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Folgen der Digitalisierung: Siemens-Chef sieht bedingungsloses Grundeinkommen als „unvermeidlich“

Durch die Digitalisierung fallen Arbeitsplätze im produzierenden Gewerbe zu Hauf weg, Menschen müssen sich neu orientieren. Der Siemens-Chef sieht das bedingungslose Grundeinkommen hier als Chance.

Von Melanie Petersen
3 Min. Lesezeit
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Joe Kaeser www.siemens.com/presse

1,5 Millionen traditionelle Arbeitsplätze werden bis zum Jahr 2025 in Deutschland verschwinden, prognostizierte das Forschungsinstitut der Bundesagentur für Arbeit. Sie würden im Rahmen der Digitalisierung der Industrie durch anspruchsvolle Computerbedienjobs ersetzt werden. Viele Facharbeiter müssten sich umfassend fortbilden, um einen neuen Job zu finden, sagte IAB-Arbeitsmarktforscher Enzo Weber.

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Im Rahmen dieser Prognosen plädierte Siemens-Chef Joe Kaeser auf dem SZ-Wirtschaftsgipfel für eine bessere soziale Absicherung. Es würden langfristig „einige auf der Strecke bleiben, weil sie mit der Geschwindigkeit auf der Welt einfach nicht mehr mitkommen“, sagte Kaeser. Auf sie warten könne man jedoch nicht, denn dann würden Deutschland und Europa verlieren.

Als einen Lösungsansatz nannte er das bedingungslose Grundeinkommen, für das sich in verschiedenen Modellen auch andere Unternehmer wie Elon Musk sowie sozialen Gruppen in den vergangenen Jahren immer stärker propagiert wurde. Die Gesellschaft müsse dafür sorgen, „dass die Menschen versorgt sind“, sagte Kaeser. Deshalb werde „eine Art Grundeinkommen völlig unvermeidlich sein“. Somit sieht er ein Grundeinkommen als Puffer in der Transformationsphase.

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(Foto: sz-wirtschaftsgipfel.de)

Der Kongress der Süddeutschen Zeitung versteht sich als Plattform für den Erfahrungsaustausch zwischen Top-Managern und Spitzenpolitikern.  (Foto: sz-wirtschaftsgipfel.de)

Es gibt verschiedene Modelle des Grundeinkommens. Die meisten gehen mit einer Steuerreform einher, die die Arbeit weniger stark oder gar nicht besteuern und vorsehen, dass jeder Bürger einen festen monatlichen Betrag erhält, mit dem er seine existenziellsten Kosten decken kann – unabhängig davon, ob er arbeitet oder nicht.

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Auch andere Unternehmer äußerten sich zu dieser Idee auf dem Wirtschaftsgipfel. Yvonne Hofstetter, Geschäftsführerin des Big-Data-Unternehmens Teramark Technologies GmbH, sagte in einem Panel, in dem es um künstliche Intelligenz ging: „Die Schere geht immer weiter auf, die menschliche Arbeit hat immer weniger Anteil an der Produktivität.“ Sie stellte die Frage in den Raum: „Kann man die Arbeit weiter so stark besteuern, oder muss man nicht schauen, ob man oben beim Kapital etwas macht?“

Chris Boos, der mit seinem Unternehmen Arago ebenfalls Geld mit künstlicher Intelligenz verdient, schließt sich an: „Das bedingungslose Grundeinkommen ist ein Weg, den notwendigen gesellschaftlichen Wandel vom Erhalt zum Neubau so zu gestalten, dass er sozialverträglich wird.“

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Es braucht einen Puffer, der den Menschen Zeit gibt

Mit zunehmendem Einsatz sich selbst steuernder digitaler Systeme und Roboter in Fabriken, wird offenbar auch den Konzernchefs klar, dass eine Lösung für eine sich noch lang ziehende Übergangszeit benötigt wird. Langfristig können alle davon profitieren, dass sich Arbeitsprozesse verbessern und Arbeit, die von Menschen nicht optimal geleistet werden kann, durch maschinelle ersetzt wird.

