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Dein Ego als Marke: Tipps zur Selbstvermarktung im Netz

Es gibt verschiedene Gründe zur Selbstvermarktung. Sei es, um neue Kunden zu erreichen, für potentielle Jobangebote zu glänzen oder einfach etwas Reputationsmanagement zu betreiben. Wir zeigen euch, was ihr dabei beachten solltet.

Von Maik Klotz
7 Min. Lesezeit
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So vielfältig wie die Gründe, sind auch die Möglichkeiten, die eigene Person zu vermarkten. Ein einfaches Haifisch-Kostüm kann da schon Wunder wirken. Einfach anziehen, Küche staubsaugen und sich dabei filmen lassen. Mit etwas Glück gelangt man dann zu ähnlicher Bekanntheit wie diese Katze.

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Zum einen sind Haifisch-Kostüme aber nicht ganz billig und zum anderen ist der Wiedererkennungswert eher gering (es sei denn, man läuft nur noch so rum). Alternativ kann man sich auch die Augenbrauen grün färben (hat aber Marusha schon), oder man macht sich einen roten Irokesenschnitt. Hat aber Sascha Lobo schon. Wem das alles nicht so wirklich zusagt, der muss etwas mehr Aufwand betreiben, sieht aber unter Umständen weniger bescheuert aus.

Kern der Selbstvermarktung ist das Herausstellen der eigenen Fähigkeiten und Stärken. Das eigene Ego ist das Produkt, das es zu vermarkten gilt. Wie bei anderen Produkten kommt es bei der Selbstvermarktung auf die Verpackung und den Inhalt an. Selbstvermarktung funktioniert online wie offline. Zweites ist allerdings aufwendiger und lässt sich weniger leicht steuern, weshalb wir uns der Selbstvermarktung online widmen.

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Selbstvermarktung: Die Verpackung

Bevor wir uns um den Inhalt kümmern, designen wir die Verpackung. Die Verpackung ist das Profil im Netz, beziehungsweise eure Profile im Netz. Welche Plattformen sich am besten für die Selbstvermarktung eignen? Alle – zumindest die großen. Ein Profil bei Studi.VZ macht sicher nicht mehr ganz so viel Sinn. Anders sieht es bei Facebook & Co. aus. Folgende Sozialen Netzwerke sollte man immer bedienen:

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Gerade XING und LinkedIn sind im geschäftlichen Umfeld nicht mehr wegzudenken und werden von Rekrutern zur Suche potentieller Kandidaten benutzt. Facebook und Twitter sind wichtige Kanäle, um sich selbst darzustellen. Gerade Facebook bietet die Möglichkeit, sich als lebende Person und nicht nur als Schaufensterpuppe zu präsentieren. Es ist absolut okay, auch mal etwas Privates von sich Preis zu geben, so lange es nicht Bilder mit Bierflasche in der Hand und Unterhose auf dem Kopf sind.

Neben den Sozialen Netzwerken gibt es noch viele weitere Dienste an, bei denen man zumindest einen Account haben sollte, wie zum Beispiel:

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  • about.me (Plattform zum Erstellen eigener Profilseiten)
  • flavors.me (Plattform zum Erstellen eigener Profilseiten)
  • Slideshare (Plattform zum Ablegen von Präsentationen)
  • Klout (Onlinedienst zur Messung der eigenen Online-Reputation)
  • Tumblr (Micro-Blogging Plattform)
  • WordPress (Blogging Plattform)

Branchenspezifische Netzwerke, zum Beispiel:

  • dribble (Plattform für Grafikdesigner)
  • Pinterest (Virtuelle Pinnwand zum Beispiel interessant für Mode-Designer, Shop-Betreiber)

Nach Möglichkeit sollte man immer den gleichen (Benutzer)Namen für alle Accounts verwenden. Als Name ist der reale Name zu empfehlen, es sei denn, man möchte unter seinem Spitznamen gefunden werden. Das hört sich leichter an, als es ist. Wenn man Peter Schmidt heißt, wird es unter Umständen schwierig. Hier empfiehlt es sich den Namen zu ergänzen, zum Beispiel „Peter Schmidt SEOExpert“.

Spitznamen sind legitim, auch hier sollte man nur darauf achten, immer einen einheitlichen Namen zu nutzen und im Hinterkopf zu behalten, das Spitznamen wie „Mista Lova Lova“ unter Umständen falsche Assoziationen hervorrufen könnten (je nach Branche kann das natürlich auch wieder hilfreich sein). Mit dem Dienst Knowem kann man einfach die verschiedenen Dienste auf freie Benutzernamen prüfen.

