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Der Kanal ist voll: Warum eure Facebook-Posts weniger Nutzer erreichen

Dass Fanpage-Posts immer weniger Kunden erreichen, ist kein Geheimnis. Aber warum genau ist das eigentlich so?

3 Min. Lesezeit
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Facebook hat sich die Mobile-Messaging-App WhatsApp einverleibt. (Foto: marcopako  / flickr.com, Lizenz: CC-BY-SA)

Warum sinkt die Reichweite von Facebook-Seiten?

Über die sinkende Reichweite von Facebook-Posts haben wir bereits häufiger berichtet. Während sich einige Unternehmen lautstark echauffieren, oder wie im Falle der amerikanischen Firma Eat24 sogar ihren gesamten Facebook-Auftritt aus Protest löschen, bleibt die Frage nach dem Warum. Warum wurde der Newsfeed-Algorithmus verändert? Geht es nur darum, Unternehmen zur Schaltung von Werbung zu zwingen, wie viele derzeit behaupten? Wie so oft im Leben dürften die Gründe etwas komplexer sein.

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Facebook-Nutzer sammeln mit der Zeit nicht nur immer mehr Freunde an, sie „liken“ auch im Regelfall immer mehr Seiten. Laut einem Facebook-Sprecher stieg die Anzahl der „gelikten“ Seiten im letzten Jahr sogar um mehr als 50 Prozent. Die Nutzer selbst verbringen aber deswegen nicht mehr Zeit auf dem sozialen Netzwerk. Schon alleine deswegen wird ein immer höherer Anteil an Beiträgen von vielen Nutzern nicht mehr gesehen: Es sind einfach zu viele.

Facebook: Anzahl von Page-Likes steigt weiterhin stark an

Facebook: Der Rückgang der organischen Reichweite über die letzten Jahre. (Grafik: EdgeRank Checker)

Facebook: Der Rückgang der organischen Reichweite über die letzten Jahre. (Grafik: EdgeRank Checker)

Nach Angaben von EdgeRank Checker sank die organische Reichweite von Seiten in den letzten Jahren um etwa 50 Prozent. Das deckt sich ungefähr mit der Steigerungsrate von Page-Likes. Facebooks gesamtes Geschäftsmodell basiert darauf, dass Nutzer möglichst oft auf die Seite kommen. Daher ist es nur verständlich, dass mithilfe des Newsfeed-Algorithmus versucht wird, die jeweils für den Nutzer interessantesten Beiträge aus der Unzahl von Posts herauszufiltern.

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Funktioniert das? Darüber ließe sich trefflich streiten. Fest steht, dass Facebook irgendeine Art von Filterung vornehmen muss. Welche Faktoren darüber letztlich entscheiden, ist nicht hundertprozentig klar. Diese Aspekte sollen jedoch den größten Einfluss darauf haben:

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  • Wie beliebt sind die vorherigen Posts des Erstellers? Entscheidend sind hier die Likes, Shares, Kommentare und die Anzahl der Klicks.
  • Wie beliebt ist der Beitrag bei denen, die ihn bereits gesehen haben?
  • Ist diese Art von Beitrag (Status-Update, Foto, Video oder Link) beliebt bei dem einzelnen Empfänger?
  • Wann wurde der Beitrag veröffentlicht?

Aber diese Fragen sind nur die Spitze des Eisberges. Insgesamt sollen knapp 100.000 einzelne Faktoren darüber entscheiden, ob wir einen Beitrag in unserem Newsfeed vorfinden oder eben nicht. Natürlich bietet Facebook aber auch einen einfacheren Weg, um seine Nutzer zu erreichen: Man bezahlt dafür.

