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Test

Daydream View: Googles Virtual-Reality-Headset im Test

Google hat mit Daydream View einen höherwertigeren Nachfolger seiner Cardboard-Brille zum Kampfpreis in den Handel gebracht. Was kann sie – und wer kann sie überhaupt nutzen?

5 Min.
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Daydream View. (Bild: Google)

Daydream VR: Googles Virtual-Reality-Plattform erfordert Android 7.1

Google hat im Mai im Zuge seiner Entwicklerkonferenz I/O 2016 einen ersten Vorgeschmack auf seine eigene Cardboard-Brille verstanden werden, die Google auf der I/O 2014 an alle Teilnehmer verteilte und sich als äußerst erfolgreicher und kostengünstiger Einstieg in die VR-Welt entpuppte.

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Google Pixel und Pixel XL: die derzeit einzigen Smartphones, mit der Googles Daydream-View verwendet werden kann. (Foto: t3n)

Durch die tiefe Integration von Googles VR-Plattform in Android 7.1 Nougat kann die Brille künftig auf jedem Daydream-ready-Smartphone verwendet werden. Derzeit sieht es mit der Verbreitung der neuesten Android-Version aber noch äußerst mau aus. Laut aktuellen Zahlen laufen 0,3 Prozent (Stand: November 2016) aller Android-Geräte auf Version 7.x Nougat. Mit der Zeit dürften auch weitere Geräte Daydream-ready sein – zum Zeitpunkt der Testveröffentlichung sind es lediglich die beiden Pixel-Geräte Googles. Bekannt ist indes, dass Daydream View nach einem Update auf besagte Android-Version mit dem ZTE Axon 7 laufen wird. Außerdem ist die Porsche-Edition und die nur in China erhältliche Pro-Version des Huawei Mate 9 Daydream-ready. Es ist zu hoffen, dass Hersteller zeitnah Updates auf Android 7.1 Nougat liefern.

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ZTE Axon 7 in Bildern
Das ZTE Axon 7 besitzt Daydream-ready-Hardware. (Bild: ZTE)

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Angesichts dessen, dass Googles Daydream höchstwahrscheinlich – man weiß es bei Google ja nie – ein langfristig angelegtes Projekt ist, dreht es sich in diesem Test nicht ausschließlich um die Daydream-View-Brille, sondern das Konzept der Plattform. Derzeit kann sie als direkte Konkurrenz zu Samsungs Gear VR, aber nicht als Antwort auf die High-End-VR-Headsets wie Oculus Rift und HTC Vive betrachtet werden. Die Daydream View ist mit ihrem Preis von 69 Euro absolut erschwinglich und funktioniert im Unterschied zu Samsungs Lösung langfristig mit Smartphones aller Hersteller.

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Daydream View: VR-Headset mitsamt Controller

In Deutschland bislang nur in Grau erhältlich: die Daydream View mitsamt Remote. (Bild: Google)

In Deutschland bislang nur in Grau erhältlich: die Daydream View mitsamt Remote. (Bild: Google)

Gehen wir aber dennoch erst einmal auf die Daydream View ein: Die mit etwa 200 Gramm relativ leichte VR-Brille besitzt im Unterschied zu Samsungs Gear VR keinen speziellen Sensor, mit dem das Tracking verbessert wird, oder andere Spielereien. Google erwartet, dass alle notwendigen Sensoren in den Smartphones verbaut sein müssen.

Die View ist ein simples, aber optisch ansprechendes VR-Headset, das zum Großteil aus weichem Stoff besteht. Um einen gewissen notwendigen Grad an Stabilität zu liefern und die Optik an Ort und Stelle zu halten, besitzt die View ein Skelett aus Kunststoff. Der gepolsterte Innenteil, der auf das Gesicht gesetzt wird, ist nur mit Klettband fixiert und kann bei Bedarf gewaschen werden.

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Die Akkus der Daydream Remote sollen zwölf Stunden Laufzeit liefern und per USB-Typ-C-Anschluss geladen werden. Die Verbindung zum Smartphone wird per Bluetooth aufgebaut.

Sandwich: das Pixel XL wird zwischen Klappe und Daydream-View-Gehäuse geklemmt. (Foto: t3n)

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Daydream View App, Kopplung und heiße Pixel

Zur Kopplung des Smartphones mit dem VR-Headset ist die Daydream-App erforderlich. Die Kopplung geht schmerzlos und flüssig vonstatten – ihr müsst im Grunde außer dem Start der App und dem Einlegen des Smartphones in die Brille nichts unternehmen. Habt ihr dann die Brille auf der Nase, wird euch beim ersten Start eine Einführung gezeigt – hier erfahrt ihr unter anderem, wie der Controller neu zentriert wird – das müsst ihr gelegentlich machen, damit die Steuerung möglichst präzise funktioniert. Der Grund dafür liegt darin, dass die Remote ohne Tracking-Kamera arbeitet.

