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Digitale Transformation oder Perpetual Disruption: Wie die kommenden Jahre unser aller Leben auf den Kopf stellen werden [Kolumne]

Digitale Transformation oder Perpetual Disruption: IT verändert, Unternehmen müssen sich anpassen – aber was ist mit uns, der Gesellschaft? Alain Veuve geht der digitalen Veränderung auf den Grund und zeigt mögliche Auswirkungen. Die „Transformiert“-Kolumne von Alain Veuve.

Von Alain Veuve
5 Min. Lesezeit
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Vor ein paar Wochen habe ich in meinem Artikel über die „Digitale Transformation“ vorgeschlagen, den Begriff  Perpetual Disruption zu ersetzen. Kernbotschaft des Artikels war, dass wir in der Digitalwirtschaft den Unternehmen (und damit unseren Kunden) suggerieren, dass diese Zeit des heftigen Wandels einmal abgeschlossen sein wird und dass es dabei nur um „Digital“ geht. Mittlerweile – um Dutzende Gespräche mit Entscheidungsträgern und Consultants reicher – bin ich (mittlerweile) der Meinung, dass „Perpetual Disruption“ nicht Ersatz für den Begriff „Digital Transformation“ sein sollte. Der Begriff steht in meinen Augen für ein neues gesellschaftliches und wirtschaftliches Zeitalter indem die Regeln und Gesetzmäßigkeiten grundlegend neu definiert werden.

Pacemaker der nächsten Jahre

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Unter dem Begriff „Perpetual Disruption“ subsummiere ich ein Zeitalter in das wir gerade eintreten – ein Zeitalter, das geprägt ist von immer schneller werdenden Wandlungszyklen. Bald schon werden die Wandlungszyklen so schnell wiederkehren, dass sie nicht die Ausnahme sondern die alltägliche Regel sein werden. Getrieben wurden und werden diese Wandlungszyklen vom exponentiell wachsenden technischen Fortschritt. Betrachtet man dieses Wachstum über die letzten 10.000 Jahre, entspricht es in etwa einer exponentiellen Kurve.

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Die Digitale Transformation schreitet voran. (Grafik: Alain Veuve)

Und wir stehen heute genau am Knie dieser für eine exponentielle Entwicklung typischen Kurve. Wir werden also in den nächsten Jahren eine Welt sehen, wie wir sie uns heute noch gar nicht vorstellen können. In etwa so wie sich jemand um 1900 die Welt von heute nicht vorstellen konnte. Nur, dass diese Veränderung in nur 20 Jahren geschehen werden.

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Das stellt die Gesellschaft und insbesondere die Wirtschaft vor ganz neue Herausforderungen. Für die Wirtschaft ergeben sich Fragestellungen wie:

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  • Wenn Innovationszyklen immer schneller werden, bedeutet dies auch, dass die Lebensdauer von Unternehmen kürzer wird?
  • Wie organisiert sich ein Unternehmen, das sich in einem sehr rasch verändernden Umfeld bewegt?
  • Wie kann eine Unternehmung vom Wandel profitieren?
  • Was bedeutet der Wandel für das Wirtschaftssystem als Ganzes?
  • Wo steht die Lehre der Wirtschaftswissenschaften, wenn bislang gültige Modelle keine Gültigkeit mehr haben?
  • Was bedeutet rascher Wandel für wirtschaftliche Investitionen?
  • Was bedeutet der rasche Wandel für eine Finanzwirtschaft die dadurch zunehmend an Wichtigkeit verliert?
  • Was bedeutet der rasche Wandel für die kommerzielle Forschung?
  • Welche Auswirkungen hat der rasche Wandel auf das Wirtschaftssystem als Ganzes?

