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Marketing
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Definitionsstreit um SEM, Suchmaschinenwerbung und SEA

Ein  Außenstehender, der nicht täglich mit Online-Marketing zu tun hat, wird schnell feststellen, dass gerade in diesem Bereich mit Fachbegriffen nur so um sich geworfen wird – ganz zu schweigen von Abkürzungen. Besonders problematisch: Für bestimmte Begriffe bestehen unterschiedliche Definitionen, wie beispielsweise Search Engine Marketing (SEM), zu deutsch Suchmaschinenmarketing. Dieser Artikel versucht, Licht in das Definitionswirrwarr rund um SEM zu bringen.

Von Olaf Kopp
2 Min. Lesezeit
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Besonders im deutschsprachigen Raum, aber auch weltweit gibt es zwei Definitionen für den Begriff Suchmaschinenmarketing/SEM. So findet man selbst bei Online-Marketing-Agenturen, die sich auf das Marketing mit Suchmaschinen spezialisiert haben, unterschiedliche Umgangsweisen mit den Begrifflichkeiten:

  1. Die einen setzen SEM mit bezahlter Suchmaschinenwerbung wie z.B. Google AdWords gleich.
  2. Die zweite Definition sieht Suchmaschinenmarketing als Oberbegriff für Suchmaschinenoptimierung (Search Engine Optimization, SEO) und Suchmaschinenwerbung (Search Engine Advertising, SEA).
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Nach meiner Ansicht ist die zweite Variante die definitorisch passendere.

Schauen wir uns einmal den Begriff SEM etwas genauer an. Hier habe ich mich auf die Suche nach Begrifflichkeiten gemacht, um diese in den jeweiligen Kontext einzuordnen.

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Folgende Begriffe tauchen immer wieder im Zusammenhang mit SEM auf:

  • PPC Advertising
  • SEA
  • Google AdWords
  • SEO
  • Suchmaschinenwerbung
  • Suchmaschinenmarketing

Doch was bedeutet jetzt was ?

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PPC Advertising beschreibt alle bezahlten Werbeformen, bei denen pro Klick bezahlt wird. Dazu gehört u.a. die Suchmaschinenwerbung wie z.B. Google AdWords, aber auch Bannerkampagnen im „Google Display Netzwerk“ oder über andere Internet-Plattformen. Für mich zählen auch Intext Advertising oder Affiliate-Marketing-Kampagnen zum PPC Advertising, sofern auf CPC-Basis („Cost per Click“) abgerechnet wird.

Der Begriff SEM steht für Search Engine Marketing also zu deutsch Suchmaschinenmarketing. Betrachtet man sich mal die Definition des Begriffs Marketing, dann ist Werbung ist nur ein Teilbereich und somit wäre die Gleichung Marketing = Werbung nicht richtig. Dementsprechend kann die Gleichung Suchmaschinenwerbung = Suchmaschinenmarketing auch nicht ganz korrekt sein.

Sucht man jetzt eine Offline-Pendant zu SEO bzw. Suchmaschinenoptimierung, kann man Ähnlichkeiten zur PR-Arbeit feststellen. Und PR ist im weitesten Sinne Teil des Marketings. Warum sollte SEO also nicht Teil vom Suchmaschinenmarketing sein?

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Der BVDW definiert Suchmaschinenmarketing wie folgt: „Suchmaschinen-Marketing umfasst alle Maßnahmen zur Gewinnung von qualifizierten Besuchern über Suchergebnisseiten in Suchmaschinen.“

Diese Definition unterstütze ich.

Ich denke die definitorische Trennung von SEO und SEM beruht eher auf einem Ansatz, der speziell aus der SEO-Szene gewachsen ist, die sich oft gerne von den bezahlten Anzeigen in den Suchergebnissen abgrenzen wollte. Ich empfinde die Definition SEM = SEO + SEA als ganzheitlichen, definitorisch korrekteren und vor allem moderneren Ansatz.

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Ich plädiere deshalb für eine einheitliche Definition nach dem ganzheitlichen Ansatz SEM = SEO +SEA, befürchte aber fast, dass sich ein Großteil der deutschen Online-Marketing-Welt bereits auf die „falsche Definition“ eingeschossen hat und durch Informationsweitergabe das Suchverhalten dementsprechend beeinflusst hat, dass erst wieder ein Generationswechsel eine „Definitionskorrektur“ bewirken kann. Nicht zuletzt lässt sich der Begriff SEM zielsicherer für Suchmaschinen optimieren als SEA, weil man nicht in der Konkurrenz zu Websites rund um See und Meer (à la „SEA Life“ & Co) steht.