Infosys-Chef Vishal Sikka bringt auf den Punkt, worauf es dabei ankommt: „Künstliche Intelligenz kann den Menschen Raum für kreative Tätigkeiten und Ideen geben“, sagte er auf dem Kongress. Es gelte jedoch zu beachten, dass sich nur das Tempo, in dem Menschen sich qualifizieren müssen, steigere. Die Fähigkeit der Menschen, sich Kenntnisse anzueignen, bleibe jedoch gleich. Es brauche also einen Puffer, der den Menschen Zeit gibt.

Die Digitalisierung könne man in der Industrie bleiben lassen „wenn wir diese Geisteshaltung der Inklusivität nicht schaffen“, meint auch Joe Kaeser. „Weil die Gesellschaft das nicht respektieren und akzeptieren kann. Weil nicht jeder auf dieser Welt Software-Ingenieur ist.“

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Durch die Äußerungen der Unternehmer gerät das Modell Grundeinkommen wieder in die öffentliche Diskussion. Der wohl bekannteste deutsche Verfechter ist der DM-Gründer Götz Werner, der ein eigenes Modell propagiert. Zuletzt hatte Finnland einiges Aufsehen mit einem Modellversuch erregt.

via www.sueddeutsche.de

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lola

Statt Grundeinkommen doch lieber anständige Mindestlöhne und mehr Jobs in Pflege und Betreuung. Statt jedem der nichts tut Puder in ……

Antworten
Nora

Liebe Lola ich empfehle Dir und anderen kritischen Denkern über das bedingungslose Grundeinkommen doch mal die Zeit zu nutzen und sich die 3 Teile ,,zeitgeist,, mit Jeaque Fresco anzuschauen dann darüber nachzudenken was du oben geschrieben hast .Vielleicht ändert sich deine Meinung und Ansicht. Nicht sofort aber ich bin mir sicher irgendwann schon.Liebe Grüße

Antworten
duipolu

und „The Choice is ours“ von The Venus Project (Jacques Fresco).
Ich bin ja für eine Resourcen Basierte Wirtschaft ohne Geld.

Torsten

Teil 1 finde ich leider nicht mehr, ich hab den vor Jahren gesehen und fand ihn sehr interessant, beschäftigt mich auch nach Jahren noch ab und zu, aber mir ist nicht ganz klat, wo da die Beziehung zum Bedingungslosen Grundeinkommen steckt. Ich schau mir jetzt mal die nächsten 2 an, vllt. erklären die was du meinst.

Zeitgeist: Moving Forward
https://www.youtube.com/watch?v=4Z9WVZddH9w

Zeitgeist:Addendum
https://www.youtube.com/watch?v=EewGMBOB4Gg

Markus

Just seit acht Wochen darf ich mich dagegen wehren, zu schnell gewesen zu sein und dabei einige abgehängt zu haben. Und nun stelle ich mir die Frage ob warten – was man von mir erwartet – wirklich zu mir passt und ob es dem Unternehmen langfristig schadet. Dabei kann es sogar sein, dass warten und weiterrennen gleichermaßen Schaden anrichtet. Und im globalen Vergleich muss man eine Möglichkeit finden, den Schaden zu „bezahlen“. Entweder den Schaden durch Warten, der dann ALLE trifft oder den Schaden durch weiterrennen, was dann das Grundeinkommen ist. Einen Schaden müssen wir bezahlen.

Was den Puder angeht muss ich in soweit zustimmen, dass es ein extremes Risiko birgt, denn nicht wenige sind anfällig dafür, dann einfach in „Ruhe“ zu verfallen. Aber es sind diejenigen, die uns als Gesamtgesellschaft nicht weiterbringen und dann vielleicht nicht wie Sand im Getriebe wirken. Und im Grunde ist das mit dem Puder – fass mir an die eigene Nase – die bösartige Unterstellung, dass alle anderen das System ausnutzen. Und das Grundeinkommen wäre vielleicht eine bessere Regelung als der überregelte Absicherungsbaukasten, den man heute hat. Es wird dabei nicht so viel schlimmer, als es schon ist.