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Einige Netzwerke bieten die Möglichkeit, weitere Profilseiten im Netz einzubinden (zum Beispiel XING oder LinkedIn). Die Möglichkeit sollte man nutzen: Je mehr die einzelnen Seiten unter einander verlinkt werden, desto besser. Ebenfalls sollten die Profile immer vollständig gepflegt werden. Es gibt nichts schlimmeres als unvollständige oder widersprüchliche Profilseiten.

Viele Netzwerke bieten Vanity-Urls an, leicht zu merkende Kurz-Urls. So könnt ihr euch bei Xing beispielsweise unter xing.to eine Kurz-URL sichern, zum Beispiel http://xing.to/maik. Für andere Dienste kann man sich beispielsweise mit http://bit.ly eigene Urls erstellen – wie http://bit.ly/maikklotz

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Xing.to bietet Kurz-URLs für die Selbstvermarktung. (Screenshot: XING)

Selbstvermarktung: Die Visitenkarte im Netz

Die Stelle, an der alle Fäden zusammen laufen, ist die digitale Visitenkarte, eine Hauptseite im Netz. Diese Visitenkarte oder Profilseite kann man selbst erstellen oder auf Dienste wie about.me, flavors.me oder DooID zurückgreifen.

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Wer etwas mehr Flexibilität und Individualität mag, kann sich leicht eine eigene Visitenkarte erstellen. Dazu bedarf es nicht mehr als eine eigene Domain und eine WordPress-Installation. Beides bekommt ihr bei den üblichen Hostern für kleines Geld. WordPress ist schnell eingerichtet (Achtung: auf Voraussetzungen achten (mindestens PHP5.2.4 und MySQL 5.0) und mit dem passenden Theme (zum Beispiel Veecard von s5themes.com) hat man seine eigene Visitenkarte im Netz, die dann wieder auf alle anderen Profile verlinkt.

Die Visitenkarte sollte die eigene Person repräsentieren. Fehlen dürfen auf keinen Fall der Name, Anschrift, Kontaktmöglichkeiten, die eigene Bio beziehungsweise CV oder Resume, Informationen über die eigenen Stärken, gegebenenfalls Arbeitsproben und Links zu anderen Profilen im Netz.

Visitenkarte about.me

Selbstvermarktung im Netz: Mit about.me baut ihr euch in Sekundenschnelle eine Online-Visitenkarte. (Screenshot: about.me)

Selbstvermarktung: Bild-/Wortmarke

Neben dem eigenen Namen ist das Bild wichtig. In jedem Netzwerk ein anderes Profilbild zu haben kann kontraproduktiv sein. Das Profilbild zu wechseln, kann nervig werden, je mehr Netzwerke man letztendlich bedient. Es bietet sich der Dienst IFTTT an, der den Wechsel automatisiert. So bald ein Profilbild in einem Netzwerk geändert wird, werden automatisch auch die anderen bedient.

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Selbstvermarktung: Der Inhalt

„Content is King“ gilt auch bei der Selbstvermarktung. Je mehr man zu sagen hat, desto besser ist das. Will man einfach nur ein paar hübsche Profilseiten im Netz haben, kann man an dieser Stelle aufhören zu lesen. Möchte man sich in der Branche, in der man aktiv ist, aber einen Namen machen, fängt die eigentliche Arbeit jetzt erst an.

Es gilt jetzt, Content – also Inhalte – zu produzieren. Dabei ist alles an Inhalten hilfreich, was die eigenen Stärken und das Können unterstreicht. Das können Blogbeiträge sein, die auf dem eigenen Blog veröffentlicht werden, oder interessante Tweets zu bestimmten Themen. Auch Statusmeldungen bei XING und LinkedIn helfen. Es geht darum, eine Meinung zu haben, nicht darum, seitenweise Texte zu produzieren. Man muss also nicht zum Profi-Blogger werden. Beliebt sind auch Infografiken, die sich mit Diensten wie infogr.am oder Piktochart erstellen lassen. So schön und leicht das aber geht: Auf den Inhalt kommt es an.

