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Happybrush: Diese Gründer attackieren das Zahnbürsten-Kartell

Eine elektrische Zahnbürste, mit schickem Design und zeitgemäßer Technik. So will Happybrush einen Riesenmarkt aufmischen. Am Abend treten die Gründer in „Die Höhle der Löwen“ auf.

Von Daniel Hüfner
3 Min. Lesezeit
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Die Happybrush-Gründer Stefan Walter und Florian Kiener. (Foto: © Monica Garduno)

Klick machte es bei Florian Kiener und Stefan Walter auf einer großen WG-Party. Als nach einem langen Abend nur noch die Übernachtungsgäste übrig waren, stand das obligatorische Zähneputzen an. Da fiel den gelernten Werbefachleuten etwas auf: „Es benutzen viele Freunde immer noch eine Handzahnbürste, obwohl die Mehrheit der Zahnärzte elektrisches Putzen empfiehlt“, sagt Kiener.

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Bei der anschließenden Suche nach Gründen hätten er und Walter stets die gleichen Antworten erhalten: Die gängigen elektrischen Zahnbürsten seien zu teuer, zu umständlich in der Bedienung und auch optisch nur wenig ansprechend. „Das wollten wir ändern“, sagt Kiener. So entstand die Idee zu Happybrush.

Happybrush will Zähneputzen cool machen

Zwei Jahre später verkaufen die Unternehmer, die am Dienstagabend in der Fernsehsendung „Die Höhle der Löwen“ auftreten, tatsächlich elektrische Zahnbürsten. Gleich zwei Modelle bietet das Münchner Startup in seinem Onlineshop an: eines mit rotierender Bürste und eines mit Schall-Technologie.

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Die Happybrush-Gründer in „Die Höhle der Löwen“. (Foto: Vox)

Beide Varianten, so gibt Happybrush auf seiner Website an, sollen für eine wirksame Reinigung mit 8.800 Rotationen beziehungsweise bis zu 37.500 Vibrationen pro Minute sorgen. Die Besonderheit: Das Startup will mit den Zahnbürsten eine vergleichsweise junge und technikaffine Zielgruppe ansprechen.

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So soll der integrierte Akku bis zu drei Wochen durchhalten. Die Ladestation wurde mit einem Timer ausgestattet, der Nutzern an die von Ärzten empfohlene Zwei-Minuten-Regel erinnert. Nicht zuletzt sollen sich die E-Zahnbürsten von anderen Geräten auch optisch unterscheiden. Happybrush setzt beim Design auf ein edles Schwarz mit türkisen Akzenten. Apple-typisch wird alternativ auch ein weißes Modell angeboten. Der Preis ist hoch angesiedelt: 49,95 Euro.

Riesige Konkurrenten

Konkurrenzlos ist die Idee mit der elektrischen Zahnbürste natürlich nicht. Und schon gar nicht neu. Vor allem die Geräte von Oral-B und Philips dürften in hiesigen Haushalten überdurchschnittlich oft in den Badezimmerablagen stehen – und sind laut einem Schnellvergleich bei einem großen Onlinehändler sogar günstiger.

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Nach Angaben von Florian Kiener liegen die Vorzüge der Happybrush-Geräte neben dem vergleichsweise ästhetischen Design aber auch im Umweltanspruch. „Die Geräte und Aufsteckbürsten werden in möglichst kompakten Kartons verpackt statt in Plastikverpackungen“, sagt Kiener. Außerdem verwende das Unternehmen für seine hauseigene Zahnpasta-Tuben nur recyclebares Material ohne Aluminium-Siegel. „Das alles wollen wir zu Preisen anbieten, die fair sind, denn professionelle Mundpflege soll für jeden erschwinglich sein“, verteidigt Kiener seine Idee.

Trotz der namhaften Konkurrenz hält der Unternehmer den Platz auf dem hiesigen Zahnbürsten-Markt noch groß genug für einen neuen Wettbewerber. „Der Markt für elektrische Zahnbürsten in Deutschland liegt im mittleren dreistelligen Millionenbereich“, sagt Kiener. Die Motivation für die Gründung liege aber nicht nur in der Größe des Marktes. „Sondern auch in der aktuellen Wettbewerbersituation, die einem Duopol gleicht.“ Das soll sich im Laufe der kommenden Jahre ändern.