Im Fazit: Ich arbeite lieber hoch qualifiziert, als immer nur angepasst, bin mir aber bewusst, dass es mir meiner hochqualifizierung irgendwann vorbei ist. Als IT-Spezialist habe ich keine Tagträume, dass ich das aktuelle Tempo bis 50 durchhalte.

Antworten
Es gibt sicher Bedingungen

> „eine Art Grundeinkommen völlig unvermeidlich sein“. Somit sieht er ein Grundeinkommen

Wie hier schon steht: Es gibt verschiedene Sorten Grundeinkommen.

Und es gibt mindestens ZWEI Forderungen:
– Payback sofern möglich. Wer erbt oder im Lotto gewinnt oder einen Boni-Job kriegt, muss seine Schuld gegen die Gemeinschaft abbezahlen.
– Man darf der Mietmafia keinen EUro davon geben. Wohngemeinschaften oder bei Eltern Wohnen muss natürlich möglich sein. Aber es darf kein Trlliarden-Geld-Zuführungs-System für die Mietmafia sein. Millenial-Kompatible Arbeitsplätze und Wohnungen ausserhalb der Höchstpreis-Mietgebiete habe ich schon beschrieben. hat natürlich keinen Interessiert. Fast alle meine Vorhersagen wurden etabliert oder sind eingetreten. Denn ICH habe seit einem Jahr von Zillionenfachem Jobverlust durch E-Smart-Cars und halbe Auto-Zahlen kommentiert. Die Redaktion sollte besser mal anfangen, auf mich zu hören. Oder das man RECHT auf Firmwares braucht um Geräte reparieren zu DÜRFEN wie es bei Autos erlaubt ist aber dank CETA und Software-Trivial-Patenten vermutlich verboten ist.

Man kann Politiker für Grundeinkommen arbeiten lassen. Es gibt genug Rentner die für die Stadtverwaltung arbeiten können oder Knöllchen aufschreiben oder auf Kindergarten- und Tagesstätten-Kinder-Scharen aufpassen können und viel billiger sind.

Bald gehört alles den Chinesen. Denn die Regierung taugt so viel…

Eure Kinder können auf meinem Schulsystem sofort chinesisch lernen oder auf Eurem Schulsystem in 4 Jahren wenn nächstes Jahr jemand Sinologie für Grundschulen anmeldet, sein Studium beendet und dann auf einer Schule einen Job bekommt und Chinesisch frontalismusmäßig lehren kann.
Glaubt also an die Zukunft durch rot-grüne Breitband-Ausbau-Politik
http://www.golem.de/news/speckguertel-kaum-schnelles-internet-im-umland-deutscher-grossstaedte-1610-123897.html
Oder an WINTEL UND BILL GATES:
http://www.heise.de/newsticker/meldung/Bill-Gates-prophezeit-erfolgreichen-Kampf-gegen-Spam-92319.html
oder an EU-Millionen und Milliarden:
site:heise.de quaero
oder an mich:
http://www.heise.de/newsticker/meldung/Wikipedia-Gruender-Zehn-Dinge-die-frei-sein-muessen-120873.html

Also geht zur WINTEL-BITKOM und den Politikern oder nennt ein Land wo man endlich ohne prohibitive Strafen die 10 Punkte von Jimmy Wales herunterprogrammieren darf…

Ich habe schon vor 15 Jahren 3D-Drucker, Videobrillen (als Vernichtung der Monitore) und natürlcih FPGAs haben wollen. Jede Vorhersage ist eingetreten.
Es sind ja nur Eure Kinder welche von Schavan KEIN Chinesisch beigebracht bekommen weil Ihr kein Land nennt, wo man ohne prohibitive Strafen programmieren darf:

Dez 2002: http://www.informationsdienst.ruhr/archiv/detail/archiv/2002/december/artikel/nrw-studenten-haben-mangelhafte-mathe-kenntnisse.html
Okt 2016:
http://www.general-anzeiger-bonn.de/news/politik/nrw/Studenten-sind-zunehmend-studierunfähig-article3390759.html