Divide et impera

Teile und herrsche. Was die Römer schon vor über 2.000 Jahren wussten, gilt heute noch immer. Es gilt sich also mitzuteilen. Interessante Artikel, Links, eigene Blog-Beiträge und so weiter sollten immer in den verschiedenen sozialen Kanälen gleichmäßig geteilt werden. Dabei gilt es, die Balance zu finden, denn „viel hilft viel“ stimmt nur bedingt. Alles, was nach außen hin sichtbar sein soll, sollte auch entsprechend öffentlich geteilt werden. Es nützt wenig, wenn bei Facebook nur die engsten Freunde eure (Fach)Artikel lesen können. Wer viel zu berichten hat, dem hilft vielleicht ein Tool wie HootSuite. Damit kann man Beiträge direkt in mehrere Kanäle pushen.

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Zusammenfassung

Das eigene Image etwas aufzupolieren oder ein wenig Selbstvermarktung zu betreiben, ist kein Hexenwerk. Mit etwas überschaubarem Aufwand kann man online seine eigene Marke oder einfach nur sein Image pflegen. Übrigens: Wem das alles irgendwann zu viel wird, der kann mit Justdelete.me die ganzen Accounts auch wieder löschen. ;-)

Interview: Mathias von WHUDAT zum Thema Selbstvermarktung

Mathias Winks bloggt auf whudat.de. (Screenshot: Whudat)

Mathias Winks bloggt auf whudat.de. (Screenshot: WHUDAT)

Ich habe Mathias, Betreiber des Livestyle-Blogs WHUDAT, zum Thema Selbstvermarktung interviewt.

t3n.de: Mathias, seit 2004 betreibst du eines der größten Lifestyle-Blogs in Deutschland. Wie kam es dazu?

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Mathias: Angefangen habe ich mit WHUDAT als klassisches „Tagebuch im Internet“, am Anfang gab es wirklich nur private Geschichten aus meinem Leben, humoristisch aufbereitet. Dazu in 2005 dann die ersten Filme, die ich noch bei mir auf den Server geladen habe, YouTube gab’s zu der Zeit noch nicht. Das entstand also alles aufgrund meines überhöhten Mitteilungsbedürfnisses und der Lust am Schreiben. Irgendwann wurde WHUDAT dann thematisch breiter, ich fing an, alles Interessante aus den Bereichen Design, Kunst, Streetart, Lifestyle, Fashion, Travel, Fotografie und Musik zu posten, was ich im Web so gefunden habe.

t3n.de: Wenn man deine Aktivitäten im Netz verfolgt, scheinst du schon großen Wert darauf zu legen, dass man dich wieder erkennt. Wie wichtig bist du dir selbst als Marke?

Mathias: Ich habe 2007 mal einen Vortrag im ZKM (Zentrum für Kunst und Medientechnologie Karlsruhe) gehalten, „Die Marke MC Winkel“. Ich war seinerzeit überrascht, weil ich selbst gar nicht mitbekommen habe, dass ich mich durch das Blog quasi zur Marke gemacht habe, das war am Anfang auch überhaupt nicht mein Anspruch. Es hat sich aber auch niemals negativ dargestellt, also blieb ich meinem Konzept treu. Inzwischen gibt es zwei Marken, die zusammenlaufen, aber auch einzeln funktionieren, MC Winkel als Herausgeber beziehungsweise Blogger und das Blog „WHUDAT“, auf welchem heute auch noch sechs weitere Co-Blogger mitschreiben.

t3n.de: Das alles kam ja nicht von Null auf Hundert. Hast du ein paar Tipps, wie man sich selbst – unabhängig von der Branche – gut darstellt?

Mathias: Ich denke, das liegt größtenteils in der Natur des Menschen. Es gibt halt eine Menge solcher Spinner wie mich, die schon als Selbstdarsteller geboren werden. Wichtig ist die Authentizität, es gibt viele Experimente von Bloggern, die versuchen, jemand Anderes im Blog zu sein, was meistens scheitert. Wenn man sich schon hinstellt und den Menschen sich selbst und seinen Geschmack aufzwingen will, dann sollte man dabei wenigstens sympathisch sein, ein freundlicher Spinner, sonst guckt sich das doch keiner an. Und was ich als Tipp für das gesamte Leben geben kann: Man sollte sich selbst niemals zu ernst nehmen – und daran scheitern die Meisten.

t3n.de: Vielen Dank Mathias für das kurze Interview.

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Dein t3n-Team

Christopher

Schöner Artikel, der (für mich) genau zur richtigen Zeit kommt!
Danke

Antworten
Fjonan

„Divide et impera“ hat etwas mit auf-teilen zu tun, nicht mit-teilen.

Antworten
Maik Klotz

@Fjonan: Stimmt, aber es passte so schön als Überschrift :-)

Antworten

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