Auf der anderen Seite gibt es auch für die Gesellschaft viele Herausforderungen:

  • Wie gehen wir mit veränderten Wertvorstellungen, getrieben durch neue technologische Möglichkeiten um?
  • Wie kann unser Rechtssystem mit den raschen Veränderungen mithalten?
  • Wie verändert sich die Art zu lernen und die Lerninhalte in einer Gesellschaft in der Wissen de Fakto unbeschränkt verfügbar ist?
  • Wie geht die Gesellschaft mit dem Verlust der (scheinbaren) materiellen Sicherheit um?
  • Wie beschäftigt sich eine Gesellschaft sinnvoll wenn der Erwerbsarbeitsanteil weiter sinkt?
  • Wie gehen wir mit den gesellschaftlichen Auswirkungen eines immer längeren Lebens um?
  • Wie definieren wir unsere Beziehung zu Geräten die über künstliche Intelligenz verfügen?
  • Wie verhindern wir eine weitere technisch bedingte Spaltung der Weltbevölkerung?

Digitale Transformation: Perpetual Disruption Modell

Die Frage für Wirtschaft und Unternehmer – und das ist mein Hauptfokus – ist daher, wie man sich in den nächsten Jahren aufstellen und verhalten soll. Folgender supersimple Chart soll zeigen, dass sämtliche Unternehmen die Bereiche Business, Gesellschaft und Wirtschaft gleichermassen berücksichtigen müssen um in der Perpetual Disruption erfolgreich zu sein.

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Die Veränderung betrifft beinahe alle. (Grafik: Alain Veuve)

Weil diese drei Bereiche in starker Wechselwirkung zueinander stehen. Technologische Entwicklungen werden durch die Gesellschaft adaptiert, da sie mithilfe des Business-Bereichs aggregiert werden können. Die Komponente Business kann durch das zur Verfügung stellen von neuen Technologien Wert abschöpfen, in dem sie der Gesellschaft Erleichterungen zur Verfügung stellt. Und so weiter und so fort.

Was sich in den letzten 300 Jahren (mit Blick auf das „Knie“ im oberen Chart) verändert hat, ist natürlich die Komponente Technologie. Es war bis vor 50 Jahren noch recht gut möglich ein Geschäft zu betreiben ohne täglich nach neuen Technologien mit welchen man sein Business vereinfachen könnte Ausschau zu halten. Die technologischen Verbesserungen sind in grossen Zyklen geschehen und waren von eher evolutionistischer Natur. Das sind sie im Grunde genommen auch heute noch, jedoch sind die Zyklen so kurz, dass wir von der Entwicklung überrascht werden. Darum ist die Technologie, neben der Gesellschaft und dem Business als solches, das Feld welches jeder Unternehmer permanent verstärkt im Blick haben sollte. 

Und die Digitale Transformation?

Die Digitale Transformation ist sozusagen die Aufwärmphase für den Marathon der Perpetual Disruption. Stellen Sie sich das so vor: Wenn die Digitale Transformation die Adventszeit ist, ist die Perpetual Disruption Weihnachten. Mit dem Unterschied, dass dieses Weihnachten für die nächsten 150+ Jahre täglich in exponentiell ansteigender Anzahl gefeiert wird. Am 1. Januar feiern wir bereits 128 x Weihnachten. Das Beispiel erscheint als krass – ist es aber im Grunde genommen nicht.

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Digitale Transformation: Digital ist erst der Anfang

Ich habe schon sehr oft darauf hingewiesen; das Digitale dominiert die heutigen Technologietrends und die Debatte zwar, ist aber beileibe nicht der einzige Treiber hinter den zukünftigen disruptiven Veränderungen. Es gibt so viel neue Technologie die ständig billiger wird und die bei den Unternehmern noch gar nicht auf dem Radar sind. So kann z. Bsp. Elon Musk nicht etwa den Tesla bauen oder Raummissionen auf privater Basis betreiben weil er solch ein Genie wäre. Vielmehr nutzt er schlicht neue Technologie die sich ständig verbessert und verbilligt um fundamentale Probleme der Menschen zu lösen. Er bringt im historischen Kontext eher traditionelle unternehmerische Merkmale mit: die Möglichkeit grosse Visionen und Träume zu entwickeln, die Fähigkeit und der Wille für diese Visionen echtes (nämlich unkalkulierbares) unternehmerisches Risiko einzugehen und, mehr Not als Tugend, möglichst schnell entsprechende Revenue Streams zu entwickeln. Diese Tugenden sind den meisten heutigen Unternehmern und Managern abhandengekommen, da der Nachkriegsboom dafür sorgte, dass man Geschäfte nicht mehr machte sondern verwaltete.