Sowas will ich schon seit Jahren programmieren KOSTENLOS:
http://www.golem.de/news/in-eigener-sache-golem-de-erhaelt-zum-zweiten-mal-dni-foerderung-von-google-1611-124502.html
Meine Idee aber WIRKT AUCH und erzählt nicht nur.
ICH hingegen sorge dafür, das Sparkassen keine DSL-Befreiten Immobilien mehr finanzieren und alle Finanzierungen E-Auto-Anschlüsse im Vor-Garten und der Garage haben müssen.
Wenn ich genug Werbe-Einnahmen habe, kann ich auch Kleinanzeigen quer-finanzieren das man E-AUTO(JA)(NEIN) und „DSL5.000“ oder „UnityMedia120.000“ in die Anzeige reinschreiben kann. Die Quadratmeter und Preis stehen ja auch drin. Das ist wie Auto-Quartett das Kartenspiel…
– Quadratmeter, Preis, DSL-Speed, E-Auto ja/nein
sind die neue Ordnung der Wohnungen, Immobilien und AirBnB-Immobilien-beschreibungen.
Dann müssen alle anderen folgen.

Aber als Zeitschrift kann man natürlich dokumentieren während keiner lebenswürdigen Wohnraum bekommt und dafür Geld von Google nehmen und die Probleme immer noch nicht lösen…

Nur echte Macher bringen Fortschritt: Elon Musk und vorher Steve Jobs.
Alle anderen und insbesondere Politiker regieren meist erst, wenn es auf der Bildzeitungs-Titel-Seite steht.
Selber schuld, Man könnte ja einen Ort nennen, wo man wirksame konstruktive legale Politik und Zwangs-Demokratisierung aller Presse-Konferenzen und VW-Haupfversammlungen und aller Partei-Tage mal eben herunter-programmieren dürfte. Aber so wichtig ist den 20jährigen Hipstnern ihre Zukunft nicht. Manche Medien sind aber 30 und deren Kleinfamilie lebt in dsl-befreiten Zonen weil man mich nicht die Mietmafia hat stoppen lassen und die nicht mehr in der Großstadt wohnen können.
Diese Medien kriegen zusammengerechnet Millionen von Google aber haben nicht an dsl-befreite Zonen oder Trump-Wähler-Millionen und natürlich nicht an Spam geglaubt:
http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-13691891.html

Von sowas wird das Land nicht besser. Vor einem Jahr wollte ich Firmware-Freiheit und schrieb, das E-Autos fast alle Jobs vernichten werden. War wohl nicht so wichtig…

http://www.spiegel.de/karriere/mitarbeiter-bei-google-bleiben-nur-gut-ein-jahr-a-914397.html
Google setzt praktisch alle Projekte in den Sand.
Nennt drei Projekte von der Bitkom oder von der Telekom oder von der Regierung. Na also.
Bald gehört hier alles den Chinesen. Selber schuld. Ich glaube China und Russland haben keine Staats-Schulden.

Und das Wort „Link-Steuer“ zur Verbietung von Kommunikation, Kritik und Twitter habe ich schon vor Jahren genutzt. Oder das Wort „Hinterzimmer“ wo politische Entscheidungen stattfinden und die reichen immer reicher werden.

Wer die Hartz4- und 1-Euro-Gesetze kennt und zu schmecken bekommen hat, der weiss, wie die Regierung denkt:
http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/reden-wir-ueber-geld-muentefering-wer-auf-nur-euro-rente-kommt-muss-nicht-arm-sein-1.3164473
Er meinte vielleicht 7600 Euro:
http://www.sueddeutsche.de/politik/berufspolitiker-ex-minister-in-nrw-kriegen-die-ueppigsten-pensionen-1.3230442

Noch eine Anmerkung: Frauen werden sich erst spät von teuren Marken-Produkten trennen. Als Drogerie-Markt hat man also eher Vorteile von Grundeinkommen.