Facebook: Seitenbetreiber fühlen sich als Erpressungsopfer

Dabei funktioniert das Prinzip genau so, wie Werbung schon immer funktioniert hat. Man bezahlt für Sichtbarkeit. Was an und für sich nichts Negatives ist, führt in Kombination mit der stetig sinkenden Reichweite jedoch zu einer nachvollziehbaren Abneigung bei den Seitenbetreibern. Sie fühlen sich oft sogar von dem sozialen Netzwerk erpresst. Es ist ja auch verständlich, niemand will für etwas bezahlen, was er bis vor Kurzem noch umsonst bekommen hat. Obwohl die Reichweite von Seiten realistisch betrachtet auch bei einem völlig ungefilterten Newsfeed sinken dürfte. Dürfen wir Facebook also dafür die Schuld geben?

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Letztlich ist die Situation leider tatsächlich hausgemacht. Lange Zeit hat Facebook Firmen erklärt, dass es eine lohnende Langzeitinvestition sei, Likes für ihre Unternehmensseiten zu generieren. Dabei verliert jeder Fan, der durch Facebook-Werbung „gekauft“ wurde, mehr und mehr an Wert. Und das soziale Netzwerk muss gewusst haben, dass die Reichweite bei der anhaltenden Entwicklung sinken und somit den Wert der getätigten Investitionen mindern wird. Damit hat Facebook leider viel Vertrauen zerstört.

Das ist schade und unverständlich. Denn die Bestrebungen jedem Nutzer einen möglichst relevanten Newsfeed zu liefern, sind verständlich und in letzter Konsequenz auch unterstützenswert. Nur so kann das Netzwerk weiterhin so populär bleiben. Denn ganz ohne nennenswerte Nutzerbasis ist jede Diskussion über die Reichweite der eigenen Beiträge hinfällig.

via techcrunch.com

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Dein t3n-Team

Peter P

Wirklich sehr ärgerlich… mich persönlich nervt das in jeder Hinsicht: als User und als Seitenbetreiber…

Als User habe ich Pages geliket/abonniert, um auf dem Laufenden zu bleiben. Leider verpasse ich jetzt trotzdem vieles, daher werde ich einfach wieder RSS-Feeds abonnieren und aggregieren.

Als Seitenbetreiber ärgert es mich aus oben beschriebenen Gründen. Fast so schlimm wie die Wegelagerer von Adblock Plus: erst wegzensieren und dann die Zensierten zahlen lassen damit der Inhalt wieder angezeigt wird. Nur dass in diesem Fall FB natürlich das Hausrecht hat.

Naja, privat nutze ich Facebook schon länger nicht mehr, wenn es so weiter geht, werden wir auch unsere Facebook-Seite rausnehmen. So wie das mittlerweile läuft, bringt’s einfach nicht mehr viel.

Antworten
Sebastian T.

Ich werde das Gefühl nicht los, das Facebook sich am absteigenden Ast befindet, bzw. den Zenit seines Wachstums und der Reichweite längst hinter sich gelassen hat. Bevor mir jetzt jemand wieder ankommt – nein, das ist keine dieser typischen apokalyptischen Beschwörungen à la ‚Facebook wird untergehen etc.‘

Viel mehr scheint sich Facebook der Tatsache bewusst zu sein, dass sie auf kurz oder lang nicht mehr das sein werden, was sie einmal waren oder noch sind. Wobei das scheinbar weit darüber hinausgeht, was man sonst für Zukunftsplanung so veranstaltet: diverse Einkäufe verschiedenster Firmen (Whatsapp und Oculus VR), neu überarbeitetes Design (da das ‚alte‘ überarbeitete zu wenig Werbeeinnahmen mit sich brachte) usw.)
Für mich sieht das so aus, als wolle man mit solchen Methoden seinen Gewinn steigern solange es noch möglich ist – oder aber die sinkende Reichweite in den (wie auch immer definierten) Zielgruppen kompensieren, der man sich sicherlich bewusst ist.

Wir überlegen momentan jedenfalls unsere Facebookseite zu löschen und uns in neue Gewässer zu wagen.