Mein Fazit: Gekommen um zu bleiben.

Welchen Impact diese technologischen Verbesserungen in den kommenden Jahren haben werden, können die meisten Unternehmer gar nicht abschätzen. Vielmehr fokussieren sie sich auf IT und Web und merken gar nicht. wie ihr Geschäft durch andere Technologien substituiert wird.

Aus diesem Grund benötigen wir ein Bewusstsein für diese Phase der Perpetual Disruption. Wir müssen uns an stetigen, superschnellen Wandel gewöhnen. Er ist gekommen um zu bleiben.

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10 Kommentare
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Alex

Viel Marketing-Geblubber ohne Hand und Fuß oder mal sachliche Fakten. Die tolle Grafik von Alain Veuve ist das beste Beispiel. Plötzlich geht die Gerade senkrecht nach oben, d.h. zu einem Zeitpunkt sind mehrere Zustände vorhanden.

Abgesehen davon, dass dies weit weg von Exponentiell ist, ist dies auch einfach Schwachsinn. Irgendein Marketing- oder Hype-Mensch hat sich hin gesetzt und überlegt: Wie könnte man das ganze nun möglichst spektakulär aussehen lassen.

Dazu noch einen coolen hippen Name und fertig ist der Hype. Früher nannte man so etwas „Modernisierung“, „Evolution“ oder „Weiterentwicklung“. Im Zweifelsfall auch „Digitalisierung“.

Nun heißt das Kind plötzlich „Digitale Transformation“ oder „Perpetual Disruption“. Ich verstehe nicht wieso es offenbar immer mehr Leuten gefällt dieses Bullshit-Bingo mitspielen zu wollen.

Antworten
Alex

Das die immer stärkere Digitalisierung die Zukunft extrem verändern wird, dass bestreite ich nicht. Das hat schon die Massentauglichkeit der Elektrizität, des Verbrennungsmotors, des Smartphones oder jeder andere größere technologische Fortschritt.

Mich stört einfach der künstlich geschaffene Hype mit einem übertriebenem Drang immer wieder einen neuen tollen Namen dafür zu entwickeln.

Den Begriff Bullshit-Bingo gibt es nicht unsonst. So etwas mag im Marketing-/BWL-Bereich gang und gebe sein, außerhalb dieser Bereiche wird sowas auch gerne mal spöttisch betrachtet.

Ich war erst letzte Woche in der Schweiz auf einer Konferenz, wo auch wieder der Begriff „Digital transformation“ gefallen ist, wurde in einer Präsentation groß und breit ausgerollt. In persönlichen Gesprächen in den Pausen gabs dafür jedoch eher Spott. Allgemein stand die Frage im Raum: „Wieso muss man nun wieder etwas dramatischer klingen lassen, als es wirklich ist. Digitalisierung gibt es schon seit den 80ern“. Überraschenderweise war dies die, ernüchternde, Meinung fast aller Leute, welche ich im Gespräch hatte. Hätte bis dahin ja noch geglaubt, dass ich nur so Resistent dagegen bin.

Wie gesagt: Ja, die Digitalisierung wird immer weiter voranschreiten. Ja, sie wird in einem nie da gewesenem Maße existieren. Nein, dies ist aber nicht überraschend und nein, man muss deswegen nun nicht am Rad drehen.

Es ist eine Weiterentwicklung/Modernisierung/Veränderung bestehender Strukturen und Verhaltensweisen.

Alain Veuve

Ich denke die Digitalisierung ist dort von wo wir heute starten.

Die technologischen Veränderungen der letzten 10 Jahre waren halt im historischen Kontext ziemlich dramatisch. Die nächsten 10 Jahre werden die wirtschaftlichen Strukturen mit aller Wahrscheinlichkeit wieder relativ unvorbereitet treffen. Und das eben nur, weil viele Leute nicht genau hinsehen und ihre Unternehmen nicht auf einen permanenten Wandel ausrichten.