Siebenstelliger Umsatz geplant

Um das ambitionierte Vorhaben zu finanzieren, haben Florian Kiener und Mitgründer Stefan Walter bisher Risikokapital in siebenstelliger Höhe aufgenommen. Das Kapital ist auch notwendig, denn die Gründung eines Hardware-Unternehmens ist naturgemäß schwierig. Anders als bei Software müssen zunächst ein Lieferanten-Netzwerk aufgebaut und Produktionspartner gefunden werden. Das kostet Geld und viel Zeit. „Es hat eine ganze Weile gedauert, bis wir diese gefunden haben – und ebenso lange, bis wir nach unzähligen Design-Skizzen einen ersten Prototypen in den Händen halten konnten“, sagt Kiener.

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Wie viele Zahnbürsten bereits verkauft wurden, will er auf Nachfrage nicht sagen. Nur so viel: „Wir sind sehr zufrieden mit der bisherigen Entwicklung und arbeiten daran, dass das auch weiterhin so bleibt“, sagt Kiener. Nach aktueller Planung erreicht Happybrush dieses Jahr einen siebenstelligen Umsatz.

Doch bei der elektrischen Zahnbürste als einzigen Monetarisierungskanal ist es ohnehin nicht geblieben. So vertreibt Happybrush seit einiger Zeit auch eigene Zahnpflege-Produkte wie Zahnpasta oder Kulturtaschen. Zudem soll es bald Zusatzprodukte für Kinder und eine App geben.

Gründer suchen neues Investment

Die entsprechende Neuheit machen die Happybrush-Gründer am Abend auch in ihrem Auftritt „Bei die Höhle der Löwen“ zum Thema. Angeblich arbeiten die Gründer bereits an einem Zusatzgerät, das die Happybrush-Zahnbürsten um smarte Funktionen wie beispielsweise eines Pflegetrackings mit anschließender Auswertung auf dem Smartphone erweitern soll. In der Sendung suchen die Gründer dafür ein Investment in Höhe von 500.000 Euro im Austausch für zehn Prozent der Unternehmensanteile.

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Während der Ausstrahlung rechnet Kiener übrigens mit nicht weniger als 250.000 Besuchern auf der Website von Happybrush. Eine Prognose zur Zahl der Bestellungen will er nicht abgeben. Das Unternehmen sei aber gut vorbereitet. „Wir haben ausreichend Ware auf Lager“, sagt der Unternehmer.

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12 Kommentare
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Daniel

Ich konnte beim Verfolgen der Sendung beim besten Willen nicht nachvollziehen, dass hier investiert wurde. Vor allem bei 30 (hatte ich das richtig gehört!?) anderen investoren und wenig bereits vorhandener Innovation. Der 2 Minuten-Timer ist ganz nett, ja. Allerdings war für mich hier quasi kein USP erkennbar, höchstens vielleicht in der Zukunfsvision. Nur von smarten, aufsteckbaren Pinnöpeln kann ich für 500.000 € hier gerne auch jedem interessierten etwas erzählen. Vielleicht wird ja was draus, aber das war für mich mehr zukünftiger Schein als momentanes Sein.

Antworten
Britta Bürste

Mal davon abgesehen, dass meine 6-7 Jahre alte Oral-B auch schon einen einfachen Timer hat, der mich jeweils nach 60 Sekunden durch eine zusätzliche Vibration auf die vergangene Zeit hinweist …

Antworten
Wiesl

Warum sollte eine elektronische Zahnbürste für 39,99€ die man über Jahre benutzt zu teuer sein? Ein Timer der nicht nur nach 2 Minuten sondern alle 30 Sekunden vibriert, ist ebenfalls vorhanden. Warum muss man immer bereits vorhandene gut funktionierende Dinge neu erfinden wollen? Die Leute kaufen sich die Zahnbürsten nicht, weil sie schlicht nicht so viel Wert darauf legen. Wozu auch, die Zähne bleiben auch mit normaler Zahnbürste sauber. Der Preis spielt eher eine untergeordnete Rolle, denn das Handy kostet ja auch 800€ +.