Über den Gastautor

Olaf Kopp ist Inhaber der SEM Agentur SEM Deutschland aus Hannover und regelmäßiger Gastautor bei t3n zu den Themen Suchmaschinenmarketing & Performance Marketing. Zudem leitet er AdWords-Seminare an der IHK Hannover und gibt Tipps zu den Themen SEM und Online Marketing in seinem Online Marketing Hannover Blog.

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7 Kommentare
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Dein t3n-Team

Jörg Dennis Krüger

Das Problem ist nicht nur, dass sich die deutsche Online-Marketing-Welt auf den „falschen“ Begriff eingeschossen hätte. SEM wird weltweit als „Werbung in Suchmaschinen“ verstanden. Ich habe jüngst an einen unserer Partner in den USA „korrekt“ über SEA geschrieben – was mir sofort die Nachfrage einbrachte, was denn bitte SEA wäre. Nach meiner Erklärung kam dann nur ein „Das habe ich ja noch nie gehört.“ In sofern kann der BVDW da gerne vieles definieren – wer verstanden werden will, wird die Begriffe verwenden müssen, die der (weltweite) Markt verwendet.

Antworten
Olaf

Hallo Jörg,

nur weil Du jetzt mit einem Kollegen in den USA gesprochen hast, würde ich Deine Meinung auch nicht pauschalisieren.

Grüße

Antworten
seppelkarli

Den Wahnsinn um begriffe gab es doch schon immer.
Noch vor einiger Zeit war das alles schön übersichtlich. Man hat sich mit der Nutzung solcher Kürzel und Fachbegriffen als elitärer insider geouted. Heute ist es so, dass heute jeder fürchterlich unsinnigen Kram mit neu erfundenen Begriffen versucht an den Mann zu bringen. Quer durch alle Medien wird man mit diesen oft erfundenen unsinnigen Spezialbegriffen vollgedröhnt. Das schlimme daran, die Begriffe haben nur zu of mit der Sache überhaupt nichts mehr zu tun. Die einzige Verbindung zum Produkt: Die oft mangelhafte fachliche Qualifikation sogenannter Marketingspezialisten. Ich bringe auch gleich ein Beispiel: Microsoft mit dem nervtötenden Werbespot für ein „online Foto Bearbeitungstool“. Ab in die Cloud. Wie dummdreist. Aber selbst hier gilt: Was ist die Cloud, wo kommt sie her und was macht man damit. Das wissen leider diejenigen am wenigsten, die uns das verkaufen wollen. Und so kommen wir immer mehr vom Unsinn zum Dummsinn.

Antworten
Michael

Hallo Olaf,

ich bin exakt deiner Meinung. Ich habe mich im Zuge meiner Bakkarbeit genauer mit dem Thema SEM beschäftigt und habe natürlich die unterschiedlichsten Definitionen herangezogen. Die am besten treffendste ist mMn ebenfalls SEM = SEO + SEA. Wie du auch schon erwähnt hast und wie ich auch feststellen konnte, wird in den USA SEM meistens mit Suchmaschinenwerbung gleichgesetzt.

lg Michael

Antworten
Karsten Münster

Hi Olaf,

sehe das wie Du. Wir sind ja nunmal in Deutschland, solange wir uns also „untereinander“ unterhalten und es hier ein paar Feinheiten in der Definition gibt, die es andernorts scheinbar nicht gibt, sollte man die doch auch verwenden. Zu Jörg: was wäre denn der Oberbegriff für Suchmaschinenmarketing im Sinne des hier verwendeten SEM in den USA, oder gibt es den dort gar nicht?

Antworten
Seolotsin

Dann sollte man doch mal die englische Version von Wikipedias Eintrag zu SEM lesen. Dort ist aber SEO in SEM integriert. Also auch dort besteht die Verbindung zu SEO. Weiterhin gibt es dort den Begriff „Search Advertising“. Spätestens bei der Anzeigenausrichtung wird man schnell auf SEO stoßen mit dem Qualitätsfaktor und Mobile Friendly. Am Besten, man regelt das mit einer ISO.

Antworten
Leonard Brahm

Ich denke sowieso, dass Suchmaschinenwerbung wie wir sie kennen (AdWords) mit der Zeit aussterben wird – beziehungsweise aussterben sollte. Google verdient zwar das meiste Geld daran, aber wirklich zielorientiert ist es nicht. Denn es gibt immer mehr Kunden, die bei mir Suchmaschinen-Optimierung buchen und vorher Suchmaschinenwerbung genutzt haben. Allerdings hatten diese kaum Ergebnisse, da ein Großteil die Ads einfach ignorieren. Ähnlich berichtet es auch ein anderer Artikel unter https://hd-picture.de/suchmaschinenwerbung/, wobei die sogar noch die Dienstleistung anbieten. Ich rate meinen Kunden bereits immer davon ab.

Beste Grüße
Leonard Brahm

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