Antworten
solala

Damit sowas leistbar dann sollen auch mal die Konzerne wie Siemens die Steuer an dem Ort zahlen wo die Gewinne erwirtschaftet werden und nicht über Steuervermeidungstricks nur die Gewinne erhöhen und alles den Leuten zahlen lassen.

Antworten
Sebastian

Ein Wirtschaftssystem, was trotz staatlicher Vollversorgung (eben jenes „bedingungslose“ Grundeinkommen) die Motivation für die Menschen etwas zu leisten aufrecht erhält, ist mir leider unbekannt.
Was bei Planwirtschaft am Ende herauskommt, wurde mehrfach experimentel ermittelt und konnte z.B. bei der Treuhand günstig erworben werden. Bis eine dafür geeignete Gesellschaftsform gefunden wurde, sollte man meiner Ansicht nach sehr vorsichtig mit solchen Ideen sein.

Mich beschleicht ferner das Gefühl, dass direkter Zentralbankzugang den Wirtschaftslenkern nicht bekommt.

Antworten
Raoul

Keine Sorge, is gibt Grundeinkommensmodelle die unbegrenzten Zuverdienst ermöglichen.

Antworten
Sebastian

Sie meinten, ich ging davon aus, dass der Zuverdienst begrenzt wäre? Das ist falsch und ich kann nicht erkennen, woraus Sie das geschlossen haben könnten.
Der Motivationsmangel besteht nicht in der planwirtschaftlichen Deckelung der Löhne, sondern in der Nicht-Notwendigkeit für das eigene Überleben zu arbeiten. Unangenehme Arbeiten, die schon jetzt eher schlecht bezahlt werden, werden so überhaupt nicht mehr gemacht.
Das sind alles Deformationen des Systems Angebot und Nachfrage, die bei dieser Idee massiv sein werden. Das meine ich mit Planwirtschaft in diesem Zusammenhang.

Raoul

„Der Motivationsmangel besteht nicht in der planwirtschaftlichen Deckelung der Löhne, sondern in der Nicht-Notwendigkeit für das eigene Überleben zu arbeiten.“

Achso! Wäre mir neu dass das so wäre. Wir hatten ja schonmal sowas für Jahrzehnte, als es noch gute Löhne gab. Reiche Leute die trotzdem arbeiten, scheinen da auch nicht ganz mit dieser Sichtweiße auf der selben Wellenlänge zu seien.

Es gibt sicher Bedingungen

Durch E-Smart-Cars und Car-Sharing brechen 10%-75% aller Auto-Verkäufe also auch dieser Jobs AUF EWIG weg. die Autofirmen geben das ja langsam zu.

Früher hat man Krieg gemacht um die Übervölkerung abzuschmelzen und durch Wiederaufbau ein Konjunktur-Programm zu haben.

Das man weder die Mietmafia mästen darf und es zurückzahlen muss, sobald man zu Geld kommt, sollte klar sein. Das man überschaubare Lebens-Verhältnisse hat, sollte auch klar sein.

Wenn der Arbeitsmarkt weg-schmilzt, kann auch nicht mehr jeder daran teilnehmen. Und die Methoden des Amtes sind ja bekannt.
Wer mehr will, muss halt mehr leisten und die letzten drei Arbeitsplätze belegen.
Wieso eigentlich wurden die Pensionen nicht auf 5 Politiker welche 5mal so viel geleistet hätten verteilt sondern ein einziger bekommt sie ? Na also.
http://www.sueddeutsche.de/politik/berufspolitiker-ex-minister-in-nrw-kriegen-die-ueppigsten-pensionen-1.3230442
http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/reden-wir-ueber-geld-muentefering-wer-auf-nur-euro-rente-kommt-muss-nicht-arm-sein-1.3164473

