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So ticken Digital Natives: „Mind-Control wäre großartig“

Das Netz als Grundrecht – so begreifen Kinder und Jugendliche die digitale Zukunft, wie eine Untersuchung zeigt. Die Privatsphäre schreiben die Digital Natives deshalb nicht ab. Im Gegenteil.

Von Lisa Hegemann
3 Min. Lesezeit
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Wie sehen Kinder und Jugendliche die digitale Zukunft? Eine Untersuchung gibt Einblicke. (Foto: Larissa Veronesi/dpa Picture Alliance)

Minutenlang auf eine Internetverbindung warten? Während eines Festnetz-Telefonats nicht online gehen können? Websites, die nur für AOL-Mitglieder verfügbar sind? Die digitale Generation kennt diese „Probleme“ aus der Internet-Steinzeit nicht mehr. Für sie ist es normal, jederzeit online gehen zu können. So sehr, dass sie den Zugang zum Netz als Menschenrecht betrachten.

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Das legt eine Untersuchung im Auftrag der Telekom nahe, an der 370 Kinder und Jugendliche im Alter von zehn bis 17 Jahren teilgenommen haben. Darin sollten die Teilnehmer digitale Zukunftsszenarien entwickeln. Eine stabile und schnelle Internetverbindung zählt für die Generation, die mit dem Smartphone in der Hand aufgewachsen ist, demnach zu einer Selbstverständlichkeit. Alles andere sei in der Internet-Neuzeit inakzeptabel, heißt es in der Zusammenfassung.

Eine Welt ohne Smartphone? Können sich die Digital Natives durchaus vorstellen

Trotzdem denken die Kinder und Jugendlichen nicht in Geräte-Mustern – sie können sich auch eine Welt ohne Smartphone vorstellen. So geht ein Großteil der Befragten davon aus, dass wir alle vernetzt sein werden. 61 Prozent glauben beispielsweise, dass am Körper getragene Technologien und andere Geräte künftig das Handy ersetzen werden.

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Interessant: Anders als in anderen Studien legen die Kinder und Jugendlichen in dieser Untersuchung viel Wert auf Privatsphäre. Sie wollen zwar alle Informationen personalisiert und auf ihren Geschmack zugeschnitten bekommen. Aber sie wollen auch die Hoheit über ihre Daten wahren. 71 Prozent der Digital Natives erwarten, dass sie in Zukunft wissen, wer ihre Daten für welchen Zweck sammelt.

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Gerade in Deutschland machen sich die Jugendlichen viele Gedanken über ihre Privatsphäre – wenig überraschend, zeigen sich die Bürger hierzulande doch Auswertungen, die kaum Bewusstsein über das Thema Datenschutz konstatieren.

Was sich die Jugendlichen für die Zukunft vorstellen:

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  • Ein großes Thema unter den Jugendlichen sind Roboter. Drei von vier Befragten glauben, dass sie in Zukunft einen Roboter als Assistenten besitzen werden. In Deutschland glauben das sogar 87 Prozent der Jugendlichen. 78 Prozent halten es für realistisch, dass uns Drohnen alles besorgen können. „Ich wünsche mir am meisten einen Roboter, weil man dann nicht mehr alles selbst machen muss“, wird ein Jugendlicher in der Untersuchung zitiert.
  • Die Digital Natives reden nicht mehr über Smartphones. Ihrer Meinung nach werden wir schon bald mit Hologrammen sprechen statt in das Telefon. Das sagen drei von vier Befragten (78 Prozent). Das ist auch einer der technologischen Fortschritte, die sich die Jugendlichen am meisten wünschen – und in die sie am ehesten investieren würden.
  • Auch die virtuelle und die augmentierte Realität spielen in der Zukunft eine Rolle, wenn es nach den Jugendlichen geht. Sobald die Technologie weiter fortgeschritten ist und die Geräte günstiger werden, wird jeder VR und AR nutzen, sagen die Befragten. So gehen 74 Prozent davon aus, dass sie bald Filme auf ihren Brillen gucken können. Jeder Zweite hält es für möglich, durch die 3D-Entwicklung in einigen Jahren ein Konzert aus der Perspektive des Sängers erleben zu können.
  • Die Jugendlichen glauben auch an die totale Vernetzung. 76 Prozent gehen etwa davon aus, dass sie in der Zukunft mit ihren Kontaktlinsen Bilder knipsen können. 60 Prozent halten vernetzte Kleidung im Bereich des Möglichen.
  • Durch diese Veränderungen wird auch die Umgebung intelligenter. So denkt gut jeder Zweite (56 Prozent), dass alle Geräte mit uns reden werden. Einige Wünsche gehen sogar noch weiter. Zitat eines Teilnehmers: „Mind Control wäre großartig, aber ich will nichts implantiert bekommen. Mit einem Gerät zu reden, ist auch okay.“
  • Gibt es bald noch Passwörter? Eher nicht, glaubt man den Befragten. Sie halten es für denkbar, dass Biometrik – also beispielsweise Fingerabdrücke – das klassische Passwort ablösen. Guckt man sich die Schutzwörter an, die sich die Deutschen aussuchen, ist das keine schlechte Nachricht. Allerdings: Die deutschen Jugendlichen zeigen sich hier skeptischer.

„Roboter haben keine Gefühle.“

Woran die Jugendlichen übrigens überhaupt nicht glauben: an Technologie, die ihre Gefühle versteht. Ein Teilnehmer aus Berlin drückte es so aus: „Roboter haben keine Gefühle und können dementsprechend auch keine Empathie zeigen.“ Gerade die deutschen Befragten stehen Technik, die Gefühle erkennt, sehr skeptisch gegenüber. Ein Computer könne nicht wissen, wie es in einem aussehe, sagte ein weiterer Teilnehmer.

Auch wenn die Ergebnisse einen Einblick darin geben, wie unsere digitale Neuzeit aussehen könnte, sind sie mit Vorsicht zu genießen: Die Untersuchung ist nicht repräsentativ und steht dementsprechend nicht für alle Digital Natives. Die Telekom selbst spricht von einem Design-Thinking-Workshop, an dem 370 Jugendliche aus aller Welt teilgenommen und sich mit den Fragen der Zukunft auseinandergesetzt haben. Von den Jugendlichen kamen 100 aus Deutschland und bildeten eine Kontrollgruppe.

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grep

@LisaHegemann

Sky is the limit (?!) – Oder Größenwahn, Wahnsinn kennt keine Grenzen (?!) …, mit dem genetischen Klonen hat(te) man bereits die Büchse der Pandora geöffnet, den Stein der Weisen gefunden, die Heilung für jede Krankheit, Unsterblichkeit, etc. … doch man zog die Notbremse … berechtigterweise (?!) … denn Grenzen sind etwas Positives, weniger ist mehr und Vorsicht ist besser als Nachsicht.

Ciao, Sascha.

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