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Licht ins Dunkel: Android-Chef erklärt Googles Pixel-Strategie

Mit den Pixel-Smartphones ist Google über Nacht zum Smartphone-Hersteller geworden. Android-Chef Hiroshi Lockheimer erläutert die neue Marschrichtung – und was mit der Nexus-Serie passiert.

4 Min. Lesezeit
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Google Pixel – Made by Google. (Foto: t3n)

Im Gespräch mit Mark Gurman von Bloomberg erläutert Android-, Chrome-OS- und Google-Play-Chef Hiroshi Lockheimer, welche Strategie hinter der neuen den neuen Google-Smartphones Pixel und Pixel XL steht, wie sie intern entwickelt werden, wie die Hardware-Sparte zum Android-Team positioniert ist und mehr.

Zwischen Android- und Pixel-Team steht eine Firewall

Google Pixel XL mit Android 7.1 Nougat. (Foto: t3n)

Das Google Pixel XL hat schon Android 7.1 Nougat an Bord. (Foto: t3n)

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Am Dienstag hat Google in San Francisco mit der Vorstellung eines neuen Hardware-Portfolios und den beiden Smartphones der Pixel-Reihe einen Neustart gewagt. Mit den beiden High-End-Smartphones verändert das Unternehmen seine Position: Anstatt nur Entwickler des mobilen Open-Source-Betriebssystems Android zu sein und es Samsung, Huawei, LG und anderen Herstellern für ihre Produkte zur Verfügung zu stellen, bietet das Unternehmen jetzt selbst Smartphones an.

Mit der Konzeptionierung der Pixel-Smartphones wurde erst im vergangenen Jahr begonnen, als die Frage um das nächste Nexus-Modell aufkam. Anstatt einfach ein weiteres Smartphone der Nexus-Serie mit einem Hardware-Partner zu entwerfen, entschloss sich Google etwas ganz Neues zu kreieren, das aus Sicht Googles besser in die eigenen Pläne passte: das Pixel-Phone. Die Geräte wurden intern in zwei Teams unabhängig voneinander entwickelt: Ein Team werkelte an der Soft-, das andere an der Hardware. Für den Hardware-Teil konnte Google den ehemaligen Motorola-Mobility-CEO Rick Osterloh gewinnen.

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Das Pixel ist Google in Reinform.

Die Smartphone-Entwicklung wurde absichtlich in zwei strikt voneinander unabhängige Teams unterteilt: Rick Osterloh, zufällig auch ein alter Freund Lockheimers, ist explizit für die Entwicklung der Hardware verantwortlich. Auf der Software-Seite nimmt Lockheimer die führende Rolle ein. Letzterer pflegt auch die Kooperationen mit den Hardware-Partnern. Durch diese Zweiteilung, die so funktioniert dass die Pixel-Abteilung wie ein anderes Unternehmen behandelt wird, müssen Samsung, Huawei und Co. sich keine Sorge um eine Bevorzugung der Google-internen Hardware-Entwicklungen machen.

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Google Pixel in Bildern

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Samsung wurde frühzeitig über Googles Hardware-Pläne informiert

Darüber hinaus werden Samsung und die anderen Hersteller von Android-Geräten schon sehr früh in die Hardware-Pläne Googles eingeweiht. Laut Lockheimer hätten sie Verständnis gehabt, denn die Verzahnung von Hard- und Software sei heute wichtiger denn je. Eine große Überraschung dürften die Smartphone-Pläne ohnehin nicht gewesen sein. Denn die Hardware-Partner hatten selbstredend beobachten können, wie Google sich in den vergangenen Jahren verändert hat. Auf der Hardware-Seite gab es schon den erfolgreichen Streaming-Stick Chromecast, das ambitionierte, aber weniger erfolgreiche Projekt Google Glass und andere Hardware-Testläufe.

Um gegenüber den Partnern Transparenz zu demonstrieren, wurden Projekte wie die Nexus-Reihe diskutiert und erklärt, genauso wie der Kauf und die interne Positionierung von Motorola. Die Pixel-Reihe wird ähnlich behandelt wie Motorola, als es noch zu Google gehörte. Es wird laut Lockheimer nicht einmal ein Unterschied zu Samsung oder einem anderem Hersteller gemacht, die ihre Produkt-Roadmaps auch mit Google teilen.

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Wo liegen die Unterschiede zwischen der Pixel- und der Nexus-Reihe?

