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Startups & Economy
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Die Höhle der Eintagsfliegen? Das wurde aus den Startups der beliebten TV-Show

Mit „Die Höhle der Löwen“ startet heute die zweite Staffel von Deutschlands beliebtester Startup-Fernsehshow. Gute Quoten allein aber sagen wenig über den Erfolg der Sendung aus. Die viel wichtigere Frage: Wie erfolgreich sind die finanzierten Startups von damals heute wirklich? Auf Wachstumskurs? Profitabel? Oder doch pleite? Wir haben recherchiert.

Von Daniel Hüfner
13 Min. Lesezeit
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Die Investoren von „Die Höhle der Löwen“. (Foto: Vox)

Startup-Show „Die Höhle der Löwen“ geht in Runde 2

Heute Abend startet sie, die zweite Staffel von „Die Höhle der Löwen“. Die Startup-Show war im letzten Jahr der TV-Überraschungserfolg schlechthin: Mehr als zwei Millionen Zuschauer konnte die Sendung in der Spitze verzeichnen. In den insgesamt neun Folgen kämpften nicht weniger als 57 Startups um die finanzielle Gunst von Investoren wie Frank Thelen, Jochen Schweizer oder Vural Öger.

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Für die neue Staffel, die ab sofort jeden Dienstag um 20:15 Uhr bei Vox ausgestrahlt wird, haben die Macher einiges versprochen. So soll es „einen noch spannenderen, besseren Mix an Geschäftsideen“ geben, der Food-Bereich spiele außerdem eine „noch größere und wichtigere Rolle als in Staffel 1“, sagt Jurorin Judith Williams bei deutsche-startups.de. Frank Thelen, unter anderem Investor bei 6Wunderkinder und ebenfalls Jurymitglied, bezeichnete die erste Staffel der Show angesichts zum Teil fragwürdiger Ideen selbst als Startup – und verspricht „coolere“ Neugründungen aus dem Internetbereich. „Die zweite Staffel wird eine starke Version 2.0 sein.“

Die Entwicklung der Löwen-Startups auf dem Prüfstand

Der Erfolg von „Die Höhle der Löwen“ aber hängt nicht nur von der Quote ab. Die Show muss sich nun auch am Erfolg der finanzierten Startups aus dem Vorjahr messen lassen. Immerhin haben die Investoren in der ersten Staffel Beträge von teils mehreren hunderttausend Euro in zwölf Startups gesteckt – beispielsweise in das Spielzeug für Kinder versendende Meine Spielzeugkiste, das hochwertige Hüllen für Smartphones produzierende CrispyWallet oder Twinkle Kid, ein Unternehmen, das stark reflektierende Bommelmützen für Kinder verkauft.

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Gefragt nach den Zukunftschancen der in der Sendung bezuschussten Startups, gab sich Investor Frank Thelen im Gespräch mit Focus Online vor einem Jahr sehr zuversichtlich: „Unsere Kollegen aus den USA und Großbritannien zeigen bisher, das Investitionen aus dem TV-Format höhere Überlebenschancen haben als normale Seed-Investments.“ Das liege an der „medialen Aufmerksamkeit“ und den „erfahrenen Investoren“, so Thelen selbstbewusst.

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Aber stimmt das auch? Ein Jahr nach dem Start der ersten Staffel haben wir Recherchen unternommen und uns bei zehn der zwölf von den „Löwen“ finanzierten Startups umgehört. Hier kommen ihre und unsere Antworten.

1. Le Petit Raisin: „Es gab eine Unterlassungsklage“

Trotz eines Rechtsstreits auf Erfolgskurs: Die Macher von Le Petit Raisin. (Foto: Le Petit Raisin)

Trotz eines Rechtsstreits auf Erfolgskurs: Die Macher von Le Petit Raisin. (Foto: Le Petit Raisin)

Das war der Deal

Jonathan Goutkin und Daniel Dmitriouk von Le Petit Raisin machten in der ersten Staffel keinen Hehl daraus, ihre Idee, französischen Wein in kleinen Plastikfläschchen zu verkaufen, von einem US-Unternehmen kopiert zu haben. Allerdings, das versprachen die Gründer, sei alles ordnungsgemäß lizensiert worden. Also steckten mit Thelen, Williams, Öger und Schweizer gleich vier Löwen 150.000 Euro zu jeweils zehn Prozent Firmenanteil in das Startup aus Köln. Und: Sollte Le Petit Raisin in drei Jahren zehn Millionen Gläser verkaufen, sinken die Löwen-Anteile auf nur noch 25 Prozent. Soweit der Deal.

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Das wurde aus dem Startup

Schnell aber gab es Ärger: Ein Weinhändler erhob schwere Vorwürfe gegen die Gründer. Sie hätten das Glas und das Konzept schlicht nachgeahmt, hieß es. Er vertreibe den Wein zum Mitnehmen schon seit fünf Jahren. Der Fall landete auf dem Tisch des Düsseldorfer Landgerichts. Inzwischen ist er geklärt. „Es gab eine Unterlassungsklage gegen den Weinhändler, keine weiteren Behauptungen gegen uns aufzustellen“, teilt uns das Startup mit. Der Weinhändler soll nach Angaben von Gründer Goutkin schon 2011 ähnliche Flaschen verkauft haben, jedoch wegen mangelnder Qualität in Verruf geraten sein. „Das erschwert uns bei einigen Kunden noch heute den Markteintritt“, so Goutkin.

