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Wegen DSGVO: Facebook zieht 1,5 Milliarden Nutzer um

Facebook verschiebt die Daten von 1,5 Milliarden Nutzern in die USA, um diese nicht der Datenschutzgrundverordnung zu unterwerfen. In Irland werden künftig nur noch die Daten von EU-Bürgern gespeichert.

Von Enno Park
2 Min.
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(Foto: dpa)

Eigentlich hatte Facebook seine irländische Niederlassung vor allem deshalb gegründet, um von den dort niedrigen Steuersätzen zu profitieren. In Irland speichert der Konzern bisher die Daten sämtlicher Nutzer weltweit, die nicht in den USA oder Kanada leben. Die EU wurde als Standort zwischenzeitlich besonders wichtig, als der Europäische Gerichtshof das Safe-Harbor-Abkommen gekippt hatte, das erlaubte, personenbezogene Daten aus der EU in die USA zu übermitteln. Auch wenn es mit Privacy-Shield mittlerweile ein neues Abkommen zwischen den USA und der EU gibt, blieb es für Unternehmen wie Facebook sinnvoll, seine Serverfarmen in der EU zu betreiben.

Facebook-Daten wandern nach Europa

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Das ändert sich jetzt mit Einführung der Datenschutzgrundverordnung (DSGVO). Wie Reuters berichtet, werden die Daten von etwa 1,5 Milliarden Facebook-Nutzern, die außerhalb der EU leben, in US-Rechenzentren überführt und künftig dort gespeichert. Damit stellt Facebook sicher, dass die Regularien der DSGVO nur auf Daten von EU-Bürgern angewendet werden müssen. Offenbar wird Facebook beim Verwerten der Nutzerdaten durch das neue Datenschutzrecht so stark eingeschränkt, dass sich der Datenumzug lohnt. Betroffen sind mehr als 70 Prozent der weltweit etwa zwei Milliarden Facebook-Nutzer.

Ein Grund könnte sein, dass die am 25. Mai in Kraft tretende DSGVO den Verbrauchern mehr Rechte gibt. Facebook muss künftig genauer und mit einfacheren Worten erklären, was mit den gespeicherten Daten geschieht. Nutzer können zum Beispiel jederzeit nachfragen, ob und welche Daten von ihnen bei Facebook gespeichert sind und wie sie verwendet werden. Der Datenumzug stellt sicher, dass diese weitergehenden Rechte nicht für Nutzer von außerhalb der EU gelten.

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Doch nicht mehr Datenschutz für alle

In Debatten zur der Einführung der Datenschutzgrundverordnung war spekuliert worden, dass sie weltweite Wirkung entfalten könnte, weil es für große Unternehmen wie Facebook einfacher sein könnte, einen einheitlichen Standard im ganzen Unternehmen zu nutzen. Mark Zuckerberg hatte in einem Reuters-Interview gesagt, Facebook wolle die DSGVO „dem Geiste nach“ weltweit anwenden. Das scheint sich mit diesem Schritt nicht zu bestätigen.

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Facebook ist nicht das einzige große Unternehmen, das Nutzerdaten aus der EU abzieht. Den gleichen Schritt geht Berichten zufolge auch Linkedin. Es ist also zu erwarten, dass weitere Unternehmen dem Beispiel folgen werden. Für Irland könnte diese Entwicklung einen herben Rückschlag als IT-Standort bedeuten. Irische Behörden waren jedenfalls Reuters zufolge nicht darüber informiert worden. Ob und in welchem Ausmaß Arbeitsplätze in Irland gefährdet sein könnten, ist aber noch nicht klar. Im März hatte die irländische Datenschutzbeauftragte Helen Dixon die großen IT-Unternehmen vor empfindlichen Geldstrafen gewarnt, falls diese sich in ihren irländischen Niederlassungen nicht an die DSGVO halten.

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