Sie schrieben:
„Ein Wirtschaftssystem, was trotz staatlicher Vollversorgung (eben jenes „bedingungslose“ Grundeinkommen) die Motivation für die Menschen etwas zu leisten aufrecht erhält, ist mir leider unbekannt.“
wenn man ohne viel frei verfügbares Grund-Einkommen im Hartz4-Plattenbau lebt, kann man durch Zu-Verdienst aus dieser Situation heraus kommen – seine Schuld zurückzahlen – und white fences in die klassische Suburgatory-Vorstadt mit Eigenheim ziehen sofern man das möchte.
Von daher kommt der Einwand mit dem Zuverdienst. Ihr Satz erweckte den Eindruck, das dann keiner mehr tut als die anderen und z.B. beispielsweise (Beispiel von mir) alle wie in der Matrix vor sich hin vegetieren und Video gucken. Das wurde bei CNBC neulich schon beschrieben: Die Participation geht runter und 7(?) Mio der arbeitsfähigen US-Männer gucken überwiegend den ganzen Tag Video und halten sich über Wasser. Das ist kein vollversorgtes Luxus-Lotter-Leben wie bei Schuldenmachern und Boni-Mis-Managern ! Für Euro-Paletten sortieren braucht man ja schon einen doppelten Master, 5 Auslands-Einsätze und 20 Jahre Berufs-Erfahrung und 500.000 $ Studien-Kredit.

Schüler entwickelt sich ja auch unterschiedlich obwohl sie von der Gemeinschaft (Eltern, Schulkantine,…) voll vollversorgt werden ! Ist quasi ein Mini-Modell der Vollversorgung wenn auch mit Jüngeren Teilnehmern.

Und die Rentner-Pyramide wird auch von den jungen Arbeitern jeden Monat mit 19% (NEUN-ZEHN Pro-Zent und nicht Promille) überwiegend vollversorgt wohingegen Wald-Tiere schlau sind und Reserven für den Winter bilden was mir von DAX-Konzernen nicht bekannt ist und bald abverkauft werden oder mit Zilliarden zu retten sind und die Abwrack-Prämie immer noch nicht zurückgezahlt wurde. Von Entitlements bzw. Pensionen mal ganz abgesehen. Für Leute welche wohl die nächsten x Generationen überschuldet haben für Autobahnen welche vielleicht schon abgerissen wurden oder Gesetze welche zurückgenommen wurden (Praxis-Pauschale beispielsweise).
Rentner könnten die Hälfte der Staats-Aufgaben und Politik kostenlos machen. Die kriegen ja schon Rente. Dafür brauche ich keine teuren Vollzeit-Politiker bezahlen. Wenn man den Chinesen den Flughafen-Bau schenkt oder Trump dann fliegen in 3 Monaten die Flugzeuge doppelt so viele halb so teuer.

Bald gibt es Millionen Arbeitslose durch Smart-E-Cars mit Handy-Sharing. Sprüche wie „willste Arbeit kriegste Arbeit“ ziehen dann nicht mehr. Und Protest wählte schon Brexit und Trump und führte zum arabischen Frühling. Bei einem Land nach dem anderen flips the coin/dreht sich die Münze.
Oder wie 1984 oder Fahrenheit451 schrieben: Die Mittlere Klasse nutzt die untere Klasse (der gigantischen Armuts-Pyramide welche Trump den Wahlsieg brachte) um an die Macht zu kommen und die Obere Klasse abzulösen…

Die Linke ist in der Regierung. Die Grünen wurden 20-30 Jahre lang nicht in die Regierung gelassen. Die Linke ebenso. Tja. Protest wählt Links. rot-rot-grün könnte jetzt schon regieren.
Da wären alternative – und endlich mal funktionierende – Konzepte vielleicht schlauer als bald enteignet zu werden. Wenn Aldi enteignet wird, kann REWE die Preise erhöhen…
http://deutsche-wirtschafts-nachrichten.de/2016/11/25/edeka-und-rewe-produzenten-warnen-vor-monopol/

Solche Dinge müsste man zeitsparend diskutieren können. Wo also darf man
http://www.heise.de/newsticker/meldung/Wikipedia-Gruender-Zehn-Dinge-die-frei-sein-muessen-120873.html
mal eben herunterprogrammieren ohne prohibitive fortschrittsverhindernde Strafen ?
Nur mal als ein Beispiel: http://www.golem.de/1011/79115.html
Oder halt auch:
https://t3n.de/news/black-friday-marke-764117/

Und dagegen helfen auch keine Protestwähler. Denn keine Partei ist digital sondern lieber Entscheidungen aus dem Hinterzimmer absegnen statt wahre Townhall-Participation per digital-Tablett…
Also was passiert bald z.B. mit Wolfsburg wenn der Abverkauf droht weil die Leute dank Updates Smartcar-E-Teslas kaufen werden also – DAS ORIGINAL ?

