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Google baut den allwissenden und allgegenwärtigen Computer

Schlaue Maschinen: Auf der Entwicklerkonferenz Google I/O präsentiert der Internet-Konzern eine Vision einer allgegenwärtigen künstlichen Intelligenz, die das Leben der Anwender erleichtern soll.

4 Min. Lesezeit
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Google rüstet seine Dienste in großem Stil mit künstlicher Intelligenz auf und greift dabei die Rivalen Apple, Amazon und Facebook an. So macht der Google Assistant des Internet-Konzerns nun Apples sprechender Siri-Software Konkurrenz direkt auf dem iPhone. Mit dem automatisierte Teilen von Fotos könnte Google Facebooks Bilderplattform Instagram das Wasser abgraben. Zudem gibt es künftig auch von Google eine vollwertige Brille zum Anzeigen virtueller Realität, die mit Technik der Facebook-Firma Oculus konkurrieren wird. Und Telefonate über Googles Home-Lautsprecher sollen die Geräte attraktiver machen im Wettbewerb mit Amazons tonangebendem Konkurrenzgerät Echo.

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Es gehe um den Übergang von einer Welt, in der sich alles um das Smartphone dreht, zu einer, die von künstlicher Intelligenz bestimmt werde, sagte Google-Chef Sundar Pichai auf der Entwicklerkonferenz Google I/O am Mittwoch. Das solle auch die Dienste für die Nutzer besser machen.

Google hat den Dreh raus

Digitale Assistenten gelten als aussichtsreicher zukünftiger Weg, mit Computer-Technik zu kommunizieren. „Es sollte der einfachste Weg sein, etwas zu erledigen“, betonte Forschungschef Scott Huffman.

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Apple hat Siri schon seit 2011 in den iPhones, aber der Trend bekam einen neuen Schub, als Amazon einen Überraschungserfolg mit der Assistenz-Software Alexa in seinem vernetzten Echo-Lautsprecher landete. Google verkauft Home als Antwort darauf seit Herbst. Irgendwann in diesem Sommer soll das Gerät schließlich auch in Deutschland verfügbar sein, wie auf der Konferenz angekündigt wurde.

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Außerdem bietet Google demnächst zunächst in den USA kostenlose Telefongespräche zwischen den Home-Geräten an und lässt auch Anrufe ins herkömmliche Netz zu. Amazon hatte gerade erst vergangenen Woche einen ersten Echo-Lautsprecher mit Touchscreen präsentiert – und eine Videotelefonie-Funktion angekündigt. Google stellte zwar keinen Lautsprecher mit Display vor, aber seine Home-Geräte sollen die visuellen Informationen an andere vernetzte Technik mit Bildschirm wie Fernseher oder Smartphones schicken.

Nutzer anhand der Stimme erkennen

Dabei erkennt der Google-Lautsprecher den Nutzer an der Stimme und sucht dadurch auch die entsprechenden Informationen heraus. Sagt man etwa, „zeige meinen Kalender“ oder „rufe meine Mutter an“, reicht das dem Gerät bereits als Angabe. Apple arbeitet laut Medienberichten auch an einem Lautsprecher mit Siri an Bord.

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Google hatte seinen Assistenten auf der Google I/O vor einem Jahr vorgestellt und im Herbst auf den Markt gebracht. „Wir denken, dass der Assistant auf allen Arten von Geräten verfügbar sein sollte, auf denen er nützlich sein kann“, sagte Huffman. Jetzt wird die Software unter anderem auch in Haustechnik der Marke GE eingebunden. Amazon verfolgt einen ähnlichen Ansatz und sicherte sich bereits einen Platz in Hausgeräten des GE-Konkurrenten Whirlpool.

Der Google Assistant landet auf dem iPhone. (Screenshot: Google)

Der Google Assistant auf dem iPhone arbeitet mit verschiedenen Apps des Internet-Konzerns zusammen. So kann man über ihn zum Beispiel ein bestimmtes Youtube-Video starten oder Google Mail nutzen können. Die Assistant-App ist zunächst nur in den USA verfügbar. Weitere Länder und Sprachversionen sollen folgen.

Künstliche Intelligenz soll auch Googles Fotodienst aufbessern. Der Service könne künftig auf Wunsch des Nutzers zum Beispiel automatisch mit Familienmitgliedern alle Bilder teilen, auf denen sie zu sehen sind. Dabei erkennt die Software selbst, wer auf den Bildern drauf ist. Man könne sich auch darauf beschränken, dass Google Bilder nur Adressaten zum Teilen vorschlägt und man die danach manuell verschickt, hieß es.

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In den Fotoservice wird auch der neue Dienst Google Lens zum Erkennen von Bildinhalten eingebunden. Damit kann die App zum Beispiel Informationen zu einem Gebäude oder einem Gemälde auf dem Foto liefern – oder auch eine Pflanze an den Blättern erkennen. Außerdem steigt Google ins Geschäft mit Fotobüchern ein. Sie werden für knapp zehn Dollar pro Buch zunächst in den USA verfügbar sein und später in weitere Länder kommen.