Das Daydream-Menü. (Bild: Google)

Das Daydream-Menü. (Bild: Google)

Sind die ersten Schritte vollbracht, könnt ihr gleich in VR-Welten einsteigen. Das übersichtliche Menü zeigt euch eure auf dem Smartphone installierten Apps und empfohlene Inhalte. Google schlägt beispielsweise ein VR-Video des Rhomaleosaurus vor, das in der Tat beeindruckend, aber auch recht kurz ist. Außerdem könnt ihr Youtube-VR-Videos betrachten und einen Spaziergang im Taj Mahal per Street-View vornehmen. Über die Street-View-App könnt ihr auch andere Orte erkunden. Inhalte werden latenzfrei ohne Verzögerungen umgesetzt, auch bei Drehbewegungen des Kopfs läuft alles einwandfrei. An der Bildqualität ist in Kombination mit dem Pixel XL nichts auszusetzen.

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Was nach einer Weile der Benutzung Sorge bereitete, ist die starke Erwärmung des Smartphones. Das Pixel XL wird innerhalb einer 20-minütigen VR-Partie so heiß, dass man es problemlos als Taschenwärmer verwenden könnte. Das verwundert indes kaum, schließlich muss das Smartphone gleichzeitig zwei Videos mit 60 Frames pro Sekunde bereitstellen. Es ist daher zu empfehlen, zwischendurch kleine Pausen einzulegen, damit das Smartphone wieder etwas abkühlen kann. Gelegentliche Pausen sollten auch für die eigene Befindlichkeit gemacht werden.

So sieht das Daydream-Menü ohne Brille aus. (Bild: t3n)

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Das Daydream-View-Ökosystem ist noch stark ausbaufähig

Abgesehen von bereits genannten Inhalten bietet Google über den Play-Store noch weitere Apps zum Download an. So könnt ihr euch mit der VR-App des Google-Art-Projects berühmte Gemälde aus der Nähe ansehen, oder den knuffigen Kurzfilm Invasion ansehen. Außerdem besteht die Möglichkeit weitere Filme über Play Movies zu gucken. Für den Konsum von Nachrichten in VR steht euch die VR-Anwendung des Wall Street Journal zur Verfügung, die unter anderem interaktives Kartenmaterial über Marktdaten und 360-Grad-Videos liefert. Eine weitere Newsquelle ist die Guardian-VR-App.

In der Daydream-App könnt ihr euch einen Überblick über das Angebot verschaffen. Leider sind nicht alle Inhalte verfügbar. Einige sind kostenpflichtig. (Bild: t3n)

In der Daydream-App könnt ihr euch einen Überblick über das Angebot verschaffen. Leider sind nicht alle Inhalte verfügbar. Einige sind kostenpflichtig. (Bild: t3n)

Freunde von Games stehen Spiele wie das schicke Minigolf-Spiel Wonderglade bereit, oder das Puzzlespiel Danger Goat, bei dem ihr eine verrückte Ziege aus mit Fallen übersäten Szenarien retten müsst. Eine Übersicht aller verfügbaren Inhalte findet ihr bei Google. Nicht zu vergessen ist das Puzzlespiel Mekorama. Das Angebot ist beileibe noch nicht sonderlich groß, in den nächsten Wochen wird es aber noch Nachschub im Play-Store geben. Google wird auch alle für Cardboard optimierten Apps in den nächsten Wochen und Monaten Daydream-kompatibel machen.

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Fazit: Ein guter Start

Googles Daydream-Plattform hinterlässt einen ersten soliden, aber noch recht überschaubaren Eindruck. Die ersten Apps und Inhalte machen Spaß, aber bislang nur für eine relativ kurze Zeit – vor allem die virtuellen Spaziergänge durch Street-View, oder eigene 360-Grad- beziehungsweise Panoramafotos sind großartig. Die kleinen Spiele sind unterhaltsam, mich haben sie aber nicht lange bei der Stange gehalten.