Entspannter ist hingegen die Lage in den Geschäftsbüchern: Seit dem Ende der Sendung im vergangenen Herbst sollen 500.000 Gläser verkauft worden sein. „Wir rechnen mit einem Umsatz von rund 1,5 Millionen Euro im Jahr 2015“. Schwarze Zahlen? „Vielleicht“, sagt Goutkin. Im nächsten Jahr aber will Le Petit Raisin profitabel sein. Dazu soll auch eine spanische Weinfirma beitragen, die das Startup nach dem Ende der Show zu einem nicht genannten Preis übernommen hat. Eine weitere Finanzierungsrunde will der Le-Petit-Raisin-Gründer übrigens nicht ausschließen: „Wenn der richtige Partner kommt, wären wir durchaus gesprächsbereit. Damit können wir noch mal unser Marketing verstärken.“

2. Meine Spielzeugkiste: 25 Mitarbeiter steuern auf Schwarze Zahlen zu

Florian Spathelf und Florian Metz von Meine Spielzeugkiste. (Foto: Meine  Spielzeugkiste)

Florian Spathelf und Florian Metz von Meine Spielzeugkiste. (Foto: Meine Spielzeugkiste)

Das war der Deal

Mit je 100.000 Euro zu fünf Prozent Anteil investierten Frank Thelen und Jochen Schweizer in Meine Spielzeugkiste. Das Startup aus Berlin bietet ein kostenpflichtiges Abo an, das Kindern jeden Monat eine wechselnde Auswahl von Spielzeugen zuschickt. Von der Due-Dilligence-Prüfung war zumindest Thelen im Nachgang der Sendung so angetan, dass er sein Investment sogar verdoppelt hat und seitdem mit zehn Prozent am Unternehmen beteiligt ist.

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Das wurde aus dem Startup

Seit dem Auftritt in der Sendung konnte Meine Spielzeugkiste etwa 3.000 zahlende Abo-Kunden generieren, wie uns Gründer Florian Spathelf mitteilt. Als Umsatztreiber erweist sich vor allem der TV-Spot, den das Startup seit etwa vier Wochen ausstrahlt. „Seitdem haben sich unsere Bestellungen vervierfacht“, sagt Spathelf, „und das trotz des heißen Sommers“. Als Umsatzziel gibt Spathelf für dieses Jahr „erstmals über eine Million Euro“ aus. Schwarze Zahlen peilen er und Mitgründer Florian Metz für 2016 an.

Weil Meine Spielzeugkiste schon die Expansion ins skandinavische und osteuropäische Ausland prüft, konnte man nach dem Deal mit Löwen zwischenzeitlich weitere zwei Millionen Euro an Kapital aufnehmen. Das Geld fließt damit auch ins Personal: Seit der Sendung ist die Mitarbeiterzahl beim Startup von acht auf heute 25 Mitarbeiter gewachsen.

3. Adamus: „Der Umsatz sollte Sie nicht erschrecken“

Marc Collinet von Adamus sorgte mit seinen mobilen Toiletten für unterwegs für Aufsehen. (Foto: Die Höhle der Löwen/Vox)

Marc Collinet von Adamus sorgte mit seinen mobilen Toiletten für unterwegs für Aufsehen. (Foto: Die Höhle der Löwen/Vox)

Das war der Deal

Mit mobilen Toiletten im Handtaschenformat sorgte Marc Collinet von Adamus in der siebten Folge für Aufsehen. Für seine zugegeben etwas unkonventionelle Geschäftsidee, Reisende unterwegs in bis zu 750 Milliliter fassenden und geruchshemmenden Beutel urinieren zu lassen, konnte Collinet immerhin 150.000 Kapital von Williams, Öger und Schweizer einwerben. Sie wurden im Gegenzug mit jeweils neun Prozent am Unternehmen aus Halberstadt beteiligt.

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Das wurde aus dem Startup

Überzeugt haben die Löwen vor allem die Kennzahlen. Im Januar 2014 konnte Adamus etwa 220.000 Euro Umsatz erwirtschaften – doppelt so viel wie im gesamten Vorjahr. Bis zum Ende des Jahres gab Collinet ein Umsatzziel in Höhe von 930.000 Euro aus. Am Ende belief sich der Umsatz aber nur auf 230.000 Euro, teilt Collinet auf Nachfrage mit. Die hohe Differenz zur Planzahl aus der Höhle der Löwen solle uns jedoch nicht erschrecken. „Die Planzahlen aus der Show beruhen auf Auslastungsszenarien unserer Produktionsanlage“, so Collinet weiter.

