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Fiese Attacken von Händler-Rivalen: Wie dieser Amazon-Verkäufer 400.000 Dollar verlor

Der Konkurrenzkampf auf Amazon um die besten Positionen ist hart. Ein Händler aus den USA aber wurde mit illegalen Attacken aus den Rankings gekickt – und verlor viel Geld.

2 Min. Lesezeit
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(Bild: Twin Design / Shutterstock)

Amazon-Händler unter Beschuss: Überschattete Erfolgsstory

Der 31-jährige Online-Händler David Damavandi nutzt die Amazon-Plattform, um Beauty-Produkte zu verkaufen. In den vergangenen sieben Jahren hat Damavandi rund zehn Millionen US-Dollar jährlich umgesetzt, beschäftigte zwölf Mitarbeiter – eigentlich eine Erfolgsstory. Die aber ist seit dem Frühjahr überschattet.

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Einen großen Teil seiner Umsätze hat der Online-Händler einem Gesichtsdampfer zu verdanken, der in den entsprechenden Amazon-Rankings ganz vorn auftauchte. Bis ein rivalisierender Händler ihn und seinen Top-Seller unter Beschuss genommen haben soll – mit verheerenden Auswirkungen für sein Geschäft, wie CNBC berichtet.

Einen großen Teil der Ein-Sterne-Rezensionen kassierte Damavandi im Juni und Juli dieses Jahres. (Screenshot: Amazon.com/t3n.de)

Seine Geschichte hatte Damavandi schon im Sommer in einem Amazon-Seller-Forum gepostet, der Eintrag ist aber mittlerweile gelöscht. Der US-Sender hat das Ganze aufgegriffen und mit dem betrogenen Online-Händler gesprochen. Die Geschichte, in der es um ein Geschäftsgebaren in Wild-West-Manier und einen überforderten Marktplatzbetreiber geht, hat CNBC in diesem Artikel in aller Ausführlichkeit aufgedröselt.

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Die Kurzfassung klingt aber schon abgründig genug: Im April dieses Jahres, so berichtet es Damavandi, habe er eine neue Kopie seines Gesichtsdampfers mit derselben Beschreibung und denselben Bildern, aber Hunderten Fünf-Sterne-Bewertungen entdeckt – und diese Urheberrechtsverletzung an Amazon gemeldet. Die Seite verschwand, die Attacken des mutmaßlichen Rivalen begannen.

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Amazon-Händler wird von Rivalen bedroht

Mit dabei waren laut Damavandi Bedrohungen via Whatsapp und E-Mail. Zudem soll der Rivale die E-Mail-Adresse Damavandis missbraucht haben, um die Sperrung seines eigenen Accounts bei Amazon zurückzuziehen. Später hagelte es Ein-Stern-Rezensionen. Damavandi geht davon aus, dass sein Verkäufer-Account gehackt worden sein muss, um unzufriedene Kunden zu identifizieren und anzuschreiben. Als dann auch noch massenhaft E-Mails von Fake-Accounts aus an Amazon versendet wurden, in denen Damavandi selbst Urheberrechtsverletzungen vorgeworfen wurden, machte Amazon dessen Seite dicht.

Um diesen bei Amazon.com gelisteten Gesichtsdampfer dreht sich die Auseinandersetzung mit harten Bandagen. (Bild: Amazon.com)

Sieben Wochen dauerte die Sperre, Damavandi gingen nach eigenen Angaben allein dadurch rund 400.000 US-Dollar an Umsatz verloren. Er musste sechs seiner Mitarbeiter entlassen und die Produkte, auf denen er sitzengeblieben war, müsse er jetzt zum Rabattpreis verkaufen, klagt Damavandi. Mit Erscheinen des CNBC-Berichts verschwand übrigens das Klon-Produkt des Rivalen aus dem Amazon-Listing. Gegenüber dem US-Sender hatte dessen Verkäufer aber jede Verantwortung abgestritten.

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Amazon: Fake-Rezensionen und gehackte Accounts

Amazon kämpft schon länger mit Fake-Rezensionen, geklonten Produkten und anderen Urheberrechtsverletzungen. Gehackte Seller-Accounts bei Amazon sind ebenfalls ein Riesenproblem – auch in Deutschland. Obwohl Amazon verspricht, solche und ähnliche Fälle sofort zu überprüfen und entsprechende Konsequenzen zu ziehen.