Aus hunderten Gesprächen mit Entscheidungsträgern der europäischen Wirtschaft behaupte ich zu wissen, dass die Leute die technologische Entwicklung und deren Impact auf die Gesellschaft, insbesondere aber auf die Wirtschaft unterschätzen.

Darum benötigen wir neue Modell um in der Unternehmensführung und Entwicklung agil werden und bleiben zu können.

Das Bewusstsein dafür, ganz abseits der Digitalen Transformation, ist heute noch fast gar nicht vorhanden.

Alex

Alles soweit richtig. Jedoch sagt der Kommentar ja schon selbst: Es ist genau das gleiche wie das letzte Jahrzehnt.

Die Leute waren vor 10 Jahren genau so wenig darauf vorbereitet wie heute. Liegt am Menschen, welcher ein Gewohnheitstier ist.

Daran ist nichts neues. Daher bleibe ich bei meiner ursprünglichen Kritik: Das Phänomen bzw. der Vorgang ist nicht neu. Das Phänomen bzw. der Vorgang hat bereits einen Namen. Wieso bleibt man nicht einfach dabei und entwickelt sich weiter als nun etwas neues (neue Buzzwords, etc.) zu erschaffen und dies als Offenbarung des Jahres 2015 zu verkaufen?

Agile Modelle haben wir schon vor 10 Jahren gebraucht, nicht erst jetzt. Einzig jetzt müssten diese einmal überarbeitet bzw. angepasst werden. Aber selbst das ist falsch: Eigentlich müssten diese Evolutionär tag für tag geprüft und entwickelt werden.

Technologie ist ein evolutionärer Prozess, Modernisierung ist ein evolutionärer Prozess. Nun zu behaupten, dass man jetzt (Punkt Jetzt) einen Plan braucht, ist nur die halbe Wahrheit. Diesen hätte man schon früher gebraucht und braucht ihn, ehrlich gesagt, jeden Tag.

Und hier stößt es mir wieder auf. Anstatt zu sagen, dass man X Jahre/Jahrzehnte die Digitalisierung verschlafen hat, tut man nun so als wäre die „digital transformation“ etwas so neues und modernes.

In meinen Augen verschleiert man damit nur die eigene Problem, dass man das Problem, sofern es für einen selbst schon dazu wurde, über Jahre hinweg nicht gesehen hat.

Marcus Woy

Danke!

Antworten
Jürgen Schulze

Volle Zustimmung

Antworten
Marc

Hallo!

Interessant, dass auf einmal alle auf das Thema aufspringen. Gestern kam auf ZDF die Diskussion mit Precht: „Rasender Stillstand – Beschleunigen wir uns zu Tode?“

http://www.zdf.de/ZDF/zdfportal/programdata/fd7a57c8-eb74-4bc1-8b82-6b42160fc362/20448943?doDispatch=2

War auch ziemlich interessant.

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Wir warten seit dem neuen Markt

Bei CNBC wird immer wieder von der „Uberization“ also vielen Selbständigen (ohne Rücklagen und ohne Zukunft) der Gesellschaft beschrieben. Es ist aber auch allgemein bekannt das „Franchise destroyed the middle class“ gilt und z.b. Selbständige (und nach einer Weile oft Pleite) Unternehmer die Subunternehmer mancher Paket-Dienste sind. Die Einkommenspyramide wird unten immer größer und der Mittelstand verschwindet immer mehr.

In der BWL gab es alles schon mal. Man muss nur suchen. Und die Theorien werden durch Korruption, Monopole und Miswirtschaft unterwandert. Wenn ich dank TTIP nichts mehr programmieren darf müsst Ihr halt warten das M$ Euch die Lösungen bringt… Oder Google dessen Projekte (ausser GMail und Youtube) gescheitert sind oder stagnieren und wir immer noch drauf warten.