Ansonsten gibt der Adamus-Gründer an, seit Oktober 2014 rund eine halbe Million Exemplare seines mobilen WCs im Taschenformat verkauft zu haben. „Vornehmlich durch den Handel“, sagt Collinet, „wir liefern insofern eher eine kleinere Anzahl von Einzellieferungen, dafür aber höhere Stückzahlen je Lieferung.“ Der Gesamtumsatz für 2015 soll 50 Prozent über dem des Vorjahres liegen, also bei etwa 345.000 Euro. Das reiche, um einen ersten Jahresüberschuss auszuweisen, verspricht Collinet. Kontakt zu den Löwen besteht indes nicht mehr. „Aber das haben wir auch nicht erwartet – die Löwen kümmern sich ja um eine ganze Menge Leute und führen eigene Unternehmen.“

4. CrispyWallet: Mit Mediamarkt zur ersten Million

CrispyWallet will mit schlanken Hüllen für Smartphones und Laptops zum Erfolg. (Foto: CrispyWallet)

CrispyWallet will mit schlanken Hüllen für Smartphones und Laptops zum Erfolg. (Foto: CrispyWallet)

Das war der Deal

CrispyWallet war das erste Startup in der Sendung, das ein Investment von den Löwen erhielt. Mit insgesamt 100.000 Euro stiegen Lencke Wischhusen und Frank Thelen in das reiß- und wasserfeste Portemonnaies und Handyhüllen herstellende Unternehmen ein. Dafür gaben die Gründer David Hagenkötter und Marvin Metzke 40 Prozent ihrer Anteile ab. Zudem lobten sie eine Umsatzbeteiligung in Höhe von einem Euro aus, bis das Investment wieder zurückgezahlt ist.

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Das wurde aus dem Startup

„Neben Tausenden Kunden, die über den Webshop eingekauft haben, haben wir seit der Sendung große Ketten als Kunden gewonnen“, erklärt Mitgründer Marvin Metzke auf Anfrage. So seien die Handyhüllen inzwischen bei Mediamarkt, Saturn, Thalia und in Telekom-Shops erhältlich. „Insgesamt haben wir so über 2.000 Verkaufsstellen“, so Metzke.

Und in Sachen Umsatz? „Wir hoffen die Millionenmarke zu knacken“, sagt Metzke,. Dass CrispyWallet bislang noch keine Gewinne erzielt, darauf deutet eine weitere Finanzierungsrunde mit Blick auf die geplante Internationalisierung hin: „Hierüber dürfen wir aber noch nicht viel sagen“, so Metzke.

5. Calmdura: „Wir haben starke Konkurrenz bekommen“

Victor Fischer hat mit Calmdura den leisesten Laubbläser der Welt erfunden. (Foto: Die Höhle der Löwen/Vox)

Victor Fischer hat mit Calmdura den leisesten Laubbläser der Welt erfunden. (Foto: Die Höhle der Löwen/Vox)

Das war der Deal

Fast schon spektakulär war der akkubetriebene Laubbläser von Victor Fischer, der mit Calmdura endlich Ruhe in die Nachbarschaft von Hobbygärtnern bringen will. In der Idee witterten Schweizer, Öger und Wischhusen Potenzial. Insgesamt 180.000 Euro investierten die drei Löwen für jeweils zehn Prozent der Anteile in die Firma aus Frankfurt am Main. Der Laubbläser ist schon seit 2012 in der Bankenmetropole im Einsatz, seit 2013 in Hamburg. Mit dem Geld aus der Show wollte Gründer Victor Fischer unter anderem ins Ausland expandieren.

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Das wurde aus dem Startup

Zumindest in den Niederlanden und der Schweiz sind die Laubbläser inzwischen erhältlich. „Andere europäische Länder sollen folgen“, sagt Fischer. Obwohl bei den Geschäftszahlen nach Angaben von Fischer „alles im grünen Bereich“ ist, wollte er sich zu Verkaufszahlen und Umsatz  nicht im Detail äußern. Calmdura steht unter Druck: „Wir haben starke Konkurrenz bekommen mit den Firmen Stihl und Husqvarna, die uns genau beobachten“, erklärt Fischer. Angesichts des immer noch kleinen Teams (nur zwei Mitarbeiter im Vertrieb) bleibt also abzuwarten, ob das Unternehmen langfristig überleben kann.

6. Vepura: „Aus dem Deal mit den Löwen wurde nichts“

Vepura aus Köln vertreibt traditionelle indische Küche als Tiefkühlkost. (Foto: Vepura)

Vepura aus Köln vertreibt traditionelle indische Küche als Tiefkühlkost. (Foto: Vepura)

Das war der Deal

Unter der Marke „Vepura – Veggie your life!“ bieten die zwei Gründer Manoj Jain und Andreas Seibert traditionelle indische Küche als vegetarische Tiefkühlkost an. Das Konzept konnte Judith Williams, Vural Öger und Frank Thelen überzeugen, 40.000 Euro zu je zehn Prozent Anteil am Unternehmen zu investieren. Zum Zeitpunkt der Sendung waren die Produkte von Vepura noch nicht im Handel vertreten. Die Gründer gaben jedoch an, schon Gespräche mit interessierten Supermarktketten geführt zu haben.

Das wurde aus dem Startup

Das ist zumindest im Ansatz gelungen. So konnte Vepura unter anderem Galerie Kaufhof als Partner gewinnen. Die Produkte werden somit in Großstädten wie Hannover, Leipzig oder Berlin verkauft. Bei den Supermärkten sind bislang hauptsächlich einige Edeka-Märkte dabei. Seit dem Auftritt in der Sendung hat Vepura „zwischen 70.000 und 80.000“ Produkte verkauft, wie uns Gründer Manoj Jain mitteilt.