@Raoul: Versuchen Sie ständig die Argumentationen zu verbessern um MEHR Befürworter zu finden. Politiker und viele andere reden oft nur für ihresgleichen und Insider und dann klatschen die im TV und ich habe nicht verstanden worum es geht weil das wohl Insider-Informationen sind oder man es anders erklären oder ein paar Worte erläutern beifügen sollte.
Die gigantischen Jobverluste und die nächste Rezession machen es nötig. Und dann erklärt man es besser gleich so, das man immer mehr Anhänger findet.

Markus

Vielleicht sollte man noch kurz klarstellen, dass „GRUNDversorgung“ keine „VOLLversorgung“ ist. Es ist ja schon heute so, dass es BErufsgruppen gibt, die trotz Vollzeitjob nicht mehr verdienen, als ein Sozialhilfeempfänger. Zudem ist es lächerlich zu glauben, dass man einfach die Menschen herunterfallen lassen könnte. Leider glauben das zu viele und besonders diejenigen die sich auf der Basis von vielen Arbeitnehmern bereichern (können).

An der Stelle vielleicht noch der Hinweis, dass ich sehr wohl leistungsorientiert denke und mir der Gedanke nicht besonders gut gefällt, aber man kann über die eigenen Empfindungen hinausdenken.

Antworten
Sebastian

Ganz im Gegenteil. Es ist lächerlich zu glauben, der Staat müsse für die Grundversorgung der Menschen da sein – das muss ein Volk mittels Wirtschaft leisten. Staatsaufgabe ist die Sicherung von Recht, Außengrenzen und Infrastruktur.

Es ist schädlich die Menschen von der Notwendigkeit des eigenen Existenzerhalts zu entkoppeln, denn es zieht Hedonismus nach sich: Der „Nannystaat“ züchtet Unmündige, deren Handeln für sie selbst keine Konsequenzen nach sich zieht. Ist meine Grundversorgung gesichert, kann ich mich ganz meinen Hobbies und meiner Selbstverwirklichung widmen – das ist ein Impuls der nicht wegdiskutiert werden kann. Die Leute machen dann nicht was gebraucht und daher innerhalb der Gesellschaft nachgefragt wird, sondern was sie wollen.
Was glauben Sie, warum Intensivtäter am heftigsten vor dem 14. Lebensjahr in Erscheinung treten?

Ferner soll mal endlich einer das Finanzmodell erklähren, mit dem ein so ineffizienter Apparat wie der unsere in der Lage sein soll ein soll gewaltiges Maß an Umverteilung zu bewerkstelligen, ohne nicht an seiner inneren Reibung zugrundezugehen. Dort liegt im Übrigen unser Grundproblem – der Apparat frisst unsere Wirtschaftsleistung weg, mit 55% Einkommensabzügen, 19% Mehrwertsteuern, Energie- und Verbrauchsteuern, GEZ-Steuern. „Bedingungsloses“ Grundeinkommen ist „More of the same“: Noch mehr Apparat, noch mehr Verwaltung, noch mehr Minister, noch mehr Reibung.

Raoul

„Es ist lächerlich zu glauben, der Staat müsse für die Grundversorgung der Menschen da sein“

Naja, je mehr uns die gut bezahlten einfachen Jobs ausgehen, desto mehr bleiben nurnoch unternehmerische Tätigkeiten übrig, and da braucht man schon mal für ein paar Jahre (oder auch mal Jahrzehnte wenn’s nicht beim ersten mal klappt) so ne Art Grundversorgung.