Zum neuen Markt unter rot-grün konnte man viele Versprechungen von IT auch hören. Praktisch nichts ist passiert. Per Twitter kriege ich bis heute keine Hagel-Warnungen oder Warnungen über Windböen die übers Land ziehen.
Und meist nur ultragroße Firmen dürfen Projekte realisieren. Und deren Erfolge und Leistungsfähigkeit fürs Volk kann man an Toll Collect, Inpol neu, Flughafen Berlin,… usw. ablesen.

Die kleinen Provider werden in korrupten Diktaturen durch Regularien wohl bald zugunsten des Staats-Monopolisten trockengelegt und dann muss man wieder beim Monopolisten kaufen.

Hier berichtete jemand als Kommentar das man für 10 Euro 7 Gigabyte UMTS-Traffic in Ägypten bekäme. Und hier ?
Was hier immer ignoriert wird ist der gigantische Einfluss von Disruptoren. Videobrillen und Mittelklasse-Tesle(35k-Tesla) kommen ja erst noch. Aber z.B. ohne Netflix wären Mediatheken-Verträge wohl 24 Monate lang. Und Die Kabel-Netz-Anbieter werden durch günstig-WiFis/Free-WiFis den UMTS-Anbietern endlich Konkurrenz machen (wie auch schon die DVB-H und Wimax-Frequenz-Versteigerungen vor Jahren).

Lokale Umgebungsbedingungen bestimmen welche Pflanzen wo wachsen. Dasselbe gilt für jedes Land und was dort gut läuft. Samwers Rocket hat in Türkei wohl vieles zügig zurückgefahren. Denn das sind keine Cashburner aber niemand erklärt die Hintergründe. In Asien usw. sind die ja wohl noch sehr aktiv.
Wo Steuer-Sparmodelle und Holding-Ketten belohnt werden, gibts halt Pseudo-Startups die zum Steuersparen dienen so wie früher Film-Fonds für C-Filme oder natürlich die beliebten „Abschreibungs-Objekte“. Hier hingegen herrscht die überlegene Gründer-Kultur und jedes Startup zahlt viele Steuern, gute Löhne und ist ein Nutzen für die Gesellschaft…

Man merkt immer mehr das anscheinend leider oft zu selten Steuerberater bei Artikeln mit-beraten und die wahren Hintergründe wirtschaftlicher Entscheidungen erklären. Bei Tour de France fahren die auch nicht volle Kanne sondern als Gruppe und lassen die Ausreisser nicht davonkommen. Vermeintlich unwirtschaftliche Entscheidungen sind angesichts Besteuerung oder anderer Gründe oft doch sehr nachvollziehbar erklärbar.
Das fehlt der Wirtschaftspresse aber. Und somit wird die Blase wieder platzen und die Armut wächst immer weiter…

Antworten
Jürgen Schulze

Jeden Tag ein Revolutionchen, ach was, ein Dutzend Revolutionchen.

Das Auto war eine Revolution – der Heckspoiler nicht.
Der elektrische Herd war eine Revolution – die Warmhalteplatte nicht.
Das Internet war eine Revolution – Instagram nicht.

Der Autor verwechselt Marketing mit tatsächlichen, wirtschaftlichen und sozialen Fortschritt.

Wenn ich heute den Rechner herunterfahre und ihn erst in 5 Jahren wieder hochfahre, dann wird sich, wie in den letzten 5 Jahren für das Groß der Menschheit – und das schließt uns ein – nichts geändert haben: Wir müssen immer noch 40h/Woche arbeiten, haben durchschnittlich 1,5 Erkältungen im Jahr und bekommen Haarausfall.

Ich liste jetzt mal ein paar wirklich Zukunftsrevolutionen auf:
– kein Stau mehr durch intelligente Was-auch-immer-Systeme
– Deutschland komplett CO2-neutral
– Chefkoch kann Kobe-Steak nicht mehr von Synthetik-Ring unterscheiden
– Transplantation von Organen aus der Retorte
– Bewusstseinsübertragung auf externen Datenspeicher inklusive Rückübertragung gelungen

DAS sind Revolutionen. Was in den Artikel steht sind nur Pseudo-Innovationen zum Zwecke eines schnelleren Abverkaufs.

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