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Das Umsatzziel für 2015 soll dementsprechend im „niedrigen sechsstelligen Bereich“ liegen. Überraschend: Wie uns Manoj Jain weiter mitteilt, ist der vereinbarte Deal mit den Löwen gar nicht zustande gekommen. „Zwar standen wir in guten Gesprächen mit den Investoren, die Verträge beinhalteten aber einige Bedingungen, die wir nicht hätten erfüllen können, ohne unser Ziel zum Aufbau eines Familienunternehmens aufgeben zu müssen“. Kontakt zu den Löwen bestehe deshalb schon länger nicht mehr.

Hoffnungen setzt das Startup indes auf seinen Onlineshop, der bislang aber nur „wenige Bestellungen“ verzeichnen kann. Über die in diesem Zusammenhang von Jain angesprochenen Probleme wollte er nicht näher mit uns sprechen. Es bleibt also abzuwarten, ob das Startup auch ohne die Investoren überlebt.

7. Twinkle Kid: „Die Erfinderin ist aus gesundheitlichen Gründen aus dem Unternehmen ausgeschieden“

Nicht nur stilsicher im Straßenverkehr: Die Bommelmützen von Twinkle Kid reflektieren im Dunkeln. (Foto: Twinkle Kid)

Nicht nur stilsicher im Straßenverkehr: Die Bommelmützen von Twinkle Kid reflektieren im Dunkeln. (Foto: Twinkle Kid)

Das war der Deal

Sie lieferten eine der zweifellos charmantesten Gründungsideen der ersten Staffel von „Die Höhle der Löwen“: Antja Loesdau und Marvin Braun von Twinkle Kid, einem Unternehmen, das Kindermützen mit reflektierendem Bommel herstellt. Williams, Thelen und Öger boten an, 90.000 Euro zu je 13,3 Prozent Anteil in das Unternehmen aus Hamburg zu stecken. Die Mützen sollten nach dem Willen der Gründer vor allem an Tankstellen verkauft werden. Zudem stellte Williams einen Deal mit dem Homeshopping-Sender HSE24 für dieses Jahr in Aussicht.

Das wurde aus dem Startup

Das Wichtigste vorweg: Das Startup wird inzwischen nicht mehr von Erfinderin Antje Loesdau geführt. „Aus gesundheitlichen Gründen“, wie man uns mitteilt. Aktuell wird Twinkle Kid von Thorsten Wiechert und Lilian Haferkamp geleitet – ohne den eigentlich vereinbarten Deal mit den Löwen. Denn der kam auch hier gar nicht erst zustande, wie Loesdau bei deutsche-startups.de im Herbst letzten Jahres erklärte. Stattdessen habe man sich auf einen Kredit geeinigt.

Zu Umsatz und Bestellvolumen will sich Twinkle Kid nicht äußern. Man habe sich im Frühjahr allerdings neu aufgestellt und vertreibe die Strickmützen unter der Marke „elbglut hamburg“ jetzt auch für Erwachsene. Erhältlich sind sie ab dieser Woche auch im Shop und über Vertriebspartner. Fraglich ist allerdings, inwieweit das Startup sein Produkt wie von Löwin Judith Williams angekündigt noch im TV präsentieren kann: „Ein Deal mit HSE24 und Frau Williams steht aktuell noch aus. Wir würden uns aber freuen, wenn er noch zustande kommt“, so Wiechert.

8. MusicWorks: Profitabel und auf Expansionskurs

MusicWorks bietet Band-Workshops für Unternehmen an. (Foto: MusicWorks/Facebook)

MusicWorks bietet Band-Workshops für Unternehmen an. (Foto: MusicWorks/Facebook)

Das war der Deal

Teambuilding mal anders, mit diesem Motto konnte das 2009 gegründete MusicWorks immerhin 40.000 Euro von Jochen Schweizer einsammeln. MusicWorks stellt primär Unternehmen Musikinstrumente zur Verfügung, um Mitarbeiter über einen Band-Workshop zusammenzubringen und den Zusammenhalt zu stärken. Jochen Schweizer sicherte sich dafür 25,1 Prozent der Anteile inklusive Sperrminorität am Hamburger Unternehmen.

Das wurde aus dem Startup

Angesichts der eher kompliziert zu transportierenden Musikinstrumente (Schlagzeug und Gitarren) war die Skalierung die größte Herausforderung für MusicWorks. „Durch ein zusätzliches Lager in Stuttgart“, sagt Teammitglied Jorma Reus, „schaffen wir es, die Regionen um München, Frankfurt und Stuttgart und das deutschsprachige Ausland immer mehr zu erschließen“.

So konnte MusicWorks nach der Ausstrahlung im Herbst bis Jahresende immerhin 30 Workshops vermitteln. „In diesem Jahr sind es bisher etwa 70“, sagt Reus. Den Umsatz habe man im Vergleich zum Vorjahr um 70 Prozent steigern können. Zwar will MusicWorks keine genauen Zahlen nennen, in Sachen Gewinn sei man aber schon seit 2009 „im grünen Bereich“. Die Zukunftspläne? Mit Investor Jochen Schweizer soll die Kooperation ausgebaut werden. Zudem sollen weitere Lagerstandorte zur Stabilisierung des Umsatzes errichtet werden.