Bei virtueller Realität setzte Google seit der Vorstellung der VR-Plattform Daydream vor einem Jahr ausschließlich auf die einfachere Lösung mit Brillen-Gehäusen, in die ein Smartphone als Display eingesteckt wird. Jetzt soll unter anderem mit dem PC-Primus Lenovo und dem Smartphone-Anbieter HTC – ein VR-Vorreiter mit seiner Brille Vive – ein Headset mit eigenem Bildschirm entwickelt werden, sagte der zuständige Manager Clay Bavor.

Google: Android ist mittlerweile auf zwei Milliarden Geräten installiert. (Screenshot: Youtube)

Das Google-Betriebssystem Android knackte unterdessen die Marke von zwei Milliarden aktiven Geräten. Damit hat Android ungefähr doppelt so viele Geräte im Markt wie Apple mit seinem iOS-System für iPhones und iPads. Android dominiert vor allem beim Smartphone-Absatz mit einem Marktanteil von über 80 Prozent. Google stellt die Software verschiedenen Herstellern zur Verfügung.

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Auch bei anderen Diensten meldete Google hohe Zahlen. So kommt Google Fotos demnach auf 500 Millionen aktive Nutzer, die täglich 1,2 Milliarden Bilder hochladen. Und bei Youtube werde jeden Tag eine Milliarde Stunden Video angesehen. /dpa

Ebenfalls spannend: Android Go: Google verspricht flüssiges Android O nicht nur für High-End-Smartphones

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Dein t3n-Team

Christopher Temt

Willkommen zur neuen digitalen Klassengesellschaft!

Ein Teil der Menschen, es wird die Mehrheit sein, wird sich so einen sprachgesteuerten Assistenten oder Butler nicht leisten können oder wollen und wird daher auf die Angebote von Google, Facebook, Amazon, T-Mobile usw. zurückgreifen. Diese Anbieter lassen sich natürlich ihr Service bezahlen, aber nicht mit Geld, sondern mit den intimsten Daten seiner Nutzer. Privatheit, wie wir sie bis jetzt kannten, wird damit gerade abgeschafft und darüber hinaus werden diese Quasimonopolisten ihren Vorsprung uneinholbar weiter ausbauen.

Man könnte nun brutal sagen, dass jedem die Regel von Silicon Valley bekannt sein sollte: „Bezahlst du nicht, wirst du das Produkt!“, also selber schuld. Nur es gibt eine Gruppe, die Babys und Kindern in diesen überwachten Haushalten, die nichts dafür können, die sich nicht wehren können, die nicht ihr Einverständnis geben können, aber deren Daten, ihr Weinen und Lachen, ihre ersten Schritte und Stürze (Werbung: Siri kann Leben retten), ihre ersten Worte permanent miterfassen und kommerziell verwerten (Amazon: Ihr Kind hat zum 1sten Mal gesprochen, hören sie: „Papa, …“ ist das nicht herzig?! Wir gratulieren Ihnen und hier ein tolles Spiel, das ihr Kind unterstützt, schneller sprechen zu lernen – 20% billiger!)

Die anderen, die Reichen und Mächtigen, hingegen werden sich einen ihnen loyalen digitalen Butler gerne leisten, da er ihre Privatsphäre und ihre Daten schützen wird.

Wollen wir wirklich alles, was wir so gemäß Google, Amazon und Facebook sollen?

Antworten
Rudolf Megert

.. soll den Alltag erleichtern??
Da kann man doch nur noch drueber lachen, je mehr Elektronic Gadgets man hat desto mehr Stress mit Hackern und ewigen neuen Nachrichten und und und, nein Danke fuer sowas, weniger IT ist heute eine Erholung.
Auch Google hat noch immer nicht mal intelligente Basis-Loesungen fuer die sogenannte Sicherheit erklickt, sollen besser mal daran DENKEN!

Antworten
Christopher Temt

Warum sollte Google und Microsoft dies tun? Es ist ein Geschäftsmodell!
„Giganten wie Microsoft erfreuen sich einer derartigen Dominanz auf dem Markt, dass sie sich kaum in einer ernstzunehmenden Wettbewerbssituation befinden. Das schliesst eigentlich bereits jeglichen Anreiz aus, Software tatsächlich so sicher wie möglich zu machen, regelmässige Updates herauszubringen oder veraltete und gefährdete Produkte früh aus dem Verkehr zu ziehen. …..
Microsoft kann damit von den Usern nicht nur eine quasimonopolistische Rente für die verkaufte Software, sondern auch für den Schutz ebenjener Software verlangen. Das ist in der Tat das perfekte Businessmodell.“
https://www.nzz.ch/feuilleton/wanna-cry-der-neue-smarte-cyberkrieg-ld.1294475?

Antworten
Geronimo

Skynet lässt grüßen.

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