Oder wie sehen sie das mit den Jobs?

Eric Manneschmidt

Planwirtschaft ist nun allerdings so ziemlich das Gegenteil vom Bedingungslosen Grundeinkommen. Erstere ist klassisch top-down, das BGE ist hingegen einfach nur radikal das Subsidiaritätsprinzip umgesetzt: Entscheidungen so dezentral wie möglich treffen.
Zudem ist das BGE viel motivations- bzw. leistungsfreundlicher, insbesondere im Niedrigeinkommensbereich: Denn es werden Einkommen nicht angerechnet – im Gegensatz zu bedarfsabhängigen Sozialtransfers.
Abgesehen davon ermöglicht das BGE natürlich auch Leistung im unbezahlten Teil der Wirtschaft (Sorgearbeit, Demokratiearbeit, schöpferisch-kreative Tätigkeiten), was heute für viele Leute nicht machbar ist, da sie einfach sozial nicht abgesichert sind.

Antworten
Sebastian

Wessen Entscheidungen werden so dezentral wie möglich getroffen?
Der mündige Bürger ist bereits maximal dezentral. Angebot und Nachfrage sind maximal dezentral, oder bekommt jeder sein individuelles BGE? Wer legt die Höhe des BGE fest? Wenn das nicht „top-down“ erfolgt, wie dann?
Woher kommt das Geld für das BGE? Wollen Sie das „drucken“, solange keiner hinguckt?

Wenn Sie wirtschaftliche Notwendigkeit vom eigenen Handeln entkoppeln, erzeugen Sie eine Masse von „Künstlern“, Egomanen, Freigeistern, vorbei am wirtschaftlichen Bedarf. Kunst kann man nicht essen.
Sie wollen die Lebensumstände der Menschen verbessern, in dem Sie den Zwang zum Beitrag an der Volkswirtschaft abschaffen. Es profitieren primär die faulen, unmündigen und dummen Menschen. Der „Rest“ soll es bezahlen – für die steigen die Abgaben. Wie soll sich eine Gesellschaft positiv weiterentwickeln, wenn Sie die faulen, unmündigen und dummen Menschen bevorteilt und somit zur Vermehrung motiviert?

Ein Klick auf Ihren Namen offenbar Ihre Nähe zur Piratenpartei, deren Personal derzeit, angesichts der Abwahl der Piratenpartei in Berlin, vor allem zur Linken abwandert – was für Jackendreher. Da lassen sich die ideologischen Muster und die wirtschaftliche Expertise ganz gut wiedererkennen.
Hierzu fällt mir immer wieder Margaret Thatchers Rede ein:
“The problem with socialism is that you eventually run out of other people’s money.”

Eric Maneschmidt

@Sebastian
Die Entscheidung, wie die Arbeitskraft der Menschen eingesetzt wird, entscheidet heute – ganz ähnlich wie in der sozialistischen Planwirtschaft – im Zweifel ein Mitarbeiter des Arbeitsamtes oder Jobcenters. Auch werden reichlich direkte und indirekte Subventionen an große Unternehmen verteilt, damit nur ja keine Arbeitsplätze gefährdet werden.
So viel zur Dezentralität. So viel zur Marktwirtschaft.
Über die Höhe des BGE muss sinnvollerweise in regelmäßigen Abständen per Volksabstimmung beschlossen werden.

Sie verstehen offenbar gar nicht, dass der Sinn des Wirtschaftens ja gerade darin besteht, Bedürfnisse der Menschen zu befriedigen. Genau das passiert mit einem BGE, denn die Leute entscheiden zudem auch mit ihrer Kaufkraft stärker mit, was und zu welchen Bedingungen produziert wird. Das ist eben der Unterschied zur Chrematistik.

Torsten

Ok, ich hätte das vor dem Absenden nochmal lesen sollen. Wieder mal zuviel in einen Satz gepackt und die Rechtschreibfehler nicht korrigiert ;D

Antworten
blub

schon ok thorsti

Antworten

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