9. MyLoveSong: 500 kreierte Songs pro Monat

Kiu Ghaderi konnte die Löwen mit seiner Idee überzeugen, online individuelle Liebeslieder zu kreieren. (Foto: Die Höhle der Löwen/Vox)

Kiu Ghaderi konnte die Löwen mit seiner Idee überzeugen, online individuelle Liebeslieder zu kreieren. (Foto: Die Höhle der Löwen/Vox)

Das war der Deal

MyLoveSong, eine Online-Plattform für personalisierte Liebeslieder, sammelte 115.000 Euro in der Show ein. Geldgeber war Jochen Schweizer, der im Gegenzug 26 Prozent der Firmenanteile erhielt.

Das wurde aus dem Startup

Seit dem Auftritt in der Sendung haben sich nach Angaben von Gründer Kiu Ghaderi etwa 5.000 Nutzer auf MyLoveSong angemeldet. Das Bestellvolumen gibt er mit 500 kreierten Liebesliedern pro Monat an, der Umsatz soll bis zum Ende des Jahres auf insgesamt 230.000 Euro klettern. „Eine Steigerung in Höhe von 300 Prozent gegenüber dem Vorjahr“, wie Ghaderi uns per E-Mail mitteilt. Angaben zur Profitabilität des auf zehn Mitarbeiter gewachsenen Startups will er nicht machen. Es bestehe bis auf weiteres aber auch kein Kapitalbedarf. Mit Investor Jochen Schweizer steht MyLoveSong nicht mehr in Kontakt.

10. HipTrips: „Wir erwarten, 2015 profitabel abzuschließen“

Das Team von HipTrips vermittelt außergewöhnliche Individualreisen. (Foto: HipTrips)

Das Team von HipTrips vermittelt außergewöhnliche Individualreisen. (Foto: HipTrips)

Das war der Deal

Eine „Herr-der-Ringe“-Erlebnisreise quer durch Neuseeland oder doch lieber ein Abstecher ins Kitesurf-Camp von Marokko? Mit der Idee, außergewöhnliche Reisen zu verkaufen, konnte das in Münchner Startup HipTrips insgesamt 125.000 Euro von Jochen Schweizer einsammeln und gab dafür 26 Prozent seiner Anteile ab.

Das wurde aus dem Startup

Ein Jahr nach der Ausstrahlung hat HipTrips seinen Platz gefunden – in mehrfacher Hinsicht. „Hip Trips ist mittlerweile als eigenständiges Unternehmen in die Jochen-Schweizer-Gruppe integriert. Auch unser Unternehmenssitz befindet sich mittlerweile in den Büros von Jochen Schweizer am Münchener Ostbahnhof“, erklärt uns Mitgründer Georg Schiffmann auf Nachfrage. Gewinne schreibe das Unternehmen noch nicht, auch zu Umsatz will Schiffmann nichts sagen. Nur so viel: „Wir erwarten, das Jahr 2015 profitabel abzuschließen und somit früher als erwartet unsere wirtschaftlichen Ziele zu erreichen.“

Fazit

Der hohe mit dem Auftritt in der Show einhergehende Zuwachs an Aufmerksamkeit hat sich für den Großteil der Startups offenbar äußerst positiv auf ihre Entwicklung ausgewirkt. So konnten Startups wie MusicWorks, HipTrips oder auch Meine Spielzeugkiste ihre Umsätze signifikant steigern, sind schon profitabel oder nach eigenen Angaben zumindest bis zum kommenden Jahr auf dem Weg dorthin.

Kommt ein Deal wie im Falle von Vepura im Nachgang aber nicht zustande, kann die Entwicklung wegen finanzieller und strategischer Defizite auch ins Stocken geraten. Zudem haben inzwischen offenbar auch Großkonzerne die Startups aus „Die Höhle der Löwen“ auf dem Schirm. Anders ist nicht zu erklären, warum Calmdura über großen Konkurrenzdruck klagt. Ob und wie diese Unternehmen eigenständig überleben können, ist fraglich.

Insgesamt aber dürfte die Show bei den finanzierten Startups als Katalysator dienen, um durch den Marketing-Effekt neue Kunden zu gewinnen, eine Infrastruktur mithilfe des Know-hows der Löwen aufzubauen und sich mit dem Geld auch personell zu professionalisieren. Zumindest für das erste Jahr also hat sich die erste Staffel von „Die Höhle der Löwen“ positiv auf die Entwicklung ausgewirkt. Das spricht neben der guten Quote auch für die Sendung. Es bleibt spannend, ob dabei in Zukunft mehr als „nur“ profitable Unternehmen herausspringen. Ein Exit wäre ja auch für die Löwen schön.

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8 Kommentare
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Nette Erfolge

Apple hatte für die gesamte Gesundheitsindustrie wohl nur eine Person angestellt. Einen Parteistaat an Mitarbeitern brauchen eher nur Cashburner und Vetternwirtschafts-Förderer sowie Frühstücksdirektoren-Freundeskreise sowie sogenannte Seilschaften.
Im Formel-1-Auto fährt ja auch nicht noch ein Vizepräsident, Navigator, Controller und Sekretariats-Chef herum.

Es kann sein das ein Bundesimmissions/emissions-Gesetz zu laute Gartengeräte (Rasenmäher, Heckenschere, Laubbläser,…) ab 17 Uhr nicht zulässt.
Interessant wäre auch, die Technologie auf Staubsauger usw. zu erweitern.