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Kritiker sind der Meinung, dass Amazon schlicht zu groß ist, um die fiesen Taktiken von Betrügern immer und schnell genug zu durchschauen. Cyberkriminelle suchen bewusst nach Schlupflöchern und nutzen diese aus. Zudem gebe es einfach zu viel Aktivitäten auf den Amazon-Seiten. Für die Händler hat das im schlimmsten Fall den Verlust ihrer geschäftlichen Existenz zur Folge. Auch Damavandi muss jetzt wohl Insolvenz anmelden.

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Allie

Auf Amazon zu verkaufen ist brand gefährlich. Jeder Händler wird irgendwann mit einer Accountsperre rechnen müssen. Es gibt viele Gründe seinen Händleraccount auf Amazon zu verlieren. Viele Gründe sind sogar von Seiten Amazons willkürlich, weil Amazon einfach keine Lust mehr auf den ein oder anderen Händler hat. Das Amazon keine soziale Firma ist – hat sich herumgesprochen. Der Chef liebt es in der Gegen herumzuposaunen: „alle anderen werden von der Kippe geschleudert“. Die BurnOut Rate ist auf Amazon am höchsten, im September sind wieder 2 Lagermitarbeiter tödlich verunfallt, jeder wird dort auf jeden gehetzt. Leider bekämpfen sich auch die Händler gegenseitig. Es ist ganz einfach einen unliebsamen Konkurrenten von der Plattform zu kikken. Man bestellt mit 3 – 4 gekauften Leuten Testkäufe. Kann man super über das Internet organisieren. Irgendjemand braucht immer Geld. Dann ist die Anweisung an die gekauften Testkäufer folgende: Verkäuferbewertung folgendermaßen schreiben: Produkt war nicht wie beschrieben neu, sondern gebraucht. Selbst wenn Amazon das Produkt neu aus dem Lager genommen hat, 3 solche Bewertungen innerhalb einer Woche und der Wettbewerber ist weg. Alle bekämpfen sich auf Amazon. Es gibt so viele „Gurus“ die Geld mit Amazonkursen verdienen und diese Händlertätigkeit auf Amazon wie das Goldene Zeitalter darstellen. Dabei gibt es überhaupt keine Sicherheit auf Amazon. Die Verträge können ohne Angaben von Gründen jederzeit gekündigt werden. Weil das so in den Verträgen steht, traut sich kein Anwalt daran – zumal der Gerichtsstand auch Luxembourg ist. Warum soll Amazon mit einem Händler diskutieren – es stehen ja dank der „Gurus“ genug neue Händler vor der Tür. Amazon nimmt übrigens 1000 Euro am Tag für Händlerschulungen. Es macht also aus Amazon Sicht sehr viel Sinn es so zu handhaben. Alle anderen werden von der Klippe geschleudert! Nicht umsonst kann sich der Deutschlandchef Ralf Kleber schon nicht mehr in der Öffentlichkeit zeigen – er wird ausgebuht. Amazon hat sich zu viele Feinde mit seiner rücksichtslosen Art gemacht.

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MihaelDuran

Natürlich ist die ganze Kritik berechtigt. Man sollte aber auch so ehrlich sein, dass Amazon gerade jungen Unternehmen gute Strukturen bietet um zu wachsen. Ohne Amazon hätten wir nie so schnell wachsen können. Entscheidend ist es dann wohl sich rechtzeitig von Amazon zu emanzipieren.

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Allie

Jeder Händler wird irgendwann mit einer Sperre von Amazon konfrontiert – es ist nur eine Frage der Zeit. Die Händlerverträge auf Amazon lassen eine jederzeitige Kündigung durch Amazon ohne Angaben von Gründen zu. Grade heute Nacht hat Amazon mal eben alle Apotheken bis auf eine fristlos gekündigt. Ohne Vorwahnung, ohne Angaben von Gründen. Das macht Amazon so, und niemand findet es anstößig – obwohl solche Verträge laut Handelsrecht sittenwidrig sind. Ja jetzt freust Du Dich noch, weil Du ein Amazon Geschäft hast – aber spätestens wenn Du von Amazon gekündigt wirst, wirst Du merken, Amazon ist Dein Feind und niemand wird Dir helfen. Die Verträge sind so wie sie sind. Das jeder gekündigt wird, sagt ein Amazoninsider Chris McCabe. Jeder! Dann ist alles weg und Du bist ein Fall für die Sozialgemeinschaft.

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