Antworten
Ralf Schambier

Die Oral B signalisiert alle 30 Sekunden, dass 1/4 der Putzzeit erreicht ist und man wechselt entsprechend in die jeweiligen Quadranten. Nach Ablauf der Putzzeit von 2 Minuten vibriert sie dreimal kurz und fertig. Der Preis mag ja passen aber schwarz??? Nach dem Auswaschen und zurückstellen wird da noch schön Restflüssigkeit mit Zahncremespuren ablaufen… Sieht dann wahrscheinlich nicht mehr so gut aus aus…

Antworten
Klotz

Ich bin auch mit meiner Billigzahnbürste ausm Penny verdammt cool :)

Antworten
Daniel

Ehrlich gesagt kann ich die USPs nicht erkennen. Timer? Das hatte meine Oral B Zahnbürste vor über 10 Jahren auch schon. Das Design erinnert an die schwarzen Oral B Bürsten. Sehe hier keinerlei Vorteile dieser Bürste gegenüber der Konkurrenz. Die Bürste lässt sich höchstens an die Hippster Szene verticken oder an die Start Uper und ihre Entourage. Das wars aber auch schon.

Antworten
Peter Barta

Habe die Jungs gestern bei DHDL gesehen und fand das Produkt schon sehr schwach.

Sorry, aber die mischen doch nicht das „Zahnbürsten-Kartell“ auf. Was ein Quatsch. Nur weil die Zahnbürste jetzt schwarz ist…?? Die haben keinen einzigen USP gegenüber Philips, Braun, Oral-B etc. und günstiger sind sie auch nicht.
Und was für ein Quatsch mit den Versicherungen! Jede Versicherung kann das auch über die Zahnärzte bzw. die Abrechnungen herausfinden. Und da man heutzutage eh nahezu die kompletten Kosten von Zahnbehandlungen privat tragen muss, sind hier Gebührensenkungen irrelevant.

Und ich muss auch nicht wissen dass ich 2x am Tag für insgesamt 4,3 Minuten Zähne geputzt habe. Wow, was für eine Erkenntnis.

Antworten
Ben

Von Kartell zu sprechen ohne wirklich darauf einzugehen ist schon ganz schön reißerisch. Sollte der Titel nur dramatisieren?

Antworten
Paul

An alle die meinen hier würde es keine Innovation geben und das Investment wäre quatsch: Die Investoren denken ganz anders! Die Investoren von HdL investieren in Hypes und Marketing. Heißt in kürzester Zeit alles raus holen was möglich ist und dann fallen lassen. Keines der gehypten Startups hat nach einem Jahr noch ein Marketingbudget, geschweige denn Geld für Forschung und Entwicklung. Auch die Produkte verschwinden aus den Regalen und werden durch andere HdL-Startups gefüllt.

Antworten
Peter Barta

hmm, also z. B. LittleLunch finde ich noch immer beim REWE und die wachsen auch noch. Oder vonFloerke ist auch noch kräftig am wachsen und expandieren.

Und sorry, aber in so kurzer Zeit werden die keine 500.000 € bei 20% rausholen können. Philips und Oral-B wissen schon was zu tun ist!

Antworten
Frauke

Ich habe diese Woche gelesen dass die beiden Brüder die damals die Mathe-App vorgestellt und keinen Deal erhalten haben, inwischen Multimillionäre sind. Da sie die App für 20 Mio. Dollar verkauft haben.

Also so „toll“ können die Investoren jetzt auch nicht sein bzw. dass sie genau wissen was sie da tun!

Antworten
Joachim

Hey Leute,

bitte spart euch doch so billige Hype Artikel um DHDL – oder habt ihr hier ne Medienpartnerschaft? Es gibt also eine neue Zahnbürste auf dem Markt, sie ist teurer, der Akku hält länger, dafür aber schwarz und die Bürsten kommen in einem Papkarton.

Was macht so ein Artikel auf einer renomieren Seite wie T3N?

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