57 Startups wären leicht zu tracen. Ich dachte dafür gibts Google-Alerts.

Antworten
KeinerBringtWasEin

Und was ist nun das ende vom Lied…
Alle haben extrem Positive Vorstellungen was in Zukunft geschieht….
Aber Vergangenheit bis jetziger Zeitpunkt = nur Verluste…

Der Begriff Startup ist doch so ein killefit von Begriff:
Kann niemand mehr ganz normal ne Firma/Unternehmen gründen ohne diesen tamm tamm….
Und das wichtigste man muss später auch selbstständig von leben können und nicht nur viel drüber schreiben strahlen aber letztendlich nichts davon zu haben…

ENDE….

Antworten
NoOneElse

Schon mal eine Firma ohne Verluste in den ersten Monaten/Jahren gegründet?

Ob ich es nun Startup oder „erst kürzlich gegründete Firma“ nenne
wo ist der Unterschied?
Warum solle ich als Gründer diesen tam tam nicht machen?
„kostenlose“ PR und so?

ENDE -> auf Ihre Kommentare darf man nicht antworten?
nur blöd, dass das Sinn und Zweck einer Diskussion ist

Antworten
Nette Erfolge

@NoOneElse:
Manche der Lieferdienst-Vermittler können mit den Gebühren aus der aller-ersten Bestellung die Kosten für den Eintrag decken und schwimmen danach im Deckungsbeitrag. Sprich: Können das meiste von der Gebühr für sich behalten.
Mittelständler haben üblicherweise 10%-20% Kapital-Rendite.
Davon kann man locker aus eigener Kraft wachsen.

Vom neuen Markt (an den sich leider kaum jemand erinnert obwohl z.b. Knüwers Blog es in Erinnerung bringt oder brachte) kennt man vermeidbare unnötige Geldverbrennung auch.
https://t3n.de/news/startups-from-hell-arbeiten-im-startup-alptraum-621433/
Guck Dir doch die Höhle der Löwen an. Wie viele davon sind besser als manche Möchtegernsänger von DSDS die zum Glück in der ersten Runde rausfliegen ? Investier doch in die…

Wenn man Javascript abgeschaltet hat, klappt „antworten auf“ wohl oft nicht.
Gängigerweise schreibt mans einfach drunter. 90% der Artikel haben keine oder nur wenige Kommentare.

@KeinerBringtWasEin:
Im Rahmen von
kommt wohl heraus das „Startup“ einfach nur Firmen sind, die Investoren suchen. Das ist pauschal nicht schlimm aber der Focus von 90% der IT-Firmen-Berichte liegt halt bei den Cashburnern und nicht bei den tausenden neuen Firmen („junge Firmen“ ist auch ein beliebter Begriff für Non-Cashburner) die Steuern und Sozialbeiträge zahlen, Gewinne machen und halbwegs zufriedene Kunden und natürlich Mitarbeiter haben.
„Diplom Foobar (auf Jobsuche)“ sieht man ja auch häufig. „Startup“ ist halt einfach nur eine Abkürzung für „(auf Investorensuche)“. So sollte man das interpretieren.

Fabrikanlagen usw. muss man auch finanzieren oder der Hersteller in Asien oder z.B. bei Kleidung Türkei oder Italien wo wohl viel Auftrags-Ware genäht wird. An den Berichten erkennt man aber auch, das manche Investoren (so wie Film-Fonds) gerne das Geld vor sich her schieben um es möglichst spät zu versteuern. Daher wird lieber gewachsen und investiert statt mal Gewinne auszuschütten. Leider fehlen bei den Startup-Berichten aber meist auch im Börsen-TV die Kommentare von Steuerberatern wieso dies und jenes gemacht wird. Die Analysen bei Promi-Big-Brother sind oft qualitativ besserer Journalismus. Das erste Medium welches die Meinung von Steuerberatern einholt hätte vermutlich solch einen Vorsprung wie der erste Reporter der einen Laptop hatte und die Berichte per GSM(später Edge, also G2 vor UMTS=G3)-Modem hochladen konnte.
Leider fehlt sowas wohl fast durchgängig im kompletten Journalismus oder auch TV auch bei den Dritten oder anderen Sendern wo man an sich seriöse Informationen bekommt.

Antworten
karl Marx

Hallo.

Finde den titEl total unpassend gewahlt.
Suggeriert die Mehrheit wahre gescheitert, der Artikel suggeriert genau das gegenteil.
Und wie es jetzt insgesamt all in all aus sieht nach einem jahr.. Weiß ich auch nach dem Artikel nicht wirklich.
Passt alles Hintern und vorne nicht finde ich als Leser.
Entweder andere uberschrift oder Artikel und uberschrift aufeinander anpassen. Ein gesamt Fazit fehlt, wie gesagt, komplett.
Schade. My 2 cent

Antworten
Jürgen

Wieso muss man eigentlich immer erst 3 Jahre Cash verbrennen, um dann im vierten so gerade eben eine kleine schwarze Null zu haben (natürlich nur bezogen auf eben dieses Jahr).