Das Grundkonzept mit der tiefen Einbindung in die Android-Plattform ist smart, die Nutzeroberfläche und die Steuerung per Remote können durch ihre Einfachheit überzeugen. Das Headset selbst könnte etwas bequemer sein, was unter Umständen sogar schon durch ein zusätzliches Gummi, das über den Kopf geht, gelöst werden kann. Für den Preis von 69 Euro geht die Konstruktion aber in Ordnung, schließlich funktioniert das Headset ohne große Probleme.

Daydream View: Google hat noch eine lange Reise vor sich. (Foto: t3n)

Daydream View: Google hat noch eine lange Reise vor sich. (Foto: t3n)

Wer ein Google Pixel besitzt und Neugierig auf VR ist, sollte die View auf jeden Fall ausprobieren. Die Summe von über 760 Euro in ein Smartphone zu investieren, nur um Daydream-View zu nutzen, wäre indes ein wenig zuviel des Guten, zumal in den kommenden Monaten weitere kompatible Smartphones und auch Daydream-Headsets von diversen Herstellern auf den Markt kommen.

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Eine der größten Herausforderungen Googles ist es ohnehin, Android 7.1 für die breite Masse bereitzustellen. Hier muss das Unternehmen seine Hardwarepartner in die Pflicht nehmen, ihren aktuellen Geräten, die aus technischer Sicht Daydream-ready sind, entsprechende Updates zu verpassen. Dass künftige Geräte, auch aus der Mittelklasse, Daydream-ready sind, dürfte außer Frage stehen.

In Deutschland bislang nur in Grau erhältlich: die Daydream View mitsamt Remote. (Bild: Google)

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Schöne Vorlage ohne teure Aufpreis-Hardware

Google setzt ein Angebot, wo die Chinesen Alternativen anbieten würden. Teure Anbieter haben weniger Luft. Und man braucht keine Aufpreis-Hardware sondern nur das Handy und die Halterung+Controller.

Wäre ich Reporter, würde ich bei Logitech, Fielmann, Apollo und natürlich Mr. Spex nachfragen.

Anmerkung: Die 69 Euro sind MIT Controller glaube ich. Für Oculus und HTC Vive muss man die wohl recht teuer nachkaufen.

Selfie-Stick-Buttons mit 2 Knöpfen und Bluetooth kosten etwa 4 Euro. D.h. man könnt zusätzlich zum Controller an der Brille was anbringen. Helligkeit und Lautstärke und Kamera einschalten würde mir als erstes einfallen.

Und natürlich Power-Versorgung.

Bei 360 muss man nur Video abspielen und ob das ein Vollbild oder zwei halbe Bilder in einem Frame sind, ist dem Grafikchip egal h.264 rein, FullHD raus. Der Hitzestau kommt vom „Einschliessen“.
Bei VR muss man zwei Bilder berechnen. Das braucht Rechenpower.

Und der Denkfehler ist schon, das man die App mit blossen Fingern startet statt Android vollständig in der Brille zu nutzen und seine Emails ohne Mitleser in der Bahn lesen zu können. Kommt der Schaffner, schaltet man die Kamera ein.
Man muss also nur den Launcher doppeln und 1920/2=960×1080 den Apps vorspiegeln und dann das Bild duplizieren für Links-Rechts. Schlaue Apps können dann 3D-Effekte nutzen oder wenn man Standard-Widgets (keine Ahnung wie das bei Android heiss) benutzt, werden die vom Betriebs-System oder unity(?)-Engine zwangs-3D-fiziert. Der App-Entwickler muss dafür keinen Handschlag tun !
Z.B. bei Listen kann man sich dann umsehen oder mit Kipfnicken nach Rechts/Links/Oben/Unten eine Seite höher/rechts/links/tiefer BLÄTTERN statt das doofe Scrollen.
oder man fixiert den Anfangsbuchstaben die rechts neben der Liste schweben und drück den Action-Button um nur diesen Anfangs-Buchstaben einer Liste zu sehen.

Brille abziehen, Handy rausnehmen usw. sollte unnötig sein.
Durchgängige Brillen-Nutzung sollte auch möglich sein.
In guten Ländern könnte man so schöne Sachen programmieren und Android wirklich nützlich machen :-(((

Antworten
Thomas Dorloff

Habe ich da was überlesen oder wird da gar nichts über die Qualität des Ganzen geschrieben? Wie ist das Bild und die Auflösung? Wie die Verzögerung? Wie schlägt es sich im Vergleich zur GearVR oder sogar zur OR oder Vive?

Gewicht, Material, Controller und welches Smartphone kann ich auch auf der Website von Google nachlesen, ohne das Ding jemals in der Hand gehabt haben zu müssen.

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