Antworten
Dennis Klehr

Auch ich habe das Gefühl, dass sich Facebook auf dem absteigenden Ast befindet. Mir geht es nicht einmal unbedingt um die Inhalte von Unternehmensseiten. Sondern ich merke in letzter Zeit einfach immer wieder, dass mir Inhalte von Freunden nicht mehr angezeigt werden. Andere Inhalte, die ich vorher nie zu Gesicht bekam, weil sie mich auch nicht interessierten, werden mir plötzlich angezeigt. Das nervt.

Ich weiß auch nicht so richtig, ob es mir nur so geht. Aber in meinem News-Feed werden mir neuerdings Beiträge angezeigt, die entweder schon Tage alt sind oder sie sind morgens an dritter Stelle im Feed und nachmittags plötzlich auf an erster. Das macht doch keinen Sinn, alte Informationen an erster Stelle zu stellen. Also lange schaue ich mir das nicht mehr an, dann wird mein Facebook-Profil einzig und allein ausschließlich nur noch der Administration von Unternehmensseiten dienen.

Antworten
Deborah

@Sebastian T.

Ich stimme Dir zu. Eine wirklich vergleichbare Plattform für SMM sehe ich aber (noch) nicht. Zumindest was die Anzahl der (mehr oder weniger aktiven) User in D betrifft.

Falls Du diese „neuen Gewässer“ schon lokalisiert hast: Wo? – und vor allem: Wie schwimmt es sich darin?

:)

Antworten
Peter P

@Sebastian: rein interessehalber: was meinst Du mit „neue Gewässer“? G+/Twitter? Oder andere Wege gehen, abseits von Social Media?

Antworten
Sebastian T.

@Dennis Klehr
Das Phänomen der alten Posts auf Facebook, die sich ständig neu einblenden selbst nach 36 Stunden hab ich auch beobachtet. Ebenso werde ich das Gefühl nicht los, dass meine Facebook-Freunde immer weniger posten, was ich ihnen aber nicht verdenken kann, mir geht es da ähnlich. Woran das jetzt aber genau liegt, kann ich nicht sagen – es ist nur eine (Selbst-)Beobachtung. Privat ist Facebook momentan nur noch Kommunikationsmedium, infolgedessen ist auch die Facebookapp selbst ersetzt worden durch den Messenger auf all meinen privaten Mobilgeräten.

@Deborah und @Peter P:
Google+ ist momentan der Favorit. Twitter scheint was Social Media Marketing angeht meiner Meinung nach nicht praktikabel zu sein, da die Platform eher für Diskussion des Weltgeschehens oder ähnlichem dient, was auch die letzten Ereignisse gezeigt haben (Bsp: zum einen politische Diskussion über Netzneutralität und die Ereignisse in der Türkei, zum anderen die Samsung-Marketing Geschichte mit dem Selfie bei der Academy Awards Verleihung… das ging ja auch nach hinten los) und daher nicht so für Social Media Marketing geeignet ist, als im Vergleich dazu Facebook.

Einen Tipp haben wir noch bekommen, der momentan intern stark diskutiert wird: Pinterest. Wobei sich das eventuell mehr für den Einzelhandel zu lohnen scheint, aber auf jeden Fall die nächsten Wochen noch ‚unter Beobachtung‘ steht.

Antworten
Tim W

Ich teile die Ansicht meiner Vorredner und denke, dass FB sich auf einem absteigenden Ast befindet, auch wenn die Statistiken der weltweiten Nutzerzahlen eine andere Sprache sprechen. Ich muss auch gestehen, dass ich keine wirkliche Alternative zu FB sehe. G+ wird noch sehr lange brauchen, wenn sie es denn überhaupt schaffen, an FB heranzukommen.

Oft zum Leidwesen vieler SEO’s, ändert „verbessert“ Google seinen Suchalgorithmus um den Suchenden Nutzern die bestmöglichen Ergebnisse zu liefern und wenn die Verbesserung der Benutzerfreundlichkeit auch das Bestreben von FB ist, halte ich es für eine gute Sache. ABER: Bekommen User nicht mehr die News angezeigt die sie interessieren, sondern nur noch die News von denen, die am meisten Zahlen, ist das der falsche Weg!

