diesem Fall kann man dies aber nicht Facebook anprangern, außer vielleicht, macht die API-Schnittstelle dicht, fertig.

Daher würde ich eher die App-Entwickler anprangern, weil sie Datenmissbrauch durchgeführt haben. Was natürlich bei allen Services passieren kann, die eine Schnittstelle anbieten.

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Alex

@Dominik Facebook gibt aber die Daten der Apps NICHT preis! Mit dem Zulassen einer App gibt der User die entsprechenden Daten, über die er auch informiert wird, an den Betreiber der App weiter. Facebook hat darauf überhaupt keinen Einfluss, denn Daten, die Apps erheben, werden von den App-Anbietern in IHREN Datenbanken gespeichert! Tobias Bähr sagt es so, wie es ist.

Vielleicht erst mal informieren, wie Apps auf Facebook funktionieren, dann widersprechen?

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Susi

Mann, immer dieses lapidare Argument, man solle doch nicht ins Netz gehen, wenn man nicht möchte, dass Daten öffentlich werden. Ihr redet nicht mehr so, wenn es Euch mal an einer Stelle erwischt, wo Ihr nicht damit rechnet.

Antworten
Alex

Ich sehe das wie Susi. Solche Ratschläge sind nicht zielführend und gehen am Problem vorbei

@Marcel Maaß klar kann man Daten auch im Internet sehr sicher ablegen. Das ist gar nicht blauäugig, wenn man weiß, was man tut. Das Stichwort heißt asymmetrische Verschlüsselung. Wenn der private Schlüssel beim User liegt und er die Daten nur lokal entschlüsselt, liegt es an ihm, wie sicher die Daten sind.

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