Antworten
Nette Erfolge

@Marx: Ich hätte es gut gefunden auf Grafiken/Tabellen/Perzentilen alle 57 Kandidaten abzucheckern. Dafür gibts doch das Handelsregister-Online.
Aber die ct hat auch keinen Testsieger sondern am Ende eine Übersicht welche Produkte wofür geeignet oder ungeeignet sind. Wie am Strand am Supermarkt-Parkplatz muss man sehen ob man im Schatten oder Sonne liegen/parken will und so muss man aus den z.b. 30 getesteten möchtegern Iphones oder DSL-Routern aussuchen. Vielleicht meintest Du das auch mit Fazit.
Aber die Gründer, Ideen, Business-Pläne sind zu unterschiedlich. Die Model-Shows haben ähnliche Kleidung, die sind alle Nüchtern, gleicher Friseur und Schmink-Visagist und gleiche Beleuchtung oder bei DSDS kann jeder eigene Songs singen und das ist das Hauptauswahl-Kriterium. Bei Löwen ist die Selektion ob und wieviel man investiert von mehreren Faktoren abhängen wie ein Formel-1-Auto vom Design, eingestellte Federung, gewählte Reifen, Konkurrenten und natürlich Fahrer. Da gibts auch kein Fazit sondern eine Reihenfolge. Dafür müsste man bei Löwen aber die Transkripte der alten Folgen haben oder sie sich zeitaufwendig ansehen und könnte fördernde/abschreckende Faktoren reihenfolgetechnisch festlegen.
Vielleicht sind ja Anzug-Typen eher auf Veliererspur oder gemischte Teams erfolgreicher. Das wäre keine Garantie aber Hinweise wie man sich schmackhafter darstellt.

@Jürgen: Ich fordere schon ewig das Steuerberater bei Artikeln Informationen zuschiessen sollen.
Wenn man das Geld nicht braucht weil man ultra-reich ist, versucht man oft die Versteuerung Jahrzehnte vor sich her zu schieben. D.h. man investiert und jeder micro-cent Gewinn wird wieder re-investiert statt zu versteuern.
40% Verlust und steuerlich absetzbare Auszahlungen an Verwandte und Bekannte und Juristen und Freunde usw. als Berater-Kosten und Top-Boni-Manager-Gehälter ist immer noch besser als 42% Spitzensteuer-Satz zu bezahlen.
Daher sind Verluste und Kaputtmachung profitabler steuerzahlender Geschäfte oft vielleicht nicht wichtig obwohl manche Startups kein Nutzen für überteuerte Wohn- und Büro-Mietgebiete sind.

Ausserdem kann man mit der Geliebten in der New Yorker Filiale oder mit den Boni-Mismanager/Cashburner-Kumpels auf Firmenkosten in Barcelona die Champions-League-Spiele gucken oder in London shoppen gehen weil die neuen Markt-Unternehmen unbedingt kurz vor dem Crash oft noch dort Filialen bzw. Büros aufgemacht haben.

Da halte ich Löwen-Finanzierung (auch wenn die sich oft wohl nicht viel drum kümmern wie der Bericht beschreibt) für ehrlicher und anständiger.

Wenn Du eine Firma aufgemacht hast und nicht so schlau warst, den Großteil der Sachen beim Insolvenz-Shop-Halle zu holen (Gewerbe-Artikel gut und oft günstig!) kannst du das investment in brandneue Gewerbe-Artikel (guck die Preise z.b. bei Schäfer-Shop usw.) oder brandneue Firmenwagen und teure Namens-Aufkleber usw. über Jahre abschreiben. D.h. die Verluste mit den Gewinnen verrechnen stellt Dich dadurch schnell auf 0 Gewinn und das Auto ist nach einmal drinsitzen auch nur noch die Hälfte wert also Verlust! Das ist also nicht unbedingt unredlich so lange Du nichts genaueres weisst. Eine kotzende Katze ist nicht notwendig krank sondern spuckt nur die Mäuse-Haare aus und frisst dafür Gras wegen der als Brechmittel agierenden Bitterstoffe glaube ich. Interessanter wären Deckungsbeiträge o.ä. aber sowas ist meist geheim. Die Regierung fordert leider keine Bilanz-Zahlen wie lange die Rückzahlung der Schulden dauern wird und wie lange man in der Rezession ohne Aufträge über die Runden kommen würde. Diese zwei Zahlen sind meines Erachtens nach nicht geheimnis-würdig und der Staat oder die Gewerkschaft muss denen dann nach diesem Zeitraum die Arbeiter ohne Abfindungen „abkaufen“ weil der Staat es ja vorher durch die Bilanz genau wusste und jedem Bürger die Arbeit versprochen hat. Jeder weiss das Neujahr der Weihnachtsmann arbeitslos ist und kann es einplanen. Und im Gegensatz zu Sorbonnes-Oxley oder Dodd-Franck sind diese Zahlen problemlos ausrechenbar.

Die Schaufel- und Jeans-Firmen verdienten laut Legende am meisten von den Goldgräbern. Die Juristen, Berater, SEO-Spezialisten,… verdienen womöglich am meisten am kleinen Onlineshop oder Startup oder der ehrlichen jungen Firma die sogar Steuern zahlt.