Die Entwicklung von Nexus-Geräten ist bis auf Weiteres auf Eis gelegt - im Fokus liegt die Pixel-Reihe. (Foto: t3n)

Die Entwicklung von Nexus-Geräten ist bis auf Weiteres auf Eis gelegt – im Fokus liegt die Pixel-Reihe. (Foto: t3n)

Auf die Frage, ob die neuen Geräte nicht auch unter der Nexus-Marke hätten erscheinen können sagte Lockheimer, dass es recht deutliche Unterschiede gebe. So wurden die Nexus-Modelle stets mit einer puren Form von Android ausgerüstet und mit Hardware-Partnern entwickelt. Die Pixel-Smartphones entsprechen eher der reinen Form Googles. Das bedeutet, dass auf die Android-Plattform viele weitere Elemente aus dem Google-Portfolio integriert wurden – beispielsweise der Google Assistant, die VR-Plattform Daydream und weiteres.

Das Pixel-Team vom Rick Osterloh setzt logischerweise auf Googles Android-Plattform, darüber hinaus arbeitet man eng mit Googles Suche-, der Maps-Abteilung und dem Assistant-Team zusammen, die allesamt eigenständige Einheiten sind.  Andere Hersteller wie Samsung oder Huawei müssen das nicht, wenn es nicht in ihre eigenen Vorstellungen passt. So können sie auch ihre eigenen Lösungen integrieren. Samsung dürfte beispielsweise künftig auf seinen eigenen Assistant setzen. Schließlich haben die Südkoreaner jüngst die AI-Firma Viv übernommen – die Köpfe dahinter sind auch für Apples Siri verantwortlich.

Pixel im Fokus: Es wird vorerst keine Nexus-Geräte mehr geben

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Wir haben aktuell keine Pläne, neue Nexus-Geräte zu bauen.

Neue Nexus-Geräte wird es in naher Zukunft nicht geben, auch wenn Lockheimer das nicht endgültig ausschließen will. Möglich wäre, dass in ein paar Jahren die Nexus-Reihe wieder aufgelegt wird. Wer sich aber ein Smartphone wie das Nexus 5 (Test) erhofft, dürfte enttäuscht werden. Denn Smartphones, die für viele die ideale Mischung aus Top-Ausstattung und einem attraktiven Preis darstellten, wird es von Google nicht mehr geben. Diese Wende vollzog Google schon mit dem Nexus 6 und den Nexus-Smartphones aus dem vergangenen Jahr, die allesamt – vor allem in Europa –äußerst teuer waren. Zudem, so Lockheimer, gebe es viele Hersteller, die diese Nische bedienen.
Ein Smartphone wie das Nexus 5 wird es von Google wohl nicht mehr geben. (Foto: t3n)

Ein Smartphone wie das Nexus 5 wird es von Google wohl nicht mehr geben. (Foto: t3n)

Google wird daher auch nach dem Pixel und dem Pixel XL hochpreisige Geräte anbieten. Das Premium-Segment sei wichtig in einem gesunden Ökosystem. Einige Hersteller wie Samsung und Apple haben sich in diesem Sektor positioniert, Google sieht aber noch Raum für einen weiteren Player: sich selbst.

Das Google-Oktober-Event im Video

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3 Kommentare
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Dein t3n-Team

Tobi

Und was passiert jetzt mit der Nexus Serie?

Antworten
Wolfgang

Google tut sich mit den Pixel keinen Gefallen. Die Android stets vorgeworfene Fragmentierung nimmt mit dem Verschwinden der Nexus (Referenzgeräte für Software) zu, das Versprechen die anderen Hersteller zu regelmäßigen Sicherheits- und sonstigen Updates zu zwingen, wird instant zu Vaporware.

Wenigstens erklärt sich der Preis – Google will die Pixel gar nicht verkaufen…

@Tobi
Die Nexus Reihe läuft still aus, das 6P markiert das Ende. Updates gibt es noch wenigstens bis zum Schluss des bei Google angegebenen Supportzeitraums.

Antworten
Jürgen

Android sollte solange wie möglich zur Verfügung stehen, nicht man bekommt kein System Update mehr auf neue Versionen. Dafür könnte es ruhig kostenpflichtig sein, wenn man weiter Updates möchte. Ich habe auf meine Nokia 7 nur ein Update bekommen, von 9 auf 10 direkt beim Kauf. Android 11 nicht mehr erhalten, das ist für mich ein Grund solche Hersteller zu meiden.

Antworten

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