Antworten
Dietervan

Bei Unternehmen, Vereinen und Organisationen gibt es einen Trend hin zur eigenen App. Fans, die nicht mehr auf Facebook erreicht werden können, können so direkt, per Push informiert werden. Facebook wird zwar als Content Management System verwendet ist für die App Nutzer aber keine Voraussetzung. Die eigene App wird damit zur Erweiterung für Facebook und weil man sie – ebenso wie Facebook selbst – heute kostenlos bekommt ist sie für jeden verfügbar.

Antworten
GeraldB

Insofern das Argument zuträfe, dass Facebook nur den Algorhythmus optimieren würde, um für mich als Nutzer relevante Inhalte zu zeigen, gäbe es
a) nicht diese Schwemme an Sponsored Posts
b) alten Beiträgen die plötzlich oben stehen (mit dem Alter sollte ja die Wichtigkeit verfallen)
c) überhaupt keine Notwendigkeit, den Unternehmen sponsored Produkte aktiv andzudienen (!)

Natürlich muss Fb Geld verdienen und die Steigerung der Likes hat auch zugenommen – aber hier ist es doch wie bei den Webseiten: viele der Pages posten irgendwann wenig bis gar nicht mehr, andere sterben.

Und warum ich immer mehr unrelevantes Zeug sehe, obwohl ich weder viel neue Pages geliked habe, noch mein Freundeskreis sich in Zahl und seinen Likes wirklich geändert hat, erschließt sich mir hier auch nicht.

Ich vermute eher mal, dass die Steigerung der Likes Pro User nur „die eine Seite“ ist, die als noch halbwegs kommunizierbarer Grund herhält für ein Unternehmen, dass durch den Börsengang nur noch die Wahl hat, auf Gewinn getrimmt zu sein und nicht auf „Service“.

Antworten
Danny

Facebook WILL die Reichweite verringern, denn so zwingt man seine Page-Betreiber, Geld in die Hand zu nehmen…
Es wäre das einfachste der Welt, den einzelnen Usern eine übersichtliche Möglichkeit zu programmieren, die alle geliketen Seiten zusammenfasst und dort dann quasi in Echtzeit die prozentualen Anteile der auf der eigenen Pinnwand sichtbaren Beiträge ausrechnet.
Dazu die Möglichkeit, Pages quasi ‚an‘ und ‚aus‘ zu schalten, was dann erneut in Echtzeit, die jeweiligen Prozente verändert. So könnte sich der User quasi seinen perfektesten Stream zusammenbasteln und auch nach jedem neuen Like nachjustieren.
Das wäre aber geschäftsschädigend. Der Grund, wieso so viele Menschen für die Pseudoreichweite auf Facebook Geld bezahlen, ist, weil keiner eine Ahnung hat, wann und wie man wahrgenommen wird. Also lieber mehr Werbung zahlen, als zu wenig…
Wir versuchen auch mehr und mehr Menschen für unseren Newsletter zu begeistern! Ist mühsam, aber lohnt sich…

Antworten
Leander

Ich habe aufgehört, FB aktiv zu nutzen, als sie damit angefangen haben, Meldungen zu filtern. Ich will selbst entscheiden, was ich sehe, bzw. lese – also historisch chronologisch alles hintereinander in der Reihenfolge des Erscheinens. Zum Zurück- bzw weiterblättern nach eigenem Belieben.

Antworten
JMK

Lustig, das Gejammer der SEOler. FB sei nur noch Kommunikationsmedium? Ja was denn sonst. Keiner will eure Werbeposts oder schlecht gepflegten Webseiten sehen, wie im echten Leben, on- oder offline sollte man sich auch ein wenig Mühe geben. Ein gutes social media team, gute, interessante Inhalte führen auch zu mehr Interaktion mit den Nutzern auf FB.

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