Verluste sind nicht unbedingt kritikwürdig wenn man nicht weiss wie die sich zusammensetzen. Cashburning hingegen ist fragwürdig.
Eine Dönerbude kaufen zahlt monatlich den Kredit für die Maschinen ab. Aber teure Büros in der überteuerten Innenstadt betreiben und nur Dienstleistungen also Personal und kaum echten Bilanzwert (Maschinen, Autos, Fabriken, gefüllte Warenlager,…) und dann noch Verluste machen ist oft wenig nachhaltig. Diese Cashburner werden in den Startupnews natürlich gefeiert weil „Startup“=“wir brauchen Geld und erzählen es überall“ ständig nach Subventionen und Steuer-Erleichterungen und wenig Buchführung (vielleicht hat die Mafia besseres Controlling) und kostenlose Praktikanten fordert während die profitablen Firmen natürlich nicht mit ihren Gewinnen angeben.

In Holland (Ost-indische Handelskompanie oder so war evtl die erste und gigantisch profitable Aktien-Firma vor hunderten von Jahren aber auch die Tulpen-Preis-Blase kommt wohl von dort) Startups sind vielleicht profitabler als Cashburners und z.b. Lieferdienst-Vermittler aus Holland breitet sich hier aus.
Übrigens ist Delivery Hero auch ein „Einhorn“ also eine Milliarde oder mehr (so wie auch Xing!) wert. Man muss die Pizzeria o.ä. eintragen und überprüfen. Das kostet natürlich Geld. Aber die Gebühren der ersten Bestellung decken das ab und danach bezahlt man nur die Traffic-Kosten (20 Cent pro Gigabyte bei Amazon S3 glaube ich) und kann fast alles von den Gebühren behalten wenn man die Kohle nicht für Werbung, Büros in Luxus-Gebieten usw. verprasst. Die ganzen Fintech-Money-Transfer-Startups hingegen kosten praktisch immer 2.9%+20Cent oder so und das sind die Kosten der Kreditkartenfirmen. Denen bleibt nur was übrig wenn man Mengenrabatt bei den Kreditkarten-Firmen kriegt.

Warren Buffet hat 1 Mrd $ pro Monat an Einnahmen die er irgendwo investieren muss. Er hat unter 50 Mitarbeitern!. Craigslist hat im Gegensatz zu Ebay mit zigtausend Mitarbeitern auch nur unter 100 Mitarbeitern. Whatsapp hat die SMS-Anzahl oder SMS-Umsätze von ganz Deutschland halbiert und auch unter 100 Mitarbeitern. Du erkennst also als NeuerMarktKleinaktionär schnell das zigtausende Mitarbeiter oft nur heisst das die Firma lieber ausgibt und gigantisch groß wird statt dem Kleinaktionär seine Gewinne auszuzahlen.
Google und andere Firmen wissen vielleicht das die Rezession kommt und bauen daher zur Zeit um. HP trennt sich ja auch auf.

Der Cashburner-Hype ist im Journalismus leider noch nicht vorbei und weil immer neue Journalisten frisch von der Uni kommen wird das auch nie ein Ende haben.

Hier ist man stolz wenn man von der Lehmann-Blase berichten kann. Doch ich war schon beim neuen Markt und Commodore C64 dabei: Geschichte wiederholt sich und die Armseligkeit der Verantwortlichen Mismanager wird immer offenbarer und die Ausreden sind immer dieselben wie bei Little Britain (TV-Serie) dieser Politiker der mit seiner Familie am Tor steht und mal wieder was erzählen muss. Dem Land gehts jährlich schlechter. Die Armuts-Rente breitet sich aus und die Reichen werden immer Reicher und dank TTIP gibts bald vielleicht Genfood als Hartz4-Lebensmittelgutscheine und die AR-15 auf den Straßen und man hat kein Geld um die reichen Firmen zu verklagen und Medikamente muss man vielleicht zu teuren Preisen aus den USA bestellen weil dort die höchsten Medikamentenpreise sind und dank TTIP vielleicht Einheits-Markt herrscht.
Die Schweiz ist zu teuer. Die nordischen nicht-EU-Länder zu kalt und teuer! in der Lebenshaltung. Mallorca, Vietnam usw. aus den TV-Dokus sind eher für Leute mit einer etwas besseren Rente. In China ist die Luft zu schlecht aber man kann von 12 Dollar pro Monat in der Großstadt und verheiratet ganz gut leben (1). Afrika wäre gut gewesen. Aber das hat sich auch erledigt. DDR-Bürger können russisch und daher im Ostblock billig als Remote-Worker leben. Denn dort ist der Ausbau besser als hier oder in technikfeindlichen Diktaturen.
(1):
China hat keine Staatsschulden für die nächsten Generationen. Es wächst. Und da wird man nicht für Kleinigkeiten existenzvernichtend abgemahnt.

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TillEhrich

Ein paar klarere Zahlen als das übliche Marketing Geschwurbel („Alles läuft super“) wären schon sinnvoll. Z.B. 10 Mitarbeiter (ohne CEO) bei 230.000 EUR Umsatz ist schon logisch gesehen weit davon entfernt profitabel zu sein. Interessant ist aber, dass meist kein Kontakt mehr zu den Investoren besteht. Hier wäre es ggf. günstiger einen klassischen Kredit über die KWF zu nehmen und selber TV-Spots zu schalten. Je nach Zielgruppe ist das bei kleineren Sendern mittelfristig vermutlich günstiger als 20-30% Unternehmensbeteiligung (livetimes) abzugeben. Etwas anderes wäre es, wenn kontinuierlich eine gute Begleitung stattfindet, aber „nur“ zum Start finde ich zu